Ist es wirklich so einfach? Die Flasche steht auf dem Tisch, ein paar Zentimeter nur vor ihm, eine Handbewegung entfernt. Sven Gräbe kann sie erreichen, aber nicht greifen. Er ist querschnittsgelähmt, kann die Arme bewegen, die Finger nicht mehr. So war das jedenfalls die letzten Jahre.
Jetzt sitzt Gräbe in einem Labor in Berlin, auf dem Kopf eine Haube mit Sensoren, die seine Hirnströme messen. Gräbe soll sich vorstellen, dass sich seine schlaffen Finger krümmen, die jetzt in einem Exoskelett stecken, einer Art motorisierter Rüstung. Mit ihrer Hilfe soll er die Flasche vor sich greifen können. Plötzlich beginnen die Motoren des Exoskeletts zu surren. Seine gelähmten Finger krümmen sich. Gräbe grinst.
Einfach war natürlich nichts auf dem Weg bis hierhin. Weder für ihn – noch für die Wissenschaft. Wie nah ist sie wirklich daran, dank ausgefeilter Technologie Gedanken in Bewegungen umzusetzen? Wie nahe sind sich Mensch und Maschine bereits gekommen? Welche Rolle spielt künstliche Intelligenz dabei? Und welche Rolle könnte die Verbindung von Gehirn und Computer bei der Heilung von Krankheiten spielen?
Antworten