Daimler setzt weiter auf Verbrennungsmotor

Trotz zunehmender Debatten rund um ein Aus von Verbrennungsmotoren steckt der Autobauer Daimler mehrere Milliarden in die Entwicklung und die Produktion neuer Diesel- und Benzinmotoren. Drei Milliarden Euro habe der Konzern in die Entwicklung neuer Motoren investiert, sagte der Leiter der Antriebstechnik, Bernhard Heil, vor Journalisten in Sindelfingen. Hinzu kommt ein Betrag in ähnlicher Höhe für die Umstellung der Produktion.

Von den drei Mrd. Euro seien 1,1 Mrd. Euro in die Entwicklung von Diesel und 1,9 Milliarden Euro in die ab 2017 geplante Neuauflage von Benzinmotoren geflossen, so Heil. Zusätzlich seien etwa 1,5 Mrd. Euro für die Umstellung der Produktion auf die bereits eingeführten Dieselmotoren nötig.

Ein Betrag „in ähnlicher Größenordnung“ werde für die Umstellung der Produktion auf Ottomotoren benötigt, so Heil. Mit zusätzlichen 600 Millionen Euro werden neue Prüfstände und Entwicklungseinrichtungen am Werk Sindelfingen gebaut.

„Noch lange wichtige Rolle“

Die neue Motorenpalette aus Vier- und Sechszylindern soll zunächst in der S-Klasse zum Einsatz kommen. Daimler legt sie zu einer Zeit auf, in der laut über ein Verbot von Verbrennungsmotoren diskutiert wird. Der deutsche Grünen-Bundesvorstand dringt in einem Antrag für den Parteitag Ende November auf ein Zulassungsverbot von Benzinern und Dieseln ab 2030. In einer Stellungnahme des deutschen Bundesrates wird die EU-Kommission außerdem gebeten zu prüfen, wie sich mit Hilfe von Steuern ab 2030 abgasfreie Mobilität fördern lässt.

„Verbrennungsmotoren werden noch lange ein wichtige Rolle spielen“, sagte Heil. Der Stuttgarter Autokonzern setzt bislang vor allem auf Hybridmotoren. 2017 sollen zehn Modelle als Hybrid verfügbar sein. Bislang bietet Daimler nur den Smart und die B-Klasse als reine Elektrovarianten an. Erst 2019 soll das erste reine Elektrofahrzeug unter der neuen Marke EQ an den Markt kommen.

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