Venezuelas Opposition sucht im Ausland nach Unterstützung

Die Opposition von Venezuela wendet sich in ihrem Protest gegen Staatschef Nicolas Maduro zunehmend an das Ausland. Der Präsident der von der Opposition dominierten Nationalversammlung, Julio Borges, reiste gestern nach Lima, um sich mit dem peruanische Staatsoberhaupt Pedro Pablo Kuczynski und Abgeordneten zu treffen.

Es sei wichtig, dass mehrere Regierungen in der Region sich bald zusammenfänden, um in Venezuela eine „Agenda der Demokratie und des Volkes“ sicherzustellen, sagte Borges. Die Krise in Venezuela und die anhaltenden Proteste gegen Präsident Maduro und seine sozialistische Regierung reichten bereits über die Grenzen hinaus, sagte Borges und verwies auf zahlreiche Flüchtlinge.

Peru verspricht „humanitären Beistand“

Kuczynski sagte, er wolle sich nicht in die internen Belange anderer Länder einmischen. Die Staaten in der Region müssten aber das Wohlergehen des venezolanischen Volkes unterstützen und „humanitären Beistand“ leisten.

Vergangene Woche hatte Borges bereits den nationalen Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, H.R. McMaster, getroffen. Beide sprachen sich für eine baldige friedliche Lösung aus.

Maduro kündigt Bestrafungen an

Maduro versprach unterdessen die Sicherheitskräfte für ihre Gewalt gegen Demonstranten zu bestrafen – kündigte aber zugleich weiter ein hartes Vorgehen gegen die Demonstranten an.

„Es hat Beschwerden über angebliche Misshandlungen durch Funktionäre gegeben. Ich habe sowohl die Bestrafung jedes Funktionärs befohlen, der seine Macht missbraucht, als auch die Bestrafung derjenigen, die zu dem Staatsstreich aufgerufen haben“, sagte Maduro.

Die Proteste bezeichnete der Staatschef als „faschistischen Hinterhalt“ und als „Krieg gegen das Volk“. Zudem verurteilte er die neuen Waffen junger Regierungsgegner, die seit Tagen auch mit Fäkalien, Exkrementen und Urin gefüllte Beutel und Flaschen auf Soldaten und Polizisten der Nationalgarde werfen. Bei den eskalierenden Protesten der vergangenen Wochen gab es bisher 39 Tote und Hunderte Verletzte.

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