Nach einer massiven Hacker-Attacke auf Twitter-Konten von Prominenten hat die Polizei in den USA drei Verdächtige festgenommen. Es handelt sich um einen 17-jährigen Jugendlichen und einen 22-jährigen Mann aus Florida sowie einen 19-jährigen Briten. Der 17-jährige Graham Ivan C. gilt den Behörden als „Drahtzieher“ des Cyber-Angriffs. Gegen ihn lägen 30 Anklagepunkte vor, erklärte Staatsanwalt Andrew Warren. Graham Ivan C. werde von der Justiz angesichts der Schwere der Vergehen als Erwachsener behandelt, weswegen ihm eine längere Haftstrafe drohen könnte, sagte er. Den anderen beiden Verdächtigen soll in Kalifornien der Prozess gemacht werden.
Bei dem beispiellosen Twitter-Hack vor etwa zwei Wochen waren die Konten zahlreicher Prominenter gekapert worden, darunter der Account des früheren US-Präsidenten Barack Obama, von Microsoft-Gründer Bill Gates und Tesla-Chef Elon Musk. Auch Firmen-Accounts, etwa von Apple, wurden gehackt. Die Accounts riefen Nutzer in Tweets dazu auf, Beträge in der Kryptowährung Bitcoin auf ein bestimmtes Konto zu schicken – verbunden mit dem Versprechen, den Betrag doppelt zurückzuzahlen. Dabei kamen nach Angaben der Ermittler mehr als 100 000 US-Dollar zusammen.
Experten zufolge hätte ein ausgefeilterer Hack – etwa durch einen gezielten Spendenaufruf oder eine politische Botschaft – noch deutlich größeren Schaden anrichten können als der recht offensichtlich verdächtige Bitcoin-Aufruf.
130 Accounts waren betroffen
Dem Staatsanwalt zufolge leistete der 17-jährige Graham Ivan C. bei der Festnahme in seiner Wohnung in Tampa, in der er allein gelebt habe, keinen Widerstand. Der Zugriff der Justiz sei das Ergebnis der Zusammenarbeit mit der Bundespolizei FBI und anderen Behörden, erklärte Warren.
Twitter hatte nach dem für das Unternehmen sehr peinlichen Hack erklärt, einige Mitarbeiter seien „manipuliert“ worden und die Angreifer hätten sich mit deren Login-Daten Zugriff auf interne Systeme der Firma verschaffen können. Von der Attacke waren 130 Accounts betroffen.
Twitter erklärte am Freitag, das Unternehmen sei dem raschen Vorgehen der Justiz dankbar und werde weiter mit den Ermittlern kooperieren.
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