Bundesliga, 3. Spieltag – Union Berlin schockt den BVB dank Doppelpacker Bülter und Andersson

Wahnsinn an der Alten Försterei! Union Berlin ringt Borussia Dortmund sensationell mit 3:1 nieder und fügt dem Team von Trainer Lucien Favre die erste Saisonniederlage zu. Marius Bülter trifft für den Aufsteiger doppelt, während Paco Alcacer zwischenzeitlich ausgleicht.

1. FC Union Berlin  – Borussia Dortmund 3:1 (1:1)

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1:0 Bülter (22.), 1:1 Alcacer (25.), 2:1 Bülter (50.), 3:1 Andersson (75.)

Union: Gikiewicz – Trimmel, Friedrich, Subotic, Lenz – Schmiedebach (Gentner, 63.), Andrich – Becker, Bülter (Kroos, 77.), Ujah – Andersson
Dortmund:
Bürki – Piszczek, Akanji, Hummels, Hakimi – Weigl (Guerreiro, 76.), Delaney (Dahoud, 46.) – Sancho, Reus, Brandt (Bruun Larsen, 86.) – Alcacer

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Die Stimmen zum Spiel

Julian Brandt (Borussia Dortmund): „Wir haben zwei dumme Tore kassiert, das ist klar. Es ist gerade hier nicht leicht, in Rückstand zu geraten und dann die Tore aufzuholen. Das haben wir in Köln vor einem großartigen Publikum gemerkt, das haben wir hier gemerkt. Wir haben sicherlich einige Situationen nicht gut ausgespielt. Wir müssen einfach zusehen, dass wir das besser machen. Man hat gemerkt, dass die Berliner heute einen größeren Willen hatten.“

Marco Reus (Borussia Dortmund): „Wir haben uns einfach im gesamten Spiel komplett dumm angestellt. Wir hatten zwischendurch ein paar gute Lösungen gehabt, aber im letzten Drittel nicht gut ausgespielt und dann machen wir die Tore nicht. Es war insgesamt zu wenig. Das Gegentor (das erste Tor von Marius Bülter, Anm. d. Red.) dürfen wir so nicht kassieren. Es ist aber leider passiert. Ich glaube, wir denken, dass wir nur mit Qualität die Spiele gewinnen. Wir müssen aufhören, daran zu glauben, dass wir nur mit Qualität die Spiele gewinnen. Wir müssen einfach die Tugenden der vergangenen Saison an den Tag legen. Jeder von uns muss jetzt eine Schippe drauflegen.“

Lucien Favre (Trainer Borussia Dortmund): „Jetzt gehen fast alle Spieler in die Länderspielpause. Wir sehen die Spieler erst übernächste Woche wieder […] Wir müssen aufpassen, was wir sagen (in Bezug auf die Meisterschaft, Anm. d. Red.). Wir haben viel zu tun.“

Marius Bülter (Union Berlin): „Für mich war es eines der größten Spiele meiner Karriere. Dass die beiden Schüsse direkt reingehen, war natürlich auch ein bisschen Glück. Das hat genau gepasst.“

Neven Subotic (Union Berlin): „Das Spiel hat uns gezeigt, dass wir richtig angekommen sind. Wir haben das Spiel selbst in die Hand genommen, hatten aber sicher auch ein bisschen Glück in einigen Situationen.“

Urs Fischer (Trainer Union Berlin): „Wir wussten, dass das sehr harte 90 Minuten werden und dass wir über unsere Grenzen gehen müssen. Das geht nur über so eine Teamleistung.“

Das Wichtigste in Kürze

Borussia Dortmund hat den ersten schweren Rückschlag im Kampf um die deutsche Meisterschaft hinnehmen müssen und eine Niederlage gegen den bis dahin sieglosen Neuling 1. FC Union Berlin kassiert. Der hochkarätig besetzte Titelanwärter verlor am Samstag mit 1:3 (1:1) bei den Eisernen, die sich ihren ersten Erfolg in der Bundesliga durch Einsatz und Leidenschaft verdient hatten.

Vor 20 012 Zuschauer im ausverkauften Stadion an der Alten Försterei sorgte Marius Bülter mit einem Doppelpack in der 22. und 50. Minute für die Vorentscheidung. Die Dortmunder hatten zwischenzeitig durch Torjäger Paco Alcazer (25.) ausgeglichen. Tor Nummer drei der Berliner erzielte Sebastian Andersson (75.). Auch in sieben Minuten Nachspielzeit gelang dem BVB nicht mehr viel.

Dortmund diktierte zunächst das Spiel, konnte sich phasenweise die Bälle auch nach Belieben zuspielen. Doch just in einer dieser Dortmunder Ballbesitz-Perioden schlugen die Berliner von Trainer Urs Fischer zu. Wie aus dem Nichts per Konter über Anthony Ujah, dessen Torschuss noch zur Ecke geklärt wurde. Die kam flach in den Strafraum des BVB, wo Bülter ebenfalls flach zur Führung der Gastgeber traf. Die Alte Försterei – zu 80 Prozent in Rot – bebte.

Dabei hatten die BVB-Profis ihre Anhänger zuvor mit einer Reihe von Topchancen bei Toplaune gehalten. Immer wieder angetrieben von Nationalspieler Julian Brandt, der nach seinem Wechsel von Leverkusen nach Dortmund erstmals in der Startformation stand: In der fünften Minute legte Brand auf Alcacer, der Spanier verpasste aber die Hereingabe. Nach einem Foul am 23 Jahre alten Brandt traf Kapitän Marco Reus per Freistoß nur das Außennetz (14.).

Danach legte Reus auf Sancho auf – vorbei (18.). Reus eigener Versuch wenig später (20.) ging deutlich drüber. Stattdessen bejubelte Union sein erstes Bundesliga-Tor vor heimischer Kulisse, nachdem Bülter in der sechsten Minute und der ehemalige Borusse Neven Subotic in der zehnten mit ihren Kopfballversuchen keinen Erfolg gehabt hatten.

Auch danach lief der Ball oft und auch lang durch die Dortmunder Reihen, sie vergaben auch noch weitere Chancen. Berlin blieb aber stets gefährlich. Die Frage war, wie lange würden die Hausherren mit soviel Aufwand dagegenhalten können. Die Antwort gab Union fünf Minuten nach dem Seitenwechsel. Einen Schuss von Andersson ließ Roman Bürki im Dortmunder Tor nach vorn abprallen, und wieder war Bülter zur Stelle.

Und nun? Der BVB spielte weiter wie zuvor. Die Durchschlagskraft fehlte, der ultimative Wille scheinbar auch. Anders bei den Eisernen, die mit nun vier Punkten aus den ersten drei Partien und in dieser Verfassung auch anderen Favoriten noch einen unangenehmen Fußballtag bereiten dürften.

Union Berlin – Borussia Dortmund im Ticker-Protokoll

20.29 Uhr: Brych beendet die Partie. Aufsteiger Union Berlin schafft hier an der Alten Försterei tatsächlich die Sensation und schlägt Borussia Dortmund mit 3:1. Marius Bülter avanciert per Doppelpack zum Man of the Match.

Abpfiff

90. Minute +6: Auch Dahoud verliert die Geduld und probiert es aus der zweiten Reihe. Auch sein Versuch landet im Nirgendwo.

90. Minute +4: Nach einer langen Passstafette landet der Ball bei Piszczek, dem das Ganze zu bunt wird und vom rechten Strafraumeck abzieht. Klar drüber.

90. Minute +3: Piszczek köpft einen langen Ball direkt ins Zentrum, wo die Union-Verteidiger schneller schalten als die Dortmunder.

90. Minute: Es gibt sieben (!) Minuten Nachschlag. Kommt der BVB hier noch einmal zurück?

89. Minute: Trimmel klärt vor Hakimi, der gelauert hatte.

86. Minute: Auch Brandt hat Feierabend. Für ihn kommt Bruun Larsen. Schwache Leistung des deutschen Nationalspielers heute.

86. Minute: Wieder Sancho, der es dieses Mal direkt aus der Distanz probiert. Sein Schlenzer geht knapp am Kasten vorbei.

84. Minute: Sancho bringt einen Freistoß aus dem linken Halbfeld in den Sechzehner, doch kein Borusse kommt entscheidend an den Ball. Union verteidigt das klug weg.

80. Minute: Von Borussia Dortmund kommt nach dem dritten Gegentreffer nicht mehr viel. Fügt ausgerechnet der Aufsteiger dem Titelaspiranten die erste Saisonniederlage zu? Es schaut sehr danach aus.

3:1 Union!

77. Minute: Felix Kroos kommt für Doppelpacker Bülter in die Partie.

76. Minute: Favre reagiert und bringt Guerreiro für Weigl.

75. Minute: Toooor für Union! Es wird immer verrückter! Nach einer Ecke von Trimmel klärt Alcacer per Kopf, doch die Eisernen machen Dampf und spielen sich in den Strafraum. Andersson hält am Ende im Fünfer den rechten Fuß hin und drückt die Kugel an Bürki vorbei in die Maschen.

70. Minute: Was kommt hier noch vom Favoriten aus Dortmund? Derzeit fehlt die letzte Konsequenz, um den Aufsteiger ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.

67. Minute: Ecke für Union. Trimmel bringt die Kugel ins Zentrum, wo Dortmund zunächst klären kann. Dann erobern die Berliner den Ball aber direkt wieder zurück. Bülter steht völlig frei, zieht aber nicht direkt ab. Der BVB kann mit Mühe und Not klären.

BVB mit Problemen

63. Minute: Nach einer Ecke von der linken Seite kommt Subotic volley zum Abschluss. Knapp dem den Kasten von Bürki.

63. Minute: Genter kommt für Schmiedebach in die Partie.

61. Minute: Alcacer stürmt in Richtung Gikiewicz, schlägt dann aber noch einen Haken, sodass Union klären kann. Da war mehr drin.

59. Minute: Das passt ins aktuelle Bild des Dortmunder Spiels. Brandt probiert den Kunstschuss aus der Distanz, die Kugel landet aber deutlich über dem Tor. Das ist zu wenig.

57. Minute: Union agiert hier noch deutlich forscher als in der ersten Hälfte und macht dem BVB das Leben gehörig schwer. Großchancen auf Seiten der Borussen? Fehlanzeige!

53. Minute: Union fordert einen Handelfmeter. Dahoud ist nach einem Gestochere mit der Hand am Ball. Brych lässt allerdings weiterlaufen.

53. Minute: Wieder antwortet die Borussia schnell. Dahouds Distanzknaller saust jedoch knapp links vorbei.

Bülter zum 2:1

50. Minute: Tooooor für Union! Das gibt es doch nicht, Union liegt wieder in Front. Nach einem langen Einwurf klärt Akanji nur zum Gegner und wird von Andersson überlaufen, der zunächst im direkten Duell mit Bürki scheitert. Bülter bringt den Abpraller jedoch aus rund 16 Metern im verwaisten Tor unter. 2:1!

49. Minute: Sancho setzt sich bockstark über außen durch, seine Flanke landet allerdings im Niemandsland.

48. Minute: Der Ball rollt wieder.

47. Minute: Schiedsrichter Felix Brych hat die Partie für einen kurzen Moment unterbrochen, weil Union-Fans Pyrotechnik gezündet haben.

46. Minute: Dahoud ersetzt Delaney, für den es wohl doch nicht mehr weiterzugehen scheint.

46. Minute: Weiter geht’s an der Alten Försterei.

19.21 Uhr: Halbzeit in Berlin! Nach einer furiosen Anfangsphase mit zwei Treffern haben die Dortmunder die Kontrolle über diese Partie übernommen, ohne jedoch nachlegen zu können. Weigls Alu-Pech und eine couragierte Leistung der Köpenicker sorgte dafür, dass Union hier mit einem Remis in die Pause geht.

Halbzeit

45. Minute +3: Nach einem langen Ball legt Hakimi im eigenen Strafraum unnötigerweise quer, sodass Andersson am Elfmeterpunkt direkt abschließen kann. Hummels grätscht im letzten Moment dazwischen.

45. Minute +2: Reus zieht aus der zweiten Reihe ab, Gikiewicz kann nur zur Ecke klären. Diese bringt nichts ein.

Weigl im Alu-Pech

44. Minute: Pfosten BVB! Wieder ist es Sancho, der sich am rechten Strafraumeck gleich gegen mehrere Berliner durchsetzt und für Weigl querlegt. Der Mittelfeldstratege nimmt genau Maß und schlenzt die Kugel an den rechten Außenpfosten.

41. Minute: Sancho tankt sich etwas glücklich in den Unioner Sechzehner, verpasst aber den Moment des Abspiels. Die Chance verpufft.

38. Minute: Delaney ist wieder zurück – samt neuem Trikot.

36. Minute: Die Partie läuft wieder, Delaney muss allerdings noch immer behandelt werden. Kommt der Däne noch einmal auf den Rasen zurück?

34. Minute: Delaney und Andersson stoßen im Luftzweikampf ordentlich mit den Köpfen zusammen. Während der Berliner wieder steht, muss Delaney behandelt werden.

31. Minute: Andersson ist in der Mitte gestartet, doch das Zuspiel fängt Hummels gekonnt ab. Der Abwehrchef gefällt bis hierhin.

26. Minute: Ein rasantes Spiel bis hierhin. Beide Teams gehen weiter voran.

Doppelschlag

25. Minute: Toooor für den BVB! Was ist denn hier los? Der BVB schlägt sofort zurück. Reus dreht auf, bedient Sancho auf rechts. Der Flügelflitzer passt perfekt in die Mitte und Alcacer muss nur noch einschieben. Der Ausgleich.

22. Minute: Tooooor für Union! Trimmel bringt eine Ecke von rechts flach ins Zentrum, wo Bülter komplett blank steht und ins rechte untere Eck trifft. Die Führung für den Underdog.

18. Minute: Reus und Sancho kombinieren sich durch die Union-Defensive. Am Ende zieht Sancho aus rund 18 Metern ab, der Schuss saust am linken Pfosten vorbei. Das war knapp.

17. Minute: Wenig überraschend: Dortmund hat hier deutlich mehr Ballbesitz, die Köpenicker halten den Favoriten bisher aber gut vom eigenen Tor fern.

14. Minute: Reus probiert’s direkt, doch sein Schuss landet nur am Außennetz.

13. Minute: Schmiedebach foult Brandt am linken Strafraumeck, Freistoß für den BVB!

11. Minute: Ein munterer Beginn von beiden Teams, die hier beide direkt den Weg nach vorne suchen.

Subotic verpasst 1:0

10. Minute: Subotic macht hier nach einer Ecke fast das 1:0! Sein Kopfball landet nur hauchzart neben dem rechten Pfosten.

6. Minute: Auf der Gegenseite flankt Trimmel an den linken Pfosten, wo Bülter relativ frei zum Kopfball kommt, diesem aber nicht mehr genügend Druck verleihen kann.

5. Minute: Erste Chance der Partie! Brandt nimmt die Kugel nach einem langen Ball von Hummels und einem Stellungsfehler von Lenz stark mit und dringt von rechts in den Sechzehner ein. Sein Pass an den zweiten Pfosten findet jedoch keinen Abnehmer. Da war mehr drin!

4. Minute: Union presst direkt sehr früh und lässt den Dortmundern so im Spielaufbau kaum Luft zum Atmen.

2. Minute: Andersson legt gleich mal gut los und eilt voran, doch Delaney kann ihn stoppen.

1. Minute: Der Ball rollt. Der BVB spielt von rechts nach links.

Anstoß

18.28 Uhr: Nur noch zwei Minuten bis zum Anpfiff. Die Spieler betreten den Rasen.

18.24 Uhr: Auf Seiten der Borussen sitzt Nationalspieler Schulz zunächst nur auf der Bank. Für ihn startet Hakimi.

18.20 Uhr: Heute Abend gibt es übrigens ein Wiedersehen. Neven Subotic trifft auf seine Ex-Liebe. Der Innenverteidiger kam im Sommer aus Frankreich zu Union und hatte zuvor von 2008 bis 2018 seine Fußballschuhe für die Schwarz-Gelben geschnürt. Zwischendurch spielte er per Leihe beim 1. FC Köln.

18.18 Uhr: Der BVB ist mit zwei Siegen perfekt in die Bundesliga gestartet. Können die Borussen heute auch beim Aufsteiger nachlegen?

Brandt startet

17.38 Uhr: Die Aufstellungen sind da. Wie erwartet bringt Favre für den verletzten Hazard Brandt von Beginn an, Delaney ersetzt Witsel.

17.15 Uhr: Die wichtigsten Infos vorab:

SITUATION: Dortmund will auch nach dem dritten Spieltag Tabellenerster sein. Den Auftaktsiegen soll der dritte in Serie folgen. Gastgeber Union hofft auf das erste Erfolgserlebnis daheim.

STATISTIK: Zumindest in den beiden vergangenen Pokalspielen tat sich die Borussia schwer mit den Eisernen: Einmal ging es bis ins Elfmeterschießen, einmal bis in die Verlängerung.

PERSONAL: Dortmund muss auf Witsel und Hazard verzichten. Ob Brandt erstmals in die Startelf rückt, ließ Coach Favre offen. Union muss ohne Hübner, Prömel und Opfermann planen.

BESONDERES: Subotic spielt für Union, sein Herz schlägt aber vor allem auch noch für den BVB. Berlins Trainer Fischer wiegelte aber ab: „Ich bin mir sicher, Neven wird über die 90 Minuten die Gefühle vergessen und keine Geschenke machen.“

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nc/blk/nsc/dpa

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