Coronavirus-Ausbruch im News-Ticker – Zahl der Infizierten in Deutschland steigt um 7,5 Prozent – mehr als 20.000 Fälle in Bayern

Das Coronavirus breitet sich in Deutschland aus: 1152 Menschen sind bereits gestorben, 85.432 sind mit Covid-19 infiziert. Weltweit wurden bereits mehr als eine Million Fälle registriert. Mittlerweile verzeichnen die USA mit mehr als 266.000 Fällen die meisten Corona-Fälle weltweit. Alle Informationen zur Corona-Krise finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online.

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Klinik in Dachau nimmt nur noch Covid-19-Patienten auf

Topmeldung (22.49 Uhr): Wegen einer Häufung von Covid-19-Erkrankungen nimmt ein Klinikum in Dachau nur noch positiv auf das Coronavirus getestete Patienten auf. Alle anderen werden abgewiesen, wie die Sprecherin des Helios Amper-Klinikums Dachau am Freitagabend mitteilte. Die Zahl der infizierten Menschen steige im Landkreis Dachau – und auch in der Klinik. Wie viele Covid-19-Patienten aktuell dort behandelt werden, teilte die Sprecherin nicht mit. Man versorge derzeit Covid-19-Patienten «aller Schweregrade».

Die Sicherheitsvorkehrungen würden verstärkt. Mitarbeiter der Klinik seien angehalten, im öffentlichen Raum einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen und sich außerhalb ihrer Arbeit in häusliche Quarantäne zu begeben. Zudem würden alle Patienten und alle Mitarbeiter auf das Coronavirus getestet. Ergebnisse lagen noch nicht vor.

Am Mittwoch hatte bereits eine Münchner Klinik mitgeteilt, den normalen Krankenhausbetrieb vorübergehend aufzugeben. Dort sollten gar keine neuen Patienten mehr aufgenommen sowie keine entlassen werden.

Mehr als 85.000 Corona-Infizierte in Deutschland – 1152 Menschen gestorben

Topmeldung (20.25 Uhr): Die Zahl der Corona-Infizierten in Deutschland ist auf 85.432 gestiegen. Das hat FOCUS Online auf Grundlage der Meldungen der Landesgesundheits- und Sozialministerien berechnet. Der Anstieg gegenüber dem Vortag liegt somit bei 7,5 Prozent. Am Donnerstag lag die Zahl der Corona-Infizierten noch bei 79.450. Bislang sind 1152 Menschen an den Folgen des Virus gestorben.

Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 85.432, 1152 Todesfälle

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 17.180 (321 Todesfälle)
  • Bayern: 20.962 (327 Todesfälle)
  • Berlin: 3486 (22 Todesfälle)
  • Brandenburg: 1311 (14 Todesfälle)
  • Bremen: 354 (6 Todesfälle)
  • Hamburg: 2739 (13 Todesfälle)
  • Hessen: 4097 (37 Todesfälle)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 501 (5 Todesfälle)
  • Niedersachsen: 5455 (72 Todesfälle)
  • Nordrhein-Westfalen: 18.550 (224 Todesfälle)
  • Rheinland-Pfalz: 3466 (30 Todesfälle)
  • Saarland: 1318 (20 Todesfälle)
  • Sachsen: 2646 (25 Todesfälle)
  • Sachsen-Anhalt: 898 (11 Todesfälle)
  • Schleswig-Holstein: 1448 (15 Todesfälle)
  • Thüringen: 1021 (10 Todesfälle)

Gesamt: Stand 03.04., 20.25 Uhr: 85.432 (1152 Todesfälle)

Stand vom Vortag: 02.04., 19.45 Uhr: 79.450 (1001 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Im Video: Wo tritt Coronavirus auf? Echtzeit-Karte zeigt die Verbreitung der Krankheit

Gemeldete Coronavirusfälle in Deutschland (klicken Sie auf Ihr Bundesland)

 
 

Mehr Informationen im News-Ticker:

Mehr als 20.000 Menschen in Bayern infiziert: Klinikum in Dachau nimmt nur noch Corona-Patienten auf

22.12 Uhr: Wegen einer Häufung von Covid-19-Erkrankungen nimmt ein Klinikum in Dachau nur noch positiv auf das Coronavirus getestete Patienten auf. Alle anderen werden abgewiesen, wie die Sprecherin des Helios Amper-Klinikums Dachau am Freitagabend mitteilte. Die Zahl der infizierten Menschen steige im Landkreis Dachau – und auch in der Klinik. Wie viele Covid-19-Patienten aktuell dort behandelt werden, teilte die Sprecherin nicht mit. Man versorge derzeit Covid-19-Patienten „aller Schweregrade“.

Die Sicherheitsvorkehrungen würden verstärkt. Mitarbeiter der Klinik seien angehalten, im öffentlichen Raum einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen und sich außerhalb ihrer Arbeit in häusliche Quarantäne zu begeben. Zudem würden alle Patienten und alle Mitarbeiter auf das Coronavirus getestet. Ergebnisse lagen noch nicht vor.

Am Mittwoch hatte bereits eine Münchner Klinik mitgeteilt, den normalen Krankenhausbetrieb vorübergehend aufzugeben. Dort sollten gar keine neuen Patienten mehr aufgenommen sowie keine entlassen werden.

Nach langer Irrfahrt wegen Corona: Erste Passagiere dürfen Kreuzfahrtschiff „Zaandam“ verlassen

22.01 Uhr: Nach der langen Irrfahrt des vom Coronavirus betroffenen Kreuzfahrtschiffs „Zaandam“ sind die ersten Passagiere im US-Bundesstaat Florida an Land gegangen. Von der Polizei begleitete Busse brachten die Touristen am Freitag vom Hafen der Stadt Fort Lauderdale zum Flughafen. Von dort werden die Passagiere der „Zaandam“ und des Schwesterschiffs „Rotterdam“ mit Chartermaschinen in ihre Heimat geflogen.

Die Passagierin Wendy De Pinho schilderte der Nachrichtenagentur AFP in einer Videobotschaft, wie sie die „Rotterdam“ verließ und einen Bus bestieg. De Pinho und ihr Ehemann trugen Schutzmasken. Der Bus war halb leer, um Abstand zwischen den Passagieren zu wahren. „Wir werden bald am Flughafen sein“, sagte die 49-Jährige.

Die „Zaandam“ mit vier Toten und neun bestätigten Coronavirus-Patienten an Bord war am Donnerstag in den Hafen von Fort Lauderdale eingelaufen. Zuvor hatten die Behörden der „Zaandam“ und der „Rotterdam“ nach langem Hin und Her die Erlaubnis zum Anlegen erteilt.

14 Schwerkranke wurden bereits am Donnerstag in Krankenhäuser gebracht. 26 Passagiere mit leichteren Krankheitssymptomen sollen zunächst an Bord bleiben und in ihren Kabinen isoliert werden, bis sie sich erholen.

Insgesamt befanden sich auf beiden Schiffen zuletzt rund 1250 Passagiere und etwa ebenso viele Besatzungsmitglieder. 107 Passagiere und 143 Besatzungsmitglieder litten während der Reise unter grippeähnlichen Symptomen, die meisten erholten sich wieder.

Die „Zaandam“ der Reederei Holland America Line war am 7. März von der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires gestartet und hatte das Kap Horn umfahren. Das Kreuzfahrtschiff sollte seine Reise eigentlich am 21. März in Chile beenden, musste dann wegen der Coronavirus-Fälle aber seinen Kurs ändern. Mehrere südamerikanische Länder verweigerten ein Anlegen.

Weißes Haus dementiert Vorwürfe aus Berlin wegen Maskenklaus

21.15 Uhr: Das Weiße Haus hat Vorwürfe aus Berlin zurückgewiesen, die USA hätten in Bangkok für die Bundeshauptstadt bestellte Schutzmasken beschlagnahmt. Auf Anfrage von t-online.de hieß es in der US-Regierungszentrale, die USA hätten keinerlei Masken, die in ein anderes Land geliefert werden sollten, beschlagnahmt oder an sich genommen.

Ein hoher Regierungsbeamter sprach bei den Vorwürfen von Desinformation, die „komplett falsch“ sei. Die USA würden selbst große Mengen an medizinischem Material im Lande produzieren. Beim Kauf von Materialien aus anderen Staaten beschreite man die „angemessenen Kanäle“.

Laut dem Berliner Innensenat hatten die USA in Thailand eine Lieferung von 200.000 Schutzmasken abgefangen, welche die Berliner Polizei bestellt und bezahlt hatte. Die medizinischen Masken der Kategorie FFP-2 eines US-Herstellers seien in Bangkok konfisziert worden, erklärte der Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD). Der Senator kritisierte das Vorgehen der US-Behörden als einen „Akt moderner Piraterie“.

Erste Beatmungsgeräte werden nächste Woche verteilt

20.02 Uhr: Die ersten zusätzlich vom Bund bestellten Beatmungsgeräte zur Behandlung von Covid-19-Patienten sollen in der kommenden Woche ausgeliefert werden. In einem Schreiben des Bundesgesundheitsministeriums, das am Freitag an die Abgeordneten von Union und SPD ging, heißt es, bis zum kommenden Mittwoch sei geplant, „in einer ersten Tranche mehrere hundert Geräte an die Länder zu verteilen“. Durch die frühzeitige Auftragsvergabe seitens des Bundes seien „Kontingente auf einem mittlerweile sehr umkämpften Weltmarkt gesichert“ worden.

Das Ministerium habe Verträge mit mehreren Anbietern über den Kauf von mehr als 20.000 Beatmungsgeräten geschlossen. Da diese größtenteils noch produziert werden müssten, „laufen sie über mehrere Monate verteilt zu“.

Um bei Schutzmasken, Schutzkitteln und Handschuhen in den kommenden Monaten weniger abhängig von Lieferungen aus dem Ausland zu sein, prüften Gesundheitsministerium und Finanzministerium derzeit ein Verfahren, um Unternehmen, die in die Produktion von Schutzausrüstung einsteigen oder eine entsprechende Produktion ausbauen wollten, feste Preise und die Abnahme bestimmter Mengen zuzusichern.

Laut einer Übersicht des Ministeriums, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, hat das Technische Hilfswerk für die Bundesbehörden seit Beginn der Corona-Pandemie bisher rund 3,6 Millionen Schutzmasken unterschiedlicher Schutzstufen beschafft sowie rund 1,9 Millionen Handschuhe.

In Italien stabilisiert sich die Fallzahl – wann sinkt die Kurve?

19.11 Uhr: In Italien stabilisiert sich die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus – die Zahl neuer Todesfälle bleibt unterdessen noch hoch. Die Zahl der Menschen im Land, die sich nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 infizierten, stieg am Freitag im Vergleich zum Vortag um vier Prozent. Das ist in etwa die gleiche Steigerungsrate wie an den Tagen zuvor. Die Hoffnung besteht, dass die Kurve demnächst nach wochenlangen Ausgangssperren endlich absinkt. Registriert sind nun insgesamt 119.827 erkannte Infektionen – es wird allerdings mit einer immens hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle gerechnet. 766 Tote mit nachgewiesener Infektion kamen innerhalb eines Tages hinzu, insgesamt sind es nun 14.681, wie der Zivilschutz am Freitag mitteilte.

Experten gehen davon aus, dass Italien das Plateau der Ansteckungswelle erreicht haben könnte. «Auch heute ist der Trend in positiver Richtung geblieben», sagte der Präsident der besonders betroffenen Region Lombardei, Attilio Fontana. «In den kommenden Tagen sollte das Absinken beginnen.» Wichtig ist vor allem, dass der Druck auf die dortigen Krankenhäuser abgenommen hat, wie der Gesundheitsbeauftragte der Region, Giulio Gallera, betonte. Politiker und Krisenmanager warnen zugleich seit Tagen, dass die Italiener nun nicht auf ein baldiges Ende der Ausgangssperren hoffen sollten.

Weitere Coronavirus-Infektion in Pflegeheim

19.09 Uhr: Das Coronavirus ist in einem weiteren Pflegeheim aufgetreten: Im „Wohnpark Zippendorf“ in Schwerin sei bei einem 84-jährigen Bewohner mit Krankheitssymptomen das Virus nachgewiesen worden, teilte die Stadtverwaltung am Freitag mit. Die Station mit 37 Bewohnern werde unter Quarantäne gestellt. Alle Pflegebedürftigen und die Mitarbeiter der Station würden auf das Virus getestet. Das Gesundheitsamt versuche, die Infektionskette nachzuvollziehen.

Charité will alle Mitarbeiter auf Coronavirus testen

17.46 Uhr: Die Charité in Berlin will in der nächsten Woche beginnen, alle ihre Mitarbeiter auf das Coronavirus Sars-CoV-2 zu untersuchen. Es gehe darum, möglicherweise unerkannte Infektionen zu erkennen, sagte Vorstand Ulrich Frei am Freitag. Die berichteten hohen Infektionszahlen bei Klinikpersonal in Ländern wie Spanien seien „ein Punkt, der mir Sorgen macht“. Ob – und wenn ja wie viele – Mitarbeiter der Charité sich bisher angesteckt haben, wollte Frei nicht sagen. Bundesweit sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstag 2300 Infektionen bei medizinischen Mitarbeitern in Krankenhäusern und Arztpraxen nachgewiesen.

Coronavirus: EU-Kommission will freie Intensivbetten über Ländergrenzen verteilen

17.38 Uhr: Die EU-Kommission will Corona-Patienten freie Intensivbetten auch über Ländergrenzen hinweg zur Verfügung stellen. Das berichtet die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf einen am Freitag veröffentlichten Leitfaden. Damit sollen die besonders vom Coronavirus betroffenen Länder Italien, Spanien und Frankreich entlastet werden.

Die Kommission wolle hierfür finanzielle und logistische Unterstützung anbieten, etwa beim Transport von Corona-Patienten. Zudem wolle sie Angebot und Nachfrage besser koordinieren, heißt es in dem Bericht weiter.

In Deutschland werden bereits Patienten aus dem EU-Ausland behandelt. So hatten etwa die Universitätskliniken in Dresden und Leipzig Patienten aus Frankreich beziehungsweise Italien aufgenommen.

Virologen: Deutschland besser gewappnet gegen Coronavirus als Spanien und Italien

16.47 Uhr: Laut einer Umfrage, die dem „Spiegel“ vorliegt, ist das deutsche Gesundheitssystem besser gegen Covid-19 gewappnet als die medizinischen Systeme in Spanien und Italien. Insgesamt gaben mehr als 87 Prozent an, sie hielten das Gesundheitssystem in Deutschland für viel besser gerüstet. Zudem vertreten rund 72 Prozent der Befragten den Standpunkt, in Italien und Spanien seien die Gesundheitssysteme schon vor dem Ausbruch des Coronavirus an ihre Grenzen gestoßen.

Dabei wurden 197 Virologinnen und Virologen zu ihrer Einschätzung der Lage bezüglich Covid-19 in Deutschland befragt. Ziel der Umfrage sei es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie Virologen die Gefahrenlage und die getroffenen Maßnahmen hinsichtlich Covid-19 einschätzen.

Rund 81 Prozent der Befragten gaben an, sie hielten die Social-Distancing-Maßnahmen für sinnvoll. Insgesamt waren aber auch mehr als 41 Prozent der Meinung, es sei richtig, besondere Schutzmaßnahmen lediglich für Risikogruppen zu treffen und zugleich zum öffentlichen und wirtschaftlichen Leben zurückzukehren. Nur 4,1 Prozent gaben an, sie hielten eine „Herdenimmunität“ für sinnvoll. 10,7 Prozent sind der Ansicht, scharfe Ausgangssperren und eine weitere Produktionsreduktion seien notwendig. Wiederum 16,8 Prozent gaben an, es sei sinnvoll, weitestgehend Schutzmasken aufzusetzen und wieder zum alltäglichen Leben zurückzukehren.

Coronavirus: Deutscher Kreuzfahrt-Passagier stirbt in Australien

13.27 Uhr: Ein deutscher Passagier des im Westen Australiens festsitzenden Kreuzfahrtschiffs
„Artania“ ist nach einer Infektion mit dem Coronavirus in einer Klinik der Stadt Perth gestorben. Dabei handele es sich um einen Mann in den Sechzigern, wie die Gesundheitsbehörde am Freitag mitteilte. Er gehörte zu den Passagieren, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden waren. Die Angehörigen seien informiert, hieß es weiter.

Die „Artania“, bekannt aus der ARD-Dokuserie „Verrückt nach Meer“, liegt seit der vergangenen Woche an der Küste vor der Stadt Fremantle südlich von Perth. Grund ist, dass auf dem Schiff Coronavirus-Fälle aufgetreten waren. Mehr als 840 Passagiere und Besatzungsmitglieder wurden nach Deutschland geflogen, Dutzende kamen in australische Krankenhäuser.

Die nähere Zukunft des Kreuzfahrtschiffs war nach jüngsten Angaben des deutschen Reiseveranstalters Phoenix-Reisen weiter unklar. Es liege noch kein Zeitplan für eine Abreise aus den westaustralischen Gewässern vor. Der Regierungschef des Bundesstaates Westaustralien forderte, dass das Schiff schnellstmöglich zurück nach Deutschland fährt. Man wolle nicht, dass die «Artania» andere Schiffe anziehe, nur weil sie im Hafen von Fremantle habe anlegen dürfen.

In Australien machen Fälle von Kreuzfahrtschiffen mindestens 20 Prozent der bisher bestätigten Coronavirus-Fälle aus – dies sind mehr als 5300.

Japan im Würgegriff des Virus: „Stehen kurz vor dem Aus“

13.19 Uhr: Japan bereitet sich auf einen deutlichen Anstieg der Covid-19-Infektionen vor. Das sagten hochrangige Beamte. Die Regierung hat bislang allerdings keinen Ausnahmezustand zur Bekämpfung der Pandemie verhängt.

Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura zeigte sich am Freitag gegenüber Reportern besorgt. „Wir stehen wirklich kurz vor dem Aus“, sagte er laut „Welt“ und bestätigte die Besorgnis der Regierung aufgrund der Entwicklung in der Hauptstadt Tokio. Dort hatten sich die bestätigten Infektionen im Laufe der Woche auf fast 700 mehr als verdoppelt.

Premierminister Shinizo Abe teilte dem Paralament am Freitag mit, dass er keine Notwendigkeit eines Ausnahmezustands sehe. Ert würde aber nicht zögern, diesen auszurufen, wenn es nötig wäre. Bislang verzeichnet Japan trotz der Nähe zu China mit 2.600 Fällen ein relativ geringe Zahl an Infizierten. Allerdinsg wird in Japan auch vergleichsweise wenig getestet.

Aufgrund der Pandemie, einer Mehrwertsteuererhöhung im Oktober und der Verschiebung der Olympischen Spiele ist Japan von einer Rezession bedroht. Falls die Metropolregion Tokio, auf die etwa ein Drittel der japanischen Wirtschaftskraft entfällt, in einen Lockdown muss, würde sich sich diese wohl deutlich verstärken.

Bericht: USA fangen Berliner Schutzmasken-Bestellung ab

12.20 Uhr: Berlin muss in der Corona-Krise auf eine dringend benötigte Lieferung von 200 000 medizinischen Schutzmasken verzichten. Grund: Die USA haben die Ware in Bangkok konfisziert, wie Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Freitag mitteilte. Die Masken der Klasse FFP-2, die vor Ansteckung mit dem Coronavirus schützen können, waren nach seinen Angaben für die Polizei der Hauptstadt bestimmt. Berlin habe sie bei einem US-Unternehmen bestellt und bezahlt. Nach Recherchen des «Tagesspiegel» wurden sie in China hergestellt, offizielle Angaben dazu lagen nicht vor.

Geisel kritisierte das Vorgehen der USA scharf. «Wir betrachten das als Akt moderner Piraterie», erklärte er. «So geht man mit transatlantischen Partnern nicht um. Auch in globalen Krisenzeiten sollten keine Wildwest-Methoden herrschen.» Die Bundesregierung müsse bei den USA auf die Einhaltung internationaler Regeln dringen.

Berlin steht mit dem Verlust nicht allein da. Jüngst hatten etwa französische Politiker den USA vorgeworfen, für Frankreich bestimmte Lieferungen von Schutzmasken in China aufzukaufen. Zudem hat die US-Administration den amerikanischen Mischkonzern 3M per Gesetz verpflichtet, möglichst viele Atemschutzmasken vom Typ N95, wie sie in Krankenhäusern eingesetzt werden, an die USA zu liefern. Der Konzern produziert auch in China.

Seehofer will Grenzkontrollen ausweiten und Quarantäne-Pflicht für Flugreisende

12.09 Uhr: Wie der „Spiegel“ berichtet, will Innenminister Seehofer die Grenzkontrollen ausweiten und eine Quarantänepflicht für Flugreisende einführen. Einen entsprechenden Vorschlag soll das Kabinett am Montag diskutieren.

Seit dem 16. März darf an den Grenzen zu Österreich, Frankreich, der Schweiz, Luxemburg und Dänemark nur einreisen, wer einen triftigen Grund hat. Nun sollen diese strengeren Regeln auch für die Grenzen zu Polen, Tschechien, Belgien und die Niederlande eingeführt werden, heißt es.

Derzeit kämen noch jeden Tag 20.000 Menschen aus Drittländern nach Deutschland, heißt es in dem Bericht. Sie könnten, so die Ansicht des Innenministeriums, das Coronavirus ins Land bringen. Daher soll es künftig eine Quarantänepflicht für alle geben, die mit dem Flugzeug nach Deutschland kommen.

Nach Corona-Quarantäne: Merkel kehrt ins Kanzleramt zurück

12.00 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Freitag nach zweiwöchiger Corona-Quarantäne ins Kanzleramt zurückgekehrt. Wie Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, hat sie ihre Geschäfte wieder persönlich in der Regierungszentrale aufgenommen. Selbstverständlich würden dort die bestehenden Abstandsregelungen beachtet. Gespräche mit anderen Regierungschefs führe sie per Telefon oder per Videoschalte. „Jetzt geht die Arbeit wieder aus dem Kanzleramt weiter“, sagte Seibert.

Merkel hatte drei Corona-Test machen lassen, die alle drei negativ waren. Sie hatte aber zunächst die Dienstgeschäfte noch aus ihrer häuslichen Quarantäne wahrgenommen, um die übliche zweiwöchige Quarantäne einzuhalten. Merkel war dort seit dem 22. März, nachdem sie darüber unterrichtet worden war, dass sie am 20. März mit einem Arzt Kontakt hatte, der dann positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Der Mediziner hatte Merkel vorbeugend gegen Pneumokokken geimpft.

In München beginnt bisher größte Studie zu Corona-Infektionen

11.38 Uhr: In München beginnt am Sonntag die bisher größte Studie zur Verbreitung des Coronavirus in Deutschland. Eine Gruppe von Forschern soll etwa 3000 zufällig ausgewählte Haushalte aufsuchen, um dort Tests vorzunehmen und nähere Erkenntnisse zur Ausbreitung des Virus zu erhalten, wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag in München zusammen mit den beteiligten Forschern ankündigte. Die Untersuchung sei vergleichbar, aber größer als eine im nordrhein-westfälischen Landkreis Heinsberg laufende Studie.

Söder sagte, es sei „ein Projekt, das in wenigen Tagen erste Ergebnisse liefern wird, aber auf ein Jahr angelegt ist.“ Michael Hölscher, Direktor des Tropeninstituts an der Ludwig-Maximilians-Universität München, verwies auf die große Dunkelziffer bei den Infizierten. Diese solle mit Hilfe der Studie aufgeklärt werden.

Masken selber nähen: Feuerwehr veröffentlicht einfache Video-Anleitung

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