Zeitzonen-Countdown: Wie die Welt Silvester feiert

Bereits Stunden vor dem Jahreswechsel versammelten sich am Samstag Tausende Menschen im Hafen von Sydney, um den besten Blick auf das Feuerwerksspektakel ab Mitternacht zu haben. Um 14.00 Uhr MEZ, zehn Stunden bevor es in Mitteleuropa so weit ist, eröffnete die Stadt in Australien dann den Silvesterreigen. Das neue Jahr wurde zu den Klängen von David Bowie eingeläutet.

Weltweit konnten die Feierlichkeiten in Sydney von rund einer Milliarde Menschen verfolgt werden, da sie erstmals live via Facebook und YouTube übertragen wurden. Die mehr als 100.000 Feuerwerkskörper, die in die Luft geschossen wurden, haben einen Wert von umgerechnet rund 4,8 Millionen Euro. Die Organisatoren versprechen das größte Spektakel aller Zeiten.

Siesta zu Silvester

In Spanien wurde der Jahreswechsel deutlich gemütlicher begangen. In Villar de Corneja westlich von Madrid gehen die Uhren zwar nicht anders, doch die weniger als 20 Menschen, die im Winter in der Gemeinde leben, feierten am Samstag trotzdem zwölf Stunden früher als der Rest des Landes. Grund: Die meisten Bewohner sind über 80 Jahre alt und wollten nicht bis Mitternacht wach bleiben.

Die Senioren seien einfach zu müde, um so lange die Augen aufzuhalten, zitierte die Nachrichtenagentur efe die Bürgermeisterin Carmen Hernandez. Deshalb hatte sie in dem von Bergen umgebenen Dorf in der Provinz Avila bereits 2004 die ungewöhnliche Initiative eingeführt. Mittlerweile kommen auch Schaulustige zu der Silvesterparty am helllichten Tag.

Zusammen mit den Bewohnern versammelten sie sich um kurz vor 12.00 Uhr auf dem Dorfplatz und verzehrten – der spanischen Silvester-Tradition folgend – zu jedem der zwölf Glockenschläge des Rathausturmes eine Weintraube. Das soll Glück für das nächste Jahr bringen. Dann stießen sie mit Apfelwein und Sekt an und wünschten sich ein „Feliz Ano Nuevo“.

London und Paris verstärken Sicherheitsmaßnahmen

In den europäischen Metropolen London und Paris haben die Behörden nach dem Terroranschlag von Berlin ihre Sicherheitsvorkehrungen zu Silvester nochmals erhöht. In der britischen Hauptstadt werden erstmals bewaffnete Sicherheitskräfte auch in Zügen und U-Bahnen mitfahren.

Barrikaden und Fahrverbote in der Innenstadt sollen verhindern, dass sich Anschläge mit Lastwagen wie in Nizza oder Berlin wiederholen, teilte Scotland Yard mit. Ein Polizeisprecher betonte aber, es handle sich dabei nur um vorsorgliche Sicherheitsmaßnahmen. Man habe „keine konkreten Hinweise“ auf Anschlagspläne in London. Wie im vergangenen Jahr sollen rund 3.000 Polizisten im Zentrum für Sicherheit sorgen.

Hunderttausende Menschen werden am letzten Tag des Jahres in Londons Innenstadt erwartet. Pünktlich zum Glockenschlag des Big Ben um Mitternacht wollen sie mit einem spektakulären Feuerwerk am Riesenrad „London Eye“ den Start ins neue Jahr feiern. Nur wer ein Ticket hat, darf in den abgesperrten Zuschauerbereich am Themseufer hinein.

In Paris wurden Samstagnacht mehrere Hunderttausend Menschen auf dem Prachtboulevard Champs-Elysees erwartet. Nachdem der Jahreswechsel dort im vergangenen Jahr – nur wenige Wochen nach den Terroranschlägen vom 13. November – in etwas gedämpfter Atmosphäre begangen wurde, ist in diesem Jahr neben einer Lichtinstallation auch ein kleines Feuerwerk geplant. Es wird vom Dach des Triumphbogens am Ende der Champs-Elysees abgeschossen. Privatleuten ist das Abschießen von Feuerwerk zu Silvester stets verboten.

Auch in der französischen Hauptstadt steht das Fest unter strengen Sicherheitsvorkehrungen, so sollen Betonblöcke die feiernden Massen auf den Champs-Elysees vor einem Anschlag schützen. Im ganzen Land sind am Jahreswechsel-Wochenende mehr als 96.000 Sicherheitskräfte im Einsatz.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*