+++ Wirtschafts-News +++ – Dax kann leicht zulegen, Siemens-Aktie büßt ein

Dax ohne klare Richtung

18.00 Uhr: Licht und Schatten bei Unternehmensberichten haben am Donnerstag kein klares Bild am Aktienmarkt hinterlassen. Auch der Handelsauftakt an der Wall Street, wo es inmitten der auf Hochtouren laufenden Berichtssaison einen Reigen an Quartalszahlen zu verarbeiten galt, konnte dem Markt am Nachmittag keine klaren Impulse mehr liefern.

Nach seinem Vortagesrückschlag schwankte der Dax im Handelsverlauf zwischen Gewinnen und Verlusten. Am Ende brachte er ein hauchdünnes Plus von 0,07 Prozent über die Ziellinie. Er schloss bei 10.717,08 Punkten.

Auch der MDax  der mittelgroßen Werte kaum vom Fleck. Ähnlich wie der Dax  ging er knapp mit 0,07 Prozent im Plus bei 21.237,04 Punkten aus dem Handel. Die Technologiewerte im TecDax  verbuchten dagegen Verluste. Belastet von einem Kurseinbruch bei den Aktien des 3D-Drucker-Herstellers SLM  Solutions verlor der TecDax  0,51 Prozent auf 1742,31 Punkte.

Beste Dax -Werte war Fresenius , am Ende der Rangliste lag Siemens .

ESM-Chef: Schuldenerleichterungen für Athen derzeit nicht notwendig

12.00 Uhr: Der Chef des Euro-Rettungsfonds, Klaus Regling, hält Schuldenerleichterungen für Griechenland derzeit nicht für notwendig. «Das Land hat aktuell kein Schuldenproblem», sagte der ESM-Chef am Mittwochabend vor Journalisten in Frankfurt. «Ein Schuldenstand von 180 Prozent des Bruttoinlandsproduktes ist nicht sehr relevant, wenn nur 1 Prozent Zinsen dafür gezahlt werden müssen». Langfristig könnte sich die Lage allerdings anders darstellen.

Zwischen dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und insbesondere Deutschland ist umstritten, wie tragfähig die Schulden Griechenlands sind und ob Athen schon jetzt weitere Erleichterungen benötigt. Das Land ist seit 2010 von der Unterstützung internationaler Geldgeber abhängig. Im vergangenen Sommer hatte Athen in einer dramatischen Finanzlage für ein Hilfsprogramm in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro nach harten Verhandlungen weitreichende Reformzusagen gemacht.

Regling hält es für sinnvoll, dass der IWF bei Griechenland zunächst weiter an Bord bliebt. „Wie das in zehn Jahren ist, ist eine andere Frage“.

Mit Sorge betrachtet Regling, dass die portugiesische Regierung des sozialistischen Ministerpräsidenten António Costa einen Teil der Reformen wieder «zurückdrehe». Lissabon hatte die Sparmaßnahmen der Vorgängerregierung deutlich gelockert. Das Land dürfe seine Wettbewerbsfähigkeit nicht aufs Spiel setzen, mahnte Regling. In der Vergangenheit war Portugal durch den Rettungsschirm vor dem Kollaps bewahrt worden.

Britisches Wachstum trotz Brexit-Beschluss stabiler als erwartet

11.35 Uhr: Großbritanniens Wirtschaft hat die Folgen des Brexit-Votums bisher insgesamt besser verkraftet als erwartet. Die Wachstumsrate ging im dritten Quartal zwar zurück – aber weniger stark, als Experten nach dem Beschluss zum Austritt aus der Europäischen Union Ende Juni befürchtet hatten.

Das Bruttoinlandsprodukt legte zwischen Juli und September verglichen mit dem Vorquartal um 0,5 Prozent zu, wie aus einer ersten Schätzung der Statistikbehörde ONS (Office for National Statistics) in London vom Donnerstag hervorgeht. Volkswirte hatten nur ein Wachstum um 0,3 Prozent erwartet. Im zweiten Quartal hatte es 0,7 Prozent betragen.

Nach der grundsätzlichen Entscheidung zum Abschied des Vereinigten Königreichs aus der EU hatten einigen Indikatoren einen Konjunkturdämpfer angedeutet. Die britische Notenbank hatte noch im August mit einem weit drastischeren Rückgang auf bis zu 0,1 Prozent gerechnet. Doch diese Befürchtungen bestätigten sich nicht.

„Das Wachstum zeigt sich bislang weitgehend unbeeinflusst nach dem EU-Referendum“, hieß es beim ONS. Verantwortlich für das relativ gute Abschneiden ist demnach der Dienstleistungssektor, der um 0,8 Prozentpunkte zulegte. Andere Bereiche schnitten schlechter ab.

Deutsche Bank meldet überraschend Gewinn

07.43 Uhr: Die Deutsche Bank  hat im dritten Quartal 2016 überraschend schwarze Zahlen geschrieben. Unter dem Strich erzielte Deutschlands größtes Geldhaus einen Gewinn von 278 Millionen Euro, wie das Institut am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Analysten hatten dagegen einen Verlust von rund 600 Millionen Euro erwartet. «Wir sind beim Umbau unserer Bank gut vorangekommen», erklärte Vorstandschef John Cryan.

Überschattet worden sei die positive Entwicklung dadurch, «dass die Verhandlungen zu hypothekenbesicherten Wertpapieren in den USA im Zentrum der Aufmerksamkeit standen», sagte Cryan. Das habe zu Unsicherheit geführt. Dem Geldhaus droht in den USA eine milliardenschwere Strafe wegen krummer Hypothekengeschäfte. Die US-Justiz hatte Mitte September die entscheidenden Vergleichsverhandlungen mit einer Strafforderung von 14 Milliarden Dollar eröffnet und damit den Aktienkurs der Bank einbrechen lassen.

Die Erträge – also die gesamten Einnahmen – stiegen trotz des Zinstiefs und des laufenden Schrumpfkurses im dritten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 2 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro.

Vor einem Jahr stand unter dem Strich ein Verlust von rund sechs Milliarden Euro, weil Vorstandschef John Cryan kurz nach seinem Amtsantritt milliardenschwere Abschreibungen vorgenommen hatte.

Nach Debakel mit Galaxy Note 7: Samsungs Gewinn geht deutlich zurück

Donnerstag, 27. Oktober, 04.06 Uhr: Das Debakel um das Pannen-Smartphone Galaxy Note 7 hat den Gewinn des Technologie-Riesen Samsung im dritten Quartal 2016 deutlich geschmälert. Der Überschuss sei im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 4,54 Billionen Won (3,7 Mrd Euro) zurückgegangen, teilte der Smartphone-Marktführer aus Südkorea am Donnerstag in einer Börsennotiz mit. Der Umsatz fiel um 7,5 Prozent auf 47,8 Billionen Won. 

Samsung hatte Anfang September den Verkauf des Premium-Smartphones wegen Brandgefahr zunächst gestoppt und einen weltweiten Rückruf begonnen. Nachdem auch Ersatzgeräte in Brand geraten waren, nahm Samsung das Note 7 in diesem Monat ganz vom Markt.   

Im Video: Überraschender Effekt – Draghis Billionen-Programm wirkt anders als gedacht 

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