Para-Leichtathletik: Elf Medaillen

Der herausragende Johannes Floors und Leon Schäfer haben die Ausbeute des Deutschen Behindertensportverbands (DBS) bei der Leichtathletik-Para-WM in Dubai am Schlusstag mit Gold und Silber auf elf Medaillen erhöht. „Es gab Licht und Schatten, aber die Trümpfe haben weitestgehend gestochen“, sagte Bundestrainerin Marion Peters am Freitag in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Bei den Weltmeisterschaften 2017 in London hatte der DBS mit 21 Athleten 22 Medaillen geholt.

Floors wurde seiner Favoritenstellung über 400 Meter neun Monate vor den Paralympics in Tokio vollauf gerecht. Der beidseitig unterschenkelamputierte Athlet setzte sich in der Weltrekordzeit von 45,78 Sekunden mit mehr als fünf Sekunden Vorsprung vor dem Niederländer Olivier Hendriks durch. Floors, der seine eigene Bestmarke auf der Stadionrunde um eine Sekunde verbesserte, hatte bereits über 100 Meter Gold geholt. Seine Rekordzeit liegt um acht Hundertstelsekunden unter der deutschen Jahresbestzeit des schnellsten nichtbehinderten 400-Meter-Läufers Manuel Sanders (Dortmund). An einen Start bei den Olympischen Spielen will er vorerst aber nicht denken.

Der am linken Oberschenkel amputierte Leon Schäfer (Leverkusen) holte über 100 Meter in 12,34 Sekunden zudem Silber. „Ich bin megahappy. Ich habe ganz gut abgeliefert“, sagte Schäfer, der zuvor den Weitsprung für sich entschieden hatte. DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher war mit dem Abschneiden des Teams nicht rundweg zufrieden. Er erklärte: „Zum Leistungssport gehören Siege und Enttäuschungen – dabei konnten wir auch mitreden.“ Die Ergebnisse zeigten aber, „dass wir auf einem guten Weg sind“. Bundestrainerin Peters lobte die Leistung von Doppel-Weltmeisterin Irmgard Bensusan (Leverkusen/100 und 200 Meter), als „sensationell“. International im Rampenlicht steht nun auch Vereinskollege Floors mit der über 100 Meter besten Zeit, die auf einer oder zwei Prothesen gelaufen wurde.Sichere Gold-Lieferanten waren Kugelstoßerin Birgit Kober, die beim 14. internationalen Großereignis die 14. Goldmedaille holte, und Weitspringer Markus Rehm.

Die Ausrichtung der WM im November fand Peters schwierig, lobte aber Dubai als Veranstalter. „Natürlich waren nicht so viele Zuschauer da“, sagte sie: „Aber viele Nationen können sich solch eine Veranstaltung gar nicht leisten. Es war top organisiert.“

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*