Coronavirus-Ausbruch im News-Ticker – Drei weitere Coronavirus-Fälle in Bayern – alle sind Mitarbeiter von Starnberger Firma

Aufgrund einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus sind in China schon 132 Menschen gestorben. Das Virus breitet sich schneller aus als bisher angenommen. In Deutschland sind nun auch erste Fälle bekannt. Alle neuen Entwicklungen zum Virus finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online.

  • In Europa sind bestätigte Erkrankungen  mit dem Coronavirus bekannt.
  • Vier Menschen in Bayern haben sich mit dem Erreger infiziert
  • Die WHO schätze das Risiko „sehr hoch in China, hoch in der Region und hoch auf weltweitem Niveau“ ein.
  • Die Einschätzung bedeute aber keine Ausrufung eines internationalen Gesundheitsnotstandes. Dieser wird nur äußerst selten erklärt.
  • Bayern schaltet Hotline für besorgte Bürger. Die Nummer lautet: 09131/6808 5101.

Autozulieferer schließt wegen vier Coronavirus-Fällen Standort

22.13 Uhr: Wegen vier mit dem neuen Coronavirus infizierten Mitarbeitern schließt der Automobilzulieferer Webasto seinen Stammsitz im oberbayerischen Gauting bis Sonntag. Bis dahin sollen Mitarbeiter der Firmenzentrale auch nicht an nationale und internationale Standorte reisen, wie das Unternehmen am Dienstagabend mitteilte.

Drei weitere Coronavirus-Fälle in Bayern bestätigt

21.07 Uhr: In Bayern gibt es weitere Fälle des Coronavirus. Drei Menschen seien infiziert worden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Die drei weiteren Infizierten arbeiten allesamt bei Webasto in Starnberg, wo auch der erste Infizierte ermittelt worden war. 

Die Patienten seien in der Münchener Klinik Schwabing stationär aufgenommen und isoliert worden.

Am kommenden Mittwoch (29. Januar) sollen vorsichtshalber vierzig Menschen auf den Virus getestet werden, die als mögliche Kontaktpersonen der Infizierten in Frage kommen.

Die Meldung im Wortlaut

„Das bayerische Gesundheitsministerium ist am Dienstagabend darüber informiert worden, dass sich in Bayern drei weitere Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben. Auch diese Patienten sind Mitarbeiter der Firma aus dem Landkreis Starnberg, bei der bereits der erste Betroffene beschäftigt ist. Dieser Mann hatte sich offensichtlich am 21. Januar während einer Fortbildungsveranstaltung bei einer chinesischen Kollegin angesteckt. Diese Kollegin ist am 23. Januar nach China zurückgeflogen. Am 27. Januar wurde das Gesundheitsamt von der Firma von der Erkrankung der Frau aus China unterrichtet.

Es wurde entschieden, dass auch die drei neuen Patienten in der München Klinik Schwabing stationär aufgenommen und dort medizinisch überwacht und isoliert werden. Bei einigen weiteren Kontaktpersonen läuft derzeit ein Test, ob auch hier eine Infizierung mit dem Coronavirus vorliegt. Über Einzelheiten werden das bayerische Gesundheitsministerium und das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Mittwoch mit einer Pressemitteilung berichten.

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml betonte am Dienstagabend in München: „Es wurden insgesamt rund 40 Mitarbeiter der Firma ermittelt, die als enge Kontaktpersonen in Frage kommen. Die Betroffenen sollen am Mittwoch vorsichtshalber getestet werden. Außerdem werden sie von der ‚Task Force Infektiologie‘ des LGL eingehend befragt.““

Wissenschaftler rechnen mit noch monatelanger Epidemie

16.54 Uhr: Auf Grundlage der ersten erhältlichen Daten gehen Wissenschaftler in Nordamerika davon aus, dass mindestens mehrere zehntausend Menschen von dem Virus betroffen sein werden und die Epidemie noch mindestens mehrere Monate andauern wird. „Im besten Fall“ werde die Epidemie „über den Frühling bis in den Sommer andauern und dann abebben“, sagte David Fisman von der Universität von Toronto. Er verfasste eine Analyse des Virus für die Internationale Gesellschaft für Ansteckende Krankheiten. 

„Das ist nichts, was nächste Woche vorbei ist oder nächsten Monat“, erklärte auch Alessandro Vespignani von der Northeastern University in Boston. Er gehört einer Wissenschaftlergruppe an, die online neue Erkenntnisse zu dem Virus zusammenträgt.

Experte: Höhepunkt des Coronavirus-Ausbruchs in rund zehn Tagen

16.30 Uhr: Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in China könnte nach Angaben eines Experten in rund zehn Tagen ihren Höhepunkt erreichen. Er gehe davon aus, dass die Epidemie „in einer Woche oder rund zehn Tagen einen Höchststand“ erreichen werde, sagte der renommierte Wissenschaftler Zhong Nanshan der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Die Verbreitung der Krankheit werde „nicht in großem Umfang ansteigen“, ergänzte der Experte der Nationalen Gesundheitskommission.

Auch wenn weiterhin kein Heilmittel gefunden werde, werde die Sterblichkeitsrate dank lebenserhaltender Geräte und der Anstrengungen des medizinischen Personals „sicherlich weiter sinken“, sagte Zhong laut Xinhua.

Zhong hatte unter anderem daran mitgewirkt, das ganze Ausmaß der Sars-Epidemie bekannt zu machen. An ihr waren in den Jahren 2002 und 2003 knapp 350 Menschen in Festlandchina sowie knapp 300 weitere in Hongkong gestorben.

Spahn mahnt an: Coronavirus kein Grund, hektisch zu werden

15.15 Uhr: Gesundheitsminister Spahn hat als Reaktion auf die erste bestätigte Infektion mit dem neuartigen Coronavirus in Deutschland verschärfte Informationspflichten im Flugverkehr angeordnet. Piloten von Flügen aus China müssen bei einer Landung in Deutschland den Tower über den Gesundheitszustand ihrer Passagiere informieren, wie Spahn sagte.

Reisende werden außerdem verpflichtet, Formulare zu ihrem Gesundheitszustand auszufüllen. Fluggesellschaften müssen die Informationen an die Behörden weiter geben. Es müssen auch Sitzpläne aus den Flugzeugen weitergegeben werden, damit nachvollziehbar ist, wer neben wem saß. Spahn widersprach zugleich Forderungen, an Flughäfen Fiebermessstellen einzurichten. Dies bringe nichts.

Neben der Anordnung für den Flugverkehr verpflichtete Spahn per Eilverordnung außerdem Krankenhäuser, auch Verdachtsfälle auf den Coronavirus zu melden. Bisher müssen nur bestätigte Fälle gemeldet werden. Er habe außerdem mit den Bundesländern abgestimmt, dass das Robert-Koch-Institut in Berlin eine größere Koordinierungsbefugnis bekommt als bisher.

Spahn rief gleichzeitig zur Gelassenheit auf. „Die Gefahr für die Gesundheit der Menschen in Deutschland bleibt weiterhin gering.“ Es gebe keinen Grund, hektisch zu werden.

Mann steckte sich bei Schulungsleiterin mit Coronavirus an – und arbeitete weiter

13.30 Uhr: Der Mann aus dem Landkreis Landsberg habe sich in der vergangenen Woche infiziert, sei aber dennoch am Montag zunächst zur Arbeit erschienen. Bisher gebe es in der Firma noch keine andere Person mit Symptomen. Die Firma habe sehr konstruktiv mitgearbeitet.

Die bayerischen Behörden überprüfen nun auch einen Kindergarten. Der 33 Jahre alte Patient stamme aus dem Landkreis Landsberg und habe Kinder in dem Kindergarten. „Natürlich denken wir an Kinder und auch an die Kindergärten“, sagte der Präsident des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Andreas Zapf.

Infiziertem geht es „sehr gut“

Dem mit dem neuen Coronavirus infizierten Mann in Bayern geht es nach Angaben seines behandelnden Arztes „sehr gut“. „Er ist fieberfrei, hat auch derzeit keine Atemwegssymptomatik mehr“, sagte Clemens Wendtner, Chefarzt im Klinikum Schwabing in München, am Dienstag. Der Mann werde nicht auf der Sonderisolierstation des Krankenhauses behandelt, sondern auf der normalen Isolierstation in einem Zimmer mit Schleuse.

„Die Sonderisolierstation ist nicht aktiviert und wird für diesen Patienten auch nicht aktiviert“, sagte Wendtner. Er betonte: „Es besteht keinerlei Gefahr für Mitpatienten.“

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Chinesin war mit Coronavirus infiziert – zeigte aber keine Symptome

Die Chinesin, bei der sich der 33-Jährige ansteckte, war nach dem Meeting am 23. Januar wieder zurückgeflogen nach China – zu diesem Zeitpunkt zeigte sie keine Symptome. Der erste bestätigte Coronavirus-Fall in Deutschland liefert daher nach Ansicht der bayerischen Gesundheitsbehörden neue Erkenntnisse über die Ansteckungswege der Lungenkrankheit. Wie das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Dienstag in München mitteilte, hat sich der 33 Jahre alte Mann nach ersten Erkenntnissen bei einer Chinesin angesteckt, die zu dem Zeitpunkt noch keine Symptome der Krankheit zeigte. „Das ist neu, dass wir das so wissen“, sagte der Leiter der Taskforce Infektiologie, Martin Hoch.

Sie fühlte sich dann auf dem Heimflug krank und begab sich in China in ärztliche Behandlung. Dort wurde der Coronavirus diagnostiziert, hieß es auf der Pressekonferenz zu dem Fall. Diese Information hat dann die Firma im Landkreis Starnberg am Montag erreicht. Daraufhin hatte sich der Mitarbeiter, der an der Schulung teilgenommen hatte, gemeldet und erklärt, dass er sich am Wochenende „grippig“ gefühlt habe. Daraufhin sei er schließlich untersucht worden.

Experte hält Schutzmaßnahmen gegen Coronavirus für „vollkommen unsinnig“

Auch nach dem ersten bestätigten Fall des neuartigen Coronavirus in Deutschland hält ein Infektionsexperte Schutzmaßnahmen von Bürgern wie das Tragen von Mundschutz derzeit für unnötig. „Persönlicher Schutz ist im Augenblick vollkommen unsinnig“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, Bernd Salzberger (Universitätsklinikum Regensburg), am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Gesundheitsbehörden kümmerten sich „hervorragend“, darauf könnten sich Bürger verlassen.

Sogenannte chirurgische Gesichtsmasken sind dem Experten zufolge eigentlich nicht zum Schutz vor Ansteckungen gemacht: Vielmehr sollen sie dafür sorgen, dass keine möglicherweise infektiösen Tröpfchen aus dem Atemtrakt von Chirurgen in das Operationsgebiet gelangen. Es mache Sinn, zum Beispiel als Grippekranker eine Maske zum Schutz anderer Menschen zu tragen. „Aber der Schutz vor einer Infektion von außen ist sehr, sehr schlecht damit“, sagte Salzberger.

Behörden überprüfen 40 Kontaktpersonen

Nach dem ersten bestätigten Fall der neuartigen Lungenkrankheit in Deutschland überprüfen die bayerischen Behörden 40 Kontaktpersonen in der Firma und der Familie. Das sagte der Leiter der Taskforce Infektiologie, Martin Hoch. „Die Zahl kann noch steigen.“ Die Ansteckung habe „in einem Intervall, in dem die Chinesin noch symptomfrei war“ stattgefunden, sagte der Präsident des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Andreas Zapf.

Nach der Coronavirus-Erkrankung eines Mitarbeiters beim Autozulieferer Webasto herrscht am Standort in Gauting-Stockdorf bei München derweil normaler Betrieb. Mitarbeiter wollten sich am Dienstag nicht zu dem Fall äußern. „Kein Kommentar“, hieß es am Morgen bei den meisten. Eine Mitarbeiterin sagte, es herrsche ganz normaler Betrieb.

 

Gesundheitsministerium in Bayern bietet Coronavirus-Hotline an

13.13 Uhr: Bayern schaltet nach dem Bekanntwerden des ersten bestätigten Coronavirus-Falls in Deutschland eine Hotline für besorgte Bürger. Das teilte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Dienstag in München mit. Die Nummer lautet: 09131/6808 5101

Die Behörden nehmen „die Lage sehr ernst, aber wir sind auch gut vorbereitet“. „Die Kontaktpersonenermittlung läuft auf Hochtouren.“ Weitere Maßnahmen würden in Erwägung gezogen, sagte Huml. Gemeinsam mit dem Bund werde beraten, „ob es sinnvoll sein kann, an Flughäfen Fieber zu messen“. Auch die Barmer-Krankenkasse hat bereits eine Hotline geschaltet.

Hongkong macht die Grenzen dicht

11.45 Uhr: Aus Angst vor einer Einschleppung der in China kursierenden neuartigen Lungenkrankheit will Hongkong seine Grenze für Chinesen aus der Volksrepublik weitgehend dichtmachen. Alle Zug- und Fährverbindungen werden von Donnerstag um Mitternacht an gekappt, wie Regierungschefin Carrie Lam am Dienstag berichtete. Nachdem bereits keine Pauschalreisen aus China mehr erlaubt sind, sei mit den Behörden der Volksrepublik vereinbart worden, auch alle Individualreisen chinesischer Staatsbürger auszusetzen.

Hongkong halbiere auch die Zahl der Flüge aus China, sagte Lam, die mit einem Mundschutz vor die Presse trat. Vier Grenzübergänge würden für den Personenverkehr geschlossen und ließen zum Teil nur noch Lastwagen mit Fracht für Hongkong durch. Die Regierungschefin berichtete, dass eine „beträchtliche Zahl“ von Chinesen in Hongkong, die aus der schwer von dem Ausbruch der Krankheit betroffenen Provinz Hubei stammen, von medizinischem Personal kontaktiert werde.

Die chinesische Sonderverwaltungsregion hat bisher acht bestätigte Infektionen mit dem neuen Coronavirus, der sich besonders stark in Wuhan, der Provinzhauptstadt von Hubei, verbreitet hat.

Vorsichtsmaßnahmen bei Webasto nach Coronavirus-Infektionen

11.43 Uhr: Nach den Coronavirus-Infektionen zweier Mitarbeiter hat der oberbayerische Autozulieferer Webasto eine ganze Reihe von Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Sowohl Dienstreisen nach China als auch innerhalb Chinas sind vorerst ausgesetzt, wie eine Sprecherin am Dienstag sagte. In der Unternehmenszentrale in Stockdorf südwestlich von München ist den 1000 dort beschäftigten Kolleginnen und Kollegen freigestellt, zu Hause zu arbeiten.

Die Mitarbeiter wurden darüber hinaus gebeten, Termine mit externen Besuchern in Stockdorf zu verschieben oder auf Telefonkonferenzen auszuweichen. Bei Terminen außer Haus sollen Stockdorfer Kolleginnen und Kollegen ihren Ansprechpartnern anbieten, bereits ausgemachte Termine zu verschieben oder sie telefonisch abzuhalten. Beides gilt zunächst für die nächsten zwei Wochen.

Webasto hatte zuvor bestätigt, dass ein Mitarbeiter in Stockdorf von einer chinesischen Kollegin aus Schanghai mit dem neuen Coronavirus angesteckt worden sei, die vergangene Woche zu Besuch war und erst nach ihrem Rückflug in China positiv getestet wurde. Beide seien stationär in ärztlicher Behandlung, es gehe ihnen den Umständen entsprechend gut, erklärte Vorstandschef Holger Engelmann. Das Unternehmen prüft derzeit, mit welchen Kollegen die beiden Erkrankten in Kontakt waren. Die Betreffenden sollen dann sämtlich informiert werden.

Webasto stellt hauptsächlich Autodächer und Standheizungen her und hat in China mehr als zehn Standorte, einen davon in der Millionenmetropole Wuhan, in der die neuartige Lungenkrankheit zuerst ausgebrochen war. Die Schanghaier Mitarbeiterin war demnach nicht in Wuhan, hat dort aber Familie.

Deutscher Coronavirus-Fall offenbar erste Mensch-zu-Mensch-Ansteckung außerhalb Asiens

10.35 Uhr: Bei dem Coronavirus-Fall in Bayern handelt es sich offenbar um die erste bekannten Mensch-zu-Mensch-Ansteckung außerhalb Asiens. Bislang sei außerhalb des Ursprungslands China nur eine Übertragung von Mensch zu Mensch in Vietnam nachgewiesen worden, sagte eine Sprecherin des Robert-Koch-Instituts. Der 2019-nCoV-Patient im bayerischen Landkreise Starnberg hatte sich nach Angaben seines Arbeitgebers wohl bei einem Kollegen aus China infiziert.

Patient steckte sich bei Chinesin an, die zu Fortbildung in Deutschland war

10.21 Uhr: Der erste bestätigte Coronavirus-Patient in Deutschland hat sich bei einem chinesischen Gast seiner Firma angesteckt. Die Frau aus China sei zu einer Schulung bei der Firma Webasto im Landkreis Starnberg in Oberbayern gewesen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Kreisen der Gesundheitsbehörden. Der infizierte Mann liegt im Münchner Klinikum Schwabing.

Spahn nach Coronavirus-Fall in Bayern: Sind gut vorbereitet

9.21 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht auch nach dem Bekanntwerden des ersten Coronavirus-Falls Deutschland gut gerüstet. Der Fall in Bayern zeige, dass man gut vorbereitet sei, erklärte der CDU-Politiker am Dienstag. „Die Gefahr für die Gesundheit der Menschen in Deutschland durch die neue Atemwegserkrankung aus China bleibt nach Einschätzung des RKI (Robert Koch-Instituts) weiterhin gering.“ Es sei zu erwarten gewesen, dass das Virus auch Deutschland erreiche.

Der Patient sei isoliert worden und werde behandelt. Nachdem sich der Verdacht bestätigt habe, würden jetzt auch die Menschen untersucht, mit denen der Patient engen Kontakt hatte. „Dadurch wird die Ausbreitung des Virus verhindert.“

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Coronavirus bei chinesischem Mitarbeiter diagnostiziert

9.00 Uhr: Auch der Autozulieferer Webasto hat seinen Mitarbeitern wegen des Coronavirus ein Reiseverbot erteilt. „Wir haben den Reiseverkehr von und nach China vorerst für mindestens zwei Wochen eingestellt“, sagte Webasto-Vorstandschef Holger Engelmann der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstag).

Das Unternehmen, das beispielsweise Cabriodächer und Standheizungen fertigt, hat in der abgeriegelten Metropole Wuhan ein Werk. Zuvor hatte bereits der Zulieferer Schaeffler seinen Mitarbeitern Dienstreisen von und nach China verboten.

Der Webasto-Chef erläuterte, dass bei einem Mitarbeiter aus Shanghai, der sich bis 22. Januar in der Unternehmenszentrale in Gauting-Stockdorf bei München aufgehalten habe, inzwischen das Virus diagnostiziert worden sei. Es sei aber unklar, ob er bereits bei seinem Besuch in Bayern infiziert gewesen sei.

Webasto habe die anderen Mitarbeiter informiert. Beschäftigten, die sich unwohl fühlen oder grippeähnliche Symptome haben und zuletzt in engem Kontakt mit Kollegen aus China waren oder im Januar für eine Dienstreise in China waren, wird demnach empfohlen, ihren Hausarzt aufzusuchen.

Coronavirus in Deutschland bestätigt: Mann in Bayern infiziert

Coronavirus erreicht Deutschland – erster Fall bestätigt

Dienstag, 28. Januar, 6.09 Uhr:  In Deutschland ist erstmals eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt worden. Ein Mann aus dem Landkreis Starnberg in Bayern habe sich infiziert, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in München am späten Montagabend mit.

Der Patient befindet sich nach Angaben der „Task Force Infektiologie“ des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) klinisch in einem guten Zustand, wie es in der Mitteilung hieß. „Er wird medizinisch überwacht und ist isoliert.“ Weitere Angaben zu dem Mann machte der Sprecher zunächst nicht. Menschen, die engen Kontakt mit dem Patienten hatten, würden ausführlich aufgeklärt und über mögliche Symptome, Hygienemaßnahmen und Übertragungswege informiert.

Das bayerische Gesundheitsministerium und das LGL wollen die Öffentlichkeit am Dienstagvormittag bei einer Pressekonferenz informieren. Der Ministeriumssprecher betonte: „Das Risiko für die Bevölkerung in Bayern, sich mit dem neuartigen Coronavirus zu infizieren, wird von der „Task Force Infektiologie“ des LGL und vom Robert Koch-Institut (RKI) derzeit als gering erachtet.“

In China sind inzwischen mehr als 100 Menschen am Coronavirus gestorben. Wie das Staatsfernsehen am Dienstag berichtete, gibt es allein in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei 24 neue Todesopfer. Damit sind landesweit mindestens 104 Tote bestätigt. In Hubei wurden zudem 1291 neue Infektionen nachgewiesen, womit die Gesamtzahl der bekannten Erkrankungen auf über 4000 steigt.

Der Erreger wird wahrscheinlich über Kontakt- oder Tröpfcheninfektion weitergegeben. Allerdings kann auch eine Schmierinfektion bisher nicht ausgeschlossen werden, da andere Coronaviren sich auf diesem Wege verbreiten.

Ob das Virus auch durch Symptomlose übertragen werden kann, ist bisher nicht klar.

Bislang existieren noch keine etablierten Therapien für das Coronavirus. Bei Sars hat eine Kombinationstherapie Nutzen gezeigt. Diese wird jetzt in einer schnell initiierten klinischen Studie für 2019-nCoV getestet. Weitere antivirale Substanzen befinden sich in der präklinischen Entwicklung, auch im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung.

Bundeswehr soll Deutsche aus Wuhan ausfliegen – China stellt Bedingung

20.57 Uhr: Die Bundeswehr soll nach Informationen des „Spiegel“ die rund 90 Deutschen ausfliegen, die in der besonders vom neuartigen Coronavirus betroffenen chinesischen Metropole Wuhan festsitzen. Die Luftwaffe solle am Mittwoch oder Donnerstag nach China fliegen und die Deutschen abholen, berichtete das Nachrichtenmagazin am Montagabend. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte der Nachrichtenagentur AFP, er könne den Bericht nicht bestätigen. Die Bundeswehr sei aber „grundsätzlich auf alles vorbereitet“.

In Wuhan war der neuartige Coronavirus 2019-nCoV erstmals aufgetreten. In der zentralchinesischen Stadt sind die meisten der inzwischen landesweit 2700 Krankheits- und mehr als 80 Todesfälle aufgetreten. Die Elf-Millionen-Metropole ist inzwischen völlig von der Außenwelt abgeschnitten.

Nach „Spiegel“-Informationen plant die Bundesregierung bereits seit dem Wochenende, dass ein oder zwei Jets der Luftwaffe nach China geschickt werden. Neben einem Truppentransporter vom Typ A310 sei auch einer der mit mehreren medizinischen Behandlungsplätzen ausgestatteten „Medevac“-Airbusse im Gespräch. Da es bisher jedoch keine bekannten Infektionsfälle unter den Deutschen in Wuhan gebe, werde der „Medevac“ vermutlich nicht gebraucht.

Allerdings besteht Peking dem Bericht zufolge in den Gesprächen mit der Bundesregierung bislang darauf, dass die Deutschen nicht von Militärflugzeugen ausgeflogen werden, sondern mit zivilen Maschinen. Das Auswärtige Amt wollte dies gegenüber dem „Spiegel“ nicht kommentieren. Die Regierung sei „zu einer Rückholung nicht erkrankter deutscher Staatsangehöriger aus Wuhan grundsätzlich bereit“, unter anderem seien mit der chinesischen Seite aber noch „operative Fragen zu klären“, hieß es aus dem Ministerium.

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hatte zuvor gesagt, die Bundesregierung ziehe eine mögliche Evakuierung aller ausreisewiligen Deutschen „in Betracht“. Im Raum Wuhan gibt es nach Angaben des Auswärtigen Amts etwa 90 Deutsche.

Japan holt derweil Landsleute aus der abgeriegelten chinesischen Stadt Wuhan, wo sich das neuartige Coronavirus nach seinem Ausbruch besonders stark ausgebreitet hat. Ein erster Charterflug werde Dienstagnacht (Ortszeit) aufbrechen, sagte Außenminister Toshimitsu Motegi nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo. Die Maschine werde rund 200 Menschen nach Tokio zurückbringen. Weitere Flüge seien geplant, da rund 650 Japaner aus Wuhan in ihre Heimat zurück wollten. Bis Ende vergangener Woche lebten 710 Japaner in der schwer betroffenen Provinz Hubei, deren Hauptstadt Wuhan ist. Die Chartermaschine wird den Angaben zufolge auch Masken und Schutzkleidung nach Wuhan bringen.

WHO korrigiert internationales Gefährdungsniveau durch Coronavirus nach oben

18.10 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat eigene Angaben zum internationalen Gefährdungsniveau durch das neuartige Coronavirus korrigiert. Weltweit sei die Gefährdung „hoch“, erklärte die Organisation und korrigierte damit bisherige Angaben. Zur Begründung sagte eine Sprecherin am Montag der Nachrichtenagentur AFP, es habe einen „Formulierungsfehler“ gegeben. Die WHO schätze das Risiko „sehr hoch in China, hoch in der Region und hoch auf weltweitem Niveau“ ein.

In Erklärungen der WHO vom Donnerstag, Freitag und Samstag vergangener Woche hatte es dagegen immer geheißen, das Risiko sei „sehr hoch in China, hoch in der Region und moderat auf weltweitem Niveau“. Dies sei ein „Formulierungsfehler“ gewesen, sagte WHO-Sprecherin Fadela Chaib. Sie betonte, dass die neue Formulierung nicht die Ausrufung eines internationalen Gesundheitsnotstandes bedeute. Dieser wird nur äußerst selten erklärt.

Nachfrage nach Atemmasken in Deutschland steigt

16.08 Uhr: Die Sorge vor einer Einschleppung des neuartigen Coronavirus lässt in deutschen Apotheken bereits die Nachfrage nach Atemmasken steigen. „In vielen Apotheken bundesweit werden die Masken verstärkt nachgefragt“, sagte Ursula Sellerberg von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Konkrete Zahlen lägen bisher nicht vor. Die Masken würden laut Sellerberg im Falle des Falles aber nur „begrenzt“ dabei helfen, sich vor einer Ansteckung mit der neuen Lungenkrankheit zu schützen. Wichtiger sei es, die üblichen Hygienemaßnahmen wie Händewaschen einzuhalten.

Dax bricht ein – Coronavirus wirkt sich auf Börsen aus

12.00 Uhr: Der Coronavirus belastet auch die Börsen. Der Dax sackte am Vormittag deutlich ab und näherte sich der Marke von 13.300 Punkten. Inzwischen hat der deutsche Leitindex mehr als 2 Prozent verloren, auf 13.276 Punkte. Nicht die Ausbreitung der Krankheit selbst besorgt die Anleger – sondern die möglichen Folgen eines von China ausgehenden wirtschaftlichen Schocks.

Experte widerspricht Schätzungen Chinas: „Schon 100.000 Infizierte“

11.32 Uhr: Ein Gesundheitsexperte aus London hat der Schätzung Chinas, es es seien rund 3000 Menschen mit dem Coronavdu meiirus infiziert, widersprochen. Dem britischen „Guardian“ sagte Neil Ferguson, der am Imperial College London arbeitet und für die WHO analysiert, wie sich das Virus ausbreitet, dass er von „im besten Falle“ 100.000 Infizierten ausgehe. „Es sind gerade viele chinesischen Touristen in Europa unterwegs. Wenn die Chinesen das nicht unter Kontrolle kriegen, und ich bin skeptisch, dass dies überhaupt möglich ist, wird es auch hier Fälle geben“, so Ferguson.

Heizölpreise stürzen ab – Coronavirus drückt den Ölpreis

11.13 Uhr: Die Preise für Heizöl und Benzin sind am Montag stark gefallen, nachdem die Ölmärkte wegen des Coronavirus eingebrochen sind. Am Morgen verbilligte sich Heizöl regional unterschiedlich um zwei bis drei Euro je 100 Liter, heißt es auf der Internet-Seite des Messgeräte-Herstellers Tecson. Für 100 Liter Heizöl müssen die Verbraucher nun im bundesweiten Durchschnitt 61,10 Euro bezahlen (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3000 Litern). So günstig war Heizöl zuletzt im März 2018.

Eine ähnliche Entwicklung war auch an den Tankstellen zu beobachten. Dieselkraftstoff lag nach den Daten der Markttransparenzstelle am Montag gegen Mittag mit einem Preis von 1,25 Euro je Liter um acht Cent je Liter unter seinem Preishoch von 1,33 Euro am Anfang des Jahres. Superbenzin E10 verbilligte sich seit Jahresbeginn von 1,43 auf 1,37 Euro je Liter.

Kein Vertrauen in Behörden: Restaurants verweigern Reisegruppen aus China Eintritt

10.25 Uhr: Erste Restaurants in der Schweiz haben entschieden, keine Reisegruppen aus China mehr zu bewirten. Wie „20 Minuten“ berichtete, sagte die Wirtin eines chinesischen Restaurants im Großraum Zürich: „Ich habe Angst vor dem Virus. Ich lasse in meinem Restaurant darum keine Reisegruppen aus China mehr zu.“Den Kontrollen an den Flughäfen vertraue sie nicht: „Ich habe das Gefühl, dass die Behörden das Virus zu wenig ernst nehmen.“ Es sei traurig, was in China passiere, doch sie wolle ihr Personal und die Gäste schützen.

Auch eine zweite Restaurant-Betreiberin des Restaurants Mai in Luzern sagte „20 Minuten“: „Würde sich eine chinesische Reisegruppe anmelden, würde ich absagen.“ Auch sie habe Angst vor einer möglichen Ansteckung.

Eine weitere Wirtin will chinesische Reisegruppen zunächst fragen, ob sie kürzlich an einem Flughafen kontrolliert wurden, ansonsten würde sie sie „zuerst ins Spital“ schicken. Auch sie betonte: „Kontrollen sind besser für alle“.

Etwa 90 Deutsche im Raum Wuhan – Bundesregierung prüft Evakuierung

10.24 Uhr: Die Bundesregierung erwägt wegen der Ausbreitung des neuen Coronavirus, ausreisewillige Deutsche aus China auszufliegen. Eine mögliche Evakuierung werde in Betracht gezogen, sagte Außenminister Heiko Maas am Montag in Berlin. Andere Länder wie Frankreich und die USA haben solche Rückholaktionen bereits in die Wege geleitet.

In der besonders schwer betroffenen Metropole Wuhan in Zentralchina, dem Ausgangsort der Epidemie, lebten etwa 90 Deutsche, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Montag. Das seien „Staatsbürger, die dort leben, arbeiten, studieren, verheiratet sind“. Das Auswärtige Amt stehe mit den Deutschen dort seit Tagen regelmäßig in Kontakt. „Wir haben keine Hinweise im Moment darauf, dass Deutsche betroffen sind von der Krankheit“, sagte sie.

Firmen in Shanghai sollen länger geschlossen bleiben

09.47 Uhr: Wegen der Ausbreitung der neuen Lungenkrankheit hat die Stadt Shanghai Unternehmen aufgefordert, auch über die derzeit laufenden Feiertage zum chinesischen Neujahr hinaus geschlossen zu bleiben. Firmen sollen erst nach dem 9. Februar wieder die Arbeit aufnehmen, teilten die Behörden am Montag mit.

Ausgenommen sind demnach Unternehmen, die den städtischen Betrieb sicherstellen, etwa Wasser- oder Stromversorgung. Auch Lebensmittelproduzenten, Supermärkte und andere Firmen, die wichtig für die existenziellen Bedürfnisse der Menschen sind, werden demnach ausgenommen. Schulen und Kindergärten in Shanghai sollen laut der Anordnung bis zum 17. Februar geschlossen bleiben. 

Angst vor Coronavirus: Mongolei schließt Grenze zu China

06.22 Uhr: Aus Angst vor einer Einschleppung des neuen Coronavirus hat die Mongolei ihre Grenzen zu China geschlossen. Grenzübergänge sollen ab Montag für Fahrzeuge und Fußgänger geschlossen bleiben, wie die mongolische Nachrichtenagentur Montsame berichtete. Bislang gibt es demnach keine bestätigte Infektion mit der neuen Lungenkrankheit in der Mongolei. Da das Land als Nachbar Chinas jedoch einem hohen Risiko ausgesetzt sei, sollen alle Bildungseinrichtungen nach Anweisung der Regierung und des Parlaments bis zum 2. März geschlossen bleiben.

80 Tote durch China-Virus – Zahl der Infizierten steigt an einem Tag um 2000

Montag, 27. Januar, 06.12 Uhr: Die Zahl der Toten durch die neuartige Lungenkrankheit in China ist bis Montag um 24 auf 80 gestiegen. Innerhalb eines Tages kletterte die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuen Coronavirus in der Volksrepublik sogar um mehr als 700 auf 2744, wie das Staatsfernsehen unter Berufung auf die chinesischen Behörden berichtete. Mit den rund 50 Fällen außerhalb Chinas sind damit bislang fast 2800 Fälle weltweit bestätigt.

Die Zahl der Infizierten in China kann weiter stark steigen, da es rund 5800 Verdachtsfälle gibt, bei denen die Diagnose noch nicht abgeschlossen ist. In Hongkong, Taiwan und Macao gibt es 17 bestätigte Erkrankungen – in anderen Ländern Dutzende mehr. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtete, war die große Mehrheit der außerhalb Chinas Erkrankten zuvor in der besonders schwer betroffenen Metropole Wuhan in Zentralchina gewesen, dem Ausgangsort der Epidemie.

In den USA wurden zwei neue Fälle in Kalifornien und Arizona bestätigt, wie die US-Gesundheitsbehörde berichtete. Damit steigt die Zahl in den USA auf fünf. Bei einem der neuen Fälle bestätigte das Gesundheitsamt in Orange County bei Los Angeles, dass die Person zuvor von einer Reise nach Wuhan zurückgekehrt war.

Außerdem gibt es drei Fälle in Frankreich, dem bisher einzigen Land in Europa mit bestätigten Erkrankungen, sowie in Thailand, Japan, Südkorea, Vietnam, Singapur, Malaysia, Nepal und Australien. Kanada zählte einen ersten „vorläufig bestätigten“ Fall.

Von den Patienten in China seien 461 schwer erkrankt, berichtete das Staatsfernsehen. Allein in der Elf-Millionen-Metropole Wuhan und der umliegenden Provinz Hubei wurde der Zustand von weiteren 69 Erkrankten als kritisch beschrieben. Das neue Virus stammt nach ersten Untersuchungen vermutlich von einem Markt in Wuhan, wo es möglicherweise von Wildtieren auf den Menschen übergesprungen ist.

Im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung der Lungenkrankheit hat China drastische Maßnahmen ergriffen. In der Provinz Hubei wurden mehr als 45 Millionen Menschen in mindestens 14 Städten weitgehend von der Außenwelt abgeschottet. Flüge und Zugverbindungen sowie der öffentliche Nahverkehr wurden gestoppt. Selbst Metropolen wie Peking und Shanghai und mehrere Provinzen haben die Überlandverbindungen mit Bussen ausgesetzt, damit das Virus nicht eingeschleppt wird.

Der Erreger ist inzwischen in fast jeder Provinz oder Region des Landes aufgetaucht. Als weitere Maßnahme gegen die Ausbreitung kündigte die Regierung in Peking an, dass die allgemein geltenden Ferien für die Beschäftigten im Land über das laufende Neujahrsfest um drei Tage bis einschließlich Sonntag verlängert werden.

Patienten isoliert: Mehrere Coronavirus-Verdachtsfälle in Frankfurt

19.50 Uhr: In Frankfurt am Main werden mehrere Personen in der Uniklinik behandelt, bei denen der Verdacht auf eine Infizierung mit dem Coronavirus besteht. Das berichtet die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf eine Sprecherin der Uniklinik: „Wie vermutlich viele Universitätsklinika derzeit verzeichnen auch wir eine erhöhte Anzahl von Patientinnen und Patienten, die sich mit dem Verdacht auf das Corona-Virus vorstellen. Diese Personen werden isoliert und mittels einer spezifischen PCR diagnostisch abgeklärt.“ Bisher habe das Virus noch bei keinem der Patienten nachgewiesen können.

Medien: Behandlungserfolge im Kampf gegen Lungenkrankheit in China

15.56 Uhr: Bei der Behandlung von Patienten mit dem neuen Coronavirus haben chinesische Ärzte erste Erfolge gemeldet. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag berichtete, habe sich der Zustand von elf infizierten medizinischen Kräften verbessert. Die klinischen Symptome seien unter Kontrolle gebracht worden.

Das Fieber und andere Beschwerden seien zurückgegangen. Zudem seien Testergebnisse für das Virus danach negativ gewesen. Details über die Art der Behandlung im Xiehe-Krankenhaus der schwer betroffenen Metropole Wuhan in Zentralchina wurden nicht berichtet.

Angesichts der starken Ausbreitung der neuen Lungenkrankheit hat China seine Maßnahmen am Wochenende unterdessen deutlich verschärft. Die Zahl der bestätigten Todesopfer stieg bis Sonntag auf 56, wie die Nationale Gesundheitsbehörde mitteilte. Demnach haben sich fast 2000 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt, das die Krankheit auslöst. Weltweit kommen 38 Fälle hinzu – darunter mit drei Patienten in Frankreich die ersten Erkrankungen in Europa. Einige Länder bereiteten sich darauf vor, ihre Staatsbürger aus der Region Wuhan auszufliegen. Experten rechnen damit, dass sich der Kampf gegen das Virus noch lange hinziehen wird.

Ausnahmezustand in Wuhan

Die Hauptstadt von Hubei, die Millionenmetropole Wuhan, ist besonders stark vom Coronavirus betroffen: Dort war der Erreger Ende Dezember auf Menschen übergesprungen – vermutlich auf einem Tiermarkt. Bürgermeister Zhou Xianwang sagte am Sonntag, die Zahl der Infektionen in Wuhan könnte noch um Tausend steigen. Derzeit gebe es noch 2700 Verdachts- und Fieberfälle, die getestet würden.

Die Krankenhäuser der Stadt waren am Wochenende offenbar völlig überfordert. Nach offiziell unbestätigten Berichten wurden Patienten zurückgewiesen, weil es nicht genug Personal und Betten gab. Medien berichteten am Sonntag, 24 Krankenhäuser sollten zusätzliche Betten bereitstellen. Wuhan hat bereits im Eiltempo den Bau von zwei neuen Krankenhäusern begonnen, mit einer Kapazität von insgesamt 2300 Betten. Das erste Hospital soll in etwa einer Woche Patienten aufnehmen, das zweite kurz danach.

Aus anderen Teilen Chinas wurden rund 1700 Ärzte und Pfleger nach Wuhan entsandt. Dort wurden der öffentliche Nah- und Fernverkehr, Zug- und Flugverbindungen gestoppt, Ausfallstraßen gesperrt. Ab Sonntag sollte auch der normale Autoverkehr in den großen Stadtbezirken aufhören.

Entwarnung nach Verdachtsfall auf Coronavirus an Berliner Krankenhaus

13.35 Uhr: Ein Verdacht auf eine erste Infektion mit dem neuen Coronavirus in Berlin ist am Sonntag ausgeräumt worden. „Uns lag die Information eines Verdachts des Coronavirus 2019-nCoV der DRK-Kliniken Mitte vor. Der Test zu diesem Verdachtsfall fiel heute negativ aus“, teilte eine Sprecherin der Gesundheitsverwaltung am Sonntag mit.

Frau aus Berlin möglicherweise mit Coronavirus infiziert – Untersuchungsergebnis ausstehend

12.35 Uhr: In Berlin gab es am Samstag einen Verdachtsfall. Wie die „Berliner Morgenpost“ berichtet, sei eine Frau mit Verdacht auf das Coronavirus auf die Isolierstation im Berliner DRK-Klinikum eingeliefert worden. Die Frau sei aus China eingereist und habe sich mit Atembeschwerten im Klinikum vorgestellt. Die Ärzte hätten einen Abstrich genommen und ihn der Universitätsklinik Charité zur Untersuchung geschickt. Mit einem speziellen Test sei es dort möglich, das Coronavirus zu identifizieren. Wie die „BZ“ nun berichtet, stehe das Ergebnis der Untersuchung allerdings noch aus.

Mann aus Niedersachsen negativ auf Coronavirus getestet

11.00 Uhr: In Niedersachsen wurde erstmals in Deutschland ein Mensch auf das Coronavirus getestet. Der Test fiel allerdings negativ aus. Das berichtet die „Peiner Allgemeine Zeitung“. Ein Mann, der krank von einer China-Reise zurückkehrte, wurde vorsichtshalber getestet. Er war auf seiner Reise zwar weder im gefährdeten Gebiet gewesen noch mit einer kranken Person in Kontakt gekommen. Deshalb war auch von einem Verdachtsfall im Sinne der Weltgesundheitsorganisation WHO nicht die Rede. Dennoch wurde er getsetst – es wurden allerdings lediglich Grippe-Viren bei dem Mann gefunden.

Coronavirus: Infektionen in Frankreich offenbar unter Kontrolle

Sonntag, 26. Januar, 8.16: Erst am Freitag wurde das neuartige Coronavirus bei drei Patienten in Frankreich nachgewiesen, wie das französische Gesundheitsministerium mitteilte. Nun scheint das Virus zumindest in Frankreich unter Kontrolle zu sein. Wie der „Spiegel“ unter Berufung auf Ärzte berichtet, gehe es dem Ehepaar, das im Bichat Krankenhaus behandelt werde, gut. Auch dem dritten Patienten, der in einer Klinik in Bordeaux untergebracht sei, gehe es laut dem Bürgermeister der Stadt gut.

China verbietet Gruppenreisen wegen Lungenkrankheit

16.16 Uhr: Aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des neuartigen Coronavirus will die Zentralregierung in Peking alle Gruppenreisen im In- und ins Ausland untersagen. Von Montag an würden sämtliche Gruppentouren chinesischer Reiseagenturen ins Ausland ausgesetzt, berichtete der Staatssender CCTV am Samstag. Gruppenreisen im Inland dürfen demnach ab kommenden Freitag nicht mehr stattfinden.

Hongkong ruft Notstand wegen Coronavirus aus

13.50 Uhr: Hongkong hat wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus den Notstand und damit die höchste Warnstufe der Stadt ausgerufen. „Bislang haben wir keine schweren und weitverbreiteten Infektionen. Aber wir nehmen das ernst und hoffen, der Epidemie einen Schritt voraus zu sein“, sagte Regierungschefin Carrie Lam am Samstag. Alle Flüge und Zugverbindungen aus Wuhan, dem Zentrum des Virenausbruchs, würden vorerst eingestellt. Die Behörden von Wuhan schränkten derweil den Autoverkehr in der Stadt stark ein.

Für Reisende aus anderen chinesischen Städten verhängten die Hongkonger Behörden keine Einschränkungen. Allerdings müssen alle Passagiere bei ihrer Ankunft in der chinesischen Sonderverwaltungszone ein Gesundheitsformular ausfüllen. Lam zufolge werden zudem mehrere öffentliche Veranstaltungen, darunter eine Neujahrsgala und ein Marathon, abgesagt. Die Neujahrsferien an Schulen und Universitäten wurden bis zum 17. Februar verlängert.

Risiko „sehr gering“, kaum ansteckend, niedrige Sterberate – wichtige Fakten zum Coronavirus

10.05 Uhr: Immer mehr Krankheitsfälle und Tote in China, abgeriegelte Millionenmetropolen, erste Fälle in den USA und Frankreich, die weltweite Angst vor dem Virus wächst. Dies hier sind wichtige Fakten, die Sie kennen sollten.

Risiko „sehr gering“: Das Robert-Koch-Institut sieht wenig Gefahr durch das Corona-Virus für Deutschland. Das Risiko des Imports der Krankheit sei „gering“, so die Experten. Das Risiko für die Bevölkerung wird als „sehr gering“ eingeschätzt.

Niedrige Sterberate: Wie hoch die Sterberate bei dem neuen Erreger sei, lasse sich noch nicht sicher sagen, sagt Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin. „Nach derzeitigen Daten könnte sie ähnlich wie bei der letzten Influenza-Welle in Deutschland liegen.“ Allerdings gebe es bei beiden Infektionen eine hohe Zahl sehr milder und daher gar nicht erfasster Erkrankungen, die tatsächliche Sterberate könne daher noch weitaus niedriger liegen. Schwere Krankheitsverläufe hätte es bislang vor allem bei älteren Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen gegeben, sagt Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie und des Westdeutschen Zentrums für Infektiologie an der Universität Essen dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND). Das Corona-Virus sei nicht besonders aggressiv, die Todesrate viel geringer als bei Sars.

Kaum ansteckend: Das neuartige Coronavirus ist nach Einschätzung von Experten weiterhin ein kaum ansteckender Erreger. Die meisten Fälle beträfen nach wie vor die Millionen-Metropole Wuhan, das Virus habe sich nicht sehr stark ausgebreitet, sagte Schmidt-Chanasit. Zudem habe sich kaum Krankenhauspersonal angesteckt, und auch bei den Fällen in anderen Ländern habe es bisher keine Übertragung auf weitere Menschen gegeben. „Vielfach geht das Virus höchstens auf einen weiteren Menschen über, dann läuft sich die Infektion tot“, erklärte er. Lange Übertragungsketten von einem zum nächsten wie bei Sars gebe es bei dem neuen Virus bislang nicht oder höchstens ganz vereinzelt. „Es kann mal ein Erkrankter dabei sein, der viele andere ansteckt, überwiegend wird das Virus aber gar nicht oder an nur eine weitere Person weitergegeben.“ Auch nach WHO-Informationen haben sich Menschen bislang nur bei engem Kontakt mit Infizierten angesteckt, in der Familie oder in Praxen und Gesundheitszentren. „Eine Ansteckung über kontaminierte Gegenstände gibt es eher nicht“, sagte Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM). Vermutet wird demnach derzeit, dass das Virus sich vor allem in den unteren Lungenbereichen ansiedelt und weniger ausgeprägt in den oberen Atemwegen. Das würde ein geringeres Ansteckungspotenzial bedeuten, da der es von Lunge zu Lunge weiter ist als etwa von Nase zu Nase.

Deutschland ist gut vorbereitet: Auch der Infektiologe Witzke entwarnt. Reisende aus Deutschland müssten nicht in Panik verfallen, sagte er dem „RND“. „Die entsprechenden Ämter und infektionsmedizinischen Kliniken und Zentren sind darauf sehr gut vorbereitet, die entsprechenden Pläne stehen. Unser virologisches Institut wird zum Beispiel ab Anfang nächster Woche in der Lage sein, das Virus sofort zu entdecken und dann entsprechend zu reagieren.“ Zudem sei die Wahrscheinlichkeit „sehr gering“, dass es in Europa oder Deutschland eine größere Menge an Fällen gibt. Das liege auch daran, dass China solche Viren meist sehr erfolgreich eindämmt.

41 Tote in China

Samstag, 25. Januar, 8.20 Uhr: Das aus China stammende Coronavirus lässt immer mehr Menschen an einer neuen Lungenkrankheit sterben und hat inzwischen auch Europa erreicht. Das chinesische Staatsfernsehen berichtete am Samstag über mittlerweile 41 Todesopfer und knapp 1300 Infizierte in der Volksrepublik – rund ein Drittel mehr als noch am Vortag. Dazu kommen Fälle in Japan, Thailand, Vietnam, Singapur, Taiwan, Frankreich, den USA und Australien. Down Under wurden am Samstag drei neue Fälle gemeldet. Allerdings betreffen die Erkrankungen außerhalb Chinas meist zurückgekehrte China-Reisende.

Coronavirus-Fälle in Frankreich bestätigt

20.27 Uhr: Das in China aufgetretene neue Coronavirus hat Europa erreicht. In Frankreich wurden drei Fälle der dadurch verursachten Lungenkrankheit bestätigt, wie die französische Gesundheitsministerin Agnès Buzyn am Freitagabend mitteilte. Demnach traten zwei der Erkrankungen in Bordeaux und in Paris auf. Die Regierung werde alles unternehmen, um eine Ausbreitung des Erregers einzudämmen, sagte Buzyn. Unterdessen verstärkten die chinesischen Behörden ihre Bemühungen zur Eindämmung des Virus noch einmal: In 13 Städten wurde der öffentliche Verkehr ausgesetzt, so dass ihre mehr als 41 Millionen Einwohner de facto unter Quarantäne standen.

Die ersten Fälle der Erkrankung waren Anfang des Jahres in der chinesischen Stadt Wuhan aufgetreten. In China liegt die Zahl nachgewiesener Infektionen im Land den Behörden zufolge derzeit bei rund 900. 26 der Patienten sind gestorben, zumeist ältere Menschen mit Vorerkrankungen. Nachweise wurden auch aus anderen asiatischen Ländern wie Thailand, Singapur und Taiwan gemeldet.

In den USA waren bis Freitag zwei Fälle bestätigt worden – einer in Seattle und einer in Chicago. Die USA kündigten am Freitag an, das Personal ihres Generalkonsulats und deren Familien aus Wuhan abzuziehen. Die Anordnung erfolge wegen der Ausbreitung des neuen Coronavirus, der logistischen Probleme durch das beschränkte Transportwesen und der „überwältigten Krankenhäuser“ der Stadt, sagte ein Botschaftssprecher.

26 Tote durch Coronovirus: China schottet 37 Millionen Menschen ab

08:35 Uhr: Im Kampf gegen eine Verbreitung der Lungenkrankheit in China sind in der schwer betroffenen zentralchinesischen Provinz Hubei strikte Bewegungsbeschränkungen für rund 37 Millionen Menschen erlassen worden. Als die jüngsten drei Metropolen wurden am Freitag in Jingzhou (5,6 Millionen Einwohner), Xiaogan (5 Millionen) und in Dangyang (470.000) der öffentliche Verkehr und die Züge in andere Orte gestoppt, wie die Stadtregierungen berichteten.

Damit sind mit der Provinzhauptstadt Wuhan mindestens elf Städte praktisch abgeschottet worden. Die Zahl der Infizierten mit dem neuartigen Coronavirus stieg derweil auf 876, wie Staatsmedien berichteten. 26 Patienten sind gestorben.

Sieben neue Todesfälle in China – Opferzahl steigt auf 25

Freitag, 24. Januar, 01.41 Uhr: Der neuen Lungenkrankheit in China sind sieben weitere Menschen zum Opfer gefallen. Insgesamt sind demnach nun 25 Todesfälle durch Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden, wie Chinas Nationale Gesundheitsbehörde am Freitag mitteilte. Die Zahl der bekannten Infektionen stieg im Vergleich zum Vortag von 644 auf 830 Fälle an.

Im Kampf gegen die Krankheit hatte China am Donnerstag kurz vor dem chinesischen Neujahrsfest rund 20 Millionen Menschen praktisch unter Quarantäne gestellt. Die Behörden riegelten die 11-Millionen-Metropole Wuhan ab, in der die meisten Fälle aufgetreten sind. Weitere große Städte sind ebenfalls von starken Einschränkungen betroffen.

Medienbericht: Forscher wollen Rätsel um Herkunft des Coronavirus gelöst haben

21.19 Uhr: Das Rätsel um die Herkunft des tödlichen Coronavirus scheint gelöst. Chinesische Forscher wollen den mutmaßlichen Erreger in zwei giftigen Schlangenarten gefunden haben: Der Chinesischen Kobra und der Vielgebänderten Krait. Dazu haben die Forscher Virusproben analysiert und den genetischen Code des Virus bestimmt. Das Ergebnis veröffentlichten sie beim „Journal of Medical Virology“. Von den Schlangen könnte der Erreger auf den Menschen übergesprungen sein.

Laut Peter Rabinowitz von der University of Washington könnte das 2019-nCoV getaufte Virus auch eine Vermischung von Schlangen- und Fledermausviren sein. Dies könne dann geschehen, wenn mehrere Tierarten nah beieinander gehalten würden – zum Beispiel auf Handelsmärkten. In diesem Fall hätte der Mensch zur Erschaffung des Virus in gewisser Hinsicht selbst beigetragen.

Der deutsche Virologe Jonas Schmidt-Chanasit bezweifelt gegenüber „ntv“ aber die Richtigkeit der chinesischen Analysen und bezeichnete sie als „falsch“. Es gebe keine Belege dafür, dass die Schlangen die Überträger des Virus sind sagte der Experte und bezeichnete die Schlussfolgerung als „vollkommen absurd“. Eine andere Studie, die am Dienstag erschien, hat eine enge Beziehung zwischen 2019-cNoV und einem Virus, das in Fledermäusen auftritt, gefunden.

Trotz steigender Todeszahlen: WHO ruft wegen Virus in China keine „internationale Notlage“ aus

19.34 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat trotz der rasanten Ausbreitung einer neuen Lungenkrankheit in China erneut auf das Ausrufen einer „gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite“ verzichtet. Allerdings könnte sich die Situation noch zu einer „Notlage“ entwickeln, sagte WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstagabend.

Mit einer offiziellen „Notlage“ könnten weitere konkrete Empfehlungen an Staaten verbunden sein, um die Ausbreitung über Grenzen hinweg möglichst einzudämmen. Zu solchen Empfehlungen kann beispielsweise gehören, dass Reisende auf Krankheitssymptome geprüft werden, und dass medizinisches Personal besser geschützt wird.

Coronavirus: Zahl der Todesfälle steigt

18.32 Uhr: Die Zahl der bestätigten Fälle der Lungenkrankheit in China ist von mindestens 620 auf 644 gestiegen. Das berichtete die chinesische Zeitung „Global Times“ am Donnerstagabend. Die Zahl der Todesfälle stieg von 17 auf 18. Ein Patient starb demnach am Mittwoch in der nördlichen Provinz Hebei. Es sei der erste Todesfall außerhalb der Provinz Hubei, in der die schwer betroffene Metropole Wuhan liegt.

Einschleppung des Virus nach Deutschland laut Experten „wahrscheinlich“

17.44 Uhr: Eingeschleppte Einzelfälle der neuen Lungenkrankheit sind deutschen Infektionsspezialisten zufolge auch hierzulande „wahrscheinlich“. Grund zur Besorgnis gebe es aber nicht, teilte die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie am Donnerstag mit. Kliniken bereiteten sich aktuell vor, um auf diese Fälle schnell reagieren zu können.

Wichtig sei jetzt vor allem, Ärzte und medizinisches Personal in Kliniken und Praxen zu sensibilisieren, um Verdachtsfälle schnell zu finden, hieß es. Mit der richtigen Behandlung könne sichergestellt werden, dass Mitpatienten und Klinikpersonal nicht gefährdet werden und die Infektion nicht weiterverbreitet wird.

Auch das Robert Koch-Institut (RKI) gibt im Internet an, dass mit „einem Import einzelner Fälle nach Deutschland“ gerechnet werden müsse. Das Risiko für die Bevölkerung hierzulande werde „zurzeit als gering eingeschätzt“.

Air France streicht Direktverbindungen nach Wuhan

16.55 Uhr: Die französische Fluggesellschaft Air France hat aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des neuen Coronavirus vorerst alle Direktverbindungen von und nach Wuhan in China gestrichen. Die Airline halte sich damit an von Behörden wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Maßnahmen, teilte Air France am Donnerstag mit. Die Fluggesellschaft verfolge die Situation zum Schutz der Fluggäste und Mitarbeiter genau.

Ein vorerst letzter Direktflug aus Wuhan sollte am Donnerstag noch am Pariser Flughafen Charles de Gaulle ankommen. Ob besondere medizinische Untersuchungen für die Fluggäste vorgesehen waren, war zunächst nicht bekannt. In Frankreich gebe es bisher keine Verdachtsfälle, bestätigte Gesundheitsministerin Agnès Buzyn bei einer Pressekonferenz. Reisende an allen internationalen Flughäfen würden ausreichend informiert, so Buzyn.

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron tauschte sich außerdem mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping über die Lage aus, wie der Élyséepalast mitteilte. Macron habe in einem Telefonat am Mittwochabend Unterstützung zugesagt, hieß es in der Mitteilung.

Wuhan abgeriegelt – Bewohner sollen Stadt nicht verlassen

Donnerstag, 23. Januar, 8.20 Uhr: Wegen des Coronavirus hat die chinesische Metropole Wuhan die Einwohner dazu aufgerufen, die Stadt nicht zu verlassen. Das berichten internationale Medien übereinstimmend. Flughäfen und Bahnhöfe werden vorerst geschlossen. Wann das Reiseverbot aufgehoben wird, ist noch völlig offen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat unterdessen, trotz rasanter Zunahme von Infektionen, vorerst keine „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ ausgerufen. Ein Expertenrat, der die WHO berät, sah dafür am Mittwoch keinen Anlass, wollte aber am Donnerstag weiter tagen.

Das Coronavirus breitet sich in China überraschend schnell aus: Bis Donnerstag wurde das Virus bei 571 Menschen nachgewiesen, wie die chinesische Gesundheitsbehörde berichtete. Darunter sind demnach 95 schwere Fälle, die alle in der Provinz Hubei mit der besonders schwer betroffenen Metropole Wuhan liegen. Dort war die Krankheit Ende Dezember zum ersten Mal auf einem Fisch- und Geflügelmarkt aufgetreten. Bis Mittwoch starben bereits 17 Menschen. Die klinisch bestätigten Fälle sollen aber in der Mehrzahl mild verlaufen.

Mehr zum Thema: „Einmalig in der neueren Geschichte“ – China setzt Millionen-Metropolen unter Quarantäne

Erster Coronavirus-Fall in den USA

Mittwoch, 22. Januar: Auch auf amerikanischem Boden wurde nun der erste Fall nachgewiesen. Das Virus wurde nahe der Großstadt Seattle im nordwestlichen Bundesstaat Washington bei einem aus China eingereisten Mann diagnostiziert, wie die US-Gesundheitsbehörde CDC mitteile. Der Mann, der in den USA lebt und nach Wuhan gereist war, wurde als Vorsichtsmaßnahme in ein Krankenhaus eingeliefert. Die USA weiten nun ihre Kontrollen an Flughäfen aus.

Das Londoner Zentrum für die Analyse globaler Viruserkrankungen schätzt, dass die tatsächliche Zahl der Infizierten schon jetzt deutlich höher liegt als von Peking angegeben: Es teilte am Freitag mit, dass es von mehr als 1700 Infizierten ausgehe.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ein Krisentreffen für Mittwoch einberufen. Die Experten wollen darüber beraten, ob ein internationaler Gesundheitsnotstand ausgerufen wird.

Alle wichtigen Infos zum Coronavirus im Überblick:

Wie überträgt sich das Virus 2019-nCoV?

Experten der WHO und in China gehen mittlerweile davon aus, dass das Virus sich nicht nur von Tier zu Mensch, sondern auch von Mensch zu Mensch überträgt.

Spannend, aber gerade keine Zeit?

 

Was ist das neuartige Coronavirus und was sind die Symptome?

Das rätselhafte Virus löst Lungenentzündungen aus. Es gehört zur Familie der Coronaviren, einer Virengruppe, die Erkältungsbeschwerden bis hin zu Krankheiten mit schwerwiegenderem Verlauf wie Mers oder Sars auslöst. An der Sars-Epidemie waren in den Jahren 2002 und 2003 knapp 350 Menschen in Festlandchina sowie knapp 300 weitere in Hongkong gestorben.

Das neue Coronavirus, 2019-nCoV, wurde vor Ende vergangenen Jahres nicht beim Menschen diagnostiziert.

Symptome sind unter anderem:

  • Fieber,
  • Husten und
  • Atemnot.

Es wird vermutet, dass die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit bis zu 14 Tagen betragen kann.

Offenbar verlaufen die bestätigten Krankheitsfälle allerdings deutlich milder als beim Sars-Coronavirus. Hauptsächlich sind ältere Bevölkerungsgruppen betroffen. Menschen, die infolge der Viruserkrankung starben, waren bereits zuvor chronisch krank.

Was bisher passiert ist

31.12.2019: Meldung der Wuhan Municipal Health Commission, China: Pneumonie-Fälle unbekannten Ursprungs in Wuhan. Die Vorfälle werden zunächst mit dem Fischmarkt in Verbindung gebracht.

01.01.2020:  Der Fischmarkt wird zur Reinigung und Desinfektion geschlossen.

05.01.2020: Die Zahl der berichteten Fälle steigt auf 59.

09.01.2020: Bericht CDC China: 19 der 59 Fälle lassen sich auf neuartiges Coronavirus mit Verwandtschaft zum SARS-Coronavirus zurückzuführen (Neues Coronavirus: 2019-nCoV). Das Virusgenom wird sequenziert und veröffentlicht.

16.01.2020: 44 bestätigte Fälle: Wuhan City (41), Thailand (2), Japan (1); davon 2 Todesfälle (61 und 69 Jahre, schwere Vorerkrankungen). Alle ausländischen Fälle gehen auf Wuhan-Reisende zurück. Es wird ein erster Diagnosetest für 2019-nCoV entwickelt. Die WHO publiziert ein Testprotokoll.

 

Wo ist das Virus bisher aufgetaucht?

Bisher haben sich vor allem Menschen in Wuhan mit 2019-nCoV infiziert, unter anderem auch mindestens 15 Krankenhausangestellte. Doch die Ausbreitung ist längst nicht mehr auf die Metropole begrenzt. In Peking wurde es bei fünf Patienten und in Shanghai bei einem Patienten nachgewiesen, die südchinesische Provinz Guangdong meldete 15 Fälle.

In Südkorea wurde das neuartige Coronavirus ebenfalls erstmals diagnostiziert. Betroffen ist eine 35-jährige Chinesin, die sich zuvor in Wuhan aufgehalten hat. Vereinzelte Infektionen waren zuvor bereits aus Thailand und Japan gemeldet worden. Nun ist auch ein Fall in den USA bekannt.

Besteht Gefahr, sich in Deutschland zu infizieren?

Für Deutschland besteht nach Einschätzung der Bundesregierung derzeit keine akute Gefahr. Das Bundesgesundheitsministerium verwies auf eine Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI), wonach das Risiko für Deutschland „sehr gering“ sei. Der Ausbruch der Krankheit sei aber „Grund für besondere Beobachtungen und Analysen“.

Auch nach Bekanntwerden der Mensch-zu-Mensch-Übertragungsmöglichkeit gehen die Experten vom RKI von einem „geringen Risiko“ aus. „Das Virus ist offenbar nicht leicht übertragbar“, erklärte RKI-Pressesprecherin Susanne Glasmacher auf Nachfrage von FOCUS Online, sondern nur, wenn es engen Kontakt mit Betroffenen gebe. Wäre das Virus leicht übertragbar, würde er sich schneller ausbreiten und „wir würden mehr Fälle beobachten“, sagt Glasmacher.  

Für Gesundheitseinrichtungen in Deutschland hat das RKI dennoch vorsorglich Empfehlungen verfasst. Darin wird erklärt, was im Verdachtsfall zu tun ist.

Wann sollte man sich auf Coronaviren testen lassen?

Wer Kontakt zu einem Menschen hatte, der wahrscheinlich oder bestätigt mit dem Coronavirus infiziert war und zudem Atemwegsprobleme wie Atemnot, Husten und Halsschmerzen zeigt, sollte einen Arzt um Rat fragen. Ebenso sollte sich auf den Virus testen lassen, wer unter einer Lungenentzündung leidet und sich zusätzlich bis maximal 14 Tage vor Erkrankungsbeginn in China insbesondere in Wuhan aufgehalten hat.

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Lungenkrankheit weitet sich aus: Gibt es Reisehinweise und Kontrollen?

Das Auswärtige Amt erklärte in seinen Reisehinweisen für China, das Risiko für deutsche Reisende in Wuhan werde als „moderat eingeschätzt“. Es rief Reisende dazu auf, den Kontakt mit kranken Menschen und Tieren zu vermeiden, keine Märkte mit Tierprodukten aufzusuchen und „auf eine adäquate Handhygiene“ zu achten. Bei Fieber und Anzeichen einer Atemwegsinfektion solle sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Asiatische Nachbarn und mehrere Flughäfen in anderen Ländern weltweit haben wegen der neuen Lungenkrankheit inzwischen Fieberkontrollen bei der Einreise aus Wuhan eingeführt.

Urlauber aus Deutschland reagieren nach Angaben von Reiseveranstaltern bislang gelassen auf die Ausbreitung der neuen Lungenkrankheit in China. Die Großen der Branche, Tui und DER Touristik, stellen nach eigenen Angaben vom Mittwoch derzeit keine größere Verunsicherung fest. „Die Veranstalter halten engen Kontakt zum Auswärtigen Amt und beobachten die Entwicklung aufmerksam“, ergänzte eine Sprecherin des Branchenverbandes DRV.

Auch die Lufthansa spürt nach Angaben eines Sprechers bislang keine Zurückhaltung der Kunden bei den Buchungen. Man könne jederzeit fertig geplante Notfallmaßnahmen starten, sagte der Sprecher.

Der Flughafen in Frankfurt am Main sieht sich gut gerüstet gegen das neuartige Corona-Virus aus China. „Wir stehen in einer engen Abstimmung mit den Behörden und tauschen uns mit anderen Flughäfen aus“, sagte eine Sprecherin des Betreibers Fraport. Aktuell gebe es aber „keine Notwendigkeit, weitere Maßnahmen zu ergreifen“.

Der Flughafen orientiere sich an den Reise- und Sicherheitshinweisen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Auswärtigen Amts. Durch vergangene Epidemien sei er sehr gut vorbereitet, sagte die Sprecherin. Sollte es zu einer weiteren Ausbreitung der Lungenkrankheit kommen, würden die Rettungsdienste geschult, um Symptome erkennen zu können. Von Frankfurt aus gibt es keine Direktflüge in die chinesische Metropole Wuhan.

Surftipp: Neuartige Lungenerkrankung – Coronavirus breitet sich weiter aus – vierter Todesfall in China bestätigt

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lik, cvh, lau/mit Agenturmaterial

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