Amerikas Truppenabzug: Was kommt, wenn die Jagdgeschwader weg sind?

Lothar Herres lenkt seinen schwarzen Geländewagen aus dem kleinen Ort hinaus. Weg aus Binsfeld. Über die gewundene Bundesstraße 50 rollt er nach Spangdahlem. Er hat gleich einen Termin im Besucherzentrum der amerikanischen Luftwaffenbasis. Sein Ausweis ist abgelaufen, heute gibt es einen neuen. Herres ist Geschäftsführer des „Host Nation Council“, eines deutsch-amerikanischen Freundschaftsvereins. Der organisiert Wanderungen für die Soldaten und einen Schüleraustausch. Der Verein hat ein kleines Büro auf der Basis, deswegen darf Herres als Vorstandsmitglied immer aufs Gelände.

Nach wenigen Minuten Fahrt sind schon die ersten Gebäude der Basis zu sehen, beigefarbene Hallen hoch oben auf dem Hügel. „Die haben sie gerade erst neu gebaut“, sagt Herres. Rechts von der Landstraße stemmt sich ein massiver Zaun gegen den Hang. Dahinter beginnt das militärische Sperrgebiet. Es ist heiß draußen, Herres hat die Klimaanlage eingeschaltet. Im Radio läuft Schlager, SWR4. Was bedeutet es, wenn die Amerikaner ihre Jagdfliegerstaffel aus Spangdahlem abziehen? Herres sagt: „Dann stünden allein in meiner Straße sechs Häuser leer.“

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