US-Politik im News-Ticker – US-Wahl: Trump fordert Biden-Statement zu sexuellen Vorwürfen

US-Politik im News-Ticker: Ex-Kandidatin Hillary Clinton hat sich jetzt auch im US-Wahlkampf positioniert. Wen sie unterstützt, ist wenig überraschend. Alles Wichtige zur US-Politik im Ticker von FOCUS Online.

US-Wahlkampf: Trump fordert Biden-Statement zu sexuellen Vorwürfen

Freitag, 01. Mai, 0.23 Uhr: US-Präsident Donald Trump meint, sein voraussichtlicher Herausforderer bei der Wahl im November, Joe Biden, sollte sich zu den gegen ihn vorgebrachten Vorwürfen eines sexuellen Übergriffs äußern. Zu den Anschuldigungen gegen Biden an sich könne er nichts sagen, erklärte Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) auf Nachfrage in Washington. „Ich kann nur sagen, dass ich denke, er sollte sich dazu äußern.“ Trump sagte weiter: „Es könnten falsche Anschuldigungen sein.“ Er selbst sei bereits falschen Anschuldigungen solcher Art ausgesetzt gewesen, auch anderen sei das passiert.

Vorwürfe zu einem angeblichen sexuellen Übergriff in den 90er Jahren werfen derzeit einen Schatten auf die Präsidentschaftsbewerbung des Ex-US-Vizepräsidenten Biden. Eine frühere Mitarbeiterin aus Bidens Zeiten als US-Senator, Tara Reade, beschuldigt den heute 77-Jährigen, er habe sie 1993 in einem Senatsgebäude gegen eine Wand gedrückt, unter ihren Rock gegriffen und sei mit seinen Fingern in sie eingedrungen. Bidens Kampagne hat die Anschuldigungen deutlich zurückgewiesen, der Demokrat selbst hat sich bislang noch nicht dazu geäußert. Der Fernsehsender MSNBC schrieb am Donnerstag auf Twitter, Biden wolle in einer Sendung am Freitagmorgen (Ortszeit) erstmals auf die Anschuldigungen reagieren.

Reade hatte ihre Vorwürfe vor mehreren Wochen in einem Podcast publik gemacht. Große US-Medien, darunter die „Washington Post“ und die „New York Times“, starteten daraufhin Recherchen, sprachen mit Reade, damaligen Weggefährten der Frau und früheren Mitarbeitern von Biden. Eindeutige Belege für ihre Darstellung fanden sie nicht. Die Schilderungen der Frau werfen einige Fragen auf. Es kamen zuletzt allerdings nach und nach weitere Informationsschnipsel dazu an die Öffentlichkeit – was den Druck auf Biden steigerte, sein Schweigen zu brechen.

Wie im Laufe des Freitagmorgens bekannt wurde, wird sich Biden in der Mornigshow „Morning Joe“ am Freitag (Ortszeit) erstmals zu den Vorwürfen äußern. Das gab der Sender per Twitter bekannt.

 

Auch Trump war in der Vergangenheit mehrfach Anschuldigungen sexueller Übergriffe ausgesetzt. Diverse Frauen warfen ihm sexuelle Belästigung bis hin zu Vergewaltigung vor, was er allesamt zurückwies. Während des Wahlkampfes 2016 war außerdem eine alte Tonaufnahme publik geworden, in der sich Trump anzüglich und herabwürdigend über Frauen äußerte – und darüber, dass er sie überall anfassen könne.

Hillary Clinton stellt sich hinter Biden als Präsidentschaftskandidat

Dienstag, 28. April, 21.39 Uhr: Nach diversen anderen hochrangigen Demokraten hat sich auch die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton offiziell hinter Joe Biden als Präsidentschaftskandidaten der Partei gestellt. In diesen Zeiten brauche das Land einen Anführer und Präsidenten wie Biden, sagte Clinton am Dienstag bei einer öffentlichen Online-Schalte mit Biden. Sie könne es kaum abwarten, bis Biden ins Weiße Haus einziehe. „Ich wünschte, du wärst jetzt schon Präsident“, sagte sie an Bidens Adresse.

Clinton mahnte, es wäre gut für das Land, wenn es in dieser Krise einen Präsidenten gäbe, der sich auf Wissenschaft und Fakten stütze und Amerika zusammenführe – und nicht nur jemanden, „der einen (Präsidenten) im Fernsehen spielt“.

Biden dankte Clinton und sagte, eigentlich hätte sie zu diesem Zeitpunkt US-Präsidentin sein sollen. Clinton war bei der Wahl 2016 selbst als Präsidentschaftskandidatin für die Demokraten angetreten – sie unterlag damals aber dem republikanischen Kandidaten Donald Trump.

Nach dem Rückzug des linken Senators Bernie Sanders steht Biden quasi schon als Herausforderer für den Amtsinhaber Trump bei der Präsidentenwahl Anfang November fest – weit vor dem Ende der Vorwahlen bei den Demokraten. Die offizielle Kür des Kandidaten ist bei einem Nominierungsparteitag der Demokraten im Sommer geplant.

Trump twittert und droht dem Iran

Mittwoch, 22. April, 15.01 Uhr: Nach einem Zwischenfall im Persischen Golf hat US-Präsident Donald Trump dem Iran mit Angriffen auf Boote der Revolutionsgarden gedroht. Trump schrieb am Mittwoch auf Twitter, er habe die US-Marine angewiesen, alle iranischen Boote zu zerstören, die amerikanische Schiffe bedrängen.

Am Mittwoch vergangener Woche hatte die US-Marine mitgeteilt, elf Boote der Iranischen Revolutionsgarden hätten sich wiederholt „gefährlich“ und „provozierend“ amerikanischen Kriegsschiffen genähert.

 

In der Mitteilung hieß es, die Boote hätten sich den sechs US-Schiffen im Norden des Persischen Golfes mit hoher Geschwindigkeit teils bis auf etwa neun Meter genähert. Das US-Militär habe mit Ausweichmanövern eine Kollision verhindert. Die Boote der iranischen Militäreinheit hätten während des etwa eine Stunde langen Zwischenfalls weder auf Funksignale noch auf Warnsignale reagiert. Mit ihrem provozierenden Verhalten hätten sie gegen Sicherheitsregeln der Schifffahrt und gegen internationales Recht verstoßen.

Der Zwischenfall ereignete sich den US-Angaben zufolge in internationalen Gewässern während einer Übung, an der auch Kampfhubschrauber des Typs Apache beteiligt waren. Die USA haben Irans Revolutionsgarden als Terrororganisation eingestuft.

Die Revolutionsgarden (IRGC) schossen am Mittwoch nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Irna einen Militärsatelliten ins Weltall. Irna berichtete, der Satellit „Nur-1“ (Licht-1) sei erfolgreich in eine Umlaufbahn von 425 Kilometern Höhe gebracht worden. Die USA und Israel sehen das iranische Satellitenprogramm allgemein kritisch, weil sie befürchten, dass der Iran die Raumfahrttechnik zum Bau militärischer Langstreckenraketen nutzen könnte.

Coronavirus trifft Afroamerikaner besonders oft

Mittwoch, 8. April, 12.28 Uhr: Die US-Regierung hat eingeräumt, dass das Coronavirus Afroamerikaner besonders oft trifft. «Wir sehen starke Anhaltspunkte dafür, dass Afroamerikaner in weitaus größerem Umfang betroffen sind als andere Bürger unseres Landes», sagte Trump während einer Pressekonferenz am Dienstag (Ortszeit). In einigen Tagen werde man entsprechende Statistiken dazu veröffentlichen. Trump sagte zu, an der Angelegenheit zu arbeiten, ohne Einzelheiten zu nennen.

Die «Washington Post» berichtete am Dienstag unter Berufung auf Daten einiger lokaler Behörden, dass mehrheitlich afroamerikanische Landkreise teils dreimal so viele Infektionen und fast sechsmal so viele Todesfälle vermeldeten wie Landkreise, in denen weiße Amerikaner in der Mehrheit seien. Betroffen sind demnach Städte wie Chicago und die Hauptstadt Washington ebenso wie Bundesstaaten wie Louisiana und Michigan.

Der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, führte dies auf eine «Verschlimmerung eines Gesundheitsgefälles» zurück. Erkrankungen wie Herzkrankheiten und Diabetes seien bei den Afroamerikanern häufiger zu verzeichnen als bei anderen Gruppen, sagte Fauci. Diese Vorerkrankungen erschwerten den Coronavirus-Ausbruch für diese Gemeinschaft. Strukturelle Ungleichheiten wie Armut und fehlende Absicherung durch eine Krankenversicherung tragen nach Ansicht von Experten wahrscheinlich ebenfalls dazu bei.

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Trump-Sprecherin Grisham verlässt Posten nach weniger als einem Jahr

Dienstag, 7. April, 19.47 Uhr: US-Präsident Donald Trumps Sprecherin Stephanie Grisham (43) räumt nach weniger als einem Jahr ihren Posten. Sie werde ab sofort als Stabschefin für Melania Trump arbeiten, wie mehrere US-Medien am Dienstag unter Berufung auf das Büro der First Lady berichteten. Grishams Nachfolge solle „in den kommenden Tagen“ angekündigt werden, hieß es weiter.

Abgesehen von wenigen Interviews mit dem von Trump geschätzten konservativen Fernsehsender Fox News trat Grisham nur höchst selten öffentlich in Erscheinung. Sie gab im Weißen Haus auch keine Pressekonferenzen in dem dafür vorgesehenen Raum. Bei Trumps täglichen Auftritten dort zum Thema Coronavirus spielte sie zuletzt ebenfalls keine öffentlich erkennbare Rolle. Grisham hat oft betont, der Präsident spreche am besten für sich selbst.

Dem US-Nachrichtensender CNN zufolge hing Grishams Abgang mit der Neubesetzung des Posten von Trumps Stabschef zusammen. Dort löste der frühere Abgeordnete Mark Meadows unlängst Mick Mulvaney ab.

Grisham war im vergangenen Juni Nachfolgerin von Sarah Sanders als Trumps Sprecherin geworden. Zuvor hatte sie in der gleichen Rolle bereits für Melania Trump (49) gearbeitet.

Grisham stammt ursprünglich aus Arizona und hat zwei Söhne. Sie gehört seit langem zum Umfeld Trumps. Sie stieß 2015 zu dessen Wahlkampfteam und ist damit eine der wenigen Mitarbeiterinnen, die sich aus den Anfangstagen halten konnten. Sie gilt als äußerst loyal.

Schon fast 10.000 Menschen in den USA am Coronavirus gestorben

Montag, 6. April, 13.32 Uhr: In den USA sind schon fast 10.000 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Die Zahl der Todesfälle stieg binnen 24 Stunden um mehr als 1200, wie am Sonntagabend aus der Statistik der Johns-Hopkins-Universität hervorging.

Die Gesamtzahl der Todesopfer in den USA stieg bis Sonntagabend auf 9633. Die Zahl der verzeichneten Infektionsfälle wuchs auf mehr als 337.200 – damit sind die USA mit großem Abstand das Land mit den meisten Infektionen.

Der Aufseher der US-Gesundheitsdienste, Jerome Adams, warnte, dass auf die Vereinigten Staaten besonders schwere Tage zukämen. Dies werde die „härteste und traurigste Woche“ werden, welche die meisten US-Bürger bisher in ihrem Leben erlebt hätten, sagte Adams im Fernsehsender Fox News. „Das wird unser Pearl-Harbor-Moment, unser 9-11-Moment“ – allerdings mit dem Unterschied, dass das Ereignis nicht auf einen Ort der USA begrenzt sei.

Der japanische Überraschungsangriff auf den US-Stützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii 1941 hatte den Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Durch die Anschläge des 11. September 2001 wurden in den USA rund 3000 Menschen getötet. Dem Angriff folgten die US-Invasionen in Afghanistan und im Irak.

Auch der führende US-Virologe Anthony Fauci sagte, die US-Bürger müssten sich auf eine „schlimme Woche“ einstellen. Die USA hätten die Ausbreitung des Virus noch nicht unter Kontrolle und müssten mit einer weiteren „Eskalation“ der Lage rechnen, sagte der Leiter des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) im Sender CBS.

US-Präsident Donald Trump hatte bereits am Wochenende gewarnt, den US-Bürgern stünden in der Corona-Krise noch „sehr schreckliche Zeiten“ bevor. Diese Woche werde wahrscheinlich die härteste werden.

Bei einer Pressekonferenz am Sonntagabend versuchte Trump, die Fortschritte beim Kampf gegen das Virus in den Mittelpunkt zu stellen. Er verwies unter anderem auf die Lieferung hunderttausender Schutzmasken an den besonders hart getroffenen Bundesstaat New York, wo schon mehr als 4150 Infizierte gestorben sind. Trotz aller Fortschritte steuere das Land bei der Zahl der Todesopfer auf einen „entsetzlichen Punkt“ zu, räumte Trump ein.

Auch auf einem US-Flugzeugträger hatte sich das Coronavirus zuletzt ausgebreitet. Bei dutzenden Besatzungsmitgliedern der „USS Theodore Roosevelt“ wurde der Erreger nachgewiesen – laut einem Bericht der „New York Times“ auch bei dem kürzlich gefeuerten Kommandanten. 

Kapitän Brett Crozier war am Donnerstag wegen eines Brandbriefs zur Lage an Bord der „USS Theodore Roosevelt“ seines Postens enthoben worden. „Wir befinden uns nicht im Krieg. Es müssen keine Seeleute sterben“, zitierten Us-Medien aus seinem Brief, in dem er eine Evakuierung des Schiffes forderte.

US-Verteidigungsminister Mark Esper hatte die Evakuierung zunächst verweigert. Später willigte das Pentagon dann aber doch ein, einen Großteil der rund 4800 Seeleute von Bord zu holen und auf der Pazifikinsel Guam unterzubringen. Von der Crew wurde Crozier dort wie ein Held verabschiedet.

Nach Ukraine-Affäre: Trump feuert Generalinspekteur der Geheimdienste

Samstag, 4. April, 07.42 Uhr: Nach seinem Freispruch im Amtsenthebungsverfahren wegen der Ukraine-Affäre entlässt US-Präsident Donald Trump den Generalinspekteur der Geheimdienste, Michael Atkinson. In einem Schreiben Trumps an die Vorsitzenden der Geheimdienstausschüsse im Senat und im Repräsentantenhaus vom Freitagabend (Ortszeit) hieß es, er habe das Vertrauen in Atkinson verloren. Dieser spielte eine zentrale Rolle darin, die Ukraine-Affäre ins Rollen zu bringen, die letztlich zum Amtsenthebungsverfahren gegen Trump im Kongress führte. Nach der Mitteilung Trumps wird Atkinson in 30 Tagen aus dem Amt scheiden. Einen Nachfolger nannte der US-Präsident nicht.

Als interner Aufseher der Geheimdienste hatte Atkinson die Beschwerde eines Whistleblowers an den Kongress weitergeleitet, die sich auf ein Telefonat Trumps mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bezog. Den Vorwürfen zufolge soll Trump Selenskyj zu Ermittlungen gegen seinen d

emokratischen Rivalen Joe Biden gedrängt haben, um die US-Präsidentenwahl 2020 zu seinen Gunsten zu beeinflussen.

Das führte zu einem Amtsenthebungsverfahren gegen Trump, der Anfang Februar vom Senat freigesprochen wurde. In dieser Parlamentskammer haben Trumps Republikaner die Mehrheit. Das von den Demokraten kontrollierte Repräsentantenhaus hatte Trump im Dezember wegen Machtmissbrauchs und Behinderung der Ermittlungen im Kongress angeklagt. Trump sprach von einer „Hexenjagd“ und drohte Hinweisgebern in der Affäre „schwere Konsequenzen“ an.

Nach Trumps Freispruch waren ein Ukraine-Experte des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, Oberstleutnant Alexander Vindman, und der US-Botschafter bei der EU, Gordon Sondland, von ihren Aufgaben entbunden worden. Beide hatten im Kongress gegen den Präsidenten ausgesagt, nachdem sie unter Strafandrohung vorgeladen worden waren.

Scharfe Kritik an der Entlassung Atkinsons kam am Freitagabend von den Demokraten im Kongress. Der Minderheitenführer der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, schrieb auf Twitter: „Michael Atkinson ist ein Mann von Integrität, der unserer Nation seit fast zwei Jahrzehnten dient. Dass er gefeuert wurde, weil er den Mut hatte, den Mächtigen die Wahrheit zu sagen, macht ihn zu einem Patrioten.“

Der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im Repräsentantenhaus, Adam Schiff, bezeichnete Trumps nächtliche Entscheidung, Atkinson zu feuern, als weiteren Versuch, Vergeltung an jenen zu üben, „die es wagen, die Missetaten des Präsidenten aufzudecken“. 

Trump trifft am Freitag Manager der US-Ölindustrie

Donnerstag, 2. April, 10.10 Uhr: Angesichts des stark gefallenen Ölpreises hat US-Präsident Donald Trump für Freitag ein Treffen mit Vertretern der US-Ölindustrie angekündigt. Trump äußerte sich alarmiert über den Preisverfall und die Auswirkungen auf die US-Unternehmen, die Öl per Fracking gewinnen. „Wir wollen unsere großartigen Öl-Unternehmen nicht verlieren“, sagte der Präsident. Die geringe Nachfrage wegen der Corona-Pandemie und ein Preiskrieg zwischen den großen Förderländern Saudi-Arabien und Russland haben den Ölpreis auf den niedrigsten Stand seit 18 Jahren fallen lassen.

Der US-Branchenverband American Petroleum Institut (API) erklärte, er habe das Treffen bei Trump organisiert. Aus Verbandskreisen verlautete, teilnehmen würden etwa die Chefs von ExxonMobil und Chevron und die Chefin von Occidental Petroleum, Manager von Devon Energy, Phillips 66 und Energy Transfer Partners. 

Erdgas und Öl seien „entscheidend“ beim Aufschwung der Wirtschaft nach der Corona-Pandemie, erklärte ein API-Vertreter. Er wies aber Berichte von US-Medien zurück, die Branche werde staatliche Hilfen fordern. „Wir wollen keine Subventionen der Regierung oder eine spezielle Einmischung angesichts des derzeitigen Absturzes am Markt.“ 

Der niedrige Ölpreis macht den US-Unternehmen stark zu schaffen, weil die Gewinnung von Öl per Fracking vergleichsweise teuer ist. Am Montag war der Preis für ein Barrel (159 Liter) Öl der US-Sorte WTI zeitweise unter 20 Dollar gefallen. Am Mittwoch stellte das Unternehmen Whiting Petroleum Corporation Insolvenzantrag, das in den Bundesstaaten North Dakota und Colorado per Fracking Öl gewinnt. 

Russland schickt Flugzeug mit Corona-Hilfe in die USA

11.56 Uhr: Russland hat wegen der dramatischen Lage in den USA dorthin Hilfe im Kampf gegen die Corona-Pandemie geschickt. In der Nacht zum Mittwoch sei ein Flugzeug gestartet, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. An Bord der Militärmaschine sind demnach medizinische Ausrüstung und Schutzmasken. Das Ministerium veröffentlichte ein Video, das die beladene Maschine und ihren Start von einem Flugplatz in der Nähe der Hauptstadt Moskau zeigt.

Kremlchef Wladimir Putin und sein US-Kollege Donald Trump hatten diese Hilfe am Montag am Telefon vereinbart. Ein Kremlsprecher hatte am Dienstagabend die Vorbereitungen für den Flug bestätigt und gemeint, angesichts der schwierigen Lage in den USA gebe es keine Alternativen zum gemeinschaftlichen Handeln. Die Beziehungen zwischen Moskau und Washington sind seit Jahren angespannt.

Russland hat bereits Italien mit Schutzausrüstungen, mobilen Versorgungsstationen und Mitteln für Desinfektionen geholfen. „From Russia with Love“ stand auf den russischen Flug- und Fahrzeugen. Das Hilfsangebot war angesichts der politischen Spannungen zwischen Moskau und dem Westen eine kleine Sensation.

In den USA spitzt sich die Corona-Krise weiter zu. Dort gibt es inzwischen mehr bestätigte Fälle als in jedem anderen Land der Welt. Am Mittwochmorgen lag die Zahl der bestätigten Infektionen nach Angaben der John-Hopkins-Universität bei fast 190 000, die Zahl der Toten bei mehr als 4000. In Russland sind vergleichsweise wenige Infektionen bekannt geworden.

Zahl der Corona-Toten in den Vereinigten Staaten steigt auf über 4000

Mittwoch, 1. April, 11.54 Uhr: In den USA ist die Zahl der Todesopfer durch das Coronavirus auf über 4000 gestiegen. Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Toten in den Vereinigten Staaten betrug am Mittwoch 4076, wie aus den Statistiken der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorging. Damit hat sich die Zahl der Todesopfer der Pandemie innerhalb von vier Tagen mehr als verdoppelt. Mehr als 40 Prozent der Todesfälle wurden demnach im US-Bundesstaat New York registriert. 

Die Zahl der bestätigten Infektionsfälle stieg nach Angaben der Universität auf 189.510 – dies ist die weltweit höchste Zahl an Ansteckungen. Die weltweit meisten Todesfälle wurden in Italien und Spanien registriert.

Die US-Regierung rechnet laut einer jüngsten Schätzung inzwischen damit, dass bis zu 240.000 Menschen im Land an dem neuartigen Erreger sterben könnten. US-Präsident Donald Trump war in den ersten Wochen der Krise vorgeworfen worden, das Ausmaß der Bedrohung zu verharmlosen. Am Dienstag warnte er die Bevölkerung indes, dass sich die Lage in den nächsten zwei Wochen weiter verschlimmern werde.

Trump optimistisch: „Bis zum 1. Juni auf dem Weg der Erholung sind“

Dienstag, 31. März, 11.40 Uhr: In den USA ist die Zahl der Toten durch die Lungenkrankheit Covid-19 auf mehr als 3000 gestiegen. Das geht aus Daten der Universität Johns Hopkins hervor, die am Montagabend (Ortszeit USA) 3008 Todesfälle verzeichnete. Die Zahl der bestätigten Infektionen mit Sars-CoV-2 in den Vereinigten Staaten stieg demnach auf mehr als 163 000. Damit gibt es in den USA weiterhin mehr bekannte Infektionen als in jedem anderen Land der Welt, noch vor Italien, Spanien und China. Bei der Zahl der Toten liegen die USA hinter Italien, Spanien, China und Frankreich.

Die Verbreitung der Coronavirus-Epidemie in den USA hat sich zuletzt dramatisch beschleunigt. So hatte etwa die Zahl der bekannten Infektionen erst am Freitag die Marke von 100 000 überschritten. Bis zu dem Zeitpunkt waren rund 1500 Tote gemeldet gewesen. Die Webseite der Forscher der Universität Johns Hopkins wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand bestätigter Infektionen als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der US-Gesundheitsbehörde CDC.

US-Präsident Donald Trump hatte die Amerikaner in der Coronavirus-Krise am Sonntag auf dramatische Opferzahlen vorbereitet. Wenn es gelinge, die Todeszahl durch Eindämmungsmaßnahmen auf 100 000 zu begrenzen, „dann haben wir alle zusammen einen guten Job gemacht“, sagte Trump. Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Virus sollen jetzt bis Ende April gelten. Trump zeigte sich optimistisch, dass bis zum Sommer das Schlimmste überstanden sein könnte. „Wir können davon ausgehen, dass wir bis zum 1. Juni auf dem Weg der Erholung sind.“

TrumpEinreisestopp für Europäer soll verlängert werden

Dienstag, 31. März, 11.30 Uhr: Der zunächst auf einen Monat begrenzte Einreisestopp der Regierung für Besucher aus Europa soll verlängert werden. Diese und ähnliche Beschränkungen würden in Kraft bleiben und möglicherweise sogar verschärft werden, sagte US-Präsident Donald Trump am Montag im Garten des Weißen Hauses. Dies werde dabei helfen, die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu begrenzen, sagte Trump. „Es ist sehr wichtig, Grenzen zu haben.“

Es blieb zunächst unklar, bis wann der Einreisestopp, der eigentlich Mitte April auslaufen sollte, verlängert werden sollte. Trump hatte am Sonntag bekanntgegeben, dass die restriktiven Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Epidemie in den USA bis Ende April verlängert werden sollen.

Etwa seit Mitte März können Menschen aus dem Schengenraum, Großbritannien und Irland nicht mehr in die USA reisen. Ausgenommen davon sind nur US-Amerikaner, bestimmte Diplomaten und Europäer, die eine langfristige Arbeitsgenehmigung in den USA haben, eine sogenannte „Green Card“. Auch deren Angehörige sind ausgenommen. Die Regelung sollte zunächst für 30 Tage gelten. 

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