Natalija Filjowa – Viertreichste Frau Russlands stirbt bei Absturz von Kleinflugzeug in Südhessen

Natalija Filjowa: Viertreichste Frau Russlands stirbt bei Absturz von Kleinflugzeug in Südhessen

Im südhessischen Erzhausen ist am Sonntagnachmittag ein Kleinflugzeug über einem Spargelacker abgestürzt. Laut Polizeiangaben ist die Maschine ausgebrannt und völlig zerstört. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei sind dabei drei Menschen ums Leben gekommen. Bei einem der Opfer handelt es sich um die Millionärin Natalia Filjowa – die viertreichste Frau Russlands.

Aufgrund der bisherigen Ermittlungen soll die Maschine aus Frankreich gekommen und auf dem Weg nach Egelsbach gewesen sein. An Bord des mutmaßlich sechssitzigen Flugzeuges sollen sich neben dem Piloten zwei weitere Personen befunden haben. Wie die russische Fluglinie S7 am Sonntag mitteilte, sei die russische Millionärin Natalija Filjowa unter den Todesopfern. Filjowa ist eine der Eigentümerinnen von S7 und dem Wirtschaftsmagazin „Forbes“ zufolge mit einem Vermögen von 534 Millionen Euro die viertreichste Frau Russlands. Sie wurde 55 Jahre alt.

„Das ist ein unwiederbringlicher Verlust“, sagte eine Sprecherin der Airline. Filjowa sei eine inspirierende Managerin und wunderbare Frau gewesen. Filjowa war russischen Medien zufolge mit ihrem Vater an Bord gewesen. Mit einer abschließenden Identifizierung der Leichen ist im Laufe der kommenden Woche zu rechnen.

Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung wurde umgehend nach dem Absturz informiert und hat die Ermittlungen zur Absturzursache aufgenommen. Nach Informationen der Deutschen Flugsicherung (DFS) handelte es sich bei der Unglücksmaschine um ein Flugzeug des Herstellers Epic. Die Maschine sei am Sonntagmittag von einem Flugplatz im französischen Cannes gestartet. Gegen 15.22 Uhr habe sich der Pilot bei der Deutschen Flugsicherung, die für den deutschen Luftraum zuständig ist, abgemeldet, um sich beim Tower des Airport Egelsbach anzumelden, sagte ein Sprecher. Zugleich sei der Pilot vom Instrumentenflug auf Sichtflug übergegangen, was ein übliches Verfahren sei. Zum Zeitpunkt des Unglücks sei die Maschine nicht mehr unter Kontrolle der Deutschen Flugsicherung gewesen.

Für die Dauer der Bergungsarbeiten und den anschließenden Untersuchungen wurde die Unfallstelle weiträumig abgesperrt. Das Trümmerfeld umfasse einen Radius von bis zu 20 Metern. Die Absperrung wird mindestens bis in die späten Abendstunden andauern. Erste Zeugen, die den Absturz beobachten konnten, haben sich bereits bei der Kriminalpolizei in Darmstadt gemeldet. Die Ermittlungen zum Unfallhergang dauern an.

Weiterer Unfall in der Nähe der Absturzstelle

Nur wenige Kilometer entfernt von der Absturzstelle kamen bei einem frontalen Zusammenstoß zwischen einem Einsatzwagen der Polizei und einem weiteren Auto zwei Menschen ums Leben. Wie ein Sprecher der Polizei in Offenbach am Sonntag sagte, wurden die drei Insassen des Streifenwagens schwer verletzt. Die beiden Insassen in dem Wagen des mutmaßlichen Unfallverursachers starben noch am Unfallort, es handelte sich der Polizei zufolge um einen 24-jährigen Mann und eine 22 Jahre alte Frau. Die Polizeibeamten seien nach ersten Erkenntnissen mit Blaulicht unterwegs zu der Absturzstelle des Flugzeuges gewesen, sagte eine Polizeisprecherin. Zwei der Schwerverletzten wurden per Hubschrauber in eine Klinik gebracht, ein Opfer mit dem Krankenwagen.

Der Flugplatz Egelsbach: Größter regionaler Flugplatz Deutschlands

Der Flugplatz Frankfurt-Egelsbach ist nach eigenen Angaben mit rund 72.000 Flugbewegungen pro Jahr der größte regionale Flugplatz in Deutschland. Rund 30 Firmen mit mehr als 700 Mitarbeitern haben dort ihren Sitz. Dazu zählen Werftbetriebe, Flugschulen und Vercharterer für Flugzeuge und Hubschrauber. Auf der 1400 Meter langen Start- und Landebahn können Flugzeuge mit einem Gewicht bis 20 Tonnen landen, die 670 Meter lange Graspiste ist für Maschinen bis zu einem Gewicht von 1,2 Tonnen zugelassen. Auf dem 72 Hektar großen Gelände stehen 16 Flugzeughallen.

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flr/chh/dpa

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