Misshandlung live übertragen – vier Festnahmen in Chicago

Auf Grundlage eines im Internet veröffentlichten Videos sind in Chicago vier Verdächtige festgenommen worden, die einen geistig behinderten Mann gefesselt und misshandelt haben sollen.

Video live via Facebook übertragen

In dem live auf Facebook gezeigten Video sei zu sehen gewesen, wie die Täter ihr an Händen und Füßen gefesseltes Opfer angreifen und dabei rassistische Beleidigungen rufen, teilte die Polizei mit. Sie wurden heute wegen Hassverbrechen und anderer Delikte angeklagt.

Die vier Festgenommenen – zwei Männer und zwei Frauen – sind der Polizei zufolge schwarz, ihr Opfer weiß. Die Verdächtigen sind zwischen 18 und 25 Jahre alt. Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage wegen Entführung, Körperverletzung und Hassverbrechen.

Das Opfer, ein geistig behinderter junger Mann, wurde laut Polizei von den Verdächtigen aus einem Vorort Chicagos in ein Gebiet im Südwesten der Stadt gebracht. Offenbar sei er zwischen 24 und 48 Stunden mit seinen Peinigern zusammen gewesen. Einer der Festgenommenen kenne das Opfer aus der Schule.

Große Empörung ausgelöst

Das knapp 30-minütige Video, das einer der Verdächtigen bei Facebook veröffentlichte, löste in den USA große Empörung aus. Es zeigt, wie das Opfer mit zugeklebtem Mund in einer Ecke sitzt, seine Hände und Beine waren offenbar gefesselt. Seine Angreifer lachen und rufen wiederholt „Fuck Donald Trump! Fuck white people!“

Die Kleidung des Opfers ist an einer Stelle zerschnitten, sein Haar an einer Stelle bis auf die Kopfhaut zurückgeschnitten, die eine blutende Wunde aufweist. „Es ist widerlich“, sagte Chicagos Polizeichef Eddie Johnson bei einer Pressekonferenz. Der junge Mann ist nach Angaben der Ermittler traumatisiert. Er konnte inzwischen das Krankenhaus verlassen.

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