Die syrische Hauptstadt Damaskus ist von schweren Autobombenexplosionen erschüttert worden. Dabei kamen mindestens zwölf Menschen ums Leben, darunter ein Attentäter, wie die Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag mitteilte. Mindestens 15 weitere Menschen seien verletzt worden.
Nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Sana hatten Sicherheitskräfte am Morgen zunächst drei mit Sprengstoff beladene Fahrzeuge verfolgt. Zwei der Wagen hätten gestoppt und zerstört werden können. Als sich die Beamten dem dritten Fahrzeug im belebten Altstadt-Viertel Al-Amara näherten, habe ein Selbstmordattentäter die Bombe gezündet und dabei umstehende Menschen getötet oder verletzt.
Die Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netzwerk von Informanten vor Ort, ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen. Über den Anschlag berichteten auch das syrische Staatsfernsehen und die staatliche Nachrichtenagentur Sana. Beide nannten zunächst aber keine genaue Opferzahl.
Anwohner berichten auch von Schüssen
Ein Anwohner des Tahrir-Platzes sagte der Nachrichtenagentur AFP, in der Gegend seien gegen 6.00 Uhr morgens Schüsse zu hören gewesen, gefolgt von einer Explosion. Durch die Wucht der Detonation seien in umliegenden Gebäuden Fensterscheiben zu Bruch gegangen.
Die syrische Hauptstadt ist von den seit 2011 im Land wütenden Kämpfen bisher weitgehend verschont geblieben. Auch Anschläge sind in Damaskus eher selten. Mitte März waren bei zwei Anschlägen binnen zwei Stunden, zu denen sich anschließend niemand bekannte, mindestens 32 Menschen getötet worden. Fünf Tage zuvor waren bei einem Doppelanschlag in Damaskus 74 Menschen getötet worden. Zu dem Angriff bekannte sich die islamistische Fateh-al-Scham-Front, der frühere Ableger von Al-Kaida in Syrien.
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