Wie sich Pflanzen selbst schützen

Gewisse Pflanzen stellen ihr eigenes Anti-Stress-Mittel her. Genauer gesagt, produzieren die Pflanzen von sich aus Beta-Aminobuttersäure (BABA), wie Forschende der Universität Neuenburg entdeckt haben. Diese Aminosäure macht die Pflanzen resistenter.

BABA ist gewissermaßen das Allheilmittel der Pflanzenwelt. Schon vor einigen Jahren hatte Brigitte Mauch-Mani, Professorin am Molekularbiologielabor der Universität Neuenburg, festgestellt, dass Pflanzen resistenter gegen Stressfaktoren werden, wenn man das BABA-Molekül auf sie aufträgt. Dazu zählen übertragbare Krankheiten wie Pilze oder Bakterien, der falsche Mehltau, aber auch übermäßiger Salzgehalt des Bodens.

Nun haben die Forschenden zeigen können, dass einige Pflanzen BABA selber herstellen, so zum Beispiel der Acker-Schmalwand (Arabidopsis thaliana). „Alle bisher getesteten Pflanzen besitzen diese Fähigkeit, der Weizen, gezüchteter sowie wilder Mais, die Rübe, die Kapuzinerkresse und sogar die Tomate“, wird Mauch-Mani in einer Mitteilung der Universität Neuenburg vom Dienstag zitiert.

Diese Erkenntnis eröffnet neue Perspektiven für Anwendungen in der nachhaltigen Landwirtschaft, so die Expertin. Das Forschungsteam, das seine Resultate in der Zeitschrift „The New Phytologist“ veröffentlichte, konnte unter anderem auf die Unterstützung des Instituts für Chemie der Uni Neuenburg zählen. Die dort ansässige Neuchatel Platform of Analytical Chemistry (NPAC) entwickelte etwa die Analysemethode, die es erlaubte, BABA in den Pflanzen nachzuweisen.

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