Mehr Spezialitäten

Fast 60000 Azubis in mehr als 200000 Betrieben lernen in einem der sechs Berufe in Gastronomie und Hotellerie. Vor allem die Koch-Ausbildung braucht eine Reform. Was der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband vorhat.

Sechs Ausbildungsberufe gibt es derzeit im Gastgewerbe: Köche, Hotelfachleute, Hotelkaufleute, Fachleute für Systemgastronomie, Restaurantfachleute, Fachkräfte im Gastgewerbe. Insgesamt sind es fast 60 000 junge Menschen, die einen dieser Berufe in mehr als 200 000 Betrieben in Deutschland lernen – von der Kantine bis zum Luxushotel. Bereits seit einiger Zeit wird beim Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) an einer Novellierung aller sechs Berufe gearbeitet. Vor allem für die dreijährige Ausbildung zum Koch fordert man in der Branche schon lange eine bessere Struktur.

„Was den Koch angeht, möchten wir inhaltlich in der Erstausbildung einen stärkeren Fokus auf Megatrends wie vegetarische Küche, auf betriebswirtschaftliche Aspekte wie Kalkulation und Kostenkontrolle, auf Nachhaltigkeit, auf Verbraucherschutzaspekte und auf die Anleitung und Führung von Kollegen und Mitarbeitern legen“, kündigt Dehoga-Geschäftsführerin Sandra Warden an. Auch die Struktur der Ausbildung soll verändert werden, geplant ist eine „leichte Differenzierung oder Spezialisierung“ – durch Wahlqualifikationen wie zum Beispiel für regionale und saisonale Küche, für Buffets und Catering oder für Fisch. Außerdem will der Hotel- und Gaststättenverband besser auf die unterschiedlichen Bewerber reagieren können.

„Wir halten es für sehr wichtig, dass man auf die zunehmenden Leistungsunterschiede bei Jugendlichen reagiert, und zwar indem man einerseits Zusatzqualifikationen für leistungsstarke und besonders motivierte Jugendliche anbietet“, sagt Geschäftsführerin Warden, „andererseits aber auch eine einfachere, kürzere Ausbildung für eher praktisch begabte Jugendliche – und zum Beispiel auch für Flüchtlinge.“ Bei den beiden letzten Punkten hat der Verband mit seinem Sozialpartner, der Gewerkschaft NGG, noch keine Einigung erzielt.

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