Coronavirus-Ausbruch im News-Ticker – Iraks Angst vor dem Coronavirus: Grenzen zum Iran vorerst geschlossen

Das neuartige Coronavirus Covid-19 hat mittlerweile über 2200 Todesopfer gefordert. Die Zahl der nachgewiesenen Krankheitsfälle liegt derzeit bei über 75.000. Am Samstag wurde der erste Todesfall in Europa gemeldet. Alle neuen Entwicklungen zum Virus finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online.

Iraks Angst vor dem Coronavirus: Grenzen zum Iran vorerst geschlossen

Freitag, 21. Februar, 02.50 Uhr: Aus Furcht vor einem Überschwappen des nun auch im Iran nachgewiesenen Coronavirus hat der Irak seine Grenze zum Nachbarland geschlossen. Iraner dürften die Übergänge nicht länger passieren, und aus der Islamischen Republik einreisende Iraker würden den vom Gesundheitsministerium angeordneten Prüfungen unterzogen, teilte die irakische Grenzschutzbehörde am Donnerstag mit. Das Einreiseverbot für Iraner soll demnach zunächst drei Tage lang gelten. Irakischen Medienberichten zufolge setzte die staatliche Fluggesellschaft Iraqi Airways zudem vorerst ihre Verbindungen zu iranischen Zielen aus.

Hintergrund sind zwei auf den Erreger SARS-CoV-2 zurückgeführte Todesfälle in der iranischen Großstadt Ghom, die am Mittwoch von den Behörden gemeldet wurden – obwohl zuvor keine einzige Infektion im Land erfasst worden war. Bei den Toten soll es sich um zwei ältere Männer handeln, die den Angaben zufolge nicht außerhalb ihrer Heimatstadt Ghom gewesen waren. Auch Kontakt zu chinesischen Touristen hatten sie demnach nicht.

Alle Schulen und Hochschulen in Ghom wurden vorläufig geschlossen, wie die staatliche Nachrichtenagentur IRNA berichtete. Die fast 1,2 Millionen Einwohner der 140 Kilometer südlich von Teheran gelegenen Stadt wurden dazu aufgerufen, körperlichen Kontakt zu meiden.

Das genaue Ausmaß möglicher Infektionen im Iran ist unklar. Während das Staatsradio der Bevölkerung versicherte, dass alles unter Kontrolle sei, berief das Innenministerium eine Dringlichkeitssitzung ein. Da am Freitag Parlamentswahlen anstehen, bestand zudem die Sorge, dass Ängste vor dem Virus die Wahlbeteiligung senken könnten.

Angst vor Coronavirus: Ausschreitungen vor Quarantänestation in der Ukraine

22.21 Uhr: Begleitet von Ausschreitungen sind Dutzende Ukrainer aus der chinesischen Stadt Wuhan am Donnerstagabend in einer Quarantänestation in der Zentralukraine angekommen. Auf der Fahrt dorthin wurden mehrere Scheiben der Busse eingeworfen, wie Live-Bilder im ukrainischen Fernsehen zeigten. Die Polizei musste für den Konvoi eine brennende Barrikade räumen. Neun Polizisten und ein Zivilist hätten danach ärztliche Hilfe benötigt. Über den Grad der Verletzungen machten die Behörden zunächst keine Angaben.

Hunderte Menschen hatten gegen die Rückkehr aus Angst vor dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 demonstriert. Sie waren teilweise mit Eisenstangen bewaffnet. Es flogen Steine. Mehrere Hundert Polizisten waren im Einsatz, um die Lage zu beruhigen. Anwohner hatten eine Verbindungsstraße zu der Quarantänestation blockiert.

Die Quarantänestation befindet sich in einem Sanatorium der ukrainischen Nationalgarde in der Ortschaft Nowi Sanschary knapp 300 Kilometer östlich von Kiew. Die China-Rückkehrer kamen dort am Abend an. Das Gelände war komplett abgeriegelt.

Die Ukrainer waren zuvor neben anderen Staatsangehörigen mit einem Charterflug aus Wuhan ausgeflogen worden. An Bord befanden sich 45 Ukrainer und 27 Angehörige anderer Staaten. Alle Passagiere müssen in den nächsten zwei Wochen in dem Sanatorium bleiben. In der Ukraine wurde bisher keine Sars-CoV-2-Infektion gemeldet.

Gesundheitsministerin Sorjana Skalezkaja kündigte als Konsequenz der Ausschreitungen an, ebenfalls für zwei Wochen in die Quarantänestation zu gehen. „Ich hoffe, dass mein persönliches Verhalten eine Beruhigung der Situation und eine Aussöhnung begünstigt. Das brauchen wir alle“, schrieb sie bei Facebook.

Luftfahrtbranche spürt Einbruch bei Ticketnachfrage

17.30 Uhr: Die Ausbreitung des Coronavirus könnte das Wachstum des weltweiten Luftverkehrs nach Einschätzung des Branchenverbands IATA 2020 mehr als ausbremsen. Nach ersten Berechnungen dürfte die Ticketnachfrage bei Airlines aus dem asiatisch-pazifischen Raum wegen des Virus um etwa 13 Prozent geringer ausfallen als gedacht, teilte die IATA am Donnerstag mit. Da auch Airlines aus anderen Regionen betroffen seien, rechnet die IATA weltweit mit weniger Passagier-Flugverkehr als im Vorjahr.

Noch im Dezember hatte die IATA für 2020 weltweit ein Wachstum des Passagier-Flugverkehrs um 4,1 Prozent vorhergesagt. Die geringere Nachfrage und das gekappte Flugangebot infolge des Virus dürften den Ticketabsatz aber mit 4,7 Prozent belasten. Im Vergleich zu 2019 sei daher ein Nachfragerückgang um 0,6 Prozent zu erwarten, prognostiziert der Verband.

Den Airlines gingen damit 29,3 Milliarden US-Dollar (27,1 Mrd Euro) Umsatz verloren. Davon entfielen 27,8 Milliarden Dollar auf Gesellschaften aus der Region Asien-Pazifik und vor allem in China.

Den Prognosen für die Folgen des Coronavirus hat der Verband seine Erfahrungen mit der Sars-Epidemie aus dem Jahr 2003 zugrundegelegt, die sich damals über sechs Monate erstreckten. Dabei sei die Nachfrage nach Flugtickets zunächst schnell und stark gefallen, habe sich anschließend aber ebenso schnell wieder erholt.

China ändert erneut Zählweise der Infizierten

15.35 Uhr: Zum zweiten Mal innerhalb von acht Tagen ändert China seine Zählweise für Fälle des neuartigen Coronavirus: Künftig würden nur noch solche Fälle aufgeführt, die durch hochmoderne Labortests bestätigt seien, erklärten die chinesischen Behörden am Donnerstag. Die Änderung der Kriterien könnte die Statistiken verwässern und es erschweren, die Verbreitung des Virus aufzuklären.

Deutsche Schiff-Passagiere kommen am Samstag nach Berlin

13.36 Uhr: Berlin erwartet am kommenden Wochenende deutsche Passagiere von Bord des in Japan liegenden Kreuzfahrtschiffes „Diamond Princess“, auf dem das neuartige Coronavirus grassiert. „Voraussichtlich an diesem Samstag wird es eine Landung in Tegel geben, wieder im militärischen Teil, weil auch zwei Berlinerinnen und Berliner unter den Passagieren sind“, sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Donnerstag im Abgeordnetenhaus. Beide seien negativ auf Sars-CoV-2 getestet. Geplant sei, sie zunächst 14 Tage zu Hause zu isolieren. Das Verfahren sei mit allen beteiligten Behörden in Bund und Ländern abgestimmt. Weitere Details nannte Kalayci nicht.

Zahl der Infizierten in Südkorea verdoppelt: Sekte wird zu Coronavirus-Brutstätte

12.24 Uhr: Eine Sekte hat sich zu einer Brutstätte des neuartigen Coronavirus in Südkorea entwickelt: Allein 38 Mitglieder der Religionsgemeinschaft Shincheonji Church of Jesus in der Stadt Daegu erkrankten bisher an dem Virus, wie die Behörden am Donnerstag mitteilten. Sie steckten sich demnach bei einer 61-jährigen Anhängerin der Sekte an, die Virustests zunächst verweigert hatte und weiter zu religiösen Messen gegangen war.

Nach Behördenangaben wurden rund tausend Menschen, die zuvor die gleichen Gottesdienste wie die erkrankte Frau besucht hatten, aufgerufen, sich in eine selbst auferlegte Quarantäne zu begeben. Die Behörden forderten die Einwohner von Daegu auf, möglichst zu Hause zu bleiben. Die Notaufnahmen aller großen Krankenhäuser wurden aus Sicherheitsgründen geschlossen.

Die Shincheonji-Glaubensgemeinschaft schloss derweil landesweit ihre Einrichtungen. „Wir bedauern zutiefst, dass wegen eines unserer Mitglieder, das seinen Zustand für eine Erkältung hielt, viele in unserer Kirche infiziert wurden“, hieß es in einer Erklärung.

Zwei Passagiere der „Diamond Princess“ gestorben

Donnerstag, 07.21 Uhr: Zwei mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 infizierte Passagiere von Bord des Kreuzfahrtschiffes „Diamond Princess“ in Japan sind gestorben. Wie der japanische Fernsehsender NHK am Donnerstag unter Berufung auf Regierungskreise in Tokio berichtete, handelt es sich bei den Opfern um einen 87 Jahre alten Japaner und eine 84 Jahre alte Japanerin. Sie waren positiv getestet und vom Schiff ins Krankenhaus gebracht worden, wo sie nun starben. Damit beklagt Japan inzwischen drei Todesopfer infolge von Virus-Infektionen im Land. Unterdessen ging die Ausschiffung der Passagiere der in Yokohama liegenden „Diamond Princess“ weiter.

Bis zum Vortag waren 621 Infektionen unter den Menschen an Bord des Kreuzfahrtschiffes nachgewiesen worden. Alle Betroffenen kamen in Krankenhäuser. Die Ausschiffung der rund 3000 Menschen auf dem Schiff werde mindestens bis Freitag dauern, hatte die Regierung erklärt.

Zahl neuer Coronavirus-Fälle in China auf tiefstem Stand seit fast einem Monat

Donnerstag, 20. Februar, 10.19 Uhr: Die Zahl der in China täglich offiziell neu registrierten Krankheitsfälle durch das Coronavirus ist auf den niedrigsten Stand seit fast einem Monat gesunken. Wie die chinesische Regierung am Donnerstag mitteilte, wurden seit dem Vortag insgesamt nur 673 neue Ansteckungsfälle verzeichnet. 628 davon traten in der Provinz Hubei auf, von wo die Epidemie ihren Ausgang genommen hatte. 

Die offizielle Gesamtzahl der Ansteckungsfälle in China stieg damit auf knapp 75.000. Hubei ist weiterhin die mit Abstand am stärksten von der Epidemie betroffene Region. Die Behörden haben die Provinz weitgehend von der Außenwelt abgeschottet.

„Niemals hatte ich solche Angst“: Infektiologe spricht über Chaos auf Quarantäne-Schiff

16.30 Uhr: In einem für Japan völlig unüblichen Schritt hat ein angesehener Infektions-Experte heftige öffentliche Kritik an den Behörden und deren Umgang mit der Coronavirus-Krise an Bord der „Diamond Princess“ geübt. Die Zustände auf dem Schiff seien „völlig chaotisch“, berichtete Professor Kentaro Iwata von der Fakultät für Infektionskrankheiten der Universität Kobe. Er habe bei einer Inspektion des Schiffes „Angst“ wie noch nie im Laufe seiner Karriere gehabt.

Der Umgang mit dem Virus auf dem Schiff sei „völlig unangemessen“, sagte Iwata, der am Dienstag nach langem Kampf von den Behörden die Erlaubnis bekommen hatte, auf das Schiff zu gehen. „Es gibt keine klare Abgrenzung zwischen den grünen (gesunden) Zonen und den roten (potenziell infizierten) Zonen. Und das Personal läuft hin und her“, berichtete der Professor in im Internet verbreiteten Videos, die innerhalb kürzester Zeit hunderttausende Mal angeschaut wurden. Eine solche öffentliche Kritik an den Behörden und der Führung des Landes ist in Japan äußerst selten. 

„Ich war in Afrika, um gegen Ebola zu kämpfen. Ich war in anderen Ländern wegen der Cholera. Und ich war auch 2003 in China, um mich um die Sars-Epidemie zu kümmern“, berichtete Iwata weiter. „Niemals hatte ich solche Angst wie jetzt, mich selbst zu infizieren.“ Der Umgang mit der Coronavirus-Krise an Bord der „Diamond Princess“ sei fälschlicherweise Bürokraten überlassen worden und nicht Experten.

Angesprochen auf Iwatas Videos wies Regierungssprecher Yoshihide Suga die Kritik zurück. Es seien auf dem Schiff von Anfang an „strikte Maßnahmen“ angeordnet worden, um eine Weiterverbreitung des Virus an Bord zu verhindern. Dazu zählten vor allem „das Tragen von Masken, das regelmäßige Händewaschen und die Nutzung von Desinfektionsmitteln“, berichtete Suga und versicherte: „Wir tun unser Bestes.“

Die „Diamond Princess“ war mit insgesamt 3771 Menschen an Bord am 5. Februar von den japanischen Behörden vor Yokohama unter Quarantäne gestellt worden, weil an Bord das neuartige Coronavirus festgestellt wurde. Eine erste Gruppe von mehreren hundert Passagieren durfte am Mittwoch nach 14-tägiger Quarantäne und negativen Tests das Schiff verlassen. Zugleich aber meldete das Gesundheitsministerium, dass an Bord 79 weitere Infektionsfälle aufgetreten seien. Damit sind inzwischen insgesamt 621 Menschen infiziert, die meisten von ihnen wurden in Krankenhäuser gebracht.

 

Jaguar und Land Rover lassen wegen Coronavirus Autoteile per Flugzeug aus China liefern

15.31 Uhr: Angesichts massiver Störungen in der Lieferkette wegen des Coronavirus lassen die Autobauer Jaguar und Land Rover dringend benötigte Teile für die Fahrzeugproduktion aus China mittlerweile per Flugzeug nach Großbritannien transportieren. „Wir haben Teile in Koffern aus China ins Vereinigte Königreich geflogen“, sagte der Chef der beiden Autobauer, Ralf Speth, nach einem Bericht der Zeitung „Financial Times“ vom Mittwoch.

Dadurch hätten die britischen Niederlassungen des größten Autobauers in Großbritannien für diese und kommende Woche zwar ausreichend Teile für die Produktion, sagte Speth dem Bericht zufolge. Danach bestehe jedoch ein Risiko für die gesamte Produktion der zum indischen Konzern Tata Motors gehörenden Hersteller.

Normalerweise kommen Autoteile aus China per Schiff in die britischen Werke von Jaguar und Land Rover. Das dauert zwar länger als der Transport mit dem Flugzeug, ist aber günstiger. Angesichts der ungebremsten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in China geriet die Nachlieferung von Autobauteilen aus dem Land zuletzt jedoch massiv ins Stocken.

Angst vor Coronavirus: Russland verhängt Einreisesperre gegen Chinesen

09.43 Uhr: Russland hat aus Sorge vor einer Einschleppung des Coronavirus Sars-CoV-2 eine zeitweise Einreisesperre für Chinesen verhängt. Betroffen seien von diesem Donnerstag an alle geplanten Einreisen zum Arbeiten oder für touristische und Studienzwecke, heißt es in einer Verfügung von Regierungschef Michail Mischustin. Russische Medien bezeichneten den ungewöhnlichen Schritt eines solchen „Totalverbots“ am Mittwoch als beispiellos.

Das Verbot gilt nur für chinesische Staatsbürger, nicht für andere aus China kommende Reisende, wie die Zeitung „Kommersant“ berichtete. Allein 2019 reisten 2,3 Millionen Chinesen nach Russland ein, wie das Blatt nach Angaben des Inlandsgeheimdiensts FSB schrieb, der für den Grenzschutz zuständig ist. Arbeitgeber im Osten Russlands befürchten dem Bericht zufolge nun, dass die Arbeitskräfte knapp werden könnten. In der Region arbeiten viele Chinesen im Bau und in der Landwirtschaft.

Offiziell ist in Russland keine akute Infektion mit Sars-CoV-2 bekannt. Zwei Chinesen gelten als geheilt von Covid-19, der von dem Virus verursachten Lungenkrankheit. Auf dem Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ in Japan gibt es nach offiziellen Angaben ein infiziertes russisches Ehepaar.

Erlaubt sind für Chinesen demnach nur noch Transitreisen über den Moskauer Flughafen Scheremetjewo. Zur Dauer des Einreisestopps gab es keine Angaben in der Verfügung. Russland hatte zuletzt schon seine Grenzen weitgehend geschlossen. Allerdings war für Chinesen die Einreise noch am Airport Scheremetjewo möglich gewesen. Dort wurde nach Angaben der Gesundheitsaufsicht Rospotrebnadsor ein Terminal mit Labor für die Kontrolle chinesischer Reisender reserviert.

Die Behörde Rospotrebnadsor teilte am Mittwoch mit, dass gegenwärtig in Russland mehr als 14 000 Chinesen unter medizinischer Beobachtung stünden. Damit ist gemeint, dass sie nach der Einreise zunächst medizinisch untersucht wurden. Ihre Namen wurden dann an die Meldebehörden an ihrem russischen Aufenthaltsort übermittelt mit dem Auftrag, sich dort beim Arzt vorzustellen.

Passagiere verlassen Quarantäne-Schiff – Zahl der Toten steigt auf über 2000

19. Februar: 06.25 Uhr: In China sind inzwischen nach offiziellen Angaben mehr als 2000 Menschen am neuartigen Coronavirus gestorben. Die Gesundheitskommission in Peking teilte am Mittwoch mit, die Zahl der Todesopfer sei im Vergleich zum Vortag um 136 auf nun 2004 gestiegen. Die nachgewiesenen Infektionen kletterten demnach um 1749 auf 74.185 Fälle. In Japan dürfen derweil Passagiere der „Diamond Princess“ das Kreuzfahrtschiff nach zweiwöchiger Quarantäne verlassen.

Allein in der besonders stark betroffenen chinesischen Provinz Hubei kamen laut den neuen Angaben aus Peking 132 Tote und 1693 neue Infektionen mit der Covid-19 genannten Lungenkrankheit hinzu, die von dem Virus ausgelöst wird. Außerhalb des chinesischen Festlands wurden bislang fünf Todesfälle und fast 1000 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen, 16 davon in Deutschland. In Hongkong soll nun örtlichen Medienberichten zufolge ein sechster, offiziell noch unbestätigter Todesfall dazugekommen sein.

Weiter gestiegen ist auch die Zahl der Mediziner, die sich seit dem Ausbruch der Krankheit mit dem Erreger infiziert haben. Wie chinesische Staatsmedien berichteten, haben sich laut einer Studie der chinesischen Gesundheitsbehörde bislang mindestens 3000 Ärzte und Krankenhausmitarbeiter infiziert. Zuvor waren lediglich 1700 Erkrankungen bekannt gewesen.

Bis Ende vergangener Woche waren mindestens sechs Helfer gestorben, wie das Staatsfernsehen CCTV berichtet hatte. Die meisten Betroffenen waren demnach in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei im Einsatz, in deren Hauptstadt Wuhan das Virus ausgebrochen war.

In Japan gingen am Mittwoch die ersten zuvor unter Quarantäne gestellten Passagiere von Bord des Kreuzfahrtschiffes „Diamond Princess“. Die Ausschiffung der rund 3000 Menschen an Bord werde mindestens drei Tage dauern, teilte die Regierung in Tokio mit. Als erste Gruppe sollen rund 500 vor allem ältere Passagiere, die negativ auf den Erreger getestet und abschließend von Ärzten an Bord befragt wurden, das Schiff verlassen. Sie würden in die Innenstadt von Yokohama oder zu anderen Bahnhöfen im Raum der Tokioter Nachbar-Metropole gebracht, meldete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Vor dem Schiff fuhren Busse auf.

Die Zahl der positiv auf Sars-CoV-2 getesteten Passagiere und Crewmitglieder war bis zum Vortag auf 542 Fälle gestiegen. Alle Betroffenen wurden in örtliche Krankenhäuser gebracht. Inzwischen seien alle Personen an Bord getestet worden, hieß es. Anfänglich hatten sich rund 3700 Menschen an Bord der „Diamond Princess“ befunden, darunter zehn deutsche Staatsangehörige. Ein deutsches Ehepaar wurde später positiv auf den Erreger getestet.

Coronavirus-Wendepunkt erreicht? Top-Virologe zweifelt an Aussage – aus drei Gründen

21.42 Uhr: Der erste umfassende Bericht zu Krankheits- und Todesfällen durch das Coronavirus legt nahe, dass der Wendepunkt bereits erreicht ist: Den chinesischen Wissenschaftlern zufolge erkranken immer weniger Menschen an der Seuche. Der Münchner Mediziner Clemens Wendtner hat daran jedoch seine Zweifel. Als Gründe führt er Chinas Schwierigkeiten in der Nachweisdiagnostik, viele nicht bestätigte Fälle und die hohe Dunkelziffer an.

Mehr zu Thema lesen Sie hier: COVID-19-Wendepunkt erreicht? Top-Virologe zweifelt an Aussage – aus drei Gründen

Zwei Brandenburger von Kreuzfahrtschiff zurück – keine Symptome

20.31 Uhr: Die Reise mit dem Kreuzfahrtschiff verlief für sie anders als gedacht: Zwei Brandenburger sind nach tagelanger Irrfahrt der „Westerdam“ durch asiatische Gewässer heimgekehrt. Die beiden Personen aus dem Landkreis Dahme-Spreewald weisen keine Symptome des Coronavirus auf – dennoch befinden sie sich derzeit in häuslicher Isolation und werden täglich befragt, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte. Dazu müssten sie Fragebögen über ihren Gesundheitszustand ausfüllen und Fieber messen. „Für unseren Infektionsschutz ist es egal, woher die Menschen kommen“, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Die beiden sind nach Ministeriumsangaben nicht mit Infizierten in Kontakt gekommen.

Das aus Hongkong kommende Kreuzfahrtschiff „Westerdam“ hatte nach der Irrfahrt am Donnerstag vergangener Woche im Hafen von Sihanoukville in Kambodscha angelegt. Zuvor hatte es aus Sorge vor einer Einschleppung des Coronavirus Sars-CoV-2 mehrere Häfen nicht anlaufen dürfen. Bei einer Passagierin des Schiffes war auf der Heimreise ein Test auf das Coronavirus positiv ausgefallen. Unter den Passagieren  waren nach Angaben der Reederei Holland America Line auch 57 Deutsche. Am Freitag hatten die ersten von knapp 2300 Passagieren das Schiff verlassen dürfen. Bevor sie von Bord gingen, wurden sie medizinisch untersucht. 20 getestete Verdachtsfälle bestätigten sich allerdings nicht. Alle Ergebnisse seien negativ ausgefallen, teilte die Reederei mit.

Zahl der Infizierten von Kreuzfahrtschiff in Japan steigt weiter

13.04 Uhr: Die Zahl der positiv auf das neue Coronavirus Sars-CoV-2 getesteten Passagiere und Crewmitglieder des Kreuzfahrtschiffes in Japan ist erneut deutlich gestiegen. Wie das japanische Gesundheitsministerium am Dienstag bekanntgab, erhöhte sich die Zahl um 88 auf inzwischen 542 Fälle.

Von den 88, die nun positiv getestet wurden, zeigten 65 keine Symptome wie Fieber oder Husten, meldete der japanische Fernsehsender NHK unter Berufung auf das Gesundheitsministerium in Tokio weiter. Alle Betroffenen wurden in örtliche Krankenhäuser gebracht. Nach zweiwöchiger Quarantäne sollen an diesem Mittwoch die ersten Menschen von Bord der „Diamond Princess“ in Yokohama gehen dürfen. Die Ausschiffung werde voraussichtlich bis Freitag dauern, so das Gesundheitsministerium.

Coronavirus fordert in China 98 neue Todesfälle

06.51 Uhr: Fast hundert weitere Menschen sind in China an der Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Wie die Regierung in Peking am Dienstag mitteilte, wurden 98 neue Todesfälle registriert. Die offizielle Gesamtzahl der an den Folgen der Infektion verstorbenen Menschen in Festlandchina stieg damit auf 1868.

93 der neuen Todesopfer wurden in der Provinz Hubei verzeichnet, von der die Epidemie im Dezember ihren Ausgang genommen hatte und die weiterhin mit Abstand am härtesten davon betroffen ist. Die Behörden haben die Provinz weitgehend von der Außenwelt abgeschottet. 

Chinesischer Krankenhaus-Direktor stirbt an Coronavirus

Dienstag, 18. Februar, 01.45 Uhr: Zum ersten Mal ist in China ein Krankenhauschef der neuen Lungenkrankheit zum Opfer gefallen. Liu Zhiming, der Direktor des Wuchang Hospitals in der schwer vom Coronavirus betroffenen Metropole Wuhan, sei am Montag gestorben, berichtete am Dienstag die Nachrichtenagentur China News. Ein Medizinerkollege berichtete demnach, der Chefarzt sei in gutem Gesundheitszustand gewesen und hätte selbst nicht erwartet, dass er an der Covid-19-Lungenkrankheit sterben würde. Am Freitag war schon eine 59-jährige Krankenschwester desselben Hospitals an der Lungenkrankheit gestorben.

Im Kampf gegen das Sars-CoV-2-Virus haben sich schon mehr als 1700 medizinische Helfer wie Ärzte und Pflegekräfte angesteckt. Bis Ende vergangener Woche waren schon mindestens sechs Helfer daran gestorben, wie das chinesische Staatssender CCTV berichtet hatte. Der überwiegende Teil der Betroffenen war demnach in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei im Einsatz, in deren Hauptstadt Wuhan das Virus ausgebrochen war.

Apple kassiert Umsatzprognose ein

22.33 Uhr: Apple kassiert wegen der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Epidemie die Umsatzprognose für das laufende Quartal. Bei iPhones gebe es Lieferengpässe, weil die Produktion in China langsamer hochgefahren werde als geplant, teilte der Konzern am Montag mit. Außerdem sei der Absatz von Apple -Geräten in China selbst gedämpft, da viele Geschäfte lange geschlossen blieben.

Aus diesen Gründen werde Apple die erst Ende Januar gemachte Umsatzprognose für dieses Vierteljahr verfehlen, hieß es. Apple hatte unter Verweis auf die Coronavirus-Risiken damals bereits eine ungewöhnlich breite Spanne von 63 bis 67 Milliarden Dollar angegeben. Eine neue Prognose gab es jetzt nicht. Die Einschränkungen für das Geschäft seien nur vorläufig, betonte der Konzern. Im Vorjahresquartal hatte Apple 58 Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaftet.

Apple
296,30 EUR

-4,05 (-1,35%)

Gericht zwingt Russin nach Flucht wieder in Coronavirus-Quarantäne

19.22 Uhr: Eine Frau, die im nordrussischen St. Petersburg aus der Coronavirus-Quarantäne ausgebrochen war, ist per Gerichtsentscheid zurück in die Klinik zwangseingewiesen worden. Sie wurde am Montag gegen ihren Willen mit einem Krankenwagen direkt vom Gerichtsgebäude zur Isolierstation gebracht, wie lokale Medien berichteten. Die Maßnahme galt lediglich bis Mittwoch.

Die 32-Jährige hatte vor anderthalb Wochen in der Klinik das elektronische Schloss einer Tür geknackt und war aus dem Gebäude geflohen. Die Chefärztin hatte daraufhin das Gericht eingeschaltet. Russische Medien sprachen von einer beispiellosen Entscheidung, weil niemand gegen seinen Willen in Quarantäne gestellt werden dürfe. In dem Gerichtssaal trug niemand eine Schutzmaske.

Die Frau hatte nach einer China-Reise über Halsschmerzen geklagt. Obwohl bei ihr nach eigenen Angaben kein Sars-CoV-2 festgestellt wurde, sollte sie vorsorglich zwei Wochen zur Beobachtung in der Klinik bleiben, um mögliche Ansteckungen zu vermeiden.

Die russischen Behörden sind wegen der Ausbreitung der neuen Lungenkrankheit Covid-19 im Nachbarland China nervös. In Russland sind bislang zwei Fälle nachgewiesen worden. Die russische Verbraucherschutzbehörde teilte am Montag mit, dass im äußersten Osten des Landes mehr als 500 Chinesen unter ärztlicher Beobachtung stünden.

Italien soll Deutsche von Kreuzfahrtschiff ausfliegen

17.18 Uhr: Wie der „Spiegel“ berichtet, will die Bundesregierung deutsche Passagiere von der „Diamond Princess“ ausfliegen. Das berichtet der „Spiegel“. Der Plan sei, die Deutschen in einer italienischen Maschine Richtung Europa zu bringen. Italien will seine betroffenen Staasbürger aus Japan ausfliegen. Es gebe bereits konkrete Gespräche, schreibt das Magazin weiter.

Der Krisenstab des Auswärtigen Amts hatte sich am Montag zuvor mit der Frage beschäftigt, wie die „Betroffenen, die dies wünschen, möglichst bald zurückkehren können und ob dazu Unterstützung der Bundesregierung nötig sein wird“, sagte ein Außenamtssprecher am Montag in Berlin.

Das Schiff liegt derzeit vor der japanischen Küste unter Quarantäne, weil sich mehrere Passagiere mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben.

Die USA hatten am Montag hunderte ihrer Staatsbürger von dem Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ geholt. 40 US-Passagiere hätten sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert und müssten in Krankenhäusern in Japan bleiben, sagte ein Vertreter der US-Gesundheitsbehörden dem Sender CBS. Die restlichen Passagiere wurden nach Angaben der US-Botschaft in Japan mit zwei Flugzeugen in die USA ausgeflogen, wo sie zwei Wochen unter Quarantäne gestellt werden.

Von den acht deutschen Passagieren an Bord wurden zwei wegen einer Infektion mit dem Virus ins Krankenhaus gebracht. Diese seien „wohlauf“, sagte der Außenamtssprecher in Berlin. Sie hätten nach eigenen Angaben keine Symptome.

WHO: Sars-CoV-2-Neuinfektionen gehen laut Daten aus China wohl zurück

17.06 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 in China geht nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wohl zurück. Das deuteten Daten zu 44.000 Fällen an, die China der WHO zur Verfügung gestellt habe, erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf. „Es ist zu früh, um zu sagen, dass dieser Rückgang andauern wird. Alle Szenarien sind weiterhin möglich.“ Darüber hinaus zeigten die Daten, dass Covid-19 wohl nicht so tödlich sei wie vergleichbare Erkrankungen wie Sars oder Mers.

Die WHO betonte erneut, dass das neuartige Virus außerhalb von China nur einen sehr kleinen Anteil der Menschen betreffe. Forderungen nach drastischeren Maßnahmen wie allgemeinen Reiseverboten wies die UN-Behörde zurück. „Alle Maßnahmen müssen der Situation angemessen sein“, sagte Tedros. WHO-Experte Michael Ryan ergänzte: „Es gibt kein Nullrisiko auf der Welt – für gar nichts.“

Coronavirus auf Kreuzfahrtschiff „Westerdam“: Experte fürchtet „Wendepunkt“

15.45 Uhr: Mehr als Tausend Passagiere des Kreuzfahrtschiffs „Westerdam“, auf dem das Corona-Virus ausgebrochen war, haben das Schiff bereits verlassen und sind weitergereist. Das berichtet die „New York Times“. Bei einer Amerikanerin, die Passagierin des Schiffes war, war das Virus festgestellt worden. Ob es weitere Krankheitsfälle gibt, ist noch nicht bekannt. Experten fürchten jedoch, dass die Weiterreise der Passagiere ohne vorherigen Test auf das Corona-Virus die Ausbreitung der Krankheit massiv beschleunigen kann.

William Schaffner, Experte auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten, sieht womöglich gar einen „Wendepunkt“. Die weltweite Verbreitung des Virus könne sich nun weit schwerer kontrollieren lassen. Ein weiterer Forscher sagt laut Bericht, es sei entmutigend, eine solche Situation zu kontrollieren, „jetzt wo die Menschen überall auf der Welt unterwegs sind“.

Familie geheilt aus Trostberger Klinik entlassen

13.36 Uhr: Eine Familie aus dem Landkreis Traunstein in Bayern ist nach der Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 inzwischen gesund aus den Krankenhaus in Trostberg entlassen worden. Alle Familienmitglieder seien geheilt und nicht mehr ansteckend, teilte die Leitung der Kliniken Südostbayern am Montag mit. Die Eltern mit ihren Kindern hätten das Krankenhaus schon am Freitag verlassen. Vor allem für die Kinder sei die Quarantäne psychisch stark belastend gewesen. Drei weitere Patienten wurden mittlerweile aus der München Klinik Schwabing entlassen. Damit sind nun sieben der insgesamt 14 Infizierten in Bayern wieder zu Hause.

Bei den Trostberger Patienten war Sars-CoV-2 zunächst bei dem Vater festgestellt worden, der beim bayerischen Autozulieferer Webasto arbeitet. Alle 14 Coronavirus-Fälle im Freistaat standen in Zusammenhang mit dem Unternehmen. Eine chinesische Kollegin hatte den Erreger bei einer Dienstreise unwissentlich eingeschleppt. Ein erster Mitarbeiter der Firma hatte am Mittwoch die Klinik in Schwabing verlassen können, zwei weitere folgten am Wochenende.

„Wer von uns offiziell entlassen wird, kann ohne Kontaktsperre wieder in seinen Alltag zurückkehren“, sagte Clemens Wendtner, Chefarzt der Klinik für Infektiologie in Schwabing. Die meisten seiner Patienten hätten im Zuge der Erkrankung an Covid-19 – so die wissenschaftliche Bezeichnung – lediglich leichte grippeähnliche Symptome gezeigt.

Zu den Voraussetzungen für eine Entlassung zählen mehrere negative Tests auf das Virus. Die Kriterien hat das Robert Koch-Institut festgelegt.

Coronavirus: Erste Maschine mit Kreuzfahrtpassagieren in USA gelandet

10.31 Uhr: Ein erster Flug mit US-Bürgern des in Japan wegen des Coronavirus Sars-CoV-2 unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes „Diamond Princess“ ist in den USA gelandet. Die in Japans Hauptstadt Tokio gestartete Maschine kam am späten Sonntagabend (Ortszeit) auf dem Militärstützpunkt Travis im kalifornischen Fairfield nordöstlich von San Francisco an, wie der Lokalsender CBS SF berichtete.

An Bord seien auch 14 Passagiere gewesen, die in den vergangenen zwei bis drei Tagen positiv auf das Coronavirus getestet worden seien, hatten zuvor das US-Außenministerium und das Gesundheitsministerium in einer gemeinsamen Erklärung mitgeteilt. Sie saßen demnach isoliert von den anderen Passagieren in dem Flugzeug.

Passagiere, die an Bord Symptome entwickelten sowie die bereits positiv Getesteten würden nach ihrer Rückkehr in die USA in geeignete Einrichtungen gebracht und dort isoliert behandelt, hieß es in der Mitteilung weiter. Alle anderen werden den US-Ministerien zufolge nun für 14 Tage unter Quarantäne gestellt.

Eine zweite Maschine sollte noch am Montag in Texas landen. Das US-Außenministerium bot insgesamt mehr als 300 US-Bürgern, die sich auf dem Kreuzfahrtschiff befanden, eine freiwillige Rückreise in die USA an.

Studie: Coronavirus dürfte Autobranche besonders stark treffen

9.04 Uhr: Das Coronavirus in China könnte nach Einschätzung von Beratern der globalen Autoindustrie empfindlich schaden. Allein in der besonders betroffenen Provinz Hubei würden an gut einem Dutzend Standorten fast zwei Millionen Autos pro Jahr gefertigt, heißt es in einer Studie der Beratungsgesellschaft BCG. Das seien etwa acht Prozent der Fahrzeugproduktion Chinas.

Bei leichten Nutzfahrzeugen sei Hubei landesweit der wichtigste Produktionsstandort nach der Provinz Guangdong an der Grenze zu Hongkong. Doch nicht nur in Hubei seien über Tage Anlagen heruntergefahren geworden, sondern in einer Reihe von Provinzen. Zum Vergleich: Der weltweite Marktführer VW hat 2019 gut 10,9 Millionen Autos verkauft.

Das Coronavirus habe schon viele Branchen in Mitleidenschaft gezogen, so die Boston Consulting Group (BCG). „Aber die Autoindustrie sticht hervor als eine, die die Auswirkungen schnell und tief spürt angesichts der entscheidenden Rolle Chinas.“ So sei das Land der größte Absatzmarkt für Neuwagen und zugleich wichtiger Standort für Hersteller und Zulieferer. „Die Autoindustrie wird lokal und rund um den Globus betroffen sein“, schreiben die Berater mit Blick auf gestörte Lieferketten.

Insgesamt gebe es über 700 ausländische und chinesische Zulieferer in der Provinz mit ihrer abgeriegelten Hauptstadt Wuhan. Auch ausländische Autohersteller seien in Hubei stark engagiert: Ein Großteil der Produktion von Gemeinschaftsfirmen mit chinesischen Unternehmen entfalle auf die Provinz, so BCG. Gemeinschaftsfirmen des chinesischen Herstellers Dongfeng mit Honda, PSA und Renault etwa haben ihren Hauptsitz in Wuhan.

Ein Produktionseinbruch könnte globale Folgen für Lieferketten haben, da China einer der größten Exporteure von Fahrzeugteilen sei – etwa bei Bremsen, Elektronik, Fahrgestellen und Rädern. Jede dieser Kategorien stehe für Exporte im Wert von 5 bis 6 Milliarden US-Dollar, so BCG. Über die Hälfte dieser Ausfuhren gehe in die USA und die EU. Die Folgen gestörter Lieferketten würden „in den Firmenzentralen rund um den Globus zu spüren sein“, prophezeien sie. Autokonzerne mit großem China-Geschäft sollten ihre Lieferketten rüsten für Turbulenzen oder Aktivitäten in andere Länder verlagern.

China ist gerade für deutsche Hersteller von Bedeutung: Für Mercedes-Benz, Audi, BMW, Volkswagen und Porsche ist die Volksrepublik der wichtigste Markt. Bei VW steht China für gut 40 Prozent der Auslieferungen. Auch globale Hersteller sind von Fernost abhängig: GM verkaufe mehr Autos in China als in den USA, so BCG.

Zuletzt hatte das Coronavirus dem ohnehin schwächelnden Automarkt in China zugesetzt. Im Januar lieferten die Hersteller 1,6 Millionen Fahrzeuge an Autohändler aus – gut ein Fünftel weniger als im Vorjahreszeitraum, berichtete der Herstellerverband China Association of Automobile Manufacturers. Das war der stärkste Einbruch seit Jahresanfang 2012. Käufer mieden Autohäuser zunehmend angesichts der Epidemie. Der Verband schätzt, dass das Coronavirus (Covid-19) die Autoproduktion in diesem Jahr um eine Million Fahrzeuge mindern könnte. Verkauft wurden 2019 rund 21 Millionen Autos in China.

Seit rund anderthalb Jahren hakt es auf dem größten Automarkt der Welt. Auslöser war der Zollstreit zwischen den USA und China. Nun gab es eine Teileinigung, doch die Konjunktur in China schwächelt.

Die Lungenkrankheit hat schon die deutschen Autokonzerne getroffen. So hatte BMW wegen des Coronavirus die chinesischen Neujahrsferien an seinem weltgrößten Standort in der Millionenstadt Shenyang verlängert. An diesem Montag (17. Februar) soll die Produktion in den Werken wieder hochfahren. Der zeitweilige Stillstand habe aber keine Folgen für die weltweiten Lieferströme. „Wir rechnen momentan nicht damit, dass andere Werke außerhalb von China davon maßgeblich betroffen sind“, sagte jüngst BMW-Chef Oliver Zipse.

Bei VW hat die neuartige Lungenkrankheit im Januar den Absatz belastet. Das Coronavirus und das in diesem Jahr frühere Neujahrsfest ließen die Auslieferungen aller Marken in China auf 343 400 Fahrzeuge fallen – ein Einbruch von 11,3 Prozent gemessen am Vorjahr. Weltweit sorgte das für einen Rückgang der Verkäufe um 5,2 Prozent.

Volkswagen hatte zuletzt die Produktionsaufnahme seiner Fabriken in China wegen der Epidemie noch einmal verschoben. Grund seien Verzögerungen in der Wiederaufnahme der landesweiten Lieferketten und die begrenzten Reisemöglichkeiten für Beschäftigte, hieß es. VW hatte ebenfalls zeitweilig die Fertigung in China ausgesetzt.

Reederei: „Westerdam“-Reisende werden daheim kontaktiert

7.21 Uhr: Bei den Passagieren und der Besatzung des Kreuzfahrtschiffs „Westerdam“ sind nach Angaben der Reederei bislang keine weiteren Fälle von Corona-Symptomen aufgetreten. Die Gäste, die bereits nach Hause gereist seien, würden von ihren örtlichen Gesundheitsbehörden kontaktiert, teilte die Holland America Line am Sonntag mit.

Bei Passagieren der „Westerdam“, die in Kambodscha an Land gegangen waren, war am Wochenende überraschend eine Infektion festgestellt worden. Eine 83-jährige Amerikanerin wurde bei der Weiterreise in Malaysia positiv getestet und ins Krankenhaus gebracht, wie die malaysische Gesundheitsbehörde mitteilte.

Unter den Reisenden waren laut Reederei 57 Deutsche. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sind noch einige an Bord der „Westerdam“ in Sihanoukville, während andere bereits die Heimreise angetreten haben. Die Gäste an Bord des Schiffs sollen auf das Virus getestet werden.

Mehrere asiatische Länder hatten dem Kreuzfahrtschiff aus Sorge vor einer möglichen Einschleppung des Virus Sars-CoV-2 das Anlegen untersagt. Erst Kambodscha stimmte dem schließlich zu.

Zahl der Virusfälle in China übersteigt 70.000 – Jetzt 1770 Tote

Montag, 17. Februar, 02.20 Uhr: Die Zahl der Infektionen hat in China 70.000 überstiegen. Mit 105 neuen Todesfällen innerhalb eines Tages sind jetzt 1770 Todesfälle zu beklagen, wie die nationale Gesundheitskommission am Montag in Peking mitteilte. Die bestätigten Ansteckungen nahmen um 2048 zu und erreichten landesweit 70.548.

Besonders schwer ist in Zentralchina die 60 Millionen Einwohner zählende Provinz Hubei mit der Metropole Wuhan betroffen. Dort sind allein rund 58.000 Infektionen und 1696 Todesfälle durch das Sars-CoV-2 genannte Virus bestätigt.

Mit einem Fahrverbot für privaten Autoverkehr waren in der ohnehin weitgehend von der Außenwelt abgeschotteten Krisenregion am Vortag neue radikale Beschränkungen der Bewegungsfreiheit erlassen worden. In Städten der Provinz dürfen nur noch Dienst- und Notfallfahrzeuge sowie Transporte mit Waren des täglichen Bedarfs auf die Straßen.

China-Rückkehrer verlassen „rote Zone“: In Euphorie mischen sich Zweifel

16.47 Uhr: Das Gefühl der Befreiung ist im südpfälzischen Germersheim nach dem Ende der Quarantäne für die rund 120 China-Rückkehrer spürbar. „Ich bin schon froh, jetzt raus zu sein“, sagt die 22-jährige Ann-Sophie Muxfeldt aus Bad Oldesloe. „Wenn man rausging, konnte man nur um den Kasernenblock laufen, da kannte man irgendwann jeden Grashalm. Das fühlt sich schon nach einiger Zeit etwas komisch an.“

Nach rund 14 Tagen heben die Behörden die Isolation für die Männer, Frauen und Kinder in der Bundeswehrkaserne am Sonntag auf. Rund 20 Helfer des Deutschen Roten Kreuzes gingen mit in Quarantäne in die „rote Zone“. Der Begriff bezeichnete den Quarantäne-Block und das Areal unmittelbar um dieses Gebäude. Auch der letzte Test ergibt keinen Hinweis auf das Coronavirus. Muxfeldt wird von den Eltern abgeholt, andere lassen sich zum Bahnhof fahren – weitgehend abgeschirmt von der Presse.

In die Euphorie mischt sich auch Zweifel. „Wir mussten in Wuhan alles zurücklassen: Wohnung, Verwandte, Freunde. Wann wir zurückkehren können, ist unklar“, sagt eine Frau, die namentlich nicht genannt werden will. Sie zieht ein gemischtes Fazit der Quarantäne. „Mit der Zeit wurde es anstrengend. Jetzt freue ich mich auf die Freiheit.“

Auch Studentin Muxfeldt meint: „Vermutlich werde ich mich einfach ein bisschen frei bewegen. Ganz egal, ob spazieren gehen oder Fahrrad fahren oder nur eine Runde einkaufen. Darauf freue ich mich!“

Von Wuhan über Helsinki und Frankfurt nach Germersheim – es ist ein langer Heimweg. Zum Abschied gibt es ein Geschenk: ein Gesundheitszeugnis, das offiziell bescheinigt, dass über den gesamten Zeitraum der Quarantäne keine Infektion mit dem neuen Coronavirus nachgewiesen werden konnte. Die wiedergewonnene Freiheit ist ein großer Schritt für die Rückkehrer – aber wohl nur ein winziger Schritt im weltweiten Kampf gegen das Coronavirus.

Coronavirus-Tests bei allen 122 China-Rückkehrern in Germersheim negativ

08.51 Uhr: Nach rund zwei Wochen endet an diesem Sonntag die Quarantäne für die 122 China-Rückkehrer in einer Bundeswehrkaserne im pfälzischen Germersheim. Die Ergebnisse weiterer Tests auf das Coronavirus Sars-CoV-2 seien negativ, sagte ein Sprecher der Luftwaffe am Sonntagmorgen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Alle Bürgerinnen und Bürger würden daher am Sonntag aus der Kaserne entlassen.

07.36 Uhr: In Japan sind an Bord des unter Quarantäne stehenden Kreuzfahrtschiffes „Diamond Princess“ 70 neue Coronavirus-Fälle festgestellt worden. Damit erhöhe sich die Zahl der Infizierten an Bord auf 355, sagte der japanische Gesundheitsminister Katsunobu Kato am Sonntag im Sender NHK. Bislang seien 1219 Passagiere getestet worden, davon 355 positiv. 73 der positiv Getesteten zeigten keine Symptome, sagte Kato.

„Westerdam“-Passagierin mit dem Coronavirus infiziert – 57 Deutsche auf dem Weg nach Deutschland

Sonntag, 16. Februar, 02.53 Uhr: Unter den in Kambodscha an Land gegangenen Passagieren der Kreuzfahrtschiffes „Westerdam“ ist nun doch ein Coronavirus-Fall festgestellt worden. Eine 83-jährige Amerikanerin sei bei ihrer Weiterreise über Malaysia positiv getestet und ins Krankenhaus in Kuala Lumpur gemacht worden, teilte die malaysische Gesundheitsbehörde am Sonntag mit. Die Reederei wollte vor einer Stellungnahme zunächst weitere Tests abwarten.

Die „Westerdam“ hatte eine Odyssee durch asiatische Gewässer hinter sich gebracht, da mehrere Länder aus Sorge vor dem Coronavirus dem Schiff das Anlegen untersagt hatten. Erst Kambodscha stimmte dem schließlich zu. Am Freitag durften schließlich die ersten von knapp 2300 Menschen in Sihanoukville das Kreuzfahrtschiff verlassen.

An Bord der „Westerdam“ waren laut Reederei auch 57 Deutsche. Für sie ging die Heimreise nach Twitterangaben der deutschen Botschaft am Freitag und Samstag in Richtung Frankfurt.

Erste Übertragung schon im November: Forscher präsentiert Corona-Theorie

20.00 Uhr: Zum 186. Mal findet die AAAS-Wissenschaftskonferenz in diesem Jahr statt, rund 10.000 Teilnehmer sind nach Seattle gereist – aber über allem hängt Ungewissheit und Sorge angesichts des neuen Coronavirus. „Es hatte sich eine sehr große Delegation aus China angemeldet“, sagt Margaret Hamburg, die dem Aufsichtsrat des Wissenschaftsverbands vorsitzt. „Aber sie mussten wieder absagen. Unsere Gedanken und Sorgen sind mit unseren Freunden und Kollegen in China.“ Auch AAAS-Präsident Steven Chu, einst Energieminister unter dem früheren US-Präsident Barack Obama, sagt, die auf den Namen Covid-19 getaufte Lungenkrankheit sei „besorgniserregend“.

Kurzfristig wurden Experten eingeladen und neue Diskussionsrunden angesetzt. „Das ist einer der bedrohlichsten Krankheitsausbrüche, die ich in meiner ganzen Karriere beobachtet habe“, sagt Scott Dowell, der bei der Gates-Stiftung arbeitet und sich seit Jahrzehnten mit Infektionskrankheiten beschäftigt. Die wichtigste Frage, die es jetzt zu klären gelte, sei die der „Heftigkeit – wie schlimm ist diese Sache wirklich?“. Noch sei das Ausmaß und die Zahl der Fälle nicht detailliert genug bekannt, um genaue Aussagen etwa über die Sterblichkeitsrate zu treffen. „Von dem, was wir jetzt gerade sehen, wäre die Sterblichkeitsrate sehr hoch, aber wir hoffen, dass eine große Zahl mild verlaufener Fälle da noch in der Statistik fehlen.“ 

Forscher präsentiert Corona-Theorie

16.48 Uhr: Trevor Bedford, Forscher am Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle, beschäftigt sich mit der Entschlüsselung des Genoms des Virus. Er geht davon aus, dass das Virus erst bei Fledermäusen auftauchte und dann mutiert und über bislang noch unbekannte weitere Träger etwa Mitte November erstmals auf Menschen übertragen wurde. Gerüchte über menschliche Einwirkungen auf das Virus weist Bedford zurück. „Wir sehen hier keinerlei Hinweise auf Gentechnik.“ 

Auch Bedford betont: Bislang seien noch viele Fragen offen, die Frage nach der Heftigkeit des Virus Sars-CoV-2 sei vorrangig. Bislang sehe es so aus, als sei das Virus relativ einfach übertragbar. Die Wissenschaftsgemeinschaft sei beunruhigt, sagt Bedford.

Aber immerhin einen positiven Aspekt habe die Verbreitung des Virus mit sich gebracht, sagt Bedford: Forscher auf der ganzen Welt unterstützen sich via Internet und veröffentlichten rasend schnell ihre Erkenntnisse. „Es hat die Kommunikation der Wissenschaftler untereinander komplett verändert. Forscher auf der ganzen Welt sind so zusammengekommen und haben sich virtuell verbündet – und das beobachte ich mit viel Demut und Dank.“

Zwei Deutsche auf Kreuzfahrtschiff mit Coronavirus infiziert

14.40 Uhr: Unter den mit dem neuen Coronavirus infizierten Menschen an Bord des Kreuzfahrtschiffes in Japan sind zwei deutsche Staatsangehörige. Das teilte die Deutsche Botschaft in Tokio am späten Samstagabend (Ortszeit) mit. Inzwischen beläuft sich die Zahl der positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getesteten Passagiere und Crewmitglieder von der in Yokohama unter Quarantäne gestellten „Diamond Princess“ auf 285. Die Betroffenen werden in örtliche Krankenhäuser gebracht.

Die USA wollen ihre Landsleute von einem Kreuzfahrtschiff holen, das wegen eines Coronavirus-Ausbruchs im japanischen Hafen Yokohama unter Quarantäne steht. Wie die US-Botschaft am Samstag in Tokio mitteilte, sollen die US-Bürger mit einem gecharterten Flugzeug direkt in ihr Land zurückgebracht werden. Laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ befinden sich rund 380 Amerikaner mit ihren Familien auf der „Diamond Princess“.

Chinas Außenminister: Große Fortschritte bei Eindämmung

12.28 Uhr: Der chinesische Außenminister Wang Yi sieht große Fortschritte bei der Eindämmung des neuartigen Coronavirus in seinem Land. Als Ergebnis chinesischer Anstrengungen sei bisher nur ein Prozent der Fälle außerhalb der Landesgrenzen aufgetreten, sagte der Minister am Samstag auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Die 1,4 Milliarden Einwohner Chinas führten den Kampf in diesem „Krieg ohne Rauch“ entschlossen. Er dankte der internationalen Gemeinschaft für die Hilfe. So habe Pakistan alle in Lagern vorhandenen Gesichtsmasken nach China geschickt. „Die chinesische Nation ist eine dankbare Nation“, sagte er.

Coronavirus: Erster Todesfall in Europa gemeldet

11.02 Uhr: Erstmals ist ein an dem Coronavirus erkrankter Mensch in Europa gestorben. Der chinesische Tourist sei in einer Pariser Klinik der Krankheit erlegen, teilte die französische Gesundheitsministerin Agnès Buzyn am Samstag mit. Bei dem Mann handelte es sich demnach um einen 80-Jährigen.

China schickt Geldscheine in Quarantäne

11.01 Uhr: Im Kampf gegen die weitere Ausbreitung des neuartigen Coronavirus schicken Chinas Banken nun auch alte Geldscheine in Quarantäne: Wie der Vize-Chef der Zentralbank, Fan Yifei, am Samstag mitteilte, desinfizieren die Banken derzeit alle gebrauchten Banknoten, versiegeln sie dann und lagern sie für sieben bis 14 Tage ein – je nach der Schwere des Ausbruchs in ihrer jeweiligen Provinz. Erst danach kämen sie wieder zurück in den Umlauf.

Nach Angaben des stellvertretenden Zentralbank-Gouverneurs sind alle Banken derzeit gehalten, ihre Kunden möglichst nur mit neuen Geldscheinen zu versorgen. In der am schwersten betroffenen Provinz Hubei wurden nach seinen Angaben vor Beginn der Ferien zum chinesischen Neujahr am 25. Januar zusätzliche Banknoten im Wert von vier Milliarden Yuan (knapp 530 Millionen Euro) gedruckt. Damit solle eine mögliche Ansteckung durch kontaminierte Scheine verhindert werden.

Covid-19: Jetzt 1523 Todesopfer in China – fast 65.000 Erkrankte

Samstag, 15. Februar 07.21 Uhr: Die Zahl der bestätigten Infektionen und Todesfälle durch das neuartige Coronavirus in China ist erneut gestiegen. Wie Chinas Gesundheitskommission am Samstag mitteilte, wurden landesweit 143 neue Todesfälle bestätigt. Damit sind nun nach offiziellen Angaben 1523 Opfer auf dem chinesischen Festland bestätigt worden. Die Zahl der neu nachgewiesenen Erkrankungen stieg dort um 2641 auf 66.492 Fälle. Außerhalb des chinesischen Festlands sind im Rest der Welt bislang etwa 600 Erkrankungen bestätigt.

Chinas Hauptstadt Peking verschärfte am Freitag seine Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung der Krankheit. Menschen, die nach Peking zurückkehren, sollen sich nun für 14 Tage entweder zu Hause oder in speziellen Zentren unter Quarantäne stellen, wie es in einer behördlichen Mitteilung hieß. Es wurden rechtliche Konsequenzen für diejenigen angedroht, die sich nicht an die Vorgabe halten. Dazu, wie die Isolation durchgesetzt werden soll, gab es aber zunächst keine näheren Angaben.

Todesursache nach Corona-Infektion: Das passiert bei einer Lungenentzündung

 

Nordkorea leugnet Coronavirus-Infizierte – dabei soll es bereits drei Tote geben

20.09 Uhr: Die nordkoreanische Führung hat ausländischen Touristen die Einreise verboten und die Kontrollen an Flughäfen, Häfen und in Grenzgebieten verschärft. Für bereits eingereiste Besucher aus dem Ausland und andere, die als mögliche Verdachtsfälle eingestuft werden, wurde eine einmonatige Quarantäne verordnet. Zudem wurden rund 30.000 medizinische Fachkräfte für die Beobachtung von Bewohnern mobilisiert, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Infizierte gibt es in Nordkorea laut eigenen Angaben jedoch keine – laut der Weltgesundheitsorganisation WHO wurden offiziell keine Fälle gemeldet. Das berichtet unter anderem „Korea Times„. Die Staatsmedien in Nordkorea bezeichneten die Anstrengungen zur Abwehr des Virus als eine Angelegenheit von „nationaler Existenz“. Sie deuteten zugleich ein, dass eine unbekannte Zahl von Menschen bereits in Quarantäne sei, nachdem sie Symptome gezeigt hätten. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA warnte am Mittwoch, der Ausbruch sei ein ernstzunehmendes Problem und eine internationale Katastrophe sei möglich.

Wie jedoch die südkoreanische Nachrichtenseite „Daily NK“ schrieb, sind in Nordkorea bereits drei Menschen an dem Coronavirus gestorben – zwei von ihnen hatten zuvor in China studiert. „Eine Frau in ihren Fünfzigern, die an Fieber und Husten litt, starb plötzlich am 27. Januar“, sagte ein hochrangiger Beamter dem Portal. Die Behörden sollen der Polizei Unterlagen über den Tod der Frau übermittelt haben, in denen es hieß, sie sei an einer akuten Lungenentzündung gestorben. Laut dem Beamten soll dies ein Versuch gewesen sein, die wahre Todesursache zu verschleiern.

Auch sei der Körper der Frau von den Behörden verbrannt worden: „Wenn sie an einer gewöhnlichen Lungenentzündung gestorben wäre, hätte sich ihre Familie um die Beerdigung gekümmert. Ihre Familie denkt, dass sie wegen einer Coronavirusinfektion verbrannt wurde“, so der Insider zu „Daily NK“. Auch seien alle drei Verstorbenen in das selbe Krankenhaus in gebracht worden.

Die USA hatten sich bereits besorgt über die mögliche Anfälligkeit Nordkoreas für das Coronavirus gezeigt und dem Land Hilfe angeboten. Washington sei bereit, die Arbeit amerikanischer und internationaler Gruppen zu unterstützen, die der Ausbreitung der Lungenkrankheit dort entgegenwirkten, teilte US-Außenamtssprecherin Morgan Ortagus am Donnerstag (Ortszeit) mit. Derweil befürchten Experten, dass eine Epidemie in Nordkorea besonders verheerend wäre. Das Land leidet unter einem chronischen Mangel an medizinischen Versorgungsgütern. Auch die für eine Gesundheitsversorgung nötige Infrastruktur gilt als porös.

Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften meldete, sein Zweig in Nordkorea habe 500 Freiwillige an der Grenze zu China bereitgestellt. Sie sollten Ärzten bei Kontrollen von Haus zu Haus helfen. Sie hätten Hunderte Fahrräder im Einsatz, um nordkoreanische Haushalte in abgelegenen Gegenden zu erreichen und dort Aufmerksamkeit für das Virus zu schaffen, teilte die Organisation mit.

Südkorea rief den Norden im Kampf gegen eine Epidemie zur Zusammenarbeit auf. Ob dem Nachbarn gemeinsame Quarantäne-Maßnahmen angeboten werden, entscheide die Regierung aber erst nachdem die öffentliche Meinung dazu abgefragt worden sei, teilte das Wiedervereinigungsministerium mit. Südkorea zog zuletzt Dutzende Beamte aus einem innerkoreanischen Verbindungsbüro in einer nordkoreanischen Grenzstadt ab. Pjöngjang hatte darauf bestanden, das Büro solange zu schließen, bis der Virus-Ausbruch unter Kontrolle sei.

Ägypten meldet ersten Fall des neuartigen Coronavirus in Afrika

18.41 Uhr: Ägyptens Regierung hat den ersten Fall des neuartigen Coronavirus auf dem afrikanischen Kontinent gemeldet. Dabei handele es sich um eine ausländische Person, teilte das Gesundheitsministerium in Kairo am Freitag mit. Zur Nationalität machte das Ministerium keine Angaben. Unklar blieb auch, aus welchem Land die Person nach Ägypten gereist war. Der Patient zeige keine Krankheitssymptome und werde auf einer Isolierstation behandelt. Bislang war laut der Weltgesundheitsorganisation noch kein Fall von Corona in Afrika bekannt geworden.

Als erstes Land der arabischen Welt hatten die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) Ende Januar vier bestätigte Fälle des Virus Sars-CoV-2 gemeldet. Mittlerweile sind weitere Ansteckungen hinzugekommen. Bei den meisten der Betroffenen handelt es sich um Chinesen.

Bislang war nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch keine Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 auf dem Kontinent bekannt geworden. Viele Experten haben die Sorge, dass das Virus Länder mit einem schlechten Gesundheitssystem etwa in Afrika oder Asien erreicht, wo es schwer zu kontrollieren wäre. Dann drohe sich die Lungenkrankheit dauerhaft auf der Welt einzunisten.

Post nimmt keine Päckchen und Pakete nach China und Hongkong mehr an

18.02 Uhr: Die Deutsche Post nimmt keine Päckchen und Pakete nach China, Hongkong und Macao mehr an. Grund seien die durch den Coronavirus-Ausbruch ausgelösten Probleme beim Transport, der Verzollung und der Zustellung, sagte eine Sprecherin des Logistik-Konzerns am Freitag in Bonn. Briefsendungen würden dagegen bis auf Weiteres noch angenommen und bearbeitet. Allerdings sei aufgrund der aktuellen Einschränkungen im Verkehr mit Verzögerungen bei der Zustellung zu rechnen.

Auch der Abhol-, Zustell- und Lagerverwaltungsbetrieb der DHL in der Provinz Hubei sei aktuell ausgesetzt, da die Provinzregierung unter anderem alle kommerziellen Flüge von und nach Wuhan ausgesetzt und alle Ausfallstraßen der Provinzhauptstadt abgeriegelt habe, teilte das Unternehmen mit.

Frankfurter CoronavirusPatienten sind entlassen worden

17.48 Uhr: Die beiden mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Patienten sind am Freitag aus der Frankfurter Uniklinik entlassen worden. „Sie sind symptomfrei und nachweislich nicht ansteckend“, teilte ein Sprecher des Universitätsklinikums am Freitag mit. Es bestehe keine Gefährdung für sie oder ihre Umgebung. Die beiden Patienten waren am 2. Februar eingeliefert worden.

Sie waren am Tag zuvor zusammen mit 124 anderen Menschen aus der von der Epidemie besonders schwer betroffenen chinesischen Stadt Wuhan ausgeflogen und dann in eine Kaserne in Germersheim zur Quarantäne gebracht worden. Nachdem dort die Infektion mit dem Erreger SARS-CoV-2 nachgewiesen worden war, wurden die beiden Patienten nach Frankfurt gebracht.

Sie seien am Universitätsklinikum „sehr detailliert untersucht und getestet“ worden, erklärte der Sprecher. Aufgrund der sehr intensiven Diagnostik könne die Vorgehensweise von der bei den in Germersheim untergebrachten Personen abweichen.

Bei den China-Rückkehrern in der Quarantäne in Germersheim liegen voraussichtlich am Sonntag Ergebnisse der letzten Tests vor. Sofern diese keine Auffälligkeiten aufweisen, wird die Quarantäne am Sonntagmittag aufgehoben, wie das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium am Freitag in Mainz mitteilte. Voraussetzung sei, dass es keine Hinweise auf eine Erkrankung oder Infektion mit Sars-CoV-2 gebe. Zudem ist noch eine Abschlussuntersuchung geplant.

Weitere 14 Infizierte hatte es in Bayern gegeben. Der erste von ihnen war am Donnerstag aus einer bayerischen Klinik entlassen worden.

Was Covid-19 so ansteckend macht

16.48 Uhr: Die weiteren Folgen des Covid-19-Ausbruchs für Deutschland sind Experten zufolge schwer abzuschätzen. „Wir sind momentan nicht in der Lage, die Dynamik des Ausbruchs zu prognostizieren“, sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, am Donnerstag in Berlin. Von einer Pandemie könne man noch nicht sprechen und es bestehe auch die Chance, dass es keine werde. Der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité sagte, der Erreger Sars-CoV-2 vermehre sich wie das Grippevirus im Rachen, was es ansteckender mache als anfangs vermutet. Wichtig sei, dass sich jeder Wissen über die Erkrankung aneigne und sich zum Beispiel frage, wie man Menschen mit Grunderkrankungen in der Familie schützen könne.

Bislang gibt es keine Medikamente, die sich gezielt gegen das Virus richten. Allerdings können die Symptome von Patienten wie beispielsweise Atemprobleme bekämpft werden. Vereinzelt werden auch antivirale Medikamente getestet, etwa bei einem Patienten in Bayern.

Pandemie-Panik: Was ist dran? Virus-Experte gibt Antworten

14.45 Uhr: Innerhalb eines Tages haben sich in China so viele Menschen mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt wie noch nie; das Robert-Koch-Institut (RKI) spricht von einer möglichen Pandemie. Haben wir das Virus bisher unterschätzt? Antworten eines Infektiologen Lesen Sie hier. .

Britin an Coronavirus erkrankt: Sie kam mit einem Uber in die Klinik

14.40 Uhr: Nach den ersten bestätigten Sars-CoV-2-Infektionen wächst in London die Sorge vor einer Ausbreitung des neuartigen Virus. Eine Frau hatte sich entgegen den Anweisungen direkt in einer Notaufnahme in der britischen Hauptstadt vorgestellt, wie das Krankenhaus im Stadtteil Lewisham am Donnerstag mitteilte. Für zwei Mitarbeiter der Klinik, die mit der Patientin in Kontakt kamen, wurde vorsorglich eine zweiwöchige Quarantäne angeordnet. Angereist war die Frau mit einem Uber-Taxi. Der Fahrer sei aber nicht in Gefahr, sich angesteckt zu haben, teilte die britische Gesundheitsbehörde Public Health England mit. Da die Fahrt weniger als 15 Minuten gedauert habe, gelte kein erhöhtes Risiko.

6 Helfer tot, 1700 medizinische Helfer infiziert

11.34 Uhr: Im Kampf gegen das neuartige Coronavirus haben sich bislang mehr als 1700 medizinische Helfer wie Ärzte und Krankenhauspersonal angesteckt. Das berichtete am Freitag der chinesische Staatssender CCTV. Mindestens sechs Helfer kamen demnach ums Leben. Der überwiegende Teil der Betroffenen war demnach in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei im Einsatz, wo das Virus ursprünglich in der Stadt Wuhan ausgebrochen war. Die Gesamtzahl der offiziell erfassten Infektionen in China liegt mittlerweile bei fast 64 000, die der Todesfälle bei fast 1400. Allerdings gehen Experten von einer sehr hohen Dunkelziffer aus. 

Coronavirus kostet Airlines bis zu fünf Milliarden US-Dollar

Freitag, 14. Februar, 08.35 Uhr: Die Internationale Luftverkehrsvereinigung (ICAO) erwartet wegen des Coronavirus-Ausbruchs in China Umsatzeinbußen von bis zu fünf Milliarden Dollar (4,6 Milliarden Euro) für Fluggesellschaften weltweit. 70 Airlines hätten angesichts des neuartigen Coronavirus alle Flüge von und nach China eingestellt, teilte die UN-Organisation am Donnerstag mit. 50 weitere Fluggesellschaften reduzierten demnach ihren Flugverkehr von und nach China. 

Für das erste Quartal 2020 bedeute die Reduzierung des Flugverkehrs fast 20 Millionen weniger Flugpassagiere auf China-Flügen als erwartet, erklärte die ICAO. Diese Zahl entspreche einem Umsatz von rund fünf Milliarden Dollar. 

Die Auswirkungen auf die Luftfahrtbranche durch die derzeitige Coronavirus-Epidemie seien voraussichtlich größer als bei der Sars-Epidemie in den Jahren 2002 und 2003. Grund dafür sei vor allem die hohe Zahl an Flugausfällen, erklärte die ICAO. Hinzu komme, dass sich die Frequenz des internationalen Flugverkehrs von und nach China in den vergangenen 17 Jahren verdoppelt habe.

Nach dramatischem Anstieg der Totenzahlen: Politische Führung der Provinz Hubei abgesetzt

14:40 Uhr: In Hubei und der Provinzhauptstadt Wuhan wird politisch aufgeräumt. Die obersten politischen Chefs der von der Epidemie besonders hart getroffenen Provinz Hubei und der dortigen Millionenmetropole Wuhan wurden abgesetzt, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag meldete. Kurz zuvor hatte die Provinzregierung einen besonders dramatischen Anstieg der Totenzahlen der Epidemie innerhalb nur eines Tages bekanntgegeben.

Der Sekretär der Kommunistischen Partei für Hubei, Jiang Chaoliang, wird laut Xinhua durch den bisherigen Bürgermeister von Shanghai, Ying Yong, ersetzt. Der Parteichef in Wuhan, Ma Guoqiang, wird durch Wang Zhonglin, einen früheren Mitarbeiter der Provinzregierung von Shandong, abgelöst. Bereits am Montag waren zwei Leiter der Gesundheitsbehörden in Hubei entlassen worden. In der chinesischen Bevölkerung hatte zuletzt die Kritik am Umgang der Behörden mit der Epidemie zugenommen.

Die Kritik schwoll an, nachdem in der vergangenen Woche der junge Augenarzt Li Wenliang in Wuhan an der Infektion gestorben war, die er sich im Kampf gegen die Epidemie zugezogen hatte. Li war einer der Ersten gewesen, die vor dem neuartigen Virus gewarnt hatten. Die Behörden hatten deshalb anfangs versucht, ihn zum Schweigen zu bringen. Von chinesischen Nutzern der Onlinenetzwerke wurde Li als Held und Märtyrer gerühmt.

Patient aus Klinik entlassen

14.01 Uhr: Soeben wurde mitgeteilt, dass ein am Coronavirus erkrankter Patient aus der Klinik in München-Schwabing entlassen wurde. „Am 12. Februar hat die München Klinik Schwabing erstmals einen Coronavirus-Fall entlassen. Die Person ist wieder vollständig gesund, nicht mehr ansteckend und erfüllt alle vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in enger Abstimmung mit den behandelnden Ärzten und einem wissenschaftlichen Expertengremium diskutierten Entlasskriterien – darunter mehrere negative Tests auf das Coronavirus. Alle in der München Klinik Schwabing zur klinischen Überwachung mit entsprechender Isolation verbleibenden acht Patienten sind klinisch stabil und blicken auf Grundlage der neuen Kriterien ebenfalls einer absehbaren Entlassung entgegen“, teilte das Krankenhaus mit.

Kreuzfahrtschiff „Westerdam“ in Kambodscha

10.51 Uhr: Nach einer tagelangen Odyssee durch asiatische Gewässer ist für 2300 Menschen an Bord des Kreuzfahrtschiffs „Westerdam“ buchstäblich Land in Sicht: Das aus Hongkong kommende Schiff, das wegen Coronavirus-Angst an mehreren asiatischen Häfen nicht andocken durfte, ist vor Kambodscha eingetroffen. Das bestätigte der Hafendirektor von Sihanoukville, Lou Kimchhun, am Donnerstag.

Das Schiff mit rund 1500 Gästen und 800 Besatzungsmitgliedern an Bord lag demnach 2,5 Kilometer vom Hafen entfernt. Die Passagiere würden demnach medizinisch untersucht und auf Fieber überprüft. Wer Symptome des neuen Virus hat, wird auf Sars-CoV-2 getestet. Laut dem Hafendirektor sollten am Donnerstag erst einmal 600 Menschen das Schiff verlassen, 800 weitere am Freitag. Unter den Passagieren sind nach Angaben der Reederei Holland America Line 57 Deutsche.

Die Gäste würden in den nächsten Tagen an Land gehen und dann mit Charterflügen in die Hauptstadt Phnom Penh gebracht, um von dort die Heimreise anzutreten. Man sei den kambodschanischen Behörden „extrem dankbar“ für ihre Unterstützung, hieß es von der Reederei weiter. Wie es für die Deutschen nach der Heimreise weitergeht, war zunächst nicht bekannt. Vor Ort in Kambodscha waren Mitarbeiter von Botschaften. Die USA waren mit mehreren Personen vertreten, wie ein Bild bei Twitter zeigte.

Zuletzt hatten Thailand, Taiwan, Japan, die Philippinen und Guam der „Westerdam“ das Einlaufen in ihre Häfen verweigert. Dabei sind bislang keine Virus-Fälle an Bord bekannt. Alle Gäste sind der Holland America Line zufolge gesund.

Direktflüge zwischen Berlin und Peking vorerst gestrichen

10.50 Uhr: Die einzige direkte Flugverbindung zwischen Berlin und Peking ist wegen des Coronavirus bis Ende März ausgesetzt. Die zuständige Fluggesellschaft Hainan habe alle Flüge zwischen dem 13. Februar und dem 28. März gestrichen, sagte eine Flughafensprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Grund sei der Coronavirus, der inzwischen offiziell den Namen Sars-CoV-2 trägt. Betroffene Passagiere seien gebeten, sich auf der Internetseite der Fluggesellschaft über ihre Flüge zu informieren. Hainan Airlines fliegt in Deutschland nur ab dem Berliner Flughafen Tegel.

Deutsche Experten: „Es kann zu einer internationalen Corona-Pandemie kommen“

09.10 Uhr: Das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 könnte nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) international in größerem Ausmaß um sich greifen. „Die globale Entwicklung legt nahe, dass es zu einer weltweiten Ausbreitung des Virus im Sinne einer Pandemie kommen kann“, heißt es in einem Bericht, den das Berliner Institut am Mittwoch im Internet veröffentlicht hat. Davon seien Länder mit geringen Ressourcen im Gesundheitssystem besonders stark betroffen. „Aber auch in Ländern wie Deutschland könnte dies zu einer hohen Belastung der medizinischen Versorgung führen“, hieß es.

Die Experten schreiben auch, dass ein Aufeinandertreffen mit einem Infizierten für Menschen in Deutschland derzeit sehr unwahrscheinlich sei. Die Einschätzung könne sich aber jederzeit ändern. Die Situation entwickle sich sehr dynamisch und müsse ernst genommen werden.

„Sind auf unsere Kabine beschränkt“: Paar berichtet vom Alltag auf Quarantäne-Schiff

Aktuell empfehle man eine Strategie der Eindämmung, erklärte das RKI. Versucht werde, Infizierte möglichst früh zu erkennen. Deren Kontaktpersonen sollen vorsichtshalber 14 Tage in Quarantäne verbringen. Selbst wenn nicht alle Erkrankten und ihre Kontakte rechtzeitig gefunden würden, bewirkten diese Schritte eine verlangsamte Ausbreitung des Erregers in der Bevölkerung, hieß es.

„Eine Erkrankungswelle in Deutschland soll hinausgezögert und deren Dynamik abgeschwächt werden.“ Ziel sei es, Zeit zu gewinnen – etwa für Vorbereitungen und um mehr über das Virus zu erfahren. Möglichst vermieden werden soll demnach, dass eine Covid-19- und die derzeit auch in Deutschland laufende Grippewelle zusammenfallen. Dies könne zu „maximaler Belastung“ der medizinischen Versorgung führen, wird befürchtet.

Das RKI verweist darüber hinaus auf viele noch offene Fragen. So hingen die Auswirkungen einer möglichen Ausbreitung auf die Bevölkerung hierzulande von verschiedenen Faktoren ab, die aktuell noch nicht einzuschätzen seien.

44 weitere Coronavirus-Infizierte auf Kreuzfahrtschiff in Japan

05.14 Uhr: An Bord des unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes im japanischen Yokohama ist bei weiteren 44 Menschen eine Infizierung mit dem neuen Coronavirus Sars-CoV-2 festgestellt worden. Das gab das japanische Gesundheitsministerium am Donnerstag bekannt. Damit erhöht sich die Zahl der Infizierten an Bord auf 218. An Bord des Kreuzfahrtschiffes sind auch zehn deutsche Staatsangehörige. Die Quarantäne gilt noch bis zum 19. Februar.

Zahl der Infizierten in China steigt sprunghaft

Donnerstag, 13. Februar, 03.01 Uhr: Die Zahl neu nachgewiesener Todesopfer durch das Coronavirus hat sich in China in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei im Vergleich zum Vortag mehr als verdoppelt. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen verzehnfachte sich fast. Wie das chinesische Staatsfernsehen am Donnerstag berichtete, wurden 242 neue Todesopfer registriert, womit die Gesamtzahl der Toten in der Provinz seit Ausbruch der Krankheit bei 1310 liegt. Die Zahl der nachgewiesenen Infektion stieg um 14.840 auf nun 48.208 bekannte Fälle. Wie der sprunghafte Anstieg in der Statistik zu erklären ist, war zunächst unklar. Wie das Staatsfernsehen berichtete, habe die Provinz die „Diagnoseergebnisse überarbeitet“. Patienten seien gemäß der neuen Klassifikation diagnostiziert worden.

FDP-Mann Ullman mahnt an: So ist Deutschland nicht bereit für das Corona-Virus

Weitere News zum Corona-Virus, vor dem 13. Februar finden Sie auf der Seite 2.

Surftipp: Grippe-News – Zahl der Influenza-Erkrankten steigt Ende Januar deutlich

Shopping-Deals mit FOCUS Online

Lidl-Kassenschlager: die Küchenmaschine Monsieur Cuisine Édition Plus für nur 149 Euro

FOCUS Online versorgt Sie täglich mit den wichtigsten Nachrichten direkt aus der Redaktion. Hier können Sie den Newsletter ganz einfach und kostenlos abonnieren.

 
 

Gibt es diesen Winter noch Schnee? Märzwinter-Phänomen macht Hoffnung

Tierisches Freundschaftsangebot: Bulldogge sieht erstes Mal ein Kleinkind

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*