Gerhard Schröder soll im Fall Kaiser’s Tengelmann schlichten

© dpa Gerhard Schröder, ehemaliger Bundeskanzler und nun Aufsichtsrat und Redner, soll den gordischen Knoten durchschlagen.

Ein Schlichtungsverfahren soll eine Lösung im festgefahrenen Konflikt um die Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann bringen. Auf Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und dem Verdi-Vorsitzenden Frank Bsirske hätten sich Edeka, Tengelmann und Rewe heute auf ein solches Verfahren unter Leitung des früheren Bundeskanzlers Gerhard Schröder verständigt, teilte das Ministerium am Montag mit.

Gabriel und die Gewerkschaft Verdi hatten versucht, die Zerschlagung der Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann doch noch abzuwenden. Zuvor hatte nach dem Discounter Norma auch die Handelskooperation Markant angekündigt, ihre Klage gegen Gabriels Sondererlaubnis für die Übernahme von Kaiser’s Tengelmann durch Branchenprimus Edeka zurückzuziehen. Gabriel unterstrich über seine Sprecherin noch einmal sein Interesse daran, im Sinne der über 15.000 Beschäftigten von Kaiser’s Tengelmann eine Lösung für den Übernahmestreit zu finden.

Mehr zum Thema

Der Wirtschaftsminister hatte mit seiner Sondererlaubnis für die Übernahme, bei der er Einwände des Bundeskartellamts beiseite geräumt hatte, die Klagen der Konkurrenten Rewe, Markant und Norma ausgelöst. In einer Eilentscheidung hatte das Düsseldorfer Oberlandesgericht dann im Sinne der Kläger entschieden und den Vollzug der Ministererlaubnis erst einmal gestoppt. Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub will Kaiser’s Tengelmann indes an Edeka verkaufen.

Die Chefs der Supermarktketten hatten bereits in zwei von Verdi vermittelten Spitzentreffen erfolglos um eine Lösung gerungen. Bei dem letzten Treffen am 6. Oktober war Norma zugesagt worden, im Gegenzug für einen Verzicht auf die Klage einen Ausgleich in Höhe eines Umsatzvolumens von 150 Millionen Euro zu erhalten. Rewe sollte Zugriff auf Märkte in Nordrhein-Westfalen und Berlin bekommen, die Kaiser’s-Tengelmann-Filialen in Bayern sollten an Edeka fallen. Dieser Kompromissvorschlag war gescheitert.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*