Kommunalwahl im Landkreis Starnberg: Wo noch Wahlhelfer gesucht werden

Kommunalwahl 2014

Wahlberechtigung kontrollieren, Stimmzettel ausgeben, Ergebnisse auswerten.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Panaschieren und Kumulieren, drei Kreuze bei einem Kandidaten oder jeweils eines über mehrere Listen hinweg: Das bayerische Wahlrecht bietet vielerlei Möglichkeiten und macht beim Auszählen besonders viel Arbeit. Wer dabei mithilft, muss sich auf eine lange Nacht einstellen. Fast 2000 Menschen sind am 15. März im Landkreis Starnberg als Wahlhelfer beschäftigt. Beinahe alle Gemeinden suchen noch Helfer. Offiziell ist das ein Ehrenamt; bezahlt wird dafür eine Aufwandsentschädigung, die manchmal als Erfrischungsgeld bezeichnet wird – wie viel, ist sehr unterschiedlich.

Starnberg

In Starnberg erhalten die Wahlhelfer 120 Euro Erfrischungsgeld, dazu eine Brotzeit und Getränke, teilt Rathaussprecherin Lena Choi mit. Insgesamt 37 Wahllokale, in 16 davon werden die Stimmzettel der Briefwähler ausgewertet. Die Stadt braucht 352 Wahlhelfer. Außerdem sind im Rathaus für die Erfassung der Schnellmeldung, der Annahme der Wahlunterlagen und weitere Arbeiten noch etwa 20 Personen im Einsatz. Wer mithelfen will, kann sich noch in dieser Woche per E-Mail an wahlen@starnberg.de melden.

Andechs

Die kleine Gemeinde Andechs hat auch vergleichsweise wenige Stimmberechtigte und entsprechend wenige Wahlbezirke: vier für die Urnen-, zwei für die Briefwahl. Deshalb ist auch die Zahl der benötigten Wahlhelfer überschaubar, 48 sollen es sein. „Bis jetzt sieht es mittelgut aus“, sagt Peter Kirchbichler von der Rathausverwaltung. Noch seien nicht alle Teams beisammen. Einige Freiwillige suche man noch. Bis Ende Januar sollen die Helfer feststehen. Sie bekommen 100 Euro, im Fall einer Stichwahl noch einmal 50 Euro.

Berg

Bei der Europawahl im vergangenen Mai haben in Berg noch 90 Helfer ausgereicht; allerdings schätzt die Gemeinde das Interesse an den Kommunalwahlen deutlich höher ein. Deshalb wird es diesmal 20 statt zehn Stimmbezirke geben; somit muss die Gemeinde auch doppelt so viele Wahlhelfer finden, nämlich etwa 180. „Das ist eine große Herausforderung“, sagt Bürgermeister Rupert Monn. Noch fehlen einige, um die benötigte Zahl zu erfüllen. „Aber wir sind zuversichtlich, dass wir das schaffen“, sagt Monn. Bislang habe es noch immer gereicht. Möglicherweise locken ja 80 Euro Erfrischungsgeld für den Wahlsonntag. Für eine Stichwahl am 29. März bekämen die Helfer weitere 50 Euro.

Dießen

Die Gemeinde Dießen hat die Zahl der Wahlbezirke aufgestockt, um die Arbeit besser zu verteilen; jetzt sind es insgesamt 27. Auch in kleinen Ortsteilen wie Dettenschwang, Dettenhofen und Obermühlhausen kann man abstimmen. Eine weitere Besonderheit: Sieben Bürgermeisterkandidaten treten dort an. Daher rechnet man in der Gemeindeverwaltung damit, dass es zu einer Stichwahl kommen wird. Etwa 190 Helfer werden benötigt, teilt Geschäftsleiter Karl-Heinz Springer mit. Sie erhalten ein Erfrischungsgeld von 100 Euro.

Feldafing

Während andere Gemeinden noch Helfer suchen, kann sich Katharina Goltz entspannen. „Wir haben alle Wahlhelfer beisammen“, sagt die stellvertretende Wahlleiterin in Feldafing. Es gebe sogar schon eine Liste mit Reserve-Helfern. Im Infobrief von Bürgermeister Bernhard Sontheim habe man die Bürger vor Wochen aufgerufen, sich zu melden. Vielleicht liegt die komfortable Situation der Gemeinde Feldafing aber auch darin begründet, dass dort nur 72 Helfer gebraucht werden. Es gibt nur vier Urnenwahllokale und vier Briefwahlbezirke, ein Team wird zudem im Rathaus helfen. Das Erfrischungsgeld für den 15. März beträgt 100 Euro, für eine Stichwahl wären es weitere 40 Euro.

Gauting

Mehr Sitze als bisher, mehr Stimmen und daher auch mehr Möglichkeiten, diese Stimmen auf verschiedene Listen zu verteilen: Weil in Gauting der Gemeinderat künftig 30 Mitglieder hat, ist dort der Arbeitsaufwand auch größer als bisher. Insgesamt 228 Wahlhelfer werden diesmal zum Auszählen benötigt, teilt Rathaussprecher Maximilian Olberding mit. Bis zu 80 davon sind Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung, die ihren Einsatz als Überstunden abrechnen dürfen. Insgesamt 26 Wahlbezirke werden gebildet; allein zwölf davon für die Briefwähler. Diese Aufteilung habe sich bei der Europawahl im vergangenen Mai bewährt, erklärt der Sprecher. Derzeit werden noch Helfer gesucht, die auch via Internet ein entsprechendes Anmeldeformular ausfüllen können. „Wir sind für jede helfende Hand dankbar“, erklärt Olberding. Helfer bekommen für den Sonntag pauschal eine Aufwandsentschädigung von 100 Euro. Erfahrungsgemäß sind sie bis Mitternacht beschäftigt und dann noch nicht fertig. Deshalb geht es wohl am Montag weiter. Dafür gibt es weitere 40 Euro. Fürs Auszählen bei einer Stichwahl zahlt die Gemeinde 60 Euro.

Gilching

Obwohl Gilching etwas weniger Einwohner hat als Gauting, gibt es dort deutlich mehr Wahlbezirke. Insgesamt sind es 43: für die Urnenwahl 25 und für die Briefwahl 18. Bei den Kommunalwahlen vor sechs Jahren hatte die Gemeinde noch zehn Briefwahlbezirke eingerichtet. „Es könnte gut sein, dass in diesem Jahr etwa die Hälfte der Stimmen per Brief abgegeben wird“, schätzt Tobias Baumann von der Gemeindeverwaltung. Deshalb muss die Gemeinde diesmal 344 Wahlhelfer finden, deutlich mehr als in der Vergangenheit. Die Liste ist fast komplett; in den nächsten Tagen will die Gemeinde die schriftlichen Berufungen verschicken. Darunter sind Bürger, die sich erstmals gemeldet haben, aber auch Helfer von vergangenen Wahlen. Außerdem würden routinemäßig die Kandidaten für den Gemeinderat gefragt, ob sie am Wahlsonntag helfen können, erklärt Baumann. Erfahrungsgemäß sagten aber einige doch noch ab. „Schwer zu finden sind vor allem Wahlvorsteher, weil sie mehr Arbeit und Verantwortung haben als die anderen Helfer“, sagt Baumann. Auch in Gilching zahlt die Gemeinde den Helfern 100 Euro, für eine Stichwahl wären es immerhin weitere 70 Euro.

Herrsching

Die Gemeinde Herrsching hat bereits in den vergangenen Wochen alle Bürger angeschrieben, die bei vergangenen Wahlen ausgezählt haben. Es seien aber längst noch nicht alle Antworten eingegangen, sagt Patricia Göser von der Rathausverwaltung. Deshalb sei nicht klar, ob noch Freiwillige gebraucht werden. Insgesamt sollen in den neun Wahllokalen und acht Briefwahlbezirken etwa 170 Bürger helfen. Sie sei zuversichtlich, dass man genügend Helfer finde, sagt Göser. „Aber bei der Europawahl war es sehr eng, da hatten wir kaum Ersatzleute.“ Das könne unter anderem daran liegen, dass das Interesse an Europawahlen geringer ist als an Kommunalwahlen, sagt Göser. Herrsching zahlt den Wahlhelfern weniger als einige andere Gemeinden, nämlich 80 Euro. Wahlvorsteher bekommen 120 Euro.

Inning

Kommunalwahl 2014

Wie hier in der Schlossberghalle in Starnberg bei der Kommunalwahl vor sechs Jahren haben die Wahlhelfer am 15. März viel zu tun

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Zur Ausgabe der Stimmzettel, Überprüfung der Wahlberechtigung im Wahlverzeichnis, Freigabe der Wahlurnen zum Einwurf der Stimmzettel und Auswertung des Wahlergebnisses braucht auch die Gemeinde Inning Wahlhelfer. Besondere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, die Helfer müssen lediglich über 18 Jahre und wahlberechtigt sein. Dieses Jahr zahlt die Gemeinde ein Erfrischungsgeld von 100 Euro. Kaffee, Getränke und Brotzeit werden zur Stärkung bereitgestellt. Interessierte können sich unter der Telefonnummer 08143/92111 im Rathaus melden. Vor dem Wahltag gibt es noch eine Schulung. Die Verteilung der Wahlhelfer auf die Wahllokale wird durch den Wahlvorstand festgelegt.

Krailling

Die Gemeinde Krailling tut sich seit längerem schwer, genügend Wahlhelfer zu finden. Deshalb hat der Gemeinderat erst im Herbst das Erfrischungsgeld angehoben: Statt wie bisher 40 Euro bekommen die Helfer bei den Kommunalwahlen nun immerhin 60 Euro für ihren Einsatz. Knapp 100 Bürger sollen beim Auszählen am 15. März dabei sein. Fest verpflichtet sei zwar noch niemand, sagt Rathaus-Geschäftsleiter Franz Wolfrum. „Aber wir werden im wesentlichen die Teams der vorherigen Wahlen einteilen.“ Aus Erfahrung wisse er, wer mitmachen würde und wer eher nicht, sagt Wolfrum. Innerhalb der kommenden zwei Wochen will Wolfrum alle Helfer beisammen haben.

Pöcking

Insgesamt 86 Wahlhelfer benötigt die Gemeinde Pöcking für die fünf Urnenwahllokale und vier Briefwahlbezirke. Davon haben sich bis jetzt erst 18 gemeldet, die restlichen Freiwilligen werden aus einem Pool von ehemaligen Wahlhelfern berufen. „Wir haben gute Erfahrungen gemacht, dass sehr viele Leute gerne wieder berufen werden“, sagt Günter Drexler vom Bürgerservice der Gemeinde. Über neue Freiwillige freut sich die Gemeinde aber immer, Bewerbungen sind bis kurz vor der Wahl möglich. Bei der Zusammenstellung der Teams wird auf eine „bunte Mischung“ zwischen Alt, Jung und Fraktionszugehörigkeit geachtete, sagt Drexler. Als Erfrischungsgeld bekommen Helfer 100 Euro und noch einmal 50 im Fall einer Stichwahl. Brotzeit und Getränke werden gestellt.

Seefeld

Weil immer mehr Leute bei der Kommunalwahl ihre Stimme per Brief abgeben, überlegt sich die Gemeinde Seefeld, dieses Jahr statt vier sogar fünf Briefwahlbezirke zu öffnen. Dazu kommen noch sieben Urnenwahllokale. Insgesamt benötigt die Gemeinde 96 Wahlhelfer und freut sich immer über Freiwillige. „Wir sind ja froh, wenn wir die 96 vollkriegen und eine Handvoll Reserven haben“, sagt der Geschäftsleiter der Gemeinde, Fritz Cording. Die Höhe des Erfrischungsgeld steht noch nicht fest, voraussichtlich wird es zwischen 100 und 120 Euro liegen. Eine Brotzeit wird nicht gestellt, das organisieren die Teams selber. Letztes Jahr habe eine Gruppe beispielsweise beim Italiener bestellt, „dann haben sie alle zusammen Pizza gegessen und danach weiter gearbeitet“, sagt Cording. Aus Erfahrung hängt der Zeitaufwand davon ab wie „sauber die Leute arbeiten“, da ist alles zwischen Mitternacht bis sechs Uhr morgens möglich.

Tutzing

Dieses Jahr benötigt die Gemeinde Tutzing für ihre neun Wahllokale und sechs Briefwahlbezirke insgesamt 135 Wahlhelfer. Der Großteil davon ist bereits eingeteilt, bei Interesse freut sich die Gemeinde aber noch über Freiwillige. Anmeldungen sind noch bis Ende Januar im Rathaus möglich. Computerkenntnisse sind von Vorteil, da die Auszählung am PC stattfindet. Die Helfer arbeiten in zwei Schichten, die Vormittagsschicht beginnt um 7.45 Uhr und endet um 13 Uhr, hier müssen Freiwillige aber um 18 Uhr wieder zur Auszählung bereitstehen. Die Nachmittagsschicht beginnt um 12.45 und endet nach der Auszählung. Dabei könne es sehr spät werden, schätzt man bei der Gemeinde. Wahlhelfer bekommen ein Erfrischungsgeld von 80 Euro, Getränke und Brotzeit werden gestellt.

Weßling

Die Gemeinde Weßling bezahlt je nach Funktion, unabhängig davon, wie lange das Auszählen dauert: Die zehn Wahlvorsteher und ihre Stellvertreter bekommen jeweils 100 Euro, Schriftführer 90 Euro, Beisitzer 80 Euro. Insgesamt 90 Helfer werden benötigt, berichtet Kämmerer Sebastian Görlitz, der zum Wahlleiter bestimmt wurde. Zwar hilft auch in Weßling fast die ganze Belegschaft aus der Gemeindeverwaltung mit, aber auch das reicht noch nicht. Etwa 20 Helfer könnte er noch brauchen. „Das ist schon eine anspruchsvolle Wahl, was das Auszählen betrifft“, weiß Görlitz. Auch mit Barcode und elektronischem Lesestift kann es schon Mitternacht werden, bis alle Stimmzettel in zehn Wahlbezirken ausgewertet sind.

Wörthsee

„Schaut gut aus“, sagt die Wörthseer Rathaus-Geschäftsführerin Christa Heintel. Für die insgesamt sechs Wahlbezirke in der Gemeinde werden 48 Helfer benötigt; und so viele haben sich auch schon in der Gemeindeverwaltung gemeldet. Bezahlt wird nach zeitlichem Aufwand. Für das Auszählen der Briefwahl, das erst am Nachmittag beginnt, gibt es 60 Euro, in den Wahllokalen, die den ganzen Tag besetzt sind, liegt der Betrag je nach Aufgabe bei 70 bis 80 Euro.

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