Mit Taktik, Mut und Cleverness hat Gesa Krause über 3000 Meter Hindernis Bronze erkämpft und den deutschen Leichtathleten die erste Medaille bei den Weltmeisterschaften in Doha beschert. Die 27 Jahre alte Europameisterin vom Verein Silvesterlauf Trier wurde am Montagabend in einem spannenden Finale in deutscher Rekordzeit von 9:03,30 Minuten wie schon 2015 in Peking Dritte.
Als im Khalifa-Stadion die Post abging, blieb Krause dran und musste sich am Ende nur der Kenianerin Beatrice Chepkoech (8:57,84 Minuten) und der Amerikanerin Emma Coburn (9:02,35) geschlagen geben. Ihren erst einen Monat alten deutschen Rekord verbesserte Krause um fast vier Sekunden. „Ich habe alle aus mir herausgeholt“, sagte sie im ZDF. „Ich kann es gar nicht in Worte fassen. Ich habe davon geträumt, ich wollte es unbedingt.“
Beim Diamond-League-Finale Ende August in Zürich hatte Krause ihren deutschen Rekord auf 9:07,51 Minuten verbessert. Im klimatisierten Khalifa-Stadion von Katars Hauptstadt rannte sie beim Saisonhöhepunkt dann ganz starke 9:03,30 – das reichte, um ihren Traum wahr werden zu lassen.
Trainer vergießt Tränen
Weltrekordlerin Beatrice Chepkoech lief ein einsames Rennen an der Spitze und siegte am Ende in 8:57,84 Minuten vor der Amerikanerin Emma Coburn (9:02,35). Krause lief ganz klug hinter einer Sechsergruppe und überholte am Ende eine Konkurrentin nach der anderen. „Ich habe heute wirklich alles aus mir herausgeholt.“
Auf der Tribüne vergoss ihr Trainer Wolfgang Heinig Freudentränen. „Das kann man nicht beschreiben. Das ist die Arbeit von einem Jahr, der letzten zehn Jahre. Das zeigt uns, dass wir richtig arbeiten“, sagte er und kündigte schon mal eine Feier an: „Mit Sicherheit sollte man mich gegen Mitternacht heute nicht interviewen.“
Diesmal ging sie nicht leer aus
Diesmal hatte Krause nicht so viel Pech wie 2017 in London, als sie unverschuldet in einen Sturz verwickelt wurde, sich noch einmal aufrappelte und als Neunte über die Ziellinie rannte. Für ihren Kampfgeist bekam sie danach unter anderem den „Sparkassenpreis für Vorbilder im Sport“.
Diesmal ging sie nicht leer aus. Krause hatte so viel in ihren Sport investiert wie noch nie und war nach dem Vorlauf „guten Mutes“ für das Finale. Die Olympia-Sechste hatte nach ihrem EM-Triumph 2018 in Berlin bereits angefangen, eine Grundlage für die Sommerspiele 2020 in Tokio zu legen. Sie trainierte in der Höhe von Davos, Kenia, Äthiopien, Arizona und zuletzt wieder in Südafrika.
„Ich hatte seit Oktober keinen trainingsfreien Tag mehr, ich war nie länger als drei, vier Wochen in Deutschland, also auf See-Level.» Am Ende einer langen Saison wurde sie für ihre Schinderei mit Edelmetall belohnt.
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