Milliardär Slim erhält Auftrag für „Maya-Zug“ in Mexiko

Der Auftrag für den zweiten Abschnitt des umstrittenen Milliardenprojekts „Maya-Zug“ in Mexiko ist an ein Unternehmen eines des reichsten Mannes, Carlos Slim, vergeben worden. Für rund 18,6 Milliarden Peso (etwa 710 Mio Euro) soll seine Firma Carso Infraestructura y Construccion in Partnerschaft mit dem spanischen Unternehmen FCC einen 235 Kilometer langen Abschnitt der Bahnstrecke bauen, wie der Nationale Fonds zur Förderung des Tourismus gestern mitteilte.

Der „Tren Maya“ soll ab 2024 eine Strecke von rund 1.500 Kilometern, größtenteils auf der Halbinsel Yucatán, abfahren und pro Jahr rund drei Millionen Touristen transportieren. Auch Güterzüge und normale Personenzüge werden den Plänen zufolge das neue Schienennetz nutzen. Die mexikanische Regierung rechnet mit Gesamtkosten in Höhe von 140 Milliarden Peso (rund 5,4 Mrd. Euro). Der Auftrag für den ersten der insgesamt sieben Streckenabschnitte war vor einer Woche für 15,5 Milliarden Peso an ein portugiesisch-chinesisches Konsortium gegangen.

Das Mammut-Projekt ist eines der wichtigsten Vorhaben des seit knapp eineinhalb Jahren regierenden mexikanischen Präsidenten Andres Manuel Lopez Obrador. Wegen schwerer Eingriffe in die Natur haben allerdings mehrere Umweltschutzgruppen und Vertreter der indigenen Gemeinschaften in der Region den Bau des Schienennetzes kritisiert. Für Unmut hat auch gesorgt, dass Lopez Obrador dieses und andere teure Infrastrukturprojekte trotz der Belastung für die Wirtschaft durch die Coronavirus-Krise vorantreibt.

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