+++ Wirtschafts-News +++ – Vor Parlamentswahlen: Bank of England hält Leitzins weiterhin tief

Dax schwächelt nach jüngstem Rekordlauf

17.49 Uhr: Im Zuge der auf Hochtouren laufenden Berichtssaison hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag geschwächelt. Der Dax gab um 0,36 Prozent auf 12.711,06 Punkte nach. Der MDax der mittelgroßen Werte verlor am Donnerstag 0,89 Prozent auf 24.907,39 Zähler, und der Technologiewerte-Index TecDax sank um 0,38 Prozent auf 2147,01 Punkte.

Bank of England hält Leitzins weiterhin tief

15.24 Uhr: Knapp einen Monat vor den Parlamentswahlen in Großbritannien hält die britische Notenbank unverändert an ihrer lockeren Geldpolitik fest. Der Leitzins bleibe weiterhin auf dem historischen Tief von 0,25 Prozent, teilte die Bank of England (BoE) am Donnerstag in London mit. Die Währungshüter stellten unterdessen eine mögliche künftige Straffung in Aussicht. Zum Brexit-Verfahren äußerte sich Notenbankchef Mark Carney zuversichtlich.

Dax verzeichnet überwiegend Verluste

15.20 Uhr: Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstagnachmittag überwiegend Verluste verzeichnet. Nachdem der Dax am Vortag mit 12.783 Punkten ein weiteres Rekordhoch erreicht und sich am Donnerstagvormittag nur wenig von der Stelle bewegt hatte, rutschte er zuletzt mit minus 0,34 Prozent auf 12.720,24 Punkte ab.

Der MDax der mittelgroßen Werte gab um 0,78 Prozent auf 24.937,19 Zähler nach. Der Technologiewerte-Index TecDax hielt sich dagegen mit plus 0,05 Prozent auf 2156,24 Punkten knapp in der Gewinnzone. Technologiewerte sind bei Anlegern seit geraumer Zeit beliebt, und der TecDax hat seit Jahresanfang bislang stärker zugelegt als Dax und MDax. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte am Donnerstagnachmittag 0,71 Prozent ein.

EU-Kommission hebt Konjunkturprognose der Eurozone

14.30 Uhr: Für die europäische Wirtschaft geht es langsam aufwärts. Die EU-Kommission hob ihre Wachstumsprognose für 2017 am Donnerstag leicht an, und zwar sowohl für die Europäische Union insgesamt als auch für die Eurozone und für Deutschland. Arbeitslosenzahlen und öffentliche Haushalte entwickeln sich ebenfalls positiv. Allerdings stiften Brexit, US-Politik und Probleme europäischer Banken weiter Unsicherheit, wenn auch etwas weniger als noch vor Monaten.

Für Deutschland erwartet die Kommission dieses Jahr 1,6 Prozent und nächstes Jahr 1,9 Prozent Wirtschaftswachstum. Damit sieht sie die Lage rosiger als die Bundesregierung, die von 1,5 Prozent für 2017 und 1,6 Prozent für 2018 ausgeht.

Für die 19 Länder der Eurozone rechnet die Kommission mit 1,7 Prozent Wachstum für dieses und 1,8 Prozent für nächstes Jahr. In ihrer Winterprognose für 2017 waren nur 1,6 Prozent veranschlagt. Damals ging die Brüsseler Behörde für die gesamte EU mit ihren derzeit 28 Ländern von jeweils 1,8 Prozent für beide Jahre aus – nun von je 1,9 Prozent.

Solarworld wir zum Spielball der Zocker

13.55 Uhr: Die Aktie de Bonner Solarkonzern Solarworld fährt heute Achterbahn. Einen Tag, nachdem Solarworld Insolvenz ankündigte, fiel der Kurs zunächst auf 40 Cent, steig dann wieder auf 80 Cent  – und notiert aktuell bei 1,65 Euro. Spekulanten hoffen auf die Rettung durch einen Käufer. Bislang ist dazu aber nichts bekannt.

 

Bertelsmann startet mit Gewinnzuwachs ins neue Jahr

10.40 Uhr: Bertelsmann ist mit einem Ergebnisplus ins Jahr 2017 gestartet. Unter dem Strich blieb bei Europas größtem Medien- und Dienstleistungsunternehmen im ersten Quartal 198 Millionen Euro übrig. Das ist ein Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr von 7 Prozent, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Gütersloh mit. Der Umsatz ging geringfügig um 0,25 Prozent auf 3,94 Milliarden Euro zurück. Zu Bertelsmann zählen die Fernsehsendergruppe RTL Group, der Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr, der Dienstleister Arvato, der Buchverlag Penguin Random House, BMG als Musikrechteverwerter und eine Bildungssparte.

Steuern drücken Gewinn der Deutschen Post

10.20 Uhr: Höhere Steuern haben bei der Deutschen Post einen Gewinnanstieg zum Jahresstart verhindert. Unter dem Strich stand im ersten Quartal ein Gewinn von 633 Millionen Euro und damit knapp ein Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie der Dax-Konzern am Donnerstag in Bonn mitteilte. Zwar legte der Umsatz überraschend stark um sieben Prozent auf 14,9 Milliarden Euro zu. Doch der operative Gewinn (Ebit) blieb trotz einer Steigerung um gut ein Prozent auf 885 Millionen Euro hinter den Erwartungen der Analysten zurück.

Siemens streicht in Deutschland 2700 Stellen

10.05 Uhr: Der Elektrokonzern Siemens treibt seine Neuausrichtung mit einem weiterem Arbeitsplatzabbau voran. Deutschlandweit sollen in den kommenden Jahren insgesamt rund 2700 Jobs gestrichen, ver- oder ausgelagert werden, teilte das Unternehmen am Donnerstag in München mit. Besonders betroffen sind die interne Unternehmens-IT, wo es alleine um 1350 Jobs geht, sowie die digitale Fabrik und die Zugsparte, aber auch die Ausbildung des Konzerns.

Mit den Maßnahmen, die sowohl Stellenabbau als auch die Ver- und Auslagerung von Jobs umfassen, reagiert das Unternehmen auf Probleme in einzelnen Geschäftsbereichen wie der Zugsparte. In anderen Sparten soll die Fertigung optimiert werden. Auch in der Ausbildung, die bisher auf 33 Standorte verteilt ist, kommt es zu Einschnitten.

Da die Maßnahmen für mehrere Sparten vorgesehen sind, verteilen sie sich auf zahlreiche Standorte. In der zur digitalen Fabrik gehörenden Sparte in Fürth sind rund 450 Jobs betroffen und in der Zugsparte in Krefeld weitere rund 300.

Siemens hatte erst in der vergangenen Woche gute Quartalszahlen vorgelegt, die besser ausgefallen waren, als auch von vielen Analysten erwartet. Konzernchef Kaeser treibt den Wandel des Unternehmens in Richtung Digitalisierung und Industrie 4.0 seit einiger Zeit entschieden voran und hatte immer wieder angekündigt, auch auf Probleme in einzelnen Geschäftseinheiten frühzeitig zu reagieren. Siemens hat deutschlandweit insgesamt rund 114 000 Beschäftigte.

Nissan rechnet mit 19,4 Prozent Gewinnrückgang

09.50 Uhr: Der japanische Renault-Partner Nissan rechnet nach einem Rekordjahr mit rückläufigen Gewinnen. Angesichts steigender Materialkosten dürfte sich der Nettogewinn in dem noch bis zum 31. März 2018 laufenden Geschäftsjahr um 19,4 Prozent auf 535 Milliarden Yen (4,5 Mrd Euro) verringern, wie die Nummer 2 der japanischen Branche nach Toyota am Donnerstag bekanntgab. Der Umsatz dürfte dagegen um 0,7 Prozent auf 11,8 Billionen Yen zulegen, hieß es.

Dax zum Börsenstart kaum verändert

09.30 Uhr: Der Dax hat sich am Donnerstag kurz nach dem Handelsstart nur wenig verändert präsentiert. Eine Viertelstunde nach der Eröffnung rückte der deutsche Leitindex um 0,07 Prozent auf 12.766,04 Punkte vor. Am Dienstag hatte das Barometer mit 12.783 Punkten ein weiteres Rekordhoch erreicht. Im bisherigen Wochenverlauf bewegte es sich allerdings nur wenig. Der MDax der mittelgroßen Werte gab Donnerstagfrüh um 0,33 Prozent auf 25.048,21 Zähler nach. Der TecDax verlor 0,20 Prozent auf 2150,76 Punkte. Für den Leitindex der Eurozone, den EuroStoxx 50, ging es um 0,07 Prozent nach unten.

Aus dem Dax stehen die Deutsche Telekom, die Deutsche Post, Henkel und ProSiebenSat.1 mit ihren Bilanzen im Fokus, wobei vor allem die Papiere der Post und von ProSiebenSat.1 deutliche Kursverluste verzeichneten. Im TecDax gerieten nach Zahlenvorlage die Aktien des Windkraftanlagenherstellers Nordex erheblich unter Druck.

RTL Group startet im Jahresvergleich schlecht ins Jahr

09.10 Uhr: Die RTL Group ist im Jahresvergleich schwach in das neue Geschäftsjahr gestartet. Umsatz und operativer Gewinn (Ebitda) von Europas größter Sendergruppe gingen um 1,9 auf 1,4 Milliarden Euro und 8,3 Prozent auf 264 Millionen Euro zurück, wie das Unternehmen am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Als Grund gibt die Bertelsmann-Tochter weggebrochene Werbeerlöse nach dem Auslaufen der Sendung „American Idol“ vor einem Jahr im US-Sender Fox an. Das Umsatzwachstum bei der deutschen Sendertochter RTL Deutschland habe diesen Effekt nicht vollständig ausgleichen können.

Das RTL-Management bleibt aber dennoch bei seiner Prognose für das Gesamtjahr mit einem Umsatzplus von 2,5 bis 5 Prozent. „Nach einem außerordentlich starken ersten Quartal 2016 mit frühen Osterfeiertagen sind wir im ersten Quartal 2017 jetzt zu einem normalen Geschäftsverlauf zurückgekehrt“, teilten die Unternehmenschefs Bert Habets und Guillaume de Posch mit.

Geschäft in Deutschland und Russland läuft gut für Stada

08.58 Uhr: Mitten im laufenden Übernahmeprozess kann der Arzneimittelhersteller Stada mit einem Umsatz- und Gewinnanstieg im ersten Quartal punkten. Dabei profitierte der im MDax notierte Konzern in seinem Russland-Geschäft von der Erholung des Rubels. Ausschlaggebend sei aber auch die gute Entwicklung bei den Markenprodukten in Deutschland gewesen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Bad Vilbel mit. Nach dem guten Start sei Stada «auf einem guten Weg, die Guidance für das laufende Geschäftsjahr zu erreichen», sagte Vorstandschef Matthias Wiedenfels mit Blick auf die Prognose.

Zwischen Januar und März steigerte der Hersteller von Nachahmerarzneien (Generika) und rezeptfreien Markenprodukten wie Grippostad und Ladival die Erlöse von 497,1 Millionen Euro im Vorjahr auf 566,3 Millionen Euro – ein Plus von 14 Prozent. Unter dem Strich sprang der Gewinn um 66 Prozent in die Höhe auf 49,2 Millionen Euro.

Klebstoff und Waschmittel treiben Umsatz von Henkel

08.55 Uhr: Gut laufende Geschäfte mit Klebstoffen und Waschmitteln haben dem Konsumgüterkonzern Henkel im ersten Quartal Schubkraft verliehen. Der Umsatz stieg nicht zuletzt durch den im Vorjahr zugekauften US-Waschmittelhersteller Sun Products um 13,6 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro, wie Henkel am Donnerstag mitteilte. Auch die Währungen spielten dem Persil-Konzern diesmal in die Hände. Unter dem Strich verdiente Henkel 597 Millionen Euro und damit 13,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Solarworld Insolvenz bringt Unsicherheit für tausende Mitarbeiter

08.50 Uhr: Der Solartechnik-Hersteller Solarworld wird im Laufe des Donnerstags den erwarteten Insolvenzantrag stellen. Wie ein Sprecher des Unternehmens am Donnerstag sagte, werde der Antrag in den nächsten Stunden beim zuständigen Amtsgericht eingereicht. Solarworld hatte am Mittwochabend überraschend – aber nicht völlig unerwartet – eingeräumt, keine Zukunft für das überschuldete Unternehmen mehr zu sehen und einen Insolvenzantrag angekündigt. Für die rund 3000 Mitarbeiter beginnt nun eine Zeit der Ungewissheit.

Der Antrag ist ein neuer Tiefpunkt im bereits länger andauernden Niedergang des einstigen Vorzeigeunternehmens Solarworld. Das Unternehmen kämpft schon länger mit sinkenden Preisen für Solarmodule und einer bedrohlichen Klage in den USA. 2016 gab es tiefrote Zahlen. Unternehmenschef Frank Asbeck hatte noch Ende März angekündigt, mit einem scharfen Sparprogramm bis 2019 wieder aus der Verlustzone kommen zu wollen. Mit „Qualität und Technologie“ wolle man sich vom asiatischen Wettbewerb absetzen.

Weitere Informationen zu Solarworld finden Sie hier

So steht die Solarworld-Aktie (Junge Aktien) 

Aktie von Snapchat-Firma stürzt nach ersten Quartalszahlen ab

Donnerstag, 11. Mai, 1.49 Uhr: Die ersten Quartalszahlen nach dem Börsengang haben dem Betreiber der populären Foto-App Snapchat kein Glück gebracht. Die Aktie stürzte am Mittwoch nachbörslich um rund ein Fünftel ab, nachdem die Firma Snap die Erwartungen der Anleger enttäuscht hatte. In der Bilanz fiel zuallererst der gewaltige Verlust von 2,2 Milliarden Dollar auf, er geht aber fast nur auf eine Einmal-Belastung durch Aktienoptionen im Zuge des Börsengangs zurück. Doch auch beim Wachstum von Nutzerzahl und Umsatz verfehlte Snap Analystenprognosen.

Snap kam im ersten Quartal auf 166 Millionen täglich aktive Nutzer. Das waren acht Millionen mehr als im Quartal davor. Damit ging die seit Herbst andauernde Flaute beim Zustrom neuer Nutzer weiter.

Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal zwar von knapp 39 auf 149,7 Millionen Dollar. Aber die Analysten hatten eher mit rund 158 Millionen gerechnet.

Die Aktie verlor nach den Zahlen zeitweise über 22 Prozent auf 17,88 Dollar. Snap war Anfang März mit einem Ausgabepreis von 17 Dollar an die Börse gegangen.

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