Stauchaos: Autobahn-Tunnel bleibt bis Ende November gesperrt

In den letzten fünf Monaten wurde im Rekordtempo gebaut, in den kommenden vier Wochen wird im Rekordtempo getestet. Wie seit dem Baustart im Juni bekannt ist, testet der Autobahnbetreiber Asfinag die neue Sicherheitstechnik im Autobahn-Tunnel im Salzburger Stadtgebiet jetzt vor der Verkehrsfreigabe noch auf Herz und Nieren. Projektleiter Bernd Walter Huber von der ASFINAG Bau Management GmbH: „Eine sechswöchige Testphase ist nach einer Erneuerung der Sicherheitstechnik in Tunnels der österreichweite Standard und auch vorgeschrieben. Dank vieler Bemühungen und zeitlicher Komprimierungen konnten wir diese in Salzburg auf vier Wochen verkürzen“, sagt er. Bisher seien die Arbeiten im Zeitplan: „Wie geplant wollen wir beide Tunnelröhren in der Nacht von 28. auf November für den Verkehr freigeben.“

Tests von Beleuchtung, Beschallung, Funk bis hin zu Brandversuchen

Ab sofort startet die Asfinag einen Testbetrieb für die neue Technik. In dieser Zeit müssen etwa alle von der Asfinag-Verkehrsmanagement-Zentrale in St. Michael im Lungau gesteuerten 160 Schaltprogramme überprüft werden. Vor Ort im Tunnel laufen in engster zeitlicher Abfolge auch der Probebetrieb der Beleuchtung, der Lautsprecher für Sicherheitsanweisungen im Tunnel und sämtlicher Notruf- und Funkeinrichtungen. Feinjustiert werden auch die neuen sogenannten „Tunnelohren“ bzw. „Akut“-Mikrofone, die künftig binnen einer Sekunde Gefahren-Geräusche erkennen, Alarm schlagen und der Tunnel so blitzschnell gesperrt ist.

Brände werden simuliert, um so die Entlüftung zu testen

Huber erklärt die Arbeiten im Detail: „Es gilt auch alle Teile der neuen automatischen Sprühanlagen für den Brandfall sowie die neue leistungsfähigere Be- und Entlüftung zu testen. Konkret entzünden wir mehrmals ein Benzin-Diesel-Gemisch und messen dann, ob die Rauchgase durch die Ventilatoren effizient abgesaugt und ausgeblasen werden.“ Für diese simulierten Brandversuche in der neuen Röhre sind Auf- und Abbauten notwendig. Weiters stehen diverse Abnahmen von Mitarbeitern der Tunnelbehörde und Experten-Gremien an, die final „grünes Licht“ für den Tunnel geben. Ende November erfolgt noch eine Großübung mit der Feuerwehr, dem Roten Kreuz und der Polizei, damit auch die Einsatzkräfte optimal auf die neue Tunnelanlage vorbereitet sind.

Das Sicherheitspaket für Salzburg

Das wurde im Tunnel Liefering installiert: Eine Hochdruck-Sprühnebelanlage für optimalen Brandschutz, modernste Belüftung und LED-Beleuchtung, Nachrüstung von Brandmeldern, zusätzlichen Notrufstellen und Feuerlöschnischen. Zusätzlich werden modernste Video- und Funkanlagen eingebaut. Innovatives Highlight für Liefering: Das sogenannte akustische Tunnelmonitoring AKUT. Intelligente Mikrofone erkennen künftig blitzschnell untypische Geräusche – wie etwa von splitterndem Glas oder quietschenden Reifen. Dank diesem Frühwarnsystem sind die ASFINAG-Mitarbeiter in der nächsten Sicherheitszentrale St. Michael im Lungau sofort alarmiert, können den Tunnel sperren und im Falle eines Unfalles Einsatzkräfte rufen.

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