Wetter in Deutschland – Regenwand trifft Deutschland: Warnungen vor Hochwasser in fünf Bundesländern

Wetter in Deutschland: Regenwand trifft Deutschland: Warnungen vor Hochwasser in fünf Bundesländern

Deutschland stehen vielerorts Regentage bevor: Tief „Nick“ sorgt für schlechtes Wetter – in fünf Bundesländern gibt es Warnungen vor Hochwasser. Erst Anfang September soll es wieder spätsommerlich werden. Alle Meldungen sowie aktuelle Unwetterwarnungen für Deutschland im News-Ticker von FOCUS Online.

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Hochwasser-Lage in Oberbayern hat sich entspannt

Dienstag, 31. August, 04.45 Uhr: Nach dem starken Regen im nördlichen Oberbayern hat sich die Lage in der Nacht entspannt. Das teilten einige Polizeidienststellen aus betroffenen Gebieten mit. „Grundsätzlich ist die Lage entspannter“, sagte eine Sprecherin der Polizei in Dorfen (Landkreis Erding). Am Abend habe die Polizei dort keine größeren Einsätze verzeichnet. Auch die Einsatzkräfte in Geisenfeld im Kreis Pfaffenhofen und Moosburg (Kreis Freising) berichteten von keinen weiteren Einsätzen in der Nacht.

Am Montag waren in Oberbayern zahlreiche Keller vollgelaufen und Straßen überschwemmt worden. Die Stadt Dorfen rief gar den Katastrophenfall aus. In einem Ortsteil mussten rund 250 Menschen ihre Häuser verlassen. Für das südliche Oberbayern hatten der Hochwassernachrichtendienst und der DWD vor Dauerregen und Überschwemmungen gewarnt.

Besonders betroffen war zudem der nördliche Landkreis Freising: In der Gemeinde Au in der Hallertau rückte die Feuerwehr laut einem Sprecher bis Montagnachmittag mehr als 50 Mal aus. Auch im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm gab es Überschwemmungen. Am Nachmittag meldeten die Landratsämter in Freising und Pfaffenhofen dann eine Entspannung der Lage.

Hochwasser trifft Stadt Dorfen – Katastrophenfall ausgerufen, Stadtteil evakuiert

15.37 Uhr: Der Landkreis Erding hat für Dorfen den Katastrophenfall ausgerufen. Die 15.000-Einwohner-Stadt in der Nähe von München wurde vom Hochwasser am Vormittag besonders getroffen. Ein Teil von Oberdorfen wurde evakuiert – 250 Menschen sind betroffen. Wie der „Münchner Merkur“ berichtet, werden sie in einer Turnhalle untergebracht.

Der Landrat hat laut dem Blatt zu dem die Führungsgruppe Katastrophenschutz zusammengerufen. Der „Merkur“ zitiert Martin Bayerstorfer: „Natürlich hoffen wir alle, dass sich im Rückblick herausstellt, dass wir die Führungsgruppe Katastrophenschutz nicht gebraucht hätten.“ Doch die jüngsten Ereignisse in Deutschland hätten gezeigt, dass man auf Nummer sicher gehen müsse.

 „Wir ergreifen alle notwendigen Maßnahmen, um die Situation zu sichern und die Bürgerinnen und Bürger zu informieren“, so Bayerstorfer weiter. Ein Bürgertelefon ist unter 08122/581778 erreichbar.

Bereits seit dem Vormittag ist auch die Autobahn 94 zwischen Lengdorf und Dorfen gesperrt. Dort war es zu einem Erdrutsch gekommen (siehe 15.06 Uhr).

Hochwasser trifft Therme Erding – A94 wegen Erdrutsch gesperrt

15.06 Uhr: Das Hochwasser in Bayern hat auch die Therme Erding getroffen. Weil der Itzlinger Graben überlief, wurde der Keller des Hotel Victory einen Meter hoch überschwemmt, wie der „Münchner Merkur“ berichtet. Die Feuerwehr pumpe den Keller leer, zitiert die Zeitung den Chef des Hotels. Der Strom im Hotel sei ausgefallen.

Weil eine Verbindungstür zum Wellenbad der Therme nicht hielt, wurde auch deren Keller überspült, die Stromversorgung fiel ebenfalls aus. Das Wellenbad musste vorerst geschlossen werden, weil die Wasseraufbereitung nicht mehr funktioniert. Der „Merkur“ zitiert einen Verantwortlichen: „Wir müssen jetzt warten, bis das Wasser abgepumpt ist und dann müssen wir alles schnellstmöglich reparieren.“ Er befürchte Schlimmes.

Auch die Polizei meldete am Montagvormittag rund 20 unwetterbedingte Einsätze in der Region. Unter anderem sei die Autobahn 94 nach einem Erdrutsch zwischen Lengdorf (Landkreis Erding) und Dorfen voll gesperrt worden, sagte ein Polizeisprecher. Die Aufräumarbeiten würden sich wohl noch bis zum Nachmittag hinziehen: „Da rutscht immer noch Erde nach.“ In Nandlstadt sei es in Folge des Unwetters zudem zu einem Stromausfall gekommen.

Die Situation soll sich im Laufe des Tages jedoch entspannen. Zwar seien die Pegelstände von Flüssen in der Region wie Isen und Abens zunächst steil angestiegen, teilte der Hochwassernachrichtendienst am Montag mit. Der Scheitel sei aber voraussichtlich im Laufe des Vormittags erreicht.

Auch der Deutsche Wetterdienst gab Entwarnung, was Regenfälle in der Region angeht: «Da ziehen noch ein paar Schauer drüber, aber die Regenmengen der vergangenen Stunden kommen nicht mehr runter», sagte ein Meteorologe. An einer Wetterstation nahe Fraunberg (Landkreis Freising) waren demnach zuvor wegen eines Starkregen-Bands innerhalb von sechs Stunden 37 Liter Regen pro Quadratmeter gemeldet worden.

Erste Hochwassermeldungen in Bayern: Wasser tritt im Landkreis Freising über

11.30 Uhr: Aus dem bayerischen Landkreis Freising bei München trudeln jetzt die ersten Meldungen von Hochwasser ein. Im Ort Hallertau sollen kleinere Bäche angeschwollen sein und zu Überschwemmungen geführt haben, wie unter anderem der „Münchner Merkur“ berichtet. Die Deutsche Bahn meldete bereits, dass eine nahestehende Bahnstrecke beeinträchtigt sei.

Bereits zuvor hatte das Landratsamt vor Überschwemmungen in Straßen und Kellern gewarnt. Eine nahegelegene Golfanlage meldete auf Facebook, ihr gesamter Platz sei überflutet: „Ca. 60 Liter in den letzten 24 Stunden waren zu viel.“

Regenwand trifft Deutschland: Warnungen vor Hochwasser in fünf Bundesländern

Montag, 30. August, 08.31 Uhr: Regen, Sturm und auch Überschwemmungen? Deutschland stehen ein paar ungemütliche Tage bevor. In den Bundesländern Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen und Bayern sind derzeit Hochwassermeldungen ausgegeben.

Besonders im Osten und Südosten Deutschlands soll es am heutigen Montag und am Dienstag noch viel regnen, mit Schwerpunkt im Erzgebirge und in den Alpen. Im Moment sind nur kleinere Flüsse von Hochwasser betroffen, aber in Sachsen wird auch vor einer überregionalen Hochwassergefahr gewarnt, in Bayern werden weitere Pegelanstiege erwartet.

Durch Starkregen waren in Sachsen bereits am Wochenende kleinere Flüsse kurzzeitig angeschwollen. Nach Einschätzung der Hydrologen bestehe „aus heutiger Sicht“ keine überregionale große Hochwassergefahr, sagte eine Sprecherin des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) am Sonntag. „Momentan ist die Situation entspannt.“ Nur für die Flussgebiete der beiden Mulden und Elstern bestehe örtlich eine Gefährdung durch Starkregen, wobei das Wasser stark anschwelle, aber auch schnell wieder abfließe.

Tief „Nick“ dreht sich derzeit im Kreis und bleibt auch in den nächsten Tagen wetterbestimmend, wie ein Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst in Leipzig sagte. In einem Streifen von Leipzig bis zum Vogtland regne es kräftig, am Nachmittag sind neben Schauern auch einzelne Gewitter und lokal Starkregen möglich, vor allem in der Westhälfte des Freistaates. Wo genau, lasse sich nicht vorhersagen.

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Allerdings erwarten die Meteorologen im Augenblick nicht so große Regenmengen wie Mitte Juli im Westen. „Aber die Böden sind überall gesättigt nach dem Regen der letzten Wochen und nehmen kein Wasser mehr auf“, sagte der Meteorologe. „Da reichen kleine Mengen für ein Überlaufen.“ Bis Mittwochfrüh bestehe weiterhin die Gefahr lokaler Hochwasser. Erst dann ziehe „Nick“ samt Wolken und Dauerregen ab – und mache Platz für „Gaya“. Mit dem Hoch stabilisiere sich die Wetterlage. „Pünktlich zum meteorologischen Herbstanfang am 1. September wird es ein bisschen spätsommerlich.“

Steinmeier und Merkel bei Gedenken für Flutopfer in Aachen

Freitag, 27. August, 19.21: Das Hochwasser von Mitte Juli hat mehr als 180 Menschen das Leben gekostet. An diesem Samstag wird im Aachener Dom der Opfer gedacht. Teilnehmer sind unter anderem Bundespräsident Steinmeier und Bundeskanzlerin Merkel.

Eineinhalb Monate nach der Hochwasserkatastrophe wird am Samstag (10.00 Uhr) im Aachener Dom der Opfer gedacht. Zuerst findet ein ökumenischer Gedenkgottesdienst statt, dann spricht Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Eingeladen worden sind unter anderem Geschädigte der Flutkatastrophe, Hinterbliebene, Helferinnen und Helfer, Notfallseelsorger und Vertreter der betroffenen Nachbarländer. Aus der Politik werden unter anderem die Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, Malu Dreyer (SPD) und Armin Laschet (CDU), teilnehmen. Erwartet werden außerdem Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU). Der Gottesdienst wird von dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, und dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, gestaltet.

Durch das Hochwasser in der Nacht zum 15. Juli waren in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mehr als 180 Menschen ums Leben gekommen. Vier Menschen aus dem Ahrtal werden noch vermisst.

Höllentalklamm: Suche nach Vermissten geht weiter

Mittwoch, den 25. August, 10.53 Uhr: Einsatzkräfte setzen am Mittwoch die Vermisstensuche nach der Flutwelle an der Höllentalklamm fort. „Die Suche läuft gerade“, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwochmorgen. Das Team habe sich um 8.00 Uhr getroffen, neue Erkenntnisse gebe es bislang nicht. Die zunächst für Montag geplante Suche war wegen hoher Pegelstände nach dem Regen am Wochenende verschoben worden.

Bei der Flutwelle an der Klamm am Fuß der Zugspitze war am Montag vergangener Woche eine 33 Jahre alte Frau aus Lichtenfels in Oberfranken ums Leben gekommen. Die Polizei ging zuletzt davon aus, dass es sich bei der weiter vermissten Person um ihren 34 Jahre alten Lebenspartner aus dem Landkreis Coburg handelt. Acht Menschen waren nach dem Unglück weitgehend unverletzt aus der Klamm gerettet worden, sie waren teils von den Wassermassen eingeschlossen worden.

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