Hitze – wieviel Flüssigkeit braucht der Mensch tatsächlich?

(Von Barbara Morawec.)

Während der Mensch auf feste Nahrung sogar länger als einen Monat verzichten kann, kommt er nur zwei bis vier Tage ohne Flüssigkeit aus. Wenn es draußen heiß ist, ist es besonders wichtig, ausreichend zu trinken. Ausreichend. Nicht zu viel.

Aber wie viel Flüssigkeit braucht der Körper im Sommer wirklich? Nebenbei sei erwähnt, dass nicht jeder Mensch viel trinken darf.

Wer etwa an bestimmten Herz- oder Nierenerkrankungen leidet, für den kann es gefährlich sein, viel Flüssigkeit in sich hineinzuschütten. Hier sollte ein Arzt den Flüssigkeitsbedarf analysieren.

Aber auch für gesunde Menschen kann es gefährlich sein, wenn sie zu viel Wasser in sich hineinschütten. Der Körper verliert dadurch lebenswichtige Salze, die er ohnehin schon durchs Schwitzen verliert.

Eineinhalb bis zwei Liter Flüssigkeit scheidet der Körper täglich über Haut, Lungen, Blase und Darm aus. Schwitzen ist für den Organismus lebenswichtig, um die innere Temperatur auf etwa 37 Grad Celsius konstant zu halten.

Dabei gehen dem Körper wie gesagt auch wichtige Mineralstoffe verloren. Geregelt wird der Bestand an Körperflüssigkeit zum einen über die Haut und zum anderen über die Nieren.

Was passiert, wenn man zu wenig trinkt? Ein trockener Mund ist das erste Anzeichen für Flüssigkeitsmangel.

Die Folgen sind Schwäche, Müdigkeit und Konzen trationsstörungen. Bei diesen Anzeichen fehlen bereits vier Prozent des Körpergewichts an Wasser.

Fehlen fünf Prozent, kann man das Bewusstsein verlieren. Bei Verlust von zehn Prozent kann der Wassermangel nicht mehr ausgeglichen werden und endet für den Menschen tödlich.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt älteren Menschen, täglich 1,3 Liter Flüssigkeit zu trinken, jüngeren Erwachsenen zirka 1,5 Liter.

Vor allem Kinder und ältere Leute trinken im Sommer oft nicht genug. Die Kleinen vergessen beim Spielen oft, dass sie eigentlich schon großen Durst haben. Und im Alter verspürt man ohnehin weniger Durst.

Beide Risikogruppen müssen daher regelmäßig zum Trinken animiert werden. Eine weitere „Risikogruppe“ sind Autofahrer. Im Auto kann es schnell mehr als 40 Grad haben. Trinken ist für Menschen, die Fahrzeuge lenken, daher auch wichtig für die Straßenverkehrssicherheit.

Wer sich sportlich betätigt, muss auch mehr trinken. Nicht nur, weil mehr Flüssigkeit über den Schweiß verloren geht. Sportler atmen auch mehr Wasserdampf aus. Je nach Sportart und Umgebungstemperatur verschwitzt man etwa 0,5 bis 2,5 Liter Flüssigkeit pro Stunde.

Wasserbomben: Melonen, Gurken, Tomaten

Beim Schwitzen verliert der Körper die Mineralstoffe Natrium, Chlorid, Kalium, Kalzium und Magnesium. Natürlich müssen Hobbyläufer für 30 Minuten Joggen keine Trinkflasche mitführen. Doch es empfiehlt sich, vor und nach dem Sport ausreichend zu trinken.

Das einfachste und beste Getränk ist Wasser, oder eine 1:2-Mischung von Saft und Wasser. Übrigens: Wem das ständige Trinken zu eintönig wird, der kann sich auch an Wassermelonen, Gurken oder Tomaten laben. Diese „Wasserbomben“ sorgen ebenfalls für einen ausgewogenen Wasserhaushalt.

(Bild: Hitze trocknet den Körper aus – Flüssigkeitszufuhr ist wichtig. Bild: SN/robert ratzer)

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