Mafia-Opfer empört über Mafia-Ausflüge für Touristen

„Es ist ein Angriff auf den Schmerz der Opfer und eine Ohrfeige für die, die jeden Tag damit beschäftigt sind, die mafiöse Kultur auszurotten“, sagte Maria Falcone der Nachrichtenagentur ADNkronos.

Sie ist die Tochter eines Richters, der wie auch seine Frau 1992 von der Mafia ermordet worden war.

Der Tourenanbieter Easy Trapani verspricht den Kunden auf seiner Internetseite, bei einer Tagestour tief in die Welt der sizilianischen Mafia eintauchen und „ihre verschiedenen Facetten“ erkunden zu können. Die „Mafia Tour“ sei aber eine „Antimafia Tour“. „Wir fühlen uns verpflichtet zu informieren (…), damit diejenigen, die Sizilien besuchen, verstehen, was die Mafia wirklich ist, denn auch die Mafia Tour ist eine Maßnahme GEGEN die Mafia.“

Falcone warnte, dass durch derartige Angebote für Touristen eine gefährliche Faszination entstehen könne. „Die Welt der Mafia ist nicht „faszinierend“, sondern ungeheuerlich“, sagte sie. Auf Sizilien gibt es zahlreiche Touren, die sich mit der Mafia beschäftigen.

Rapper am Grab des Kartellbosses Escobar

Auch auf der anderen Seite des Globus hat eine Gangster-Huldigung großen Wirbel ausgelöst. Der US-Rapper Wiz Khalifa (29) legte Blumen am Grab von Kolumbiens getötetem Drogenboss Pablo Escobar nieder und besuchteweitere Gedenkorte des Gangsters.

Fotos von seiner Hommagetour veröffentlichte Khalifa bei Instagram. Laut Berichten rauchte er am Grab auch Marihuana. Mit seiner Stippvisite brachte der Rapper Medellíns Bürgermeister Federico Gutierrez ziemlich auf die Palme.

Das sei eine unverantwortliche Verherrlichung der Verbrechen in einer Stadt, die so unendlich unter den Taten des Drogenkartells gelitten habe, sagte er nach Angaben des Portals „El Colombiano“.

Ein Beitrag geteilt von Wiz Khalifa (@wizkhalifa) am

„Dieser Typ hat nicht die Gewalt dieser Drogenhändler erleiden müssen. Statt Blumen zu Pablo Escobar zu bringen, sollte dieser Halunke lieber den Opfern Blumen bringen, er schuldet der Stadt eine Entschuldigung.“

Escobar war am 2. Dezember 1993 auf der Flucht bei Medellin von einem Spezialkommando erschossen worden. Mehrere tausend Tote gehen auf das Konto seines Kokainkartells.

Der US-Rapper aus Pittsburgh schaffte es 2014 mit dem Album Blacc Hollywood auf Platz 1 der US-Albumcharts. Wiz Khalifa war wegen eines Konzerts im Rahmen des Festivals „Future Carnaval“ in Medellín.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*