Merkel bei der Basis – Eine Flüchtlings-Obergrenze wird es mit Merkel nicht geben

Von der Flüchtlingsfrage könnten die Erfolgschancen für Angela Merkel bei der neuen Kanzlerkanditatur abhängen. Vor den Parteimitgliedern der CDU macht sie klar: Sie hält die Obergrenze für falsch.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich bei einer Regionalkonferenz der CDU in Münster erneut gegen eine Obergrenze in der Flüchtlingsfrage ausgesprochen. „Ich halte dieses Instrument aus verschiedenen Gründen nicht für richtig. Es ist ein Unterschied, ob Frieden ist in Syrien oder im Irak. In einem Jahr gibt es ganz wenige Flüchtlinge, im nächsten Jahr mehr“, sagte Merkel in der Halle Münsterland.

Die Schwesterpartei CSU fordert eine Obergrenze in der Flüchtlingsfrage von 200.000 pro Jahr. Merkel sprach sich vor rund 1000 CDU-Mitgliedern erneut für Partnerschaften mit den Ländern an den EU-Außengrenzen aus, um illegale Einwanderung zu unterbinden.

Merkels Flüchtlingspolitik war eines der Hauptthemen der Delegierten aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen. Die CDU-Vorsitzende bekam überwiegend Beifall für ihre Äußerungen. Mehrere Flüchtlinge aus den Krisenregionen im Nahen Osten, erst seit kurzem CDU-Mitglied, bedankten sich bei Merkel für ihren Einsatz.

Widerstand in Kreisverbänden

Doch auch in der eigenen Partei muss Merkel mit ihrer Migrationspolitik immer wieder gegen Widerstände kämpfen. Die Aufnahme von rund 900.000 Asylsuchenden im vergangenen Jahr habe für eine regelrechte Disruption gesorgt, schildern enttäuschte Mitglieder in den Kreisverbänden.

Merkel stellt sich vor dem Bundesparteitag der CDU in Essen vom 5. bis 7. Dezember bei vier Regionalkonferenzen der Parteibasis. Das letzte Treffen ist am 2. Dezember in Jena. In Essen will Merkel ein weiteres Mal für den Parteivorsitz kandidieren. Damit ist auch ihre erneute Kanzlerkandidatur verbunden.

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