Die Coronavirus-Pandemie hat die Welt weiterhin fest im Griff: Mehr als fünf Millionen Menschen haben sich weltweit bereits mit dem neuartigen Erreger Sars-CoV-2 infiziert – 181.765 davon bisher in Deutschland. Alle Meldungen zur Corona-Krise aus Deutschland, Europa und der Welt finden Sie im News-Ticker von FOCUS Online.
Covid-19-News aus Deutschland und der Welt – die Topmeldungen: 310 Kontaktpersonen nach Feiern von Großfamilien in Göttingen identifiziert (21.31 Uhr) +++ R-Wert liegt erneut über 1 (20.25 Uhr) +++ Polizei löst illegale Party auf (16.56 Uhr) +++ Deutsche Touristen fluten niederländische Strände (13.30 Uhr) +++ Junge infiziert mehr als 100 Schüler und Lehrer in Israel (12.38 Uhr) +++ Corona-Fall unter deutschen Passagieren bei Rückflug nach China (08.04 Uhr) +++ Reproduktionszahl steigt auf Wert über 1 (18.44 Uhr) +++
Mehr als eine halbe Million Infizierte in Brasilien
Montag, 01. Juni, 02.37 Uhr: Die Zahl der Corona-Fälle in Brasilien ist auf über eine halbe Million gestiegen. 514 849 Menschen haben sich nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, wie das Gesundheitsministerium des südamerikanischen Landes am Sonntag (Ortszeit) mitteilte. Nach den USA ist Brasilien das Land mit den meisten Corona-Infektionen weltweit. Da im größten Staat Lateinamerikas relativ wenig getestet wird, dürfte die tatsächliche Zahl der Infizierten allerdings noch wesentlich höher sein.
Papst spricht erstmals seit drei Monaten wieder zu Gläubigen auf Petersplatz
22.44 Uhr: Erstmals seit fast drei Monaten hat Papst Franziskus sein Sonntagsgebet wieder von seinem Fenster aus zu Gläubigen auf dem Petersplatz gesprochen. Im Anschluss an das traditionelle Angelus-Gebet zeigte er sich besorgt angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die indigenen Völker in der Amazonas-Region. Die Menschen dort seien besonders gefährdet und litten besonders stark unter dem neuartigen Virus.
Vor dem Angelus-Gebet hatte der Papst bereits die Messe zum Pfingstsonntag im Petersdom gefeiert – allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Zu dem Angelus-Gebet am Fenster seines Arbeitszimmers versammelten sich vergleichsweise wenige Gläubige auf dem Petersplatz, der seit einer Woche wieder für die Öffentlichkeit freigegeben ist. Der Petersdom und der riesige Platz davor waren zu Beginn der Ausgangssperre in Italien am 10. März geschlossen worden. Franziskus konnte wichtige christliche Feste wie die Ostermesse nur mit wenigen Geistlichen aus dem Vatikan feiern.
Aus Anlass des Pfingstfests hatte sich der Papst auch in einer Videobotschaft an die Gläubigen in aller Welt gewandt. Darin rief er zu einer „gerechteren und gleichberechtigteren Gesellschaft“ nach dem Ende der Corona-Pandemie auf. „Wenn wir aus dieser Pandemie herauskommen, werden wir nicht so weitermachen können wie zuvor. Nein, alles wird anders sein“, sagte der Papst in der am Samstag veröffentlichten Videobotschaft“.
310 Kontaktpersonen nach Feiern von Großfamilien in Göttingen identifiziert – Infektionsherd in Shisha-Bar vermutet
21.41 Uhr: Nach einem Corona-Ausbruch im Zusammenhang mit mehreren Feiern in Göttingen arbeiten die Behörden mit Hochdruck daran, Kontaktpersonen ausfindig zu machen. Mit Stand Sonntagabend waren 170 Kontaktpersonen ersten Grades in Stadt und Kreis Göttingen identifiziert, darunter Dutzende Kinder und Jugendliche. Bislang sind 36 Personen positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Ein Mensch sei schwer erkrankt und befinde sich in stationärer Behandlung. NDR-Informationen zufolge muss die Person künstlich beatmet werden. Alle andere seien bislang symptomfrei.
Etwa 140 weitere Kontaktpersonen fallen in die Zuständigkeit anderer Gesundheitsämter, die umgehend informiert worden seien, teilte die Stadt Sonntagabend mit. Außerdem hieß es am Sonntagabend, der Stadt lägen Hinweise vor, nach denen das Infektionsgeschehen unter anderem in einer Shisha-Bar erfolgt sein könnte. „Um das Risiko zu minimieren, sind heute alle Shisha Bars kontrolliert worden. Eine von sechs Bars war – entgegen der Landesregelung – geöffnet und wurde durch Mitarbeitende des Fachbereichs Ordnung geschlossen.“
Die Infektionen erfolgten bei oder nach mehreren größeren privaten Feiern. Nach Angaben der Göttinger Sozialdezernentin Petra Broistedt hatten sich Familienverbände mit überregionalem Bezug aus weiten Teilen Niedersachsens und NRW offensichtlich am vergangenen Wochenende getroffen. Dabei sei das Distanzgebot nicht eingehalten worden, so dass es bereits am Dienstag zu ersten Infektionen gekommen sei, sagte Broistedt dem NDR.
„Alle Kontaktpersonen ersten Grades haben Termine zur Testung erhalten. Die Testung der Personen läuft seit Beginn des Wochenendes auch über die Pfingsttage“, teilte die Stadt Göttingen mit. „Einige Personen sind trotz mündlicher Aufforderung durch das Gesundheitsamt nicht zur Testung erschienen.“ Diesem Personenkreis werde rasch eine schriftliche Anordnung zur Vorstellung im Testzentrum zugestellt, die mit einem Bußgeld bei Nichterscheinen drohe.
Der Göttinger Bundestagsabgeordnete der Grünen, Jürgen Trittin, sagte, der Fall zeige, wie notwendig es sei, dass sich alle an die Regeln hielten. Alle müssten ihrer Eigenverantwortung gerecht werden, damit die Lockerungen funktionieren und es zu keiner zweiten Welle komme.
Unterdessen wurde bekannt, dass sich – ebenfalls in Niedersachsen – in einer Flüchtlingsunterkunft in Ehra-Lessien ein Verdachtsfall auf eine Coronavirus-Infektion bestätigte. Nach einem Test von 24 Personen, die in direktem Kontakt mit dem Infizierten standen, seien sieben Personen ebenfalls positiv auf das Virus getestet worden, so der Landkreis.
TOP-NEWS: Polizei muss wilde Strandparty auf Sylt auflösen – Strandabschnitt gesperrt
20.30 Uhr: Im Sylter Nobelkurort Kampen hat die Polizei am Pfingstsonntag einen Strandabschnitt gesperrt. Der Grund: Bis zu 3500 Leute hatten sich dort zu einer spontanen Strandparty versammelt, ohne sich an die Abstandsregeln zu halten. Das berichtet die „Bild„-Zeitung. Es habe sich vorwiegend um junge Urlauber behandelt, die sich vor dem Strandlokal „Buhne 16“ aufgehalten haben sollen. „Wir haben jetzt Maßnahmen getroffen, um noch einmal so einen Zustrom von Menschen zum Strand zu verhindern – wie eine Teilsperrung des Dünenparkplatzes“, zitiert das Blatt Bürgermeisterin Stefanie Böhm. Auch sollten alle Strandzugänge noch konsequenter überwacht werden. Bußgelder seien nicht verhängt worden.
TOP-NEWS: Keine Neuinfektionen in drei Bundesländern – R-Wert liegt erneut über 1
19.48 Uhr: Die Gesamtzahl der bestätigten Covid-19-Infektionen steigt in Deutschland auf 181.765. Von Samstag auf Sonntag wurden 297 Neuinfektionen gemeldet. Insgesamt 8505 Todesfälle sind hierzulande im Zusammenhang mit dem Coronavirus aufgetreten. Das ergibt eine Auswertung der einzelnen Angaben der Gesundheitsministerien der Länder. Sachsen-Anhalt und Thüringen veröffentlichten am Wochenende keine neuen Daten zur Corona-Lage, auch Bremen publizierte keine neuen Zahlen. Im Saarland, Mecklenburg-Vorpommern und in Rheinland-Pfalz wurden keine neuen Corona-Infektionen registriert.
Wie das Robert-Koch-Institut am Sonntag in seinem aktuellen Lagebericht mitteilte, ist die Zahl der Genesenen in Deutschland mittlerweile auf rund 165.200 angestiegen. Laut RKI sind „86 Prozent der Todesfälle und 19 Prozent aller Fälle […] 70 Jahre oder älter“, die Reproduktionszahl liegt mit 1,04 erneut über 1. Am Samstag hatte der R-Wert erstmals seit zwei Wochen die 1er-Grenze überschritten. Er gibt Auskunft darüber, wie viele Personen ein Infizierter im Schnitt ansteckt. Zu beachten ist laut RKI allerdings, dass die Reproduktionszahl empfindlich auf „kurzfristige Änderungen der Fallzahlen“, etwa größere Ausbruchsgeschehen, reagiert.
Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 181.765, 8.505 Todesfälle
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 34.755 (1.752 Todesfälle)
- Bayern: 47.178 (2.466 Todesfälle)
- Berlin: 6.815 (198 Todesfälle)
- Brandenburg: 3.283 (170 Todesfälle)
- Bremen: 1404 (41 Todesfälle)
- Hamburg: 5.088 (225 Todesfälle)
- Hessen: 10.033 (477 Todesfälle)
- Mecklenburg-Vorpommern: 761 (20 Todesfälle)
- Niedersachsen: 11.999 (596 Todesfälle)
- Nordrhein-Westfalen: 37.981 (1.596 Todesfälle)
- Rheinland-Pfalz: 6.698 (230 Todesfälle)
- Saarland: 2.706 (165 Todesfälle)
- Sachsen: 5.304 (210 Todesfälle)
- Sachsen-Anhalt: 1704 (55 Todesfälle)
- Schleswig-Holstein: 3.095 (145 Todesfälle)
- Thüringen: 2961 (159 Todesfälle)
Gesamt (Stand 31.05., 19.43 Uhr): 181.765 (8505 Todesfälle)
Vortag (Stand 30.05., 20.31 Uhr): 181.468 (8501 Todesfälle)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 165.200.
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 1,04 (Stand 31.05.)
Schweden verzeichnet ersten Tag ohne Corona-Tote seit März
17.30 Uhr: Erstmals seit März hat es in Schweden innerhalb von 24 Stunden keinen neuen Todesfall im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 gegeben. Dies teilte die nationale Gesundheitsbehörde am Sonntag mit. Insgesamt starben in dem skandinavischen Land nach amtlichen Angaben infolge der Pandemie seit dem 11. März annähernd 4400 Menschen. Etwa 37 500 Menschen haben sich infiziert.
Die relativ hohe Zahl – gemessen an zehn Millionen Einwohnern – sei vor allem auf Infektionen in Pflegeheimen in und um die Hauptstadt Stockholm zurückzuführen, heißt es. Anders als in vielen anderen Ländern hat Schweden Schulen und Kindergärten nicht geschlossen. Die Bürger wurden lediglich gebeten, Abstand zu halten und sich immer wieder die Hände zu waschen.
TOP-NEWS: Polizei löst illegale Party mit 500 Personen in Stuttgart auf
16.56 Uhr: Mehr als 500 Partygänger hat die Stuttgarter Polizei in der Nacht zum Pfingstsonntag vom Kleinen Schlossplatz vertrieben. Die jungen Leute hätten sich dort getroffen und dabei die Corona-Regeln missachtet, teilte das zuständige Polizeipräsidium mit. Zu Beginn hätten die Beamten noch versucht, die Feiernden durch Lautsprecherdurchsagen zum Gehen zu bewegen.
Dieses Vorhaben scheiterte jedoch: Die Partygänger bewarfen die Polizisten anschließend mit Flaschen. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand, ein Streifenwagen jedoch an mehreren Stellen beschädigt. Um die Feiernden vom Stuttgarter Schlossplatz zu vertreiben, seien laut Polizeibericht „mehr als ein Dutzend Streifenwagenbesatzungen, darunter Hundeführer, Gruppen der Sicherheitskonzeption und Kriminalbeamten“ nötig gewesen.
Reisende drängen sich an Touristen-Hotspot an der Nordsee
16.34 Uhr: Reges Treiben in der niedersächsischen Touristen-Hochburg Cuxhaven. Bilder zeigen, wie sich Touristen am Pfingstsonntag dicht an dicht drängen. Vor diesem Wochenende hatte Oberbürgermeister Uwe Santjer (SPD) zu einer „Cuxhaven-Pause“ aufgerufen. Doch Cuxhaven ist voll und nicht immer wird am Touristen-Hotspot Duhnen der Mindestabstand eingehalten, berichten die FOCUS-Online-Reporterinnen Lisa-Marie Jeschina und Lena Glöckner von vor Ort.
Die Touristen stören sich wenig am regen Treiben, äußern teilweise auch Verständnis für die vielen Tagestouristen. So sagte die Urlauberin Beate Elberfeld aus dem nordrhein-westfälischen Nottuln zu FOCUS Online. „Ich kann verstehen, wenn man mal wieder für einen Tag ein bisschen raus will.“
„Als hätte es Corona nie gegeben“: Cuxhaven-Touris ignorieren Bürgermeister-Warnung
Spanien will umstrittenen Corona-Notstand bis 20. Juni verlängern
14.47 Uhr: Im Corona-Hotspot Spanien will die linke Regierung den umstrittenen Notstand zur Eindämmung der Pandemie bis zum 20. Juni verlängern. Er wolle beim Parlament eine letzte Verlängerung des sogenannten Alarmzustands beantragen, sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez am Sonntag. Man habe „fast alles geschafft“, was man sich vorgenommen habe. „Aber jetzt benötigen wir diese letzte Verlängerung, um die Arbeit zu Ende zu bringen“, erklärte der Sozialist. Es werde eine „abgeschwächte Form“ des Notstands sein.
Über den Antrag der Regierung wird das Parlament am Mittwoch debattieren und abstimmen. Nur im Rahmen der bereits seit dem 15. März geltenden dritthöchsten Notstandsstufe darf die Regierung in Madrid die Rechte der Bürger im ganzen Land stark einschränken. Es gelten zum Beispiel weiterhin strenge Ausgehbeschränkungen, die erst seit wenigen Wochen langsam gelockert werden.
Weitere Neuinfektionen im Covid-19-Hotspot Sonneberg
14.08 Uhr: Nach dem erneuten Corona-Ausbruch im thüringischen Kreis Sonneberg ist die Zahl der Neuinfektionen weiter leicht gestiegen. Das Landratsamt meldete am Sonntag zwei neue Fälle innerhalb von 24 Stunden. Damit stieg die Zahl der Infizierten in der Südthüringer Grenzregion zu Bayern auf 247.
In einer Seniorenresidenz in Ernstthal hatten sich 19 Bewohner und Pflegekräfte mit dem Coronavirus infiziert. Auch in einem ambulanten Pflegedienst und einem Kindergarten hatte sich jeweils eine Mitarbeiterin angesteckt. Wegen der neuen Fälle sprang die Sieben-Tage-Infektionsrate über die kritische Marke von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Sie lag am Sonntag bei 70,2.
Das Landratsamt verzichtet aufgrund des sprunghaften Anstiegs von Neuinfektionen vorerst auf weitere Lockerungen und lässt die derzeitige Allgemeinverfügung weiter bestehen.
TOP-NEWS: Trotz Appell an Deutsche: Ansturm auf niederländische Strände
13.30 Uhr: Die Niederlande erwachen aus der Corona-Krise. Ab Montag dürfen die Restaurants im Land wieder öffnen. Und auch an den niederländischen Stränden bereiten sich die Hotels auf einen großen Ansturm vor. So berichtet Björn van Lith, Direktor des Ramada-Hotel in Scheveningen im Gespräch mit der „Bild“-Zeitung von zahlreichen deutschen Touristen:
„Normalerweise kommen 50 Prozent der Gäste aus Holland und 35 aus Deutschland. Jetzt haben wir allerdings gerade 85 Prozent Gäste aus Deutschland.“
Eine Maskenpflicht gibt es im Nachbarland nicht. Damit sich die deutschen Gäste auch in Corona-Zeiten sicher und wohl fühlen, hat das Hotel zahlreiche Vorkehrungen getroffen: „Wir frühstücken zum Beispiel in Schichten. Die Rezeption haben wir mit Schutzwänden versehen. Innerhalb des Raumes muss der Abstand von 1,5 Metern eingehalten werden. Zudem gibt es nur eine Laufrichtung. Und: Vor dem Betreten des Raumes muss man sich die Hände desinfizieren“, erklärt van Lith.
Die Bürgermeister der niederländischen Grenzorte hatten ihre Nachbarn in Nordrhein-Westfalen zuvor gebeten, an Pfingsten zu Hause zu bleiben. Die Sorge sei groß, dass sich das Corona-Virus durch große Menschenansammlungen schnell verbreiten werde, schrieb der Venloer Bürgermeister Antoin Scholten in einem Offenen Brief am Freitag im Namen aller 15 Bürgermeister der südlichen Region der Niederlande. Normalerweise seien die Deutschen sehr geschätzte Gäste. „Wir vermissen Sie“, so die Bürgermeister: „Wir bitten Sie aber jetzt von Nachbar zu Nachbar, nicht zu kommen, wenn es nicht wirklich notwendig ist.“
TOP-NEWS: Neuanstieg von Corona-Infektionen: Netanjahu mahnt Israelis
12.38 Uhr: Angesichts eines Neuanstiegs von Corona-Infektionen in Israel hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Bürger des Landes zu mehr Disziplin gemahnt. Zum Auftakt einer Kabinettssitzung in Jerusalem sagte Netanjahu am Sonntag: „Es gibt in den letzten Tagen einen Anstieg der Erkrankungen, begleitet von einer Aufweichung der Disziplin.“
Als neue Infektionsherde in Israel zeichnen sich vor allem Schulen ab. Nach Angaben des Bildungsministeriums sind bereits 17 Kindergärten und Schulen wegen Corona-Neuerkrankungen wieder geschlossen worden. Die meisten neuen Fälle gab es an einem Jerusalemer Gymnasium, wo mehr als 100 Lehrer und Schüler erkrankt sind. Nach Medienberichten hatte dort ein einzelner „Superspreader“ die anderen infiziert.
„Es besteht kein Zweifel, dass es einen Anstieg gibt im Vergleich zu dem, was wir in den letzten Wochen gesehen haben“, sagte Netanjahu. „Die Corona-Pandemie ist noch nicht überstanden.“ Man müsse nun feststellen, ob es einen echten Trendwechsel gebe. „Wir werden in den nächsten Tagen unsere Schritte abwägen, und wenn notwendig werden wir die Politik dementsprechend ändern.“ Netanjahu appellierte an die Israelis, weiter Masken zu tragen, einen Mindestabstand von zwei Metern einzuhalten und die Hygieneregeln einzuhalten.
Am Wochenende waren in sozialen Medien häufig Partys in Bars und Clubs zu sehen, auf denen viele Menschen dicht gedrängt und ohne Mundschutz feierten. Auch auf den Straßen und in öffentlichen Einrichtungen sind inzwischen sehr viele Israelis ohne Maske unterwegs.
Israel hatte zu Beginn der Corona-Welle sehr schnell mit rigorosen Maßnahmen reagiert, der Verlauf der Pandemie in dem kleinen Mittelmeerland war bisher relativ glimpflich. Im Zuge einer schrittweisen Lockerung der Vorschriften begann dann vor einem Monat auch die Öffnung der Schulen. Von Sonntag an sind auch Versammlungen von bis zu 100 Menschen erlaubt.
Röttgen: Schwerste Krise der EU-Geschichte
12.12 Uhr: Der Vorsitzende des Auswärtigen Bundestagsausschusses, Norbert Röttgen, sieht die Europäische Union in der Corona-Krise in der „schwersten Krise ihrer Geschichte“. Die Pandemie verstärke die „noch nicht völlig überwundenen Folgen der Eurokrise wieder“ und könnte zudem zu einer „neuen Quelle der Migration“ werden, sagte Röttgen „Zeit Online„. Er hoffe aber auf einen positiven Effekt: „Wenn wir uns rational und solidarisch verhalten und so die Krise meistern, wird sie uns zusammenschweißen.“
TOP-NEWS: Corona-Fall unter deutschen Passagieren bei Rückflug nach China
08.00 Uhr: Bei einem der rund 200 Passagiere aus Deutschland, die am Samstag mit einer Sondermaschine in der chinesischen Stadt Tianjin eingetroffen sind, ist das Coronavirus nachgewiesen worden. Obwohl die Insassen vor dem Abflug in Frankfurt getestet worden waren, fiel eine weitere Untersuchung nach der Ankunft bei einem 34-Jährigen positiv aus, wie die städtische Gesundheitskommission am Sonntag berichtete. Der Ingenieur habe keine Symptome und sei zur Beobachtung in eine zentrale Quarantäneeinrichtung gebracht worden.
Der Flug war die erste Rückholaktion für in China tätige Manager, Techniker und andere Vertretern der deutschen Wirtschaft sowie deren Familienangehörige. Auch vier deutsche China-Korrespondenten waren an Bord. Nachdem China Ende März die Grenze für Ausländer dicht gemacht hatte, waren sie alle in Deutschland gestrandet. Den Rückflug mit einer Lufthansa-Chartermaschine hatte die deutsche Handelskammer in China in Zusammenarbeit mit den chinesischen Behörden organisiert.
Ein Großteil der Passagiere war nach Ankunft am Samstag ohnehin für 14 Tage zur Quarantäne in einem Hotel in Tianjin untergebracht worden. Je nach Zielort in China, für die lockerere Bestimmungen herrschen, konnten einige allerdings direkt weiterreisen. Am Mittwoch ist ein weiterer Flug nach Shanghai geplant. Rund 2000 bis 2500 Personen hatten bei einer Umfrage der Handelskammer ihr Interesse bekundet, wieder nach China zurückzukehren.
TOP-NEWS: Kurz nach Merkel-Absage verschiebt Trump G7-Gipfel
07.29 Uhr: Nach der Absage der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel will US-Präsident Donald Trump den G7-Gipfel in den USA auf September verschieben und das Treffen unter anderem um Russland erweitern. Er habe nicht das Gefühl, dass die „sehr veraltete Gruppe“ der sieben großen Industriestaaten das Geschehen auf der Welt richtig abbilde, sagte Trump am Samstagabend (Ortszeit) nach Angaben mitreisender Journalisten auf dem Flug von Cape Canaveral nach Washington. Er wolle Russland, Südkorea, Australien und Indien zu dem Treffen einladen, das vorzugsweise im September stattfinden solle.
Eine Sprecherin des Weißen Hauses sagte, damit würden traditionelle Verbündete zusammengebracht, um über den Umgang mit China zu diskutieren. Trump wirft China vor, die Ausbreitung des Coronavirus nicht verhindert zu haben. Zur „Gruppe der Sieben“ gehören neben den USA auch Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada und Japan. Die Aussagen Trumps an Bord der „Air Force One“ wurden vom sogenannten Pool verbreitet – Journalisten, die den Präsidenten begleiten und die Informationen dann an andere Medien weitergeben. Trump hatte im US-Bundesstaat Florida den Start eines bemannten Raumschiffs zur Internationalen Raumstation ISS live verfolgt.
Merkel hatte am Samstag deutlich gemacht, dass sie wegen der Corona-Krise voraussichtlich nicht für einen G7-Gipfel in die USA reisen würde. Die Kanzlerin dankte Trump für seine Einladung. Zugleich stellte ein Regierungssprecher klar: „Stand heute kann sie in Anbetracht der Pandemie-Gesamtlage ihre persönliche Teilnahme, also eine Reise nach Washington, nicht zusagen.“ Zuvor hatte sich Großbritanniens Premierminister Boris Johnson für ein reales G7-Treffen im kommenden Monat ausgesprochen.
Mehr als 3000 Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Betrug bei Corona-Soforthilfen
04.48 Uhr: Bei den deutschen Staatsanwaltschaften sind die Zahlen der Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit Subventionsbetrug deutlich gestiegen. So wurden nach Informationen der „Bild„-Zeitung mehr als 3086 Verfahren (Stand: 25 Mai) eingeleitet. Allein in Berlin ermitteln die Behörden derzeit in 500 Fällen. Dabei wurden, laut Angaben der Generalstaatsanwaltschaft, Gelder in Höhe von knapp vier Millionen Euro „eingefroren“.
Viele Hinweise kommen von der Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (FIU) beim Zollkriminalamt. Dort sind in den vergangenen neun Wochen von Finanzinstituten rund 5000 Meldungen mit Covid-19-Bezug eingegangen. Davon waren 4100 Meldungen mit einem Hinweis auf das betrügerische Erlangen von Soforthilfen. Die FIU führt als administrative Behörde selbst keine Ermittlungsverfahren sowie damit verbundene strafrechtliche Maßnahmen durch.
Mehr als sechs Millionen Coronavirus-Infektionen weltweit
23.04 Uhr: Mehr als sechs Millionen Menschen haben sich weltweit mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Bis Samstagabend wurden mindestens 6.000.867 Infektionsfälle registriert, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage offizieller Angaben ergab. 366.848 Todesfälle wurden im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt.
Zwei Drittel der Infektionsfälle wurden demnach in Europa und den Vereinigten Staaten gezählt. Europa ist der am stärksten von der Pandemie betroffene Kontinent mit 2.135.170 Infektionsfällen und 177.595 Toten. Mit 1.760.740 Infizierten sind die USA das Land mit den meisten Corona-Fällen. Dort starben 103.472 Menschen an oder mit einer Corona-Infektion.
Inzwischen breitet sich das Virus am schnellsten in Lateinamerika aus. Dort erhöhte sich die Zahl der Infektionsfälle binnen 24 Stunden um 45.000 auf 944.695. 49.230 Menschen starben dort.
Bundeswehr holt erkrankte Polizisten aus Afghanistan zurück
22.13 Uhr: Die Luftwaffe holt erstmals an Covid-19 erkrankte deutsche Polizisten aus dem Ausland zurück – sie kommen aus NRW. Ein Airbus A400 startete am Samstag Richtung Afghanistan, wie der „Spiegel“ berichtete. Das Transportflugzeug mit medizinischem Personal an Bord soll nach einer Zwischenlandung im nordafghanischen Masar-i-Scharif am Sonntag in der afghanischen Hauptstadt Kabul ankommen. Die Rückkehr sei für den Sonntagabend geplant, sagte eine Sprecherin der Luftwaffe der Deutschen Presse-Agentur. Mitfliegen soll nach Angaben des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr auch ein positiv auf das Coronavirus getesteter Bundeswehrsoldat aus dem Camp Marmal in Masar-i-Scharif.
Die beiden erkrankten Polizisten stammten aus Nordrhein-Westfalen, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums der dpa. Drei Beamte zeigten Anfang der Woche Symptome einer Covid-19-Erkrankung. Zwei von ihnen wurden positiv auf das Coronavirus getestet, bei einem dritten war das Testergebnis negativ. Alle drei sollen nun nach Deutschland zurückgeholt werden. Die Beamten wurden im Feldhospital der Nato in Kabul medizinisch behandelt. Auf dem Flug sollen die begleitenden Ärzte und Soldaten Schutzmontur tragen, um sich nicht selbst zu infizieren, wie der „Spiegel“ berichtete.
Die Beamten sind dem Bericht zufolge Teil des deutschen Polizeiausbildungsprojekts in Afghanistan. Das „German Police Project Team“ trainiert in Kabul und Masar-e-Scharif lokale Polizisten.
TOP-NEWS: 368 Neuinfektionen in Deutschland – drei Länder melden keine neuen Zahlen
20.54 Uhr: Die Gesamtanzahl der bestätigten Covid-19-Infektionen steigt in Deutschland auf 181.468. Es wurden 368 Neuinfektionen gemeldet. Insgesamt 8501 Todesfälle sind hierzulande im Zusammenhang mit dem Coronavirus aufgetreten. Das ergibt eine Auswertung der einzelnen Angaben der Gesundheitsministerien der Länder. Sachsen-Anhalt und Thüringen veröffentlichten am Wochenende keine neuen Daten zur Corona-Lage, auch aus Bremen lagen keine neuen Zahlen vor.
Wie das Robert-Koch-Institut am Sanstag mitteilte, ist die Zahl der Genesenen in Deutschland mittlerweile auf rund 164.900 angestiegen. Laut RKI wurden in den vergangenen 7 Tagen aus 96 Kreisen keine Fälle übermittelt, die Reproduktionszahl liegt mit 1,03 seit über zwei Wochen zum ersten über 1.
Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 181.765, 8.505 Todesfälle
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 34.755 (1.752 Todesfälle)
- Bayern: 47.178 (2.466 Todesfälle)
- Berlin: 6.815 (198 Todesfälle)
- Brandenburg: 3.283 (170 Todesfälle)
- Bremen: 1404 (41 Todesfälle)
- Hamburg: 5.088 (225 Todesfälle)
- Hessen: 10.033 (477 Todesfälle)
- Mecklenburg-Vorpommern: 761 (20 Todesfälle)
- Niedersachsen: 11.999 (596 Todesfälle)
- Nordrhein-Westfalen: 37.981 (1.596 Todesfälle)
- Rheinland-Pfalz: 6.698 (230 Todesfälle)
- Saarland: 2.706 (165 Todesfälle)
- Sachsen: 5.304 (210 Todesfälle)
- Sachsen-Anhalt: 1704 (55 Todesfälle)
- Schleswig-Holstein: 3.095 (145 Todesfälle)
- Thüringen: 2961 (159 Todesfälle)
Gesamt (Stand 31.05., 19.43 Uhr): 181.765 (8505 Todesfälle)
Vortag (Stand 30.05., 20.31 Uhr): 181.468 (8501 Todesfälle)
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 165.200.
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 1,04 (Stand 31.05.)
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