Zeit zu gehen

Unterhaching steigt nach zwei Duellen mit Elversberg souverän in die dritte Liga auf – und könnte in der kommenden Saison auf 1860 München treffen.

Von Christoph Leischwitz

Ganz kurz, für ein paar Sekunden, war es noch einmal spannend geworden für die SpVgg Unterhaching mit ihrem Unternehmen, nach zwei Jahren Abwesenheit wieder in die dritte Liga aufzusteigen. 3:0 hatte man gegen die SV Elversberg das Hinspiel gewonnen, der Gegner musste also früh treffen. In der 15. Spielminute hatte man den Meister der Regionalliga Bayern eingeschnürt, der Ball flipperte durch den Strafraum, flog mal hoch, mal quer, und beinahe hätte ein grätschendes Hachinger Bein ein Eigentor erzielt. Dann ging die Sonne unter hinter dem Saarland, der Himmel erstrahlte im Westen in Rot, im Osten noch in Blau, als ob er den Unterhachinger Aufstieg feiern wollte. Das Spiel endete übrigens 2:2. Damit wird die dritte Liga erheblich bayerischer: Die Würzburger Kickers, Unterhaching und wohl auch 1860 München ersetzen Jahn Regensburg.

In der ersten Halbzeit war es ein weitgehend ausgeglichenes Spiel gewesen, mit den etwas besseren Chancen für die Hachinger. Erwartungsgemäß waren die Saarländer mit ihrem bayerischen Trainer Michael Wiesinger deutlich offensiver in die Partie gegangen als bei der 0:3-Pleite drei Tage zuvor, so stand diesmal auch Edmond Kapllani in der Startelf, der in Unterhaching nicht einmal dem Kader angehört hatte. Der ehemalige Bundesligaspieler hatte auch eine der besten Möglichkeiten der Gastgeber, sein Kopfball in der 35. Minute landete aber auf dem Netz.

Das alles entscheidende Tor fiel in der 45. Minute: Dominik Stahl verlängerte eine Freistoßflanke von Sascha Bigalke, die sehr lange in der Luft war, ins Netz – Elversbergs Torwart Daniel Batz sah bei dem hohen Ball nicht glücklich aus (45.). Dann pfiff der Schiedsrichter zur Pause, die Hachinger jubelten noch, als die Elversberger Spieler zur Kabine gingen, die Zuschauer erhoben sich, und es wirkte, als würden nun schon alle nach Hause gehen.

Alle, die noch einmal zu ihren Sitzen zurückfanden, sahen dann noch das 0:2 durch den eingewechselten Thomas Steinherr (76.) und die Ehrentreffer für die SV durch den eingewechselten Niko Dobros (78.) und Julius Perstaller (90.). Die rund 500 Hachinger Fans sangen, dass es schön gewesen sei in der vierten Liga, dass es nun aber Zeit sei, zu gehen.

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