+++ News-Ticker zum Corona-Crash+++ – Top-Ökonomen Marcel Fratzscher fordert milliardenschweres Konjunkturprogramm

+++ News-Ticker zum Corona-Crash+++: Top-Ökonomen Marcel Fratzscher fordert milliardenschweres Konjunkturprogramm

Die rasante Ausbreitung des Coronavirus hat die Börsen weltweit auf eine Achterbahnfahrt geschickt. Genauer gesagt: Eine Fahrt mit vielen steilen Gefällen, nach oben ging es nur bedingt. Derweil schnüren Politiker und Banken immense Hilfspakete, um den Schaden zu begrenzen. Verfolgen Sie alle Entwicklungen im News-Ticker von FOCUS Online.

Top-Meldungen

Ökonomen Marcel Fratzscher fordert milliardenschweres Konjunkturprogramm

Mittwoch, 1. April, 07.00 Uhr: Der deutsche Staat muss ein milliardenschweres Konjunkturpaket auflegen, um die langfristigen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abzufedern. Diese Auffassung äußert Top-Ökonomen Marcel Fratzscher. Mit Blick auf die Zeit nach der ersten, akuten Phase der Krisen-Eindämmung sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Interview mit t-online.de: „In der zweiten Phase der Krisenbewältigung müssen wir uns darum kümmern, dass die Wirtschaft wieder ans Laufen kommt. Dafür braucht es auch ein großes Konjunkturprogramm.“

Fratzscher rät etwa zu Steuersenkungen und Erleichterungen bei den Sozialbeiträgen für Unternehmen. „Der Staat könnte aber auch gezielt Forschung und Entwicklung unterstützen, indem er Innovationsziele setzt“, so der Ökonom. „Langfristig sinnvoll wäre es, die Nachfrage durch öffentliche Investitionen anzustoßen.“ Dadurch ließe sich etwa auch die Digitalisierung vorantreiben sowie der Klimaschutz.

Dir Krise führe zu Arbeitslosigkeit und geringeren Einkommen. Deshalb „können auch Steuererleichterungen für die Bürger helfen“, sagte Fratzscher. „Möglich wäre etwa eine temporäre Absenkung der Mehrwertsteuer.“

Zum finanziellen Volumen eines solchen Pakets sagte Fratzscher, dieses soll ungefähr das Volumen der bereits beschlossenen Maßnahmen haben – knapp 150 Milliarden Euro. Dass der Staat dafür weitere Schulden aufnehmen müsse, sei klar. Mit Blick auf den ausgeglichenen Haushalt im vergangenen Jahr sagte Fratzscher: „Zumindest in den nächsten drei Jahren wird die schwarze Null keine Rolle mehr spielen. Wenn alles gut geht, haben wir sie danach wieder.“

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Dow Jones verbucht schwächstes erstes Quartal seiner Geschichte

Topmeldung (22.05 Uhr): Der US-Aktienmarkt hat am Dienstag eines seiner schlechtesten Quartale aller Zeiten hinter sich gebracht. Der Leitindex Dow Jones Industrial Average, der die 30 größten Börsenkonzerne des Landes vereint, verbuchte in den ersten drei Monaten des Jahres einen Verlust von mehr als 23,2 Prozent – das bisher schlechteste erste Quartal in der 124-jährigen Geschichte des Indizes.

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Der marktbreitere S&P 500 indes verlor im zwischen Januar und März gut 20 Prozent und stellte damit ebenso einen Negativrekord für das erste Quartal. Seit 1987 hat der Dow Jones kein so miserables Quartal verzeichnet, während der S&P 500 damit den größten Quartalsverlust seit 2008 verbucht.

Die Aktienmärkte litten in den vergangenen Wochen massiv unter der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus und den darauf folgenden Quarantäne-Maßnahmen, die voraussichtlich einen immensen Tribut von der Globalkonjunktur fordern werden. Normalerweise gehören die ersten Monate zu den tendenziell stärkeren Phasen des Börsenjahres.

Dax beendet historisch schwaches Quartal unter 10.000 Punkten

Topmeldung (18.06 Uhr): Am deutschen Aktienmarkt hat die Covid-19-Pandemie für ein historisch schwaches erstes Quartal gesorgt. Der deutsche Leitindex Dax ging am Dienstag nach einem schwankungsreichen Tag zwar mit einem Plus von 1,22 Prozent bei 9935,84 Punkten aus dem Handel. Über der Marke von 10.000 Punkten konnte er sich dabei aber nicht halten.

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Seit Jahresbeginn hat der Index damit satte 25 Prozent an Wert verloren. Allein im März wurde ein Minus von mehr als 16 Prozent verbucht. Dabei fing alles so gut an: Noch im Februar verbuchte der Index ein Rekordhoch bei 13.795 Punkten. Ab dann ging es jedoch bergab.

Trump will weiteres 2-Billionen-Infrastrukturprogramm

Topmeldung (17.04 Uhr): US-Präsident Donald Trump wirbt angesichts der gegenwärtig niedrigen Zinsen für ein Infrastruktur-Programm mit einem Volumen von zwei Billionen Dollar (1,8 Billionen Euro). Ein solches Paket müsse „sehr groß“ und „mutig“ sein, um den Arbeitsmarkt anzukurbeln und die „einst großartige Infrastruktur unseres Landes“ wieder aufzubauen, forderte Trump am Dienstag über Twitter. Ein solches Programm sollte Trump zufolge angesichts der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise das vierte Rettungspaket sein.

Der US-Kongress hat seit Anfang März bereits drei Maßnahmenpakete im Umfang von mehr als zwei Billionen Dollar beschlossen, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie abzufedern. Der bisherige Umfang der Konjunkturpakete entspricht knapp zehn Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung der USA. Die Programme wurden von beiden großen Parteien mitgetragen, um einen raschen Anstieg der Arbeitslosigkeit und ein Abrutschen in eine Rezession zu verhindern.

Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, hat zuletzt erkennen lassen, dass womöglich ein weiteres Konjunkturpaket nötig sein würde. Trumps Republikaner hatten sich in der Frage bislang eher bedeckt gehalten. Es war daher zunächst auch unklar, ob das von Trump geforderte Infrastruktur-Programm im Kongress bei den führenden Republikanern Rückhalt finden würde.

Alle weiteren Entwicklungen im Live-Ticker:

Adidas unterbricht Aktienrückkauf für den Rest des Jahres

18.08 Uhr: Der Sportartikelhersteller Adidas stoppt angesichts der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie sein laufendes Aktienrückkaufprogramm. Damit solle die finanzielle Flexibilität des Unternehmens im derzeitigen Umfeld erhalten werden, teilte der Dax-Konzern am Dienstag in Herzogenaurach mit. Adidas hatte bereits Mitte März die diesjährige Tranche des Programms vorübergehend ausgesetzt – unmittelbar nach Beginn der Einzelhandelsschließungen in Europa und Nordamerika. Nun habe der Vorstand beschlossen, den Rückkauf für den Rest des Jahres formell zu stoppen. Insgesamt wollte Adidas in diesem Jahr für bis zu einer Milliarden Euro eigene Aktien zurückkaufen.

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Weiter teilte Adidas mit, dass das Unternehmen mit den lokalen Betriebsräten in Deutschland für die Mitarbeiter im Einzelhandel und an den Standorten in Scheinfeld und Uffenheim eine Reduzierung der Arbeitszeit vereinbart habe. Die Vereinbarung sehe unter unter anderem bezahlten Urlaub, den Abbau von Überstunden und auch Kurzarbeit ab dem 1. April vor. Für weitere Standorte und Berufsgruppen befinde sich der Konzern mit den zuständigen Betriebsräten im Austausch. Betroffen von der Kurzarbeit seien aktuell rund 1200 Mitarbeiter.

Laune unter US-Verbrauchern trübt sich deutlich ein

16.54 Uhr: Die Stimmung der US-Verbraucher ist im März deutlich durch das Übergreifen der Virus-Krise auf die USA belastet worden. Wie das Marktforschungsinstitut Conference Board am Dienstag mitteilte, fiel der von ihm erhobene Indikator zum Vormonat um 12,6 Punkte auf 120,0 Zähler. Niedriger lag der Indikator zuletzt im Juni 2017. Analysten hatten mit einem noch stärkeren Rückgang auf im Mittel 110,0 Punkte gerechnet.

Die Verbraucher bewerteten ihre aktuelle Lage schlechter, deutlicher trübte sich jedoch ihre Einschätzung der Zukunftsperspektiven ein. Die Corona-Krise und die Börsenturbulenzen hätten die Unsicherheit unter den Verbrauchern deutlich erhöht, sagte Direktor Lynn Franco vom Conference Board. Es seien weitere Eintrübungen zu erwarten. Die Umfrage wurde am 19. März abgeschlossen. Die jüngste Eskalation der Krise in den USA ist damit noch nicht in die Erhebung eingegangen

Einkaufsmanagerindex in Chicago fällt deutlich weniger als erwartet

16.14 Uhr: In der US-Region Chicago hat sich die Unternehmensstimmung im März trotz beginnender Corona-Krise vergleichsweise robust gezeigt. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex fiel zum Vormonat um 1,2 Punkte auf 47,8 Punkte, wie die regionale Einkaufsmanagervereinigung am Diensttag in Chicago mitteilte. Volkswirte hatten hingegen mit einem Einbruch auf 40 Punkte gerechnet.

Der März war der erste Monat, in dem die Corona-Krise auf die USA durchgeschlagen hat. Allerdings lag der Chicago-Index im Januar mit 42,9 Punkten merklich niedriger als im März. Zuletzt hatten sich in den USA andere Frühindikatoren deutlich stärker eingetrübt. Allerdings ist bei der Interpretation Vorsicht geboten. Der Chicago-Index schwankt in der Regel deutlicher als andere regionale Konjunkturindikatoren.

Hinzu kommt, dass die Umfrage bereits Mitte März abgeschlossen wurde. Ein Großteil der Rückmeldungen dürfte erfahrungsgemäß früher eingegangen sein. Eine Reaktion auf die jüngst verhängten Regierungsmaßnahmen gegen die Corona-Krise dürfte damit in der Erhebung noch nicht berücksichtigt sein.

US-Börsen starten mit Verlusten

15.41 Uhr: Die Börsen in New York haben mit Verlusten eröffnet. Der Leitindex Dow Jones verlor zum Handelsbeginn 0,61 Prozent auf 22.190 Zähler. Mit 164.000 Coronavirus-Infizierten sind die USA mittlerweile das von der Pandemie am stärksten betroffene Land. Der Dow Jones steuert damit laut „MarketWatch“ auf einen Quartalsverlust von 22,3 Prozent zu – das wäre das schlechteste erste Quartal in der 124-jährigen Geschichte des Indizes.

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Berlin erwartet „Riesenwelle“ an Kreditanträgen

15.10 Uhr: Die Bundesregierung rechnet in der Corona-Krise beim KfW-Sonderkreditprogramm mit einer „Riesenwelle“ an Anträgen von Firmen. Das verlautete am Dienstag aus Kreisen des Finanz- sowie Wirtschaftsministeriums. Die Regierung arbeite daneben an Verbesserungen für Firmen mit mehr als 10 Beschäftigten, die keine direkten Zuschüsse bekommen. Es werde dazu „noch etwas kommen“. Man sei hierzu auch mit der EU-Kommission in Verhandlungen.

Wirtschaftsverbände hatten beim Sonderkreditprogramm der staatlichen Förderbank KfW eine „Förderlücke“ vor allem beim Mittelstand beklagt und gefordert, dass der Staat 100 Prozent des Risikos übernimmt. Viele Betriebe seien derzeit wegen der massiven Folgen der Corona-Krise nicht mehr kreditwürdig.

Siemens Healthineers erhält für Corona-Test Zulassung in den USA

14.59 Uhr: Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers hat für sein neuestes Blutgas-Analysesystem die Zulassung von der US-Gesundheitsbehörde FDA für den Einsatz in der Akutbehandlung erhalten. Das System sei ist ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung von Covid-19-Erkrankungen, teilte der Konzern am Dienstag in Erlangen mit. Die Analyseergebnisse helfen den Aussagen zufolge bei der Behandlung infizierter Patienten und der Überwachung von Atemnot. Außerdem würden Blutgastests routinemäßig bei Beatmungspatienten durchgeführt.

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Das System ist unter anderem in Europa seit August vergangenen Jahres auf dem Markt. Blutgastests geben Aufschluss über die Gasverteilung von Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut.

Dax dreht ins Minus

14.24 Uhr: Nach einem starken Start und einem zwischenzeitlichen Sprung über die Marke von 10.000 Punkten hat der Dax am frühen Dienstagnachmittag ins Minus gedreht. Belastend könnten dabei schwächere Indikationen für den US-Aktienmarkt gewirkt haben. Zuletzt verlor der Leitindex des deutschen Marktes 0,75 Prozent auf 9741 Punkte. Für das erste Quartal deutet sich für den Dax damit ein Verlust von rund 26 Prozent an.

„Die Marktlage ist weiterhin angespannt und viele Marktteilnehmer weiterhin skeptisch. Speziell in den USA ist die Coronavirus-Pandemie weiterhin in der Ausbreitung. Die volkswirtschaftlichen Schäden lassen sich in der Breite nicht abschätzen und darum helfen auch die bisher wenigen positiven Statements kaum“, kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank.

Die britische Bank HSBC empfiehlt den Anlegern, sich angesichts der Beruhigung nach dem Corona-Crash nicht zu sehr in Sicherheit zu wähnen. Auch wenn die Kurserholung bei Investoren Optimismus geweckt habe, dass das Schlimmste vorbei sei, sollte noch nicht von einer Bodenbildung gesprochen werden, bemerkte HSBC-Marktstratege Alastair Pinder.

Arbeitsminister Heil: Schon 470.000 Anträge auf Kurzarbeitergeld

14.12 Uhr: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat am Dienstag in einer Pressekonferenz verkündet, dass bereits mehr als 470.000 Anträge von Unternehmen auf Kurzarbeitergeld für ihre Mitarbeiter eingegangen sind. Laut Heil kommen die Anträge vor allem aus dem Gastgewerbe und dem Handel – anders als während der Krise 2008/2009, in der viele Industrieunternehmen Kurzarbeitergeld beantragt haben.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit gab es im vergangenen Jahr monatlich im Schnitt nur Anfragen von 1300 Betrieben für Kurzarbeit. Noch im Februar lag die Zahl der Anträge bei nur 1900. Der Bundesagentur zufolge ist die Nachfrage in allen Bundesländern hoch. Die Zahl der aktuellen Anzeigen beziehe sich auf alle Anträge, die bis zum 27. März eingegangen sind.

Heil betonte, dass Deutschland einer der stärksten Sozialstaaten weltweit sei, und die nötigen Mittel bereitstehen, um Arbeitsplätze zu bewahren:  „Wir kämpfen um jeden Arbeitsplatz, der in dieser Situation gefährdet ist.“ Gleichzeitig schränkte Heil ein, dass sich nicht jeder Arbeitsplatz retten lassen wird.

Wie viele Beschäftigte letztlich Kurzarbeitergeld bekommen würden, wisse man erst bei der Abrechnung im Nachhinein, merkte Detlef Scheele, Vorsitzender Bundesagentur für Arbeit, an. Man habe allerdings die Ressourcen, um die Kosten zu decken, und könne zusätzlich auf den Bundeshaushalt zurückgreifen, bekräftigte Scheele. „Niemand muss fürchten, kein Geld zu erhalten. Kurzarbeitergeld ist eine Pflichtleistung, die in jedem Fall ausgezahlt wird“, so Scheele.

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