Terror im Iran im News-Ticker – „Widerlich“: Iran empört über Trumps Reaktion auf Anschläge in Teheran

  • Schüsse im Parlament und am Khomeini-Mausoleum in Teheran
  • Offenbar Selbstmordanschlag am Mausoleum
  • Mindestens 12 Tote und 39 Verletzte

Beide Angriffe im Überblick

  • Parlament: Vier Bewaffnete sind am Mittwoch als Frauen verkleidet ins Parlament eingedrungen. Einem Abgeordneten zufolge seien sie mit Pistolen und Sturmgewehren bewaffnet gewesen. Einer der Angreifer verübte im Parlament einen Selbstmordanschlag. Die anderen drei Männer wurden erschossen. Laut der Nachrichtenagentur Tasnim seien bei der Attacke sieben Menschen getötet worden, vier Personen seien als Geiseln genommen worden. Die Berichte wurden allerdings nicht durch die Sicherheitsbehörden bestätigt.
  • Khomeini-Mausoleum: Drei Bewaffnete haben am Khomeini-Mausoleum im Süden der Stadt Teheran um sich geschossen. Die Angaben bezüglich der Anzahl der Angreifer variierten zunächst. Laut iranischem Geheimdienst war unter den Angreifern mindestens ein Selbstmordattentäter, der sich in die Luft sprengte. Ein weiterer Angreifer sei erschossen worden. Dabei handelte es sich laut der Nachrichtenagentur ILNA um eine Frau. Ein dritter Angreifer wurde demnach festgenommen.

Attentäter von Teheran waren Iraner – Hintermänner in Haft

17.55 Uhr: Fünf der sechs Attentäter von Teheran sind nach Angaben des iranischen Geheimdienstes identifiziert. Mehrere Hintermänner seien in Haft, sagte Geheimdienstchef Mahmud Alawi am Donnerstag, einen Tag nach dem Doppelanschlag. „Wir haben allein in den letzten zwei Jahren über 100 Terroranschläge im Iran verhindert“, ergänzte er. Davon bekämen die Menschen nichts mit, „aber wenn es knallt, dann hören es halt alle“. Trotzdem bestehe kein Grund zur Angst vor einer weiteren Terrorgefahr im Iran.

Am Mittwoch hatten sechs Terroristen das Parlament und das Mausoleum des Revolutionsführers Ayatollah Ruhollah Chomeini in Teheran angegriffen. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Taten für sich. Bei dem Doppelanschlag wurden laut jüngsten Medienangaben mindestens 22 Menschen getötet – darunter die sechs Attentäter – und über 50 verletzt. Nach Angaben des iranischen Sicherheitsrates waren die sechs Attentäter Iraner. Eine verdächtige Frau soll zum Verhör festgenommen worden sein.

Laut einem Geheimdienstbericht waren fünf der sechs Attentäter schon seit längerer Zeit für den IS tätig, auch in Syrien und Nordirak. Die Tasnim Nachrichtenagentur veröffentlichte Bilder ihrer Leichen mit ihren Vornamen. Vom sechsten Attentäter gab es keine Informationen. Wahrscheinlich handelt es sich um denjenigen, der sich im Mausoleum in die Luft gesprengt hatte und daher nicht zu identifizieren war.

„Widerlich“: Iran empört über Trumps Reaktion auf Anschläge in Teheran

16.28 Uhr: Der Iran hat sich empört über die Reaktion von US-Präsident Donald Trump auf die tödlichen Anschläge von Teheran gezeigt. Außenminister Mohammed Dschawad Sarif nannte Trumps Erklärung zu dem Doppelanschlag mit 17 Toten sowie die Verhängung neuer US-Sanktionen am Donnerstag „widerlich“. Laut der Regierung in Teheran handelte es sich bei den Attentätern um iranische Mitglieder der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Trump hatte die Anschläge auf das iranische Parlament und das Mausoleum von Ayatollah Khomeini in Teheran verurteilt, aber zugleich eine Warnung an den Iran ausgesprochen. „Staaten, die den Terrorismus fördern“, riskierten, „selbst Opfer des Bösen zu werden, das sie fördern“, erklärte er. Trump wirft dem Iran immer wieder vor, den Terrorismus zu unterstützen.

Zugleich stimmte der US-Senat für neue Sanktionen gegen den Iran wegen „Unterstützung für den internationalen Terrorismus“. Trump sieht den Iran als Hauptquelle der Konflikte in der Region, auch wenn Teheran im Irak eine wichtige Rolle im Kampf gegen die IS-Miliz spielt. Bei einem Besuch in Saudi-Arabien Mitte Mai drang Trump darauf, den Iran zu isolieren. 

Iranischer Geheimdienst: Attentäter waren Iraner und kämpften für den IS

Donnerstag, 8. Juni, 11.49 Uhr: Fünf der sechs Attentäter von Teheran sind nach Angaben des iranischen Geheimdienstes identifiziert. Mehrere Hintermänner seien in Haft, sagte Geheimdienstchef Mahmud Alawi am Donnerstag, einen Tag nach dem Doppelanschlag. „Wir haben allein in den letzten zwei Jahren über 100 Terroranschläge im Iran verhindert“, ergänzte er. Davon bekämen die Menschen nichts mit, „aber wenn es knallt, dann hören es halt alle“. Trotzdem bestehe kein Grund zur Angst vor einer weiteren Terrorgefahr im Iran.

Laut einem Geheimdienstbericht waren fünf der sechs Attentäter schon seit längerer Zeit für den IS tätig, auch in Syrien und Nordirak. Die Tasnim Nachrichtenagentur veröffentlichte Bilder ihrer Leichen mit ihren Vornamen. Vom sechsten Attentäter gab es keine Informationen. Wahrscheinlich handelt es sich um denjenigen, der sich im Mausoleum in die Luft gesprengt hatte und daher nicht zu identifizieren war.

Möglicherweise kamen die Attentäter aus der Provinz Sistan-Belutschistan im Südostiran. Dort kämpfen sunnitische Milizen der Drogenbande und Rebellengruppe Dschundullah gegen die iranischen Revolutionsgarden an der Grenze zu Pakistan und Afghanistan. Nach Bagdad, Kabul und London ist die Doppelattacke in Teheran bereits der vierte große Anschlag seit Beginn des Ramadans, den der IS für sich reklamiert.

Video: Terror im Iran – IS-Terroristen schlichen als Frauen verkleidet ins Parlament

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