+++ Wirtschafts-News +++ – Mr. Last-Minute-Reise tritt ab: L’Tur-Patriarch verlässt sein Unternehmen

+++ Wirtschafts-News +++: Mr. Last-Minute-Reise tritt ab: L’Tur-Patriarch verlässt sein Unternehmen

Aktualisiert am Donnerstag, 22.12.2016, 13:53

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Erfinder der Last-Minute-Reise tritt ab: Karlheinz Kögel verlässt L’Tur

13.31 Uhr: Auf dem Reisemarkt endet eine Ära: Karlheinz Kögel, der Erfinder der Last Minute-Reise, zieht sich nach genau 30 Jahren von der L’Tur Tourismus AG vollständig zurück. „Genug ist genug, auch wenn ich ein tolles Team zurücklasse“, sagt der 70-Jährige, der mit sofortiger Wirkung den Aufsichtsratsvorsitz des Reiseveranstalters niederlegt und seinen noch von ihm gehaltenen Aktienanteil in Höhe von 20 Prozent an Mehrheitsgesellschafter TUI (80 Prozent) abgibt.

Künftig will sich Kögel voll auf seine vor fünf Jahren gegründete Unternehmensgruppe HLX Touristik konzentrieren. Das Online-Portal, das zusätzlich in Lizenz auch die Marken Lufthansa Holidays, Swiss Holidays und Air Berlin Holidays produziert und vertreibt, ist digitaler ausgerichtet als L’Tur. 2016 erwartet die ganze Gruppe, die ausschließlich im digitalen-Direkt-Vertrieb agiert, 240.000 Gäste, 25 Prozent mehr als im Vorjahr. Und auch 2017 will der Online-Preisvergleich um 35 bis 45 Prozent wachsen und um rund 100.000 Gäste zulegen.

Kögel hatte L’Tur 1987 gegründet und bis Ende August 2008 als Vorstandsvorsitzender geführt, danach wechselte der gebürtige Badener an die Spitze des Aufsichtsrates. Das Touristikunternehmen war von Beginn an eine kundenorientierte Ideenschmiede, die in der Reisebranche immer wieder mit neuer Travel-Technologie und ausgefallenen Angeboten für Aufsehen sorgte – und heute mit 40 Prozent immer noch mit den höchsten Online-Anteil unter Deutschlands Reiseveranstaltern aufweist. Im Geschäftsjahr 2014/15 zählte L’Tur knapp 700.000 Gäste und – inklusive Vermittlungsgeschäft – einen Umsatz in Höhe von 451 Millionen Euro.

Arbeitnehmer hatten im Herbstquartal mehr Geld in der Tasche als ein Jahr zuvor

11.20 Uhr: Die Arbeitnehmer in Deutschland haben im dritten Quartal etwas mehr Geld in der Tasche gehabt als ein Jahr zuvor. Die Reallöhne fielen von Juli bis September um durchschnittlich 1,8 Prozent höher aus als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Sie berechnen sich aus der Entwicklung der Nominallöhne, die den Angaben zufolge um 2,3 Prozent zulegten, abzüglich der Preissteigerung von 0,5 Prozent.

Überdurchschnittlich stark legten laut der Statistik die Nominallöhne in Branchen zu, bei denen für viele Beschäftigte der Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen gilt. Demnach gab es etwa im Bereich Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallversorgung ein Plus von 3,2 Prozent, im Gesundheits- und Sozialwesen waren es 3,0 Prozent. Den geringsten Anstieg von 0,2 Prozent verzeichnete das Statistische Bundesamt im dritten Quartal bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen

Die Nominallöhne von Vollzeitbeschäftigten legten den Berechnungen zufolge um 2,0 Prozent zu, bei Teilzeitbeschäftigten waren es 3,0 Prozent. Besonders kräftig wuchsen die Einkünfte von geringfügig Beschäftigten, nämlich um 4,5 Prozent. Damit setzte sich laut Statistischem Bundesamt ein Trend fort, der im Jahr 2013 mit der Anhebung der Verdienstgrenze für Minijobber von 400 auf 450 Euro im Monat begonnen hatte.

Dax legt Pause ein

09.20 Uhr: Der Dax hat sich am Donnerstag vor Weihnachten etwas schwächer präsentiert: Der deutsche Leitindex fiel in den ersten Minuten um 0,16 Prozent auf 11 449,89 Punkte. Er bewegte sich damit aber weiter auf dem höchsten Niveau seit August 2015. Seit Anfang Dezember ging es in der Spitze um mehr als 1000 Punkte nach oben.

Analyst Wolfgang Albrecht von der Landesbank Baden-Württemberg sprach am Donnerstagmorgen von einer «Verschnaufpause». So kurz vor dem Jahreswechsel seien aber keine stärkeren Rückgänge zu erwarten. Viele Investoren hätten ihre Bücher für das Jahr bereits geschlossen.

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Der MDax sank um 0,25 Prozent auf 22 011,56 Punkte, nachdem der Index der mittelgroßen Werte am Vortag erstmals über die Marke von 22 000 Zählern geklettert war. Der Technologiewerte-Index TecDax trat am Donnerstag bei 1786,42 Punkten auf der Stelle. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es leicht nach unten.

Euro legt zu – Hinweise auf steigende Inflation

09.00 Uhr: Der Euro hat am Donnerstag nach Hinweisen auf ein mögliches Anziehen der Inflation zugelegt. Am Morgen stieg die Gemeinschaftswährung zunächst auf 1,0456 US-Dollar, gab im Anschluss einen Teil der Gewinne wieder ab und lag zuletzt bei 1,0449 Dollar. Am Dienstag war der Euro noch zwischenzeitlich bis auf 1,0352 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang 2003 gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,0421 Dollar festgesetzt.

Überraschend gestiegene Einfuhrpreise in Deutschland hätten dem Euro Auftrieb gegeben, hieß es aus dem Handel. Laut dem Statistischen Bundesamt legten die Importpreise im November gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,3 Prozent zu. Das ist der erste Anstieg seit November 2012. Die Importpreise sind ein wichtiger Faktor, der die Entwicklung der Verbraucherpreise – also der Inflation – mitbestimmt.

Im weiteren Tagesverlauf könnten noch einige wichtige Konjunkturdaten aus den USA für weitere Impulse am Devisenmarkt sorgen. Die Daten dürften einmal mehr zeigen, dass sich die USA in Richtung einer strafferen Geldpolitik und einem stärkeren Dollar bewegen, meinte Esther Reichelt, Expertin bei der Commerzbank

Baugewerbe in Deutschland mit höchstem Oktober-Umsatz seit 1999

8.22 Uhr: Minizinsen und Immobilienboom haben dem Baugewerbe in Deutschland den besten Oktober seit mehr als fünfzehn Jahren beschert. Mit rund 6,8 Milliarden Euro Umsatz verbuchte die Branche ein Plus von 0,3 Prozent zum Vorjahresmonat und den höchsten Wert in einem Oktober seit 1999 (7,6 Mrd Euro). Und die Auftragsbücher der Betriebe mit mindestens 20 Beschäftigten sind weiterhin gut gefüllt, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte: Von September auf Oktober 2016 erhöhte sich der Auftragseingang um 10,1 Prozent, im Vergleich zum Oktober 2015 ergab sich gar ein Plus von 21,6 Prozent. Damit setzte sich der positive Jahrestrend fort.

Kakao wird wieder billiger

Donnerstag, 22. Dezember 2016, 07.57 Uhr: Die Kakaopreise sinken Expertenangaben zufolge wieder. In diesem Jahr kämpften Schokoladenhersteller mit einem besonders hohen Kakaopreis. Eine schlechte Zwischenernte in Westafrika trieb die Preise für Kakaobohnen stark nach oben – mittlerweile ist aber Besserung in Sicht, wie Rohstoffanalystin Michaela Kuhl von der Commerzbank erklärte.

Die Bank beobachtet, wie sich die Preise für Kakaobohnen – also das unverarbeitete Produkt – entwickeln. Ein Sprecher des Schokoladenherstellers Ritter Sport berichtet auch von hohen Preisen für Haselnüsse. Neben Kakao seien vor allem Nüsse der große Kostentreiber: «Das erwarten wir so auch für 2017», sagte er.

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Lange Jahre hätten sie auf das Prinzip «alle Sorten ein Preis» gesetzt, erklärte der Sprecher. Das Schokoladengeschäft sei aber eines mit sehr geringen Margen, vom Umsatz bleibe also wenig Gewinn. In diesem Jahr hätten sie ihre Nusstafeln deswegen ausgegliedert, sie würden etwas teurer verkauft. Angeboten würden dafür auch Tafeln mit der teureren Sorte Macadamia.

Schokoladenhersteller beklagen 2016 hohe Kakaopreise

Von hohen Kakaopreisen berichteten auch die Schweizer Lindt & Sprüngli und der Hersteller Rübezahl aus Baden-Württemberg. Analystin Kuhl erklärte, etwa 70 Prozent der weltweiten Kakaoernte stammten aus Westafrika, etwa von der Elfenbeinküste und aus Ghana. In der Elfenbeinküste sei die Zwischenernte, die im Frühjahr begonnen habe, etwa 40 Prozent schlechter ausgefallen – etwa wegen großer Trockenheit.

Auch die Ernte in Brasilien enttäuschte laut Commerzbank. Der Effekt: Weil Kakao knapper wurde, stieg der Preis. Im Sommer habe man an der Börse in London etwa 2500 britische Pfund je Tonne gezahlt – ein Sechs-Jahres-Hoch, wie Kuhl sagte. Mittlerweile zahle man ein Viertel weniger, weil für die kommenden Wirtschaftsjahre bessere Ernten erwartet würden. Zuletzt fiel der Kakaopreis in London sogar auf ein Drei-Jahres-Tief von rund 1700 Pfund je Tonne.

Auch bei den verarbeiteten Kakaoprodukten zeichnet sich eine Entspannung ab. Bei den Rohstoffpreisen von Kakaomasse und Kakaobutter sei man mittlerweile wieder vom Peak herunter, teilte der Geschäftsführer des Unternehmens Rübezahl mit.

Problematisch bei den Rohstoffpreisen seien die Schwankungen, erklärte er. Der Lebensmittelhandel bestimme die Ladenverkaufspreise prinzipiell autonom. «Wenn man die Rohstoffsituation der letzten Monate als Basis nimmt, müsste es bei Ganzjahresartikeln eigentlich zu einer Erhöhung des Ladenverkaufspreises kommen», teilte er mit.

dpa/AFP

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