- Am Mittwoch erhängte sich Albakr in seiner Gefängniszelle in der JVA Leipzig
- Er erhob Anschuldigungen gegen die Syrer, die ihn auslieferten
- Anwalt Albakrs erhebt schwere Vorwürfe
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Koalitionspolitiker fordern GSG 9-Einsätze gegen Terrorverdächtige
Samstag, 22. Oktober, 10.55 Uhr: Nach den Pannen bei der Festnahme des Terrorverdächtigen Jaber Albakr fordern Innenpolitiker der großen Koalition, bei ähnlichen Zugriffen künftig grundsätzlich ein Spezialkommando der GSG 9 einzusetzen. „Versäumnisse, wie sie in Sachsen zutage traten, sind lebensgefährlich und dürfen sich nicht wiederholen“, sagte der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Burkhard Lischka, dem „Spiegel“. Notfalls müsse die GSG 9 dafür vergrößert werden.
Der CDU-Innenexperte Armin Schuster forderte, die Bundesanwaltschaft müsse bei derartigen Terrorgefahren „früher Flagge zeigen als bisher“. Damit wären im Regelfall das Bundeskriminalamt und die GSG 9 eingeschaltet. „Man hätte hier klotzen müssen, nicht kleckern“, sagte Schuster dem Nachrichtenmagazin. Die GSG 9 (Grenzschutzgruppe 9) ist die Antiterroreinheit der Bundespolizei.
Familie Albakrs kündigt Strafanzeige gegen Justizbeamte an
Freitag, 21. Oktober, 19.28 Uhr: Die Familie des toten Terrorverdächtigen Jaber Albakr will nach Medienberichten gegen Beamte der sächsischen Justiz Strafanzeige wegen fahrlässiger Tötung erstatten. Dies habe der deutsche Anwalt der Familie am Freitag bestätigt, berichteten „Süddeutsche Zeitung“, NDR und WDR. Der mutmaßliche Terrorist hatte sich in der vergangenen Woche in seiner Zelle in der Untersuchungshaft in Leipzig erhängt. Hinterher hatte es Kritik an den Bediensteten der Justizvollzugsanstalt Leipzig gegeben.
Man müsse prüfen, ob die Behörden fahrlässig handelten, als sie Albakr in einem gewöhnlichen Haftraum allein ließen und nur alle 30 Minuten nachsahen, obwohl der Inhaftierte bereits die Lampe in seinem Haftraum zerstört und an den Steckdosen manipuliert hatte, sagte der Leipziger Anwalt der Familie, Alexander Hübner, der Zeitung und den beiden Sendern.
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