Die vom Westen geäußerte Kritik an diesen Plänen würde nicht zählen, erklärte Erdogan am Samstag bei einer Rede in der türkischen Hauptstadt.
Er sei überzeugt, dass das Parlament zustimmen werde und er werde das entsprechende Gesetz unterzeichnen, sagte der türkische Präsident vor Kundgebungsteilnehmern, die die Todesstrafe für die Putschisten von Mitte Juli forderten. Erdogan nannte aber keinen Zeitplan für sein Vorhaben.
Die Todesstrafe war in der Türkei 2004 abgeschafft worden – im Rahmen der Bemühungen Ankaras um eine Annäherung an die EU.
Bereits Anfang August war Erdogan bei einer Großdemonstration in Istanbul öffentlich für die Wiedereinführung der Todesstrafe in der Türkei eingetreten. Erdogan ging damals mit seiner Äußerung offenbar auf die (spontanen?) Rufe von Demonstrationsteilnehmern ein, die lauthals „Todesstrafe“ skandierten. Sollte das Parlament für die Todesstrafe stimmen, würde er diese Entscheidung ratifizieren, ergänzte er und hob überdies hervor, dass „die meisten Länder“ die Todesstrafe anwendeten. „Offenbar gibt es keine Todesstrafe in Europa, aber es haben sie die Vereinigten Staaten, Japan, China. Die meisten Länder wenden sie an“, sagte der Präsident.
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