+++ Wirtschafts-News +++ – Turbulenzen bei Uber: Nummer zwei verlässt das Unternehmen

Turbulenzen bei Uber: Nummer zwei verlässt das Unternehmen

Montag, 20. März, 01.21 Uhr: Die Turbulenzen beim Fahrdienst-Vermittler Uber vertreiben einen Hoffnungsträger aus der Chefetage: Die Nummer zwei hinter Chef Travis Kalanick verlässt das Unternehmen nach weniger als einem Jahr. Der Top-Manager Jeff Jones, der auf dem Posten eines Präsidenten unter anderem für die Entwicklung von Mitfahrangeboten zuständig war, zeigte sich zum Abgang verärgert.

„Es ist klar, dass die Überzeugungen und Ansätze, die meine Karriere bestimmt haben, nicht vereinbar sind mit dem, was ich bei Uber gesehen und erlebt habe“, erklärte Jones dem Tech-Blog „Recode“ am Sonntag (Ortszeit). Er kam zum umstrittenen Fahrdienst-Vermittler vom US-Handelsgiganten Target, wo er Marketingchef war.

Kalanick versuchte im Gegenzug, eine Verbindung herzustellen zwischen dem Abgang von Jones und seiner Suche nach einer rechten Hand auf einem neu geschaffenen Geschäftsführer-Posten. Nach dieser Ankündigung „kam Jeff zu der schweren Entscheidung, dass er seine Zukunft nicht bei Uber sieht“, schrieb der Gründer und Chef in einer unter anderem von Bloomberg veröffentlichten E-Mail an die Mitarbeiter.

Uber geriet zuletzt in den Mittelpunkt mehreren Kontroversen. Die Google-Schwesterfirma Waymo wirft Uber in einer Klage den Einsatz von Technologie vor, die ein ehemaliger Mitarbeiter gestohlen habe. Eine ehemalige Software-Entwicklerin beschrieb eine von Frauen-Diskriminierung geprägte Unternehmenskultur. Und Kalanick selbst geriet in die Kritik nach einem auf Video aufgezeichneten Streit mit einem Uber-Fahrer. Danach kündigte er an, einen Top-Manager für das Tagesgeschäft zu suchen.

BMW investiert in seinem US-Werk

16:00 Uhr: BMW-Konzernchef Harald Krüger sagte dem neuen US-Präsidenten Donald Trump am Rande des Besuchs von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Washington zu, weitere Millionen in den Standort Spartanburg zu stecken. Dabei geht es vor allem um Programme zur Weiterbildung der Mitarbeiter. Hierfür seien binnen zehn Jahren bereits über 220 Millionen Dollar geflossen, sagte der Manager laut „Bild am Sonntag“ in den USA, wie BMW  bestätigte.

„Wir planen, in den nächsten fünf Jahren noch einmal fast genau so viel zu investieren, damit wir unsere Mitarbeiter auch weiterhin in zukünftigen Technologien schulen können“, kündigte Krüger an. Er hatte Merkel mit den Chefs von Siemens  und Schaeffler  ins Weiße Haus begleitet. Dabei betonte er am Freitag, dass Engagements deutscher Firmen beiden Seiten zugutekämen: „Ich denke, dass wir mit „Made by BMW in the USA“ zum weiteren wirtschaftlichen Erfolg in den USA beitragen können.“ BMW beschäftigt in Spartanburg 9000 Menschen.

Im benachbarten Mexiko hatten die Münchner 2016 einen Werksneubau gestartet, der Produktionsbeginn ist für 2019 geplant. Einkaufschef Markus Duesmann bekräftigte im Fachblatt „Automobilwoche“, dass man weiter auf das Projekt setze: „Wir stehen zu unseren Entscheidungen. Wir ziehen mit unseren Zulieferern nach San Luis Potosí.“

Auf mögliche US-Strafzölle könne man flexibel reagieren, sagte ein Sprecher am Sonntag.

400.000 Grundgehalt für neuen BER-Chef

13.55 Uhr: Der neue Berliner Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup soll einem Zeitungsbericht zufolge ein Grundgehalt von 400.000 Euro pro Jahr bekommen. Seine Vergütung könne über Bonuszahlungen außerdem weiter zunehmen, berichtete „Bild am Sonntag„.

Der BER-Aufsichtsrat habe dem Dreijahresvertrag des Managers am Freitag zugestimmt, hieß es. Ein Flughafensprecher wollte sich auf Anfrage zu dem Bericht nicht äußern. Über Vertragsdetails könne er keine Auskunft geben.

Lütke Daldrup – bisher Staatssekretär in Berlin – hatte am Freitag seinen Vertrag als neuer Chef des Pannen-Airports unterzeichnet und seine Entlassungsurkunde aus dem Staatsdienst erhalten. Er kündigte an, das Unternehmen «so transparent wie irgendmöglich» zu führen. Sein Gehalt wollte er bei der Gelegenheit jedoch nicht nennen. Dies erfolge nach den Regularien im Geschäftsbericht für 2017, der in gut einem Jahr veröffentlicht wird.

Lütke Daldrups Vorgänger Karsten Mühlenfeld bezog ein jährliches Gehalt von rund einer halben Million Euro. Die Eröffnung des Airports war im Januar zum fünften Mal seit dem Baubeginn verschoben worden. Nach einem Gutachten wackelt auch das neue Ziel 2018.

Autoreifen werden teurer

12.08 Uhr: Wegen höherer Kautschuk-Kosten müssen die Hersteller von Autoreifen ihre Preise erhöhen. Continental , Pirelli , Goodyear  und Hankook kündigten dies an oder setzen es bereits in die Tat um. Aus Expertensicht betrifft es die ganze Branche. Die Firmen begründen den Preisanstieg um bis zu neun Prozent mit höheren Rohstoffkosten vor allem für Kautschuk. Es geht um alle Arten von Reifen – ob für Sommer oder Winter, für Pkw oder Lastwagen.

„Die Hersteller müssen ihre Preise anheben, andernfalls würden ihre Gewinnmargen schrumpfen“, sagte Frank Biller, Analyst der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). „Die höheren Kosten werden weitergereicht – der eine Hersteller macht das früher, der andere später.“

Rating-Agentur zweifelt an türkischer Wirtschaftskraft

Sonntag, 19. März, 09.30 Uhr: Die Türkei steckt in einer Wirtschaftskrise, sie leidet unter ausbleibenden Touristen. Jetzt könnte es noch schlimmer kommen: Die US-Ratingagentur Moody’s prüft, die Kreditwürdigkeit des Landes herabzusetzen. Mit teuren Folgen: Die Türkei müsste höhere Zinsen zahlen, um sich an den Finanzmärkten Geld leihen zu können.  

Moody’s senkte vor dem Wochenende den Ausblick für die Türkei von „stabil“ auf „negativ“, wie das „Handelsblatt“ berichtete. Grund seien schwächere Wachstumsaussichten der Wirtschaft. Die Türkei leidet aktuell unter hoher Arbeitslosigkeit. Daneben stieg die Inflation auf mehr als zehn Prozent.

Die Ratingagentur Fitch hatte vor einigen Wochen die türkische Kreditwürdigkeit gesenkt. Als einen Grund nannten die Finanzexperten die politischen Folgen des Putschversuchs im vergangenen Sommer. Sie hätten die Wirtschaft gebremst.

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