Rede zur Nation: Joe Biden äußert sich zum Ende des Afghanistan-Einsatzes
21.50 Uhr: Der Krieg in Afghanistan sei nun vorbei, sagt Biden. Man wolle keine endlosen Kriege mehr führen. Man wolle viel mehr über Entwicklungszusammenarbeit anderen Ländern und Regionen zu helfen, um Menschenrechte zu fördern. „Ich will ehrlich zum amerikanischen Volk sein. Wir hatten keine Mission, keinen Zweck mehr in Afghanistan.“
Biden läutet eine neue Außenpolitik ein: „Es kann nicht mehr darum gehen, andere Länder verändern zu wollen“
21.49 Uhr: Biden schickt eine Nachricht an alle Terroristen: „Wer Anschläge plant, dem sei gesagt: Wir werden euch jagen. Wir werden nie vergeben und vergessen.“
21.47 Uhr: Jetzt wird Biden geopolitisch. Man stehe im Wettstreit mit China und Russland. Man müsse mithalten können. Man müsse den Terrorismus weiter bekämpfen. Aber „wir schlagen ein neues Kapitel in der Außenpolitik auf“. Dafür müsse die USA aus ihren Fehlern lernen. Missionen mit klaren und erreichbaren Zielen, so Biden. Und es müsse dabei immer um die Sicherheitsinteressen der USA gehen. „Wir beenden einen Irrtum, einen Fehler. Es kann nicht mehr darum gehen, andere Länder verändern zu wollen.“ Die Einführung demokratischer Strukturen habe zu einem Bürgerkrieg geführt.
Biden: „Ich war nicht bereit, diesen ewig dauernden Krieg fortzusetzen“
21.44 Uhr: „Es war Zeit, diesen Krieg zu beenden“, sagt Biden. Es sei eine neue Welt. Der Terrorismus sei nicht mehr derselbe wie vor 20 Jahren. Man kämpfe nun gegen die Bedrohung von 2021, nicht mehr gegen die von 2001. „Die Sicherheit Amerikas wird nicht verbessert, wenn wir weiter Tausende Soldaten nach Afghanistan schicken und Milliarden ausgeben.“
21.41 Uhr: Biden ist nicht damit einverstanden, dass es besser gelaufen wäre, wenn man mit der Evakuierungsmission früher begonnen hätte. Dann wäre es aus seiner Sicht genauso gelaufen wie jetzt. „Es gibt keine Evakuierung am Ende eines Krieges, die ohne Probleme und Gefahren durchgeführt werden könnte“, so Biden.
„Ich war nicht bereit, diesen ewig dauernden Krieg fortzusetzen.“ Und er habe eine Ablauffrist seines Vorgängers geerbt. Und die Taliban standen bereit. „Wir standen vor der Entscheidung, das Abkommen einzuhalten oder mit weiteren Tausenden Soldaten den Krieg eskalieren zu lassen.“
Biden schiebt Schuld teilweise auf Trump
21.39 Uhr: „Seit der Machtübernahme durch die Taliban haben wir uns rund um die Uhr bemüht, Amerikanern die Ausreise zu ermöglichen“, sagt Biden. Und betont noch einmal, dass die USA 100.000 Afghanen ausgeflogen hätten. Nie hätte ein Land mehr für die Bürger eines anderen Landes getan, so Biden.
21.37 Uhr: Biden schiebt einen Teil der Schuld auf „meinen Vorgänger“. Trump habe mit den Taliban verhandelt, doch darin seien notwendige Vereinbarungen zum Schutz der Bürger nicht enthalten gewesen, so Biden.
Biden: „Wir glauben den Taliban nicht einfach nur aufs Wort“
21.35 Uhr: Nun spricht Biden darüber, dass die Taliban versprochen hätten, die Ausreisen weiterhin zu ermöglichen. Dafür müssten die Taliban den Flughafen wieder in Betrieb nehmen und die Landgrenzen öffnen. „Wir glauben ihnen nicht einfach nur aufs Wort“, sagt Biden. „Wir haben Hebel, dafür zu sorgen, dass diese Versprechen auch eingehalten werden.“
21.33 Uhr: „Diese Mission wurde unter hohem Druck und unter Feuer des Feindes durchgeführt und erfolgreich beendet“, sagt Biden. Noch immer seien 100 bis 200 Amerikaner in Afghanistan. Manche davon hätten sich dazu entschieden, in Afghanistan zu bleiben. Aber man stelle ihnen keine Frist. Man gewährleiste jederzeit ihre Ausreise – genauso wie für Ortskräfte.
Biden: Annahme, dass afghanische Regierung sich Taliban entgegenstelle, war falsch
21.32 Uhr: „Die Annahme, dass die afghanische Regierung der Bedrohung standhalte, erwies sich als falsch“, sagt Biden zu den tragischen Entwicklungen in dem Land. Man sei „bereit gewesen zu handeln“, als man sah, wie der afghanische Präsident floh und das Land den Taliban übergeben wurde.
21.31 Uhr: Biden huldigt erst einmal der Armee. Diese hätten ihr Leben riskiert, wohl wissend, dass die Terroristen des IS nur darauf warteten, Anschläge zu begehen. Den toten Soldaten und ihren Familien schulde man Dankbarkeit.
Biden: „Letzte Nacht beendeten die USA in Kabul den längsten Krieg unserer Geschichte“
21.28 Uhr: Joe Biden ist da. Es geht los. „Letzte Nacht beendeten die USA in Kabul den längsten Krieg unserer Geschichte.“ Es sei auch die größte Luftbrücke der Geschichte gewesen. Man habe 122.000 Menschen außer Landes gebracht. Das sei „der Tapferkeit und dem Mut der Einsatzkräfte zu verdanken.“
20.49 Uhr: Der Auftritt von Joe Biden verzögert sich offenbar. Eigentlich wollte der US-Präsident schon um 20.45 Uhr vor die Kamera treten.
19.08 Uhr: Nach fast 20 Jahren endete in dieser Woche der internationale Militäreinsatz in Afghanistan. Das Land steuert in eine ungewisse Zukunft. Am Dienstagabend um 20.45 Uhr deutscher Zeit will sich US-Präsident Biden zum Abzug der US-Soldaten aus dem Land äußern.
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