Bisher kannte ich Hula nur aus verkitschten Schnulz-Filmen, die auf Hawaii spielen: Blumenkette, Baströckchen, ein bisschen mit den Hüften wackeln und die Arme dazu schwingen. Klingt nett, was aber sonst alles dazugehört, durfte ich bei einer Stunde mit Martina Lokelani Hudecsek herausfinden. Sie ist die Vorsitzende des Vereins Hula O Hawai’i, der nächstes Wochenende das erste europäische Hula-Tanzfestival in Wien veranstaltet (Infos zu Workshops und Shows: www.hulafestival.eu).
Beim Kurs stellen wir uns zum Ankommen im Kreis auf und fassen uns an den Händen. Martina singt ein hawaiianisches Lied vor und alle singen nach. Aloha. Beim Tanzen sind die Knie in der Ausgangsstellung leicht gebeugt. „Hula ist ein sehr bodenständiger Tanz“, sagt Martina. Wir stützen die Hände über der Hüfte ab und machen zwei Seitwärts-Schritte nach rechts, zwei nach links. Durch die gebeugten Knie schwingt die Hüfte großzügig mit – der Oberkörper bleibt gerade. Die Arme kommen dazu: Ellenbogen anheben, die Fingerspitzen schauen zueinander, dürfen sich aber nicht berühren. Bei den Seitwärts-Schritten streckt sich ein Arm in die jeweilige Richtung und die Hände schwingen leicht mit.
Foto: KURIER/Jeff Mangione Als das funktioniert, probieren wir eine Choreografie. Hawaiianischer Sprechgesang erzählt immer eine Geschichte – diese erwecken wir mit dem Tanz zum Leben. Mit den Armen zeigen wir einen großen Mond und als wir eine Hand zu den Augen und die andere gen Himmel strecken, blicken wir zu den Sternen hinauf. Die Hand wandert zum Ohr und als nächstes zeigen die Arme eine Ukulele, die Musik spielt. Martina und die klassischen hawaiianischen Melodien strahlen so viel Freude aus, dass wir alle dabei automatisch lächeln müssen. Dabei geht einem nicht nur das Herz auf, der Geist reist weit weg an einen schönen Strand im Mondlicht, wo eine Ukulele spielt …
Fazit:
Für Traumtänzer und alle, die ihre Herzen öffnen und heilen wollen. Hula tut nicht nur der Seele gut, sondern stärkt das Körper- bewusstsein, die Haltung und harmonisiert die Koordination der beiden Körperhälften.
Antworten