+++ Anschlag in Berlin im News-Ticker +++ – IS-Terrorist Anis Amri gelangte über Lyon nach Italien

Verdienstkreuz für getöteten polnischen Lkw-Fahrer?

14.38 Uhr: Eine Online-Petition fordert das Bundesverdienstkreuz für den polnischen Lkw-Fahrer, der beim Anschlag in Berlin auf dem Beifahrersitz saß und mit dem Attentäter gekämpft haben soll. Initiatorin Constanze Stelzenmüller schrieb auf der Plattform Change.org, der polnische Fahrer sei ein Held, weil sein Ringen mit dem Täter vermutlich mehrere Menschenleben gerettet habe. Der Mann war tot im Führerhaus gefunden worden.

Der „Express“ berichtete von der Petition, für die am Heiligabend bis zum Mittag 13.550 Unterschriften zusammenkamen. Sie solle an Bundespräsident Joachim Gauck gesendet werden. Der inzwischen von der Polizei in Italien getötete mutmaßliche Attentäter Anis Amri hatte am Montag den Lkw in den Weihnachtsmarkt gesteuert, 12 Menschen getötet und mehr als 50 verletzt.

Drei Festnahmen in Tunesien in Zusammenhang mit Amri

13.16 Uhr: Tunesische Sicherheitskräfte haben drei Männer festgenommen, die mit dem mutmaßlichen Attentäter von Berlin in Verbindung stehen sollen. Einer der Verdächtigen sei der Neffe von Anis Amri, teilte das Innenministerium in Tunis am Samstag mit. Die Festgenommenen seien demnach zwischen 18 und 27 Jahre alt.

Der Neffe habe gestanden, dass er mit Amri auf einem verschlüsselten Weg über eine Nachrichtenapp in Kontakt gestanden habe. Sein Onkel habe gewollt, dass er der Terrormiliz Islamischer Staat die Treue schwöre. Auch habe er ihm Geld geschickt.

Das Innenministerium bezeichnete die drei Männer als eine Terrorzelle, die Sicherheitskräfte bereits am Freitag nahe der Stadt Kairouan ausgehoben hätten. In dieser Region lebt auch die Familie von Anis Amri. Kairouan gilt als Salafistenhochburg.

Terrorverdächtiger Amri gelangte über Lyon nach Italien

12.19 Uhr: Der mutmaßliche Berliner Attentäter Anis Amri ist französischen Medieninformationen zufolge über Lyon und Chambéry nach Italien gelangt. Der Terrorverdächtige habe am vergangenen Donnerstag in Lyon das Bahnticket für Italien gekauft, berichtete die Wochenzeitung „Journal de Dimanche“ mit Verweis auf eine hochrangige Quelle im Pariser Innenministerium.

Der französische Innenminister Bruno Le Roux hatte am Freitagabend laufende Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bestätigt, um die Fakten in diesem Fall präzise festzustellen. Zur vermuteten Reiseroute von Amri über Frankreich äußerte er sich nicht. „Ich rufe zur größten Vorsicht auf im Hinblick auf Informationen, die zur Zeit zirkulieren“, hatte der Ressortchef dazu gesagt.

Die italienische Nachrichtenagentur Ansa hatte am Freitag gemeldet, dass der Terrorverdächtige aus dem französischen Chambéry nach Turin in der italienischen Region Piemont gekommen war. Von dort habe er einen Zug nach Mailand genommen. Medienberichten zufolge war eine entsprechende Fahrkarte bei seiner Leiche gefunden worden.

Geheimes Terror-Netzwerk: Wollte sich Amri in Italien bei Verbündeten verstecken?

Samstag, 24. Dezember 2016, 08.17 Uhr: Weshalb reiste Anis Amri nach Italien? Der Verdacht liegt nahe, dass er dort untertauchen wollte. Möglicherweise gibt es in Italien Verbündete, die ihm Unterschlupf gewährt hätten. Das vermuten auch deutsche Sicherheitsbehörden. Die Ermittlungen liefen allerdings „derzeit nur gegen Unbekannt weiter“, sagte Generalbundesanwalt Peter Frank. Unter anderem gelte es herauszufinden, ob Amri von Unterstützern Geldmittel oder Fluchthilfe erhielt.

Fest steht: Amri kannte sich in Italien aus. 2011 gelangte er als Flüchtling von Tunesien über das Mittelmeer nach Lampedusa. In seiner Heimat drohte ihm das Gefängnis: Wegen eines Raubüberfalls war er zu 5 Jahren Haft verurteilt worden.

Doch auch in Italien wurde er straffällig: Wegen Körperverletzung und Brandstiftung saß er mehrere Jahre im Gefängnis. Als er 2015 entlassen wurde, sollte in seine Heimat abgeschoben werden. Doch Amri floh nach Deutschland.

Im Video: Innenminister Minniti über den Tod von Anis Amri

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*