+++ Anschlag in Berlin im News-Ticker +++ – Er prahlte mit seinen Terrorplänen: Anis Amri kündigte mehrfach Anschläge an

Der Attentäter Anis Amri wurde unmittelbar nach seiner Tat von einer Kamera gefilmt. Das teilte eine Sprecherin Bundesanwaltschaft mit. Nach dem eigentlichen Anschlagsgeschehen sei kurz nach der Tat eine männliche Person im Bahnhof Zoo von einer Videokamera aufgenommen worden – dabei handele es sich nach Erkenntnissen der Behörde um Amri, der sogar in die Kamera geblickt und den Finger mit dem Tauhīd-Gruß erhoben haben soll – eine Geste, die unter IS-Anhängern bekannt sei.

Aktuelles im News-Ticker:

Er prahlte mit seinen Plänen: Amri kündigte mehrfach Anschläge an

04.13 Uhr: Der Attentäter Anis Amri, der auf einem Berliner Weihnachtsmarkt zwölf Menschen tötete, hat NRW-Ermittlern zufolge mehrfach Anschläge angekündigt. So erhielt das Landeskriminalamt Düsseldorf nach Informationen der Donnerstagsausgabe des „Kölner Stadt-Anzeigers“ im Frühjahr 2016 Berichte darüber, dass der 24-Jährige andere Personen auffordere, mit ihm gemeinsam Attentate in Deutschland zu begehen. Im Internet soll Amri nach Anleitungen zum Bombenbau gesucht haben. Außerdem wolle er sich „großkalibrige Schnellfeuergewehre“ beschaffen, notierten die Fahnder. Im Juli 2016 berichtet ein Undercover-Agent dem LKA Düsseldorf, Amri habe damit geprahlt, ein Blutbad anzurichten. Erneut habe er „mehrfach davon gesprochen, Anschläge zu begehen“.

Das Islamisten-Netzwerk um den Prediger Abu Walaa, indem sich auch Amri bewegt haben soll, bot laut Insidern ein „Full-Service-Paket“ für die selbst ernannten Gotteskrieger an. Sie erhielten gefälschte Ausweise, Kontaktnummern von Schleusern und Hinweise zu als Taxifahrer getarnten Verbündeten sowie zu Unterschlupfmöglichkeiten an der türkisch-syrischen Grenze. Auch ein „IS-Bürge“, ohne den man bei der Terrororganisation nicht anheuern kann, werde Ausreisewilligen vermittelt, heißt es in Unterlagen, die der Zeitung vorliegen. Für die Reisen sei auch Geld zur Verfügung gestellt worden, das vom NRW-Netzwerk durch Einbrüche sowie Betrügereien mit Handy- oder iPad-Verträgen sowie aus Spenden generiert worden sei.

Nach Anschlag: Behörden stuften festgenommenen Amri-Kontaktmann als „Gefährder“ ein

Donnerstag, 05. Januar, 00.07 Uhr: Der am Dienstag festgenommene mutmaßliche Kontaktmann des Berlin-Attentäters Anis Amri ist Medieninformationen zufolge nach dem Anschlag als islamistischer „Gefährder“ eingestuft worden. Der 26-jährige Tunesier, der am Vorabend des Terroranschlags vom 19. Dezember mit Amri in einem Restaurant in Berlin zu Abend gegessen hatte, werde der radikal-salafistischen Szene zugeordnet, berichten „Süddeutsche Zeitung“, WDR und NDR.

Am Mittwoch erging Haftbefehl gegen den Mann – allerdings wegen des Verdachts auf Betrug beim Bezug von Sozialleistungen. Der Tunesier wird verdächtigt, von Amris Plänen für den Anschlag gewusst zu haben, bei dem zwölf Menschen starben. Die Anhaltspunkte reichten aber „derzeit nicht für einen dringenden Tatverdacht aus“, sagte die Sprecherin der Bundesanwaltschaft, Frauke Köhler, am Mittwoch.

Nach Informationen des rbb war der 26-Jährige im November 2015 schon einmal in Berlin festgenommen worden. Der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, sagte der rbb-Abendschau, gegen den Tunesier sei wegen einer schweren staatsgefährdenden Straftat ermittelt worden. Er habe damals gemeinsam mit zwei weiteren Männern im Verdacht gestanden, Sprengstoff für einen Anschlag in Düsseldorf besorgt zu haben. Dafür habe man jedoch keine Beweise gefunden.

Nach Informationen von „Süddeutscher Zeitung“, WDR und NDR soll es sich bei dem Mann um einen alten Bekannten von Amri handeln. Er sei den Behörden ebenso wie Amri früh als radikaler Salafist aufgefallen und von Fahndern observiert worden. Auch gegen den späteren Attentäter hatte die Berliner Strafverfolgungsbehörde 2016 ermittelt und das Verfahren dann eingestellt. Auch Amri wurde von Sicherheitsbehörden als «Gefährder» geführt, man traute ihm also zu, jederzeit ein Attentat zu verüben.

Anis Amris Leiche immer noch in Monza

17.53 Uhr: Die Leiche des Berliner Attentäters Anis Amri liegt immer noch bei den Ermittlungsbehörden im italienischen Monza. Bisher habe sie niemand zurückgefordert, auch niemand der Familie, berichtete die Nachrichtenagentur ADN Kronos am Mittwoch unter Berufung auf die Behörde. An dem Körper des Tunesiers sollten weitere Untersuchungen durchgeführt werden – zum Beispiel, ob Amri Drogen konsumiert habe. Der Tunesier war am 23. Dezember in Sesto San Giovanni bei Mailand von Polizisten erschossen worden. Die Bundesanwaltschaft ist überzeugt, dass er den Anschlag mit einem Lkw auf den Berliner Weihnachtsmarkt mit zwölf Toten begangen hat.

Bundesanwaltschaft: Amris Flucht führte durch die Niederlande

16.57 Uhr: Der Attentäter von Berlin, Anis Amri, ist über die Niederlande und Frankreich nach Italien geflüchtet. Nach Erkenntnissen der niederländischen Behörden sei der 24-Jährige am 21. Dezember, also zwei Tage nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt, mittags um 11.30 Uhr zuerst in Nimwegen gewesen und gegen 13.30 Uhr dann in Amsterdam. Das sagte die Sprecherin der Bundesanwaltschaft, Frauke Köhler, am Mittwoch in Karlsruhe. An beiden Bahnhöfen soll er von Überwachungskameras gefilmt worden sein.

Wo sich Amri am 20. Dezember, dem Tag nach der Tat, aufhielt, ist noch nicht endgültig geklärt. Es gebe Erkenntnisse, wonach er nach der Tat über Nordrhein-Westfalen reiste, sagte Köhler. Das müsse aber noch weiter untersucht werden.

Von Amsterdam fuhr Amri nach Lyon und Chambéry in Frankreich, dann nach Turin und schließlich nach Mailand. Hier wurde er am 23. Dezember bei einer Polizeikontrolle erschossen.

Berliner Justiz erlässt Haftbefehl gegen Kontaktmann Amris

15.53 Uhr: Kurz nach der Pressekonferenz der Bundesanwaltschaft hat die Berliner Justiz Haftbefehl gegen den Kontaktmann Amris erlassen. Das teilten Ermittler am Mittwoch mit. Dieser Haftbefehl stehe allerdings nicht in Zusammenhang mit dem Anschlag in Berlin, sondern weil der Mann in Berlin des Sozialbetrugs verdächtigt werde.

Im Video: Amri streckte nach Lkw-Attentat IS-Gruß in die Kamera

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*