Gericht: Mitschuld der Niederlande an Srebrenica-Massaker

Mehr als 20 Jahre nach den Massakern an Muslimen im bosnischen Srebrenica hat ein Gericht den niederländischen Staat erneut für den Tod von 350 Opfern mitverantwortlich gemacht. Allerdings hob das Berufungsgericht in Den Haag heute ein Urteil aus erster Instanz teilweise auf und stellte nur eine begrenzte Verantwortung des Heimatstaates der damaligen UNO-Soldaten für die von Serben verübten Kriegsverbrechen fest.

Die Angehörigen von rund 6.000 Opfern, die „Mütter von Srebrenica“, hatten die Zivilklage gegen die Niederlande angestrengt. Das Gericht legte die Teilschuld der Niederlande an dem Massaker und damit die Höhe der Wiedergutmachungspflichten mit 30 Prozent der entstandenen Schäden fest. Darüber, was als Schaden gelten soll, wird in einer weiteren Gerichtsverhandlung entschieden.

Im Bosnien-Krieg hatten serbische Einheiten im Juli 1995 die UN-Schutzzone Srebrenica überrannt und rund 8.000 muslimische Männer und Jungen ermordet. Die niederländische UN-Blauhelme hatten die Enklave den Serben unter Anführung des Generals Ratko Mladic kampflos übergeben. Anschließend hatten serbische Einheiten rund 8.000 bosnische Männer und Jungen ermordet.

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