Schönborn gesteht Muslimen Wunsch nach islamischem Europa zu

Auch er wünsche sich, „dass der Nahe Osten wieder christlich wird, wie er es einmal war“, oder auch Nordafrika, so Schönborn in der „Kronen Zeitung“. „So kann ich den Muslimen nicht verargen, wenn sie sich wünschen, dass Europa islamisch wird.“

Gefragt, ob er nicht Angst habe, dass der Stephansdom einmal zu einer Moschee werden könnte, sagte Schönborn in der Sonntags-„Krone“: „Natürlich wünsche ich mir, dass der Stephansdom ein lebendiges christliches Gotteshaus, ein Ort des Gebetes, bleibt und nicht nur eine Touristenattraktion für fünf Millionen Touristen im Jahr. Aber wir haben in Wien schon jetzt zweihundert islamische Gebetsstätten. Dass Religionen miteinander in Konkurrenz stehen, das ist so alt wie die Welt.“

Angst vor einer Islamisierung Europas zu haben, sei „unsinnig, wenn man nicht selber etwas dazu beiträgt, dass Europa christlich bleibt. Wenn in Holland eine Kirche nach der anderen verkauft wird, wenn uns Supermärkte wichtiger sind als die christlichen Wurzeln Europas, dürfen wir uns nicht wundern, dass Europa sich entchristlicht. Aber es ist nicht Schuld der Muslime.“ Wenn man sehe, dass die Moscheen gut besucht sind und die Kirchen schlecht besucht sind, „dann dürfen wir nicht den Muslimen den Vorwurf machen, dass sie Europa islamisieren wollen. Sondern wir müssen uns den Vorwurf machen, dass wir nicht genug tun, um ein christliches Europa zu erhalten.“

Die österreichischen Bischöfe forderten unterdessen in ihren Ansprachen zum 1. Jänner die Katholiken auf, „Handwerker des Friedens“ zu sein. Es gehe sowohl um den inneren wie den äußeren Frieden, betonten sie unter Verweis auf die Botschaft von Papst Franziskus zum kirchlichen Weltfriedenstag am 1. Jänner, berichtete die Kathpress.

Der Feldkircher Bischof Benno Elbs etwa wies auf die „Angstmacher dieser Tage“ hin: „Terroristen, bestimmte gesellschaftliche und intellektuelle Gruppierungen arbeiten mit der Angst. Ihre Saat ist das Misstrauen“, so Elbs. Neben der kriminell und künstlich erzeugten Angst gebe es auch „reale Gründe“ für Angst wie hohe Flüchtlingszahlen, Sorge um die überlieferte Kultur, um Frieden und um Sicherheit. Hier brauche es nicht nur moralische Appelle an Solidarität, sondern eine Politik die „realitätsnah und human“ sei und damit „Konkretisierung von Nächstenliebe“.

Der Innsbrucker Diözesanadministrator Jakob Bürgler sagte, nach einem Jahr, „das so sehr mit Terror, Gewalt, Unfrieden, Krieg, Streit, Hass und allem, was den Frieden kaputt macht, verbunden war, nach einem Jahr, das uns so sehr verängstigt hat, sehnen wir uns noch mehr als sonst nach Frieden“. Und der Linzer Bischof Manfred Scheuer forderte dazu auf, im neuen Jahr den Blick auf „die Verwundbaren“ zu richten – etwa Alleinerziehern, kinderreichen Familien, Flüchtlingen, Asylwerbern, Armutsgefährdeten, Arbeitslosen und „Sündenböcke aller Art“. Gerade für diese sei der Sozialstaat „ein kostbares Gut, das nicht gefährdet werden dürfe“.

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