Der Welt-Klima-Ticker von FOCUS online Earth – Österreich nimmt weltweit ersten Wasserstoffspeicher in Betrieb

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    In der Pflanze steckt keine Gentechnik

    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die

Samstag, 29.04.2023, 09:46

Das sind die Ereignisse des heutigen Tages zum Thema Klima und Nachhaltigkeit – kompakt, schnell und konstruktiv.


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+++ Der Welt-Klima-Ticker +++

Österreich nimmt weltweit ersten Wasserstoffspeicher in Betrieb

Freitag, 28. April, 15:30 Uhr: Ein Konsortium um die österreichische Rohöl-Aufsuchungsgesellschaft (RAG) hat den weltweit ersten geologischen Wasserstoffspeicher in Betrieb genommen. Die Anlage mit einem Fassungsvermögen von 1,2 Millionen Kubikmetern Wasserstoff befindet sich in Rubensdorf-Gampern in Oberösterreich.

Der Wasserstoff wird durch Elektrolyse erzeugt: Dabei wird Wasserstoff mit einem Druck von 70 bis 90 bar in knapp 1100 Meter Tiefe gepresst. Im Winter kann der Wasserstoff entnommen werden, um Lücken in der Stromerzeugung zu schließen. Die Anlage hat eine Kapazität von 1,2 Millionen Kubikmeter Wasserstoff und steht in Rubensdorf-Gampern in Oberösterreich.

Der Speicher ist Teil des Pilotprojekts „Underground Sun Storage“, das die saisonale Speicherung von Ökostrom in Form von Wasserstoff erprobt. Rund 4,2 Millionen Kilowattstunden Ökostrom können mit den künftig gespeicherten Wasserstoffmengen vom Sommer in den Winter verschoben“ werden.

Die Projektkosten belaufen sich auf 15 bis 20 Millionen Euro. Der Klima- und Energiefonds der österreichischen Bundesregierung fördert das Projekt mit sechs Millionen Euro. Die RAG plant, ab 2027 kommerzielle Wasserstoffspeicher zu realisieren, um ab 2030 den Strombedarf Österreichs vollständig aus erneuerbaren Energien decken zu können.

Derzeit ist allerdings noch offen, ob die entsprechenden Mengen in Österreich selbst erzeugt werden können. Aber auch importierter Wasserstoff könnte – wie seit Jahrzehnten Erdgas – unterirdisch gespeichert werden. Die RAG plant unter anderem, einen der großen Erdgasspeicher in Gampern umzurüsten und von dort eine Pipeline in die oberösterreichische Landeshauptstadt Linz zu bauen.

Rekordhitze in Asien: Höchste April-Temperaturen aufgezeichnet

Freitag, 28. April, 10:13 Uhr: Asien erlebt seit Wochen eine Hitzewelle, die zu Schulschließungen und erhöhtem Energieverbrauch führt. Betroffen sind Thailand, Myanmar, Laos, Vietnam, China und Teile Südasiens. Die höchste Temperatur wurde am Dienstag in Myanmar gemessen: In Theinzayet im Osten des Landes herrschten zeitweise 43 Grad. 

In Thailand wurden die Menschen in Bangkok und anderen Landesteilen am Wochenende aufgefordert, zu Hause zu bleiben, um Erkrankungen vorzubeugen. In der Hauptstadt stiegen die Temperaturen am Samstag auf 42 Grad. Die heißen Temperaturen haben dort für einen neuen Rekord beim Stromverbrauch gesorgt. Bereits am 6. April verbrauchte das Land mehr als 39.000 Megawatt und übertraf damit den bisherigen Rekord von 32.000 Megawatt im April letzten Jahres. Das entspricht der durchschnittlichen Leistung von rund 6500 Windrädern.

Auf den Philippinen ist die Bewältigung der Hitze eine besondere Herausforderung, da der Schulkalender während der Pandemie verschoben wurde und die Schülerinnen und Schüler nun die heißesten Monate des Jahres in ihren Klassenzimmern verbringen. Hunderte von Schulen haben auf Fernunterricht umgestellt, um zu verhindern, dass Schüler krank werden.

Die globale Erwärmung ist die Hauptursache für die zunehmende Zahl und Intensität von Hitzewellen in Asien. Die Region erlebt immer häufiger extreme Hitze, die für viele Menschen unerträglich wird. Arme Menschen, die Landwirtschaft und die Fischerei leiden am meisten unter den extremen Wetterbedingungen.

Waldwetterbericht in Frankreich: Tägliche Karten sollen vor Waldbränden warnen

Donnerstag, 27. April, 12:56 Uhr: Nach verheerenden Waldbränden im vergangenen Sommer führt Frankreich einen Waldwetterbericht ein, der für die Regionen des Landes vor der Gefahr von Bränden warnen soll. Ab Anfang Juni bis mindestens Ende September wird der Wetterdienst Météo France dazu täglich Karten veröffentlichen, auf denen die Brandgefahr in den einzelnen Départements für die nächsten zwei Tage dargestellt ist, berichtete der Sender France Info. Dabei wird das klassische Farbschema von Grün für keine gesteigerte Gefahr bis hin zu Rot für ein sehr hohes Waldbrandrisiko verwendet.

Zur Einschätzung des Waldbrandrisikos bewertet Météo France Regen, Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Windstärke und auch den Trockenheitszustand der Vegetation, der als erschwerender Faktor bezeichnet wird. Präventionsbotschaften sollen die höchsten Risikostufen begleiten, da neun von zehn Waldbränden durch Menschen verursacht werden. Ab Mitte Mai soll eine Öffentlichkeitskampagne zusätzlich zum Vermeiden von Waldbränden aufrufen.

Der Wetterdienst und das Umweltministerium, das die Kampagne begleitet, nannten den menschgemachten Klimawandel als Ursache für die wachsende Waldbrandgefahr in Frankreich. Erst kürzlich kämpfte die Feuerwehr zwischen Banyuls-sur-Mer und Cerbère im Süden des Landes nahe der spanischen Grenze mit dem ersten großen Waldbrand des Jahres – es brannten rund 1.000 Hektar Wald ab.

Schon jetzt trifft eine sommerliche Hitzewelle auf Spanien

Dienstag, 25. April, 11:43 Uhr: Spanien erwartet diese Woche eine Hitzewelle mit mehr als 30 Grad Celsius. Teilweise sollen sogar bis zu 40 Grad herrschen. Damit wird die 40-Grad-Marke fast einen Monat früher erreicht als im Vorjahr. Aufgrund außergewöhnlich heißer Luft aus Afrika werden die Temperaturen auf der iberischen Halbinsel ab dem 25. April steigen. Die hohen Temperaturen, niedrige Luftfeuchtigkeit und starke Winde erhöhen die Waldbrandgefahr in den meisten Gebieten des Landes. Erst vergangene Woche vermeldete Spanien den ersten Waldbrand des Jahres: Im spanisch-französischen Grenzgebiet brannten fast 1000 Hektar Wald.

Der menschengemachte Klimawandel verschärft die Situation zusätzlich. Studien zufolge wird er Hitze- und Dürrebedingungen weltweit verschlimmern. Letztes Jahr erlebte Europa laut dem europäischen Beobachtungsprogramm Copernicus den trockensten Sommer seit 500 Jahren. Auch in anderen Teilen der Welt werden in dieser Woche Temperaturen von über 40 Grad Celsius erwartet.

Spanien hatte bereits einen der wärmsten und trockensten Märze seit Beginn der Aufzeichnungen. Einige Teile des Landes beschränken bereits den Wasserbedarf für den landwirtschaftlichen und industriellen Sektor sowie für die Bewässerung öffentlicher Gärten oder das Nachfüllen von Swimmingpools. Die Region Madrid wird am 13. Mai öffentliche Schwimmbäder eröffnen, einen Monat früher als üblich. Die Regionalregierung möchte Schulen die Möglichkeit geben, sich an extreme Hitze anzupassen. Etwa, indem sie den Stundenplan ändern und Unterricht im Freien unter Schatten geben, wenn keine Kühlungsoptionen im Inneren verfügbar sind.

Die aktuelle Hitzewelle in Spanien ist Teil des anhaltend ungewöhnlich heißen und trockenen Winters in Westeuropa. Copernicus rechnet damit, dass diese Bedignungen voraussichtlich bis in den Sommer anhalten werden.

Umstrittene Klimastiftung startet trotz anhaltender Kritik neues Projekt

Sonntag, 23. April, 08.56 Uhr: Die umstrittene Klimastiftung MV hält trotz Forderungen nach ihrer Auflösung wegen des Engagements beim Bau der Erdgasleitung Nord Stream 2 an ihren Projekten für die Klima-Bildung von Kindern fest. Für das Anfang April gestartete Programm „Wasser für Wachstum – Kinder forschen fürs Klima„ hätten sich in den ersten zwei Wochen bereits mehr als 100 Kitas angemeldet, erklärte die Geschäftsführung der Stiftung am Samstag. Täglich würden es mehr.

Alle Kitas im Land könnten sich beteiligen. Jede Kita, die teilnehme, erhalte 500 Euro für das Projekt. Die Kinder sollen untersuchen, wie Regen- und Brauchwasser in der Einrichtung besser genutzt und Frischwasser eingespart werden könne. Zuvor hatte es ein Programm zum Bäumepflanzen gegeben, daran hatten sich den Angaben zufolge 430 Kitas in MV beteiligt.

Die Schweriner Landesregierung und der Landtag von MV wollen die Anfang 2021 auf ihr eigenes Betreiben hin gegründete Stiftung gerne so schnell wie möglich auflösen. Grund ist der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Das millionenschwere Stiftungskapital kommt maßgeblich aus Russland. Stiftungsvorstand Erwin Sellering (SPD) hält eine Auflösung der Stiftung für rechtlich nicht möglich, weil sie über Kapital verfüge und arbeite. Der Geschäftsbetrieb, der zur Umgehung US-amerikanischer Sanktionsdrohungen beim Bau von Nord Stream 2 gegründet worden war, ist inzwischen abgewickelt worden. Der Bereich Klimaschutz besteht bisher weiter – dieser betreut zum Beispiel die Kita-Projekte.

Umfrage: Zwei Drittel zu Verzicht für Klimaschutz bereit

Sonntag, 23. April, 07.00 Uhr: Persönliche Einschränkungen für mehr Klimaschutz – dazu sind laut einer aktuellen Umfrage zwei von drei Deutschen bereit. 68 Prozent der 2.021 Befragten sagten in einer Umfrage für „Welt am Sonntag“, sie seien zum Verzicht bereit, um die Klimaziele zu erreichen. 19 Prozent entschieden sich dagegen für die Antwort: „Ich bin generell nicht bereit, für die Erreichung der Klimaschutzziele auf etwas zu verzichten.“ Weitere 13 Prozent wollten sich nicht äußern.

Auf die Frage, in welchen Bereichen sie zum Verzicht bereit seien, sagten 43 Prozent, sie würden seltener fliegen. 40 Prozent wollten beim Heizen sparen. 27 Prozent gaben an, sie würden für das Klima ihre Ernährung umstellen. Nur 13 Prozent sagten, sie würden das eigene Auto abschaffen. Mehrfachnennungen waren hier möglich.

Bei der Frage, ob Deutschland seinen künftigen Energiebedarf ausschließlich mithilfe von regenerativer Energie wie Wind, Sonne und Wasserkraft gewinnen kann, überwog die Skepsis: Insgesamt 38 Prozent sagten „Ja, auf jeden Fall“ (14) oder „Eher ja“ (24). Dagegen sagten insgesamt 51 Prozent „Nein, auf keinen Fall“ (21) oder „Nein, eher nicht“ (30). 11 Prozent machten keine Angaben.

Wissing lehnt flächendeckend Tempo 30 für Städte weiter ab

Sonntag, 23. April, 06.15 Uhr: Die Debatte um mehr Tempo 30 kocht seit Wochen immer mal wieder hoch. Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat seine Ablehnung einer generellen Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h in Städten nun noch einmal bekräftigt. „In den Städten gibt es nicht nur innerstädtischen Verkehr, sondern auch Durchgangsverkehr. Da sind nicht nur die Interessen der Bewohner der Stadt betroffen, sondern auch derjenigen, die durchfahren müssen“, sagte der FDP-Politiker dem „Tagesspiege“. Diese verschiedenen Interessen müssten berücksichtigt werden. Derzeit gilt innerorts in Deutschland Tempo 50 als Regelgeschwindigkeit.

Ende Januar hatte etwa der Deutsche Städtetag gefordert, dass Kommunen stadtweit Tempo 30 eigenmächtig einführen dürfen sollten. Wissing solle das Verkehrsrecht entsprechend anpassen. Der kommunale Spitzenverband unterstützt die Initiative “Lebenswerte Städte“ aus Hunderten Kommunen, die sich dafür einsetzt, dass Kommunen dort, wo sie es notwendig finden, die Höchstgeschwindigkeit 30 km/h innerorts festlegen können. Der Städtetag ist ein Bündnis aus mehr als 3000 kreisfreien und kreisangehörigen Städten und Gemeinden. Auch Umweltschützer fordern eine Geschwindigkeitsbegrenzung in Städten.

Schwedische Super-Batterie soll den Verkehr der Zukunft auf den Kopf stellen

Freitag, 21. April, 11:35 Uhr: Elektro-Revolution aus Schweden? Der Batteriehersteller Northvolt und der Lastwagenhersteller Scania haben eine neue Batteriezelle für schwere Nutzfahrzeuge entwickelt, die eine Lebensdauer von bis zu 1,5 Millionen Kilometern aufweist. Die Zelle kann viel Energie speichern, ist aber gleichzeitig sehr leicht – und eignet sich somit für die harten, energieintensiven Bedingungen im Lkw-Betrieb.

Die Batteriezelle, die in einer nordschwedischen Gigafactory von Northvolt hergestellt wird, ist bereits kommerziell einsetzbar. Die Fabrik produziert Batteriezellen und -module für Elektrofahrzeuge, stationäre Energiespeicher sowie Flugzeuge und Schiffe. Northvolts Fabrik wird mit 100 Prozent fossilfreiem Strom aus Wasserkraft und Windkraft betrieben. Dadurch reduziert sich der geschätzte CO₂-Fußabdruck der Zelle bei voller Serienproduktion um etwa ein Drittel, so der Hersteller.

Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Sicherheit gelegt: Die Zelle ist so konstruiert, dass sie auch bei Beschädigungen oder Überhitzung keine Brände verursacht. Die Entwicklung der neuen Batteriezelle ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft im Transportsektor. Bereits 2022 zeigte eine Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu), dass E-LKW rund die Hälfte der Emissionen von Dieselfahrzeugen einsparen könnten.

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