Fachhochschulen fordern mehr Geld für Gesundheitsstudien

Die Fachhochschulkonferenz (FHK) verlangt bessere Rahmenbedingungen für die gesundheitswissenschaftlichen FH-Studiengänge. Unter anderem sollen Zugangsmöglichkeiten zu bestehenden Forschungsförderungsprogrammen und eigene Förderschienen für die Studiengänge geschaffen sowie öffentlich finanzierte Masterstudien eingerichtet werden.

Derzeit belegen rund 5.700 der insgesamt 50.000 FH-Studenten eines der 58 gesundheitswissenschaftlichen Studien. Diese vorher an postsekundären Akademien angesiedelten „nichtärztlichen Gesundheitsberufe“ wurden seit 2006 an die FH überführt – z.B. Physiotherapeuten, Hebammen, Medizinisch-technische Labordienste, Ergotherapeuten, Logopäden oder diplomierte Krankenpfleger werden seither an Fachhochschulen ausgebildet und schließen mit einem Bachelor of Science ab.

Für die Weiterentwicklung der Gesundheitsberufe sei es „dringend notwendig, eigene Studien, insbesondere auch klinische Studien durchzuführen“, argumentiert die FHK in einem Forderungspapier. Bei den Förderungen stehe man aber vor Problemen: Während an Medizin-Unis viele Forschungsprojekte durch die Industrie finanziert würden, gebe es für die an FH vertretenen Gesundheitsberufe „wenig Möglichkeiten für industriefinanzierte Forschungsprojekte, da für die Bereiche der Gesundheitsförderung, Prävention oder Rehabilitation wenig Interesse seitens der Industrie besteht“.

Forderung nach öffentlich finanzierten Master-Studiengängen

In einzelnen Bundesländern würden Landesmittel zur Förderung der Forschung nur in bestimmten Bereichen ausgeschüttet und Mitarbeiter von Gesundheitsstudien von der Einreichung eines Vorhabens ausgeschlossen. Daher fordert die FHK einerseits die Etablierung von spezifischen Förderschienen für gesundheitswissenschaftliche FH-Studiengänge auf Bundesebene und auf Ebene der Gebietskörperschaften. Bestehende Förderschienen und Förderbereiche seien so zu adaptieren, dass den Fachhochschulen im Bereich der Gesundheitsberufe ein Antragsrecht bzw. reelle Chancen zur Förderung der eingereichten Projekte zukommen.

Außerdem müsse es Förderungen zum Auf- und Ausbau der Forschungsinfrastruktur und öffentlich finanzierte Masterstudiengänge geben. Derzeit würden Master-Studiengänge in den Gesundheitsberufen fast nur als kostenpflichtige Lehrgänge geführt. Dies sei für Bachelor-Absolventen „eine entwicklungslimitierende, unbefriedigende Situation“.

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