Spur der Ermittler führt zu in Deutschland lebendem Tunesier
11.05 Uhr: Die derzeit heißeste Spur der Ermittler führt laut „Bild“-Zeitung zu einem in Deutschland lebenden Tunesier namens Bilal B. Dem Bericht zufolge soll B. Kontakte zum Umfeld der Terrormiliz Islamischer Staat haben und den Behörden seit mehr als einem Jahr bekannt sein. Wie die „Bild“ weiter berichtet, sollen Überwachungen ergeben haben, dass der mutmaßliche Berlin-Attentäter Amri in engem Kontakt zu ihm stand. Er wurde demnach im November 2015 vorläufig festgenommen, weil er im Verdacht stand, eine schwere, staatgefährdende Straftat vorzubereiten. Doch der Verdacht ließ sich nicht erhärten – B. wurde wieder freigelassen. Wo er sich nun aufhält, ist laut der Zeitung nicht bekannt. Amri selbst war auf seiner Flucht in Mailand erschossen worden.
Nach Amris Flucht durch Frankreich: Paris weist Kritik zurück
Samstag, 31. Dezember, 10.30 Uhr: Der französische Premierminister Bernard Cazeneuve hat Kritik wegen der Tatsache zurückgewiesen, dass der mutmaßliche Terrorist Anis Amri nach seinem Anschlag in Berlin durch Frankreich fliehen konnte. „Jede einreisende Person zu kontrollieren ist völlig unmöglich“, sagte der Sozialist in einem Interview der Sonntagszeitung „Le Journal du Dimanche“.
„Können Sie sich vorstellen, wie die Situation an den Grenzen wäre, wenn man jedes Fahrzeug kontrollieren müsste?“, fragte Cazeneuve. „Das würde Europa, seine Verkehrsinfrastrukturen und seine wirtschaftlichen Aktivitäten lahmlegen.“ Frankreich habe seit dem 13. November 2015, dem Tag der Pariser Anschläge, 81 Millionen Reisende an den Grenzen kontrolliert und 60.000 Menschen die Einreise verweigert.
Laut bisherigem Ermittlungsstand war Amri nach dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt über die Niederlande und Frankreich nach Italien geflohen, wo die Polizei ihn erschoss. Französische Konservative und die rechtsextreme Partei Front National hatten kritisiert, dass Amri trotz internationaler Fahndung unbehelligt durch das Land reisen konnte.
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