Stimmen zum russischen Angriff – „Bitte beenden Sie diesen Krieg“: Nächster Oligarch wendet sich von Putin ab

„Bitte beenden Sie diesen Krieg“: Nächster Oligarch wendet sich gegen Putin

19.20 Uhr: „Präsident Putin, bitte beenden Sie diesen Krieg“: Der in Russland geborene Medienmogul Evgeny Lebedev hat einen offenen Brief an Kreml-Chef Wladimir Putin geschrieben und am Montag auf der Titelseite des „London Evening Standard“ veröffentlicht. Lebedev hat die russische und britische Staatsbürgerschaft inne und sitzt im britischen Oberhaus. Ihm gehören die Zeitungen „London Evening Standard“ und „The Independent“.

„Als russischer Staatsbürger bitte ich Sie, die Russen davon abzuhalten, ihre ukrainischen Brüder und Schwestern zu ermorden“, heißt es darin weiter. „Als britischer Staatsbürger bitte ich Sie, Europa vor dem Krieg zu bewahren. Als russischer Patriot bitte ich Sie, zu verhindern, dass noch mehr junge russische Soldaten sinnlos sterben. Als Weltbürger bitte ich Sie, die Welt vor der Vernichtung zu bewahren.“

Europa stünde „am Rande eines weiteren Weltkriegs und die Welt am Rande einer möglichen nuklearen Katastrophe“. Die heutigen Friedensgespräche mit der Ukraine seien dabei „ein Moment der Hoffnung“. „Bitte ergreifen Sie die Gelegenheit und beenden Sie diesen Krieg noch heute“, schrieb Lebedev hoffnungsvoll vor den Gesprächen – diese endeten allerdings ergebnislos.

In der Vergangenheit hatten sich bereits mehrere Oligarchen von Kreml-Chef Putin distanziert und den Krieg in der Ukraine kritisiert, darunter die Milliardäre Oleg Deripaska und Oleg Tinkow.

16.01 Uhr: Der Bürgermeister der Stadt Kiew, Vitali Klitschko, hat die Lage in der ukrainischen Hauptstadt mit drastischen Worten beschrieben: Kiew sei zwar nicht eingenommen worden, aber russische „Terroristen-Gruppen laufen durch die Stadt“, sagte er in einem Interview mit der „Bild“. Dazu „die ruinierte Infrastruktur, besonders die Bombardierung der Häuser … bis jetzt ist es schwierig, das zu begreifen. Ich habe das Gefühl, wir sind im Kino, ein Horror-Movie, aber es ist Realität, harte Realität in unserem Land.“

Weiter schilderte er: „Die Logistik ist zerbrochen.“ Die Märkte seien bereits geschlossen – „jeder muss schon selbst gucken, wo er Wasser bekommt oder Lebensmittel oder Medikamente“. Seine Prognose: „Die nächsten Tage wird es eng mit Lebensmitteln und Medikamente.“

Er lobt den Patriotismus und Kampfeswillen seiner Landsleute. Auf die Nachfrage, ob er Angst um sein eigenes Leben habe, sagt er: „Jeder von uns stirbt irgendwann.“ Als ehemaliger Soldat spüre er, wenn sein Land ihn brauche. „Und dann muss ich mein Land verteidigen und wenn es nötig ist, mit meinem Leben bezahlen.“

Seine Familie mache sich große Sorgen um ihn und seinen Bruder Wladimir. „Unsere Mutter hat riesige Sorgen, wir sagen zu ihr: ‚Mama mach dir keine Sorgen.‘“ Auch seine Kinder, die sich außerhalb der Ukraine befinden, würden ihm viele SMS schreiben mit den Worten: „Papa, pass auf dich auf!“

Baerbock: „Wir stehen an den Grenzen bereit. Wir werden alle Ukrainer aufnehmen“

14.10 Uhr: Die Pressekonferenz mit dem slowenischen Außenminister Logar wird leider von den Fernsehsendern nicht weiter auf deutsch übersetzt. Deswegen müssen wir an dieser Stelle leider aussteigen.

14.09 Uhr: Auch wenn ihr Gespräch im Schatten des Krieges stand, konnten Baerbock und ihr Amtskollege Logar auch über die bilateralen Anstrengungen in besonders mit Bezug auf eine gemeinsame Klimapolitik sprechen.

14.07 Uhr: „Wir stehen an den Grenzen bereit, um zu helfen“, sagt Baerbock. „Wir werden alle Ukrainer aufnehmen“, verspricht sie Sie bedankt sich auch bei den zahlreichen Menschen, die für den Frieden auf die deutschen Straßen gegangen sind.

14.05 Uhr: „Wir haben gezeigt, dass wir als Europäer viel stärker sind als einige von uns erwartet hätte – besonders als Putin von uns erwartet hätte“, so Baerbock. Die EU helfe deswegen den Ukrainern mit Waffen und humanitärer Unterstützung – 16 Millionen Euro hätte man bereits auf den Weg gebracht.

14.04 Uhr: Bundesaußenministerin Baerbock beginnt, sie duzt ihren slowenischen Amtskollegen Logar. „Niemand hätte sich vorstellen können, dass dein erster Amtsbesuch bei mir in Berlin während eines Krieges stattfindet.“

Baerbock gibt Pressekonferenz mit slowenischem Außenminister Logar

13.59 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hält in wenigen Minuten eine Pressekonferenz mit dem slowenischen Außenminister Logar zur Lage im Krieg gegen die Ukraine. FOCUS Online berichtet im Live-Ticker.

Selenskyj fordert umgehende Integration der Ukraine in die EU

11.11 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die umgehende Integration seines Landes in die EU gefordert. „Wir wenden uns an die EU in Bezug auf eine unverzügliche Integration der Ukraine über ein neues Sonderverfahren“, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft am Montag. „Ich bin sicher, dass das gerecht ist. Ich bin sicher, dass es möglich ist.“

Er rief zudem kurz vor den geplanten Gesprächen mit Russland im ukrainisch-belarussischen Grenzgebiet die russischen Soldaten zur Waffenniederlegung auf. „Legt eure Waffen nieder, verschwindet von hier, glaubt nicht euren Kommandanten, glaubt nicht euren Propagandisten. Rettet einfach euer Leben“, sagte er an die Streitkräfte gewandt auf Russisch. Seinen Angaben zufolge wurden im Krieg in der Ukraine bereits mehr als 4500 russische Soldaten getötet.

In der belarussischen Grenzregion Gomel traf am Montag eine ukrainische Delegation zu Gesprächen mit russischen Vertretern ein. Die Ukraine hatte dem Treffen am Tag zuvor zugestimmt. Die russische Armee war vor fünf Tagen in die benachbarte Ukraine einmarschiert und griff seither Städte wie Kiew und Charkiw an. 

Lambrecht: Werden in Nato über Putins indirekte Atomdrohung sprechen

08.13 Uhr: Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat sich besorgt über die indirekte Drohung von Russlands Präsident Wladimir Putin mit Nuklearwaffen geäußert. „Es muss sehr ernst genommen werden und vor allen Dingen auch von unserer Aufklärung beobachtet“, sagte Lambrecht am Montag im Deutschlandfunk. „Es muss aber auch in den Kontext gestellt werden, dass er mit seiner Offensive, mit seinem Krieg nicht so schnell vorangekommen ist, wie er sich das wahrscheinlich vorgestellt hat.“ Lambrecht sagte: „Er hatte es sich schneller vorgestellt und muss jetzt handeln und deswegen diese Gebärden. Aber nichtsdestotrotz: Wir haben erlebt, wie unberechenbar Putin ist, und deswegen müssen wir jetzt sehr wachsam sein.“ Lambrecht kündigt an: „Wir werden auch in der Nato darüber sprechen müssen.“

 

Putin hatte das Militär zuvor angewiesen, die Abschreckungswaffen der Atommacht in besondere Alarmbereitschaft versetzen zu lassen. Lambrecht meinte: „Welche verheerenden Auswirkungen auch für sein eigenes Land so eine Entscheidung hätte, das weiß auch Putin und das wissen auch andere Verantwortliche in Russland. Deswegen geht es jetzt darum, einen kühlen Kopf zu bewahren und diese Eskalation nicht weiter zu betreiben.“ Es gelte, vorbereitet zu sein.

Als gutes Zeichen wertete Lambrecht die Friedensgespräche, zu denen sich die ukrainische und die russische Seite am Montag treffen wollten. Es gelte aber, „sich nicht einlullen zu lassen von einem Menschen, der uns alle belogen hat“, sagte sie mit Blick auf Putin.

Grundsätzlich sei auch mit dem geplanten Schritt Deutschlands hin zu deutlich höheren Rüstungsausgaben Abrüstung in Zukunft nicht ausgeschlossen. „Wir wollen ja alle nicht in einer Welt leben, die hochgerüstet ist und die sich gegenseitig bedroht.“ Aber Verträge zur Abrüstung könnten nur mit Politikern geschlossen werden, denen man vertrauen könne.

Blatt: Russischer Diplomat entschuldigt sich für Angriff auf Ukraine

5.52 Uhr: Ein russischer Diplomat soll sich bei einer Schaltkonferenz des Weltklimarats überraschend für den russischen Angriff auf die Ukraine entschuldigt haben. Wie die „Washington Post“ berichtet, habe der Leiter der russischen Delegation, Oleg Anisimow, nach Angaben von Teilnehmern am Sonntag gesagt: „Lassen sie mich im Namen aller Russen, die diesen Konflikt nicht verhindern konnten, eine Entschuldigung aussprechen.“ Der Klimaforscher fügte demnach bei der Konferenz von 195 Nationen hinzu, dass alle Russen, die wissen, was passiere, keine Rechtfertigung für diesen Angriff finden. Anisimow habe zudem gesagt, er bewundere die ukrainische Delegation dafür, dass sie trotz des Krieges in ihrem Land an den Klimaverhandlungen teilnehme.

US-Reaktion: „Heldenhafter und inspirierender Widerstand der Ukraine“

3.21 Uhr: Auch nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums wird der Vormarsch russischer Invasionstruppen in der Ukraine von heftiger Gegenwehr der Ukrainer gebremst. „Die Ukrainer leisten erbitterten Widerstand“, sagt ein hochrangiger Mitarbeiter des Ministeriums.

„Das ist heldenhaft, das ist inspirierend, und das ist für die Welt sehr deutlich zu sehen.“ Man beobachte zudem „Treibstoff- und Logistikengpässe“ der russischen Truppen.

„Nach unserer Einschätzung haben sie nicht mit dem Ausmaß des Widerstands gerechnet, auf den sie stoßen würden“, sagt der Regierungsvertreter weiter. Es sei aber davon auszugehen, dass die russischen Streitkräfte sich anpassen und die Herausforderungen bewältigen würden.

Nach US-Einschätzung habe der russische Präsident Wladimir Putin erst zwei Drittel seiner für die Invasion an der Grenze zusammengezogene „Kampfkraft“ im Einsatz in der Ukraine.

Boris Johnson will russischen Sender RT nicht verbieten

Montag, 28. Februar, 0.21 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson lehnt das in der EU geplante Verbot des russischen Staatssenders RT durch die Regierung ab. „Wir folgen in diesem Land dem Prinzip, dass wir Politikern nicht das Recht geben, diese oder jene Medienorganisation zu verbieten“, sagt der konservative Politiker in einem Fernsehinterview.

Johnson macht aber keinen Hehl daraus, was er von RT hält. „Ich muss sagen, ich glaube das Zeug, das RT verbreitet im Moment, fügt der Wahrheit eine Menge Schaden zu (…)“, sagt der Premier. Es sei daher wichtig, dass die Medienaufsichtsbehörde Ofcom prüfe, ob der Sender den Standards entspreche.

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