François Fillon gerät wegen der Affäre um seine Frau stärker in Bedrängnis

© Reuters Wegen der Affäre um die mutmaßliche Scheinbeschäftigung seiner Frau steht François Fillion knapp drei Monate vor der Präsidentenwahl immer stärker unter Druck.

Der französische Präsidentschaftskandidat François Fillon (Republikaner) gerät in der Affäre um die mutmaßliche Scheinbeschäftigung seiner Frau immer stärker in Bedrängnis. Wie am Dienstag bekannt wurde, soll Fillon als Senator seinen beiden Kindern insgesamt 84.000 Euro für nicht näher genannte „Missionen“ gezahlt haben. Das berichtet die Zeitung „Le Canard Enchainé“ in ihrer Mittwochsausgabe. Die beiden Kinder waren damals Jura-Studenten. Die Wochenzeitung behauptet weiter, dass Fillons Ehefrau Penelope mehr als 800.000 Euro als parlamentarische Mitarbeiterin verdient habe. Zuvor war von 500.000 Euro die Rede gewesen.

Michaela Wiegel Folgen:

Wie „Le Parisien“ berichtete, verfügte Penelope Fillon weder über eine elektronische Anschrift in der Nationalversammlung, noch über einen Zugangspass zum Parlamentsgebäude. In Fillons Wahlheimat in Sablé-sur-Sarthe unterhielt der Abgeordnete kein Wahllokal.

Am Dienstag durchsuchten Ermittler stundenlang sein Abgeordnetenbüro in der Nationalversammlung. Auch in den Büros der Parlamentsverwaltung fand eine Durchsuchung statt. Wie der Radiosender France Inter meldete, fehlen Gehaltszettel, welche die Tätigkeit Penelope Fillons belegen. Fillon und seine Frau waren am Vortag fünf Stunden lang von den Ermittlern der auf Finanzkriminalität spezialisierten Einheit in Versailles verhört worden. „Beide haben nützliche Elemente zur Wahrheitsfindung beitragen können“, teilte das Büro Fillons hinterher mit.

Fillon setzte der Tätigkeit seiner Frau 2013 ein Ende, nachdem im Zuge der Cahuzac-Affäre die Abgeordneten verpflichtet worden waren, die Namen ihrer parlamentarischen Mitarbeiter zu veröffentlichen. Fillons Anwalt Antonin Lévy sagte am Dienstag dem Radiosender RTL, dass seine Mandanten auf „ein schnelles Ende der Vorermittlungen“ hofften. Er sei davon überzeugt, dass der Fall demnächst eingestellt werde. Der frühere Präsident Nicolas Sarkozy kritisierte Fillons konfuses Verteidigungskonzept.

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