Die Grazer gewinnen durch zwei Tore von Sarkaria nach der Pause verdient mit 2:0. Die Stimmung war großartig, das Spiel kampfbetont. Rapid blieb ungefährlich.
Es war nicht das beste Finale der Cup-Historie, aber sicher das lauteste. Bereits eine Stunde vor Anpfiff sorgten die Fans von Rapid und Sturm für packende Atmosphäre.
Die Stimmung unter den 30.000, die eine Karte ergattert hatten, steigerte sich mit Anpfiff noch einmal.
Am Ende jubelten in Klagenfurt aber nur noch die Grazer. Sturm gewinnt das Endspiel völlig verdient mit 2:0 (0:0). Rapid verpasst die fixe Qualifikation für eine Gruppenphase und muss um das Saisonziel Europacup weiter bangen.
Sturm darf hingegen Manprit Sarkaria feiern.
Bei Rapid war die Antwort auf die Innenverteidiger-Lücke wie erwartet beantwortet worden: Kevin Wimmer spielte erstmals seit dem Frühjahrsauftakt im Cup in Wolfsberg (3:1 n. V.). Der Linksfuß bildete das Duo mit dem zweiten Linksfuß Martin Moormann und sollte die ungewohnte Position halbrechts mit seiner Routine meistern.
Ansonsten fühlte sich Trainer Zoran Barisic vom starken Auftritt beim 1:1 gegen Salzburg bestätigt: Thorsten Schick und Nicolas Kühn bekamen wieder den Vorzug als dynamisches Duo auf der rechten Seite.
Grazer Luxusprobleme
Bei Sturm hatte Trainer Christian Ilzer zwei Luxusprobleme zu lösen: David Affengruber bekam in der Innenverteidigung den Vorzug gegenüber Alexandar Borkovic, als Spielmacher im 4-1-3-2 begann Otari Kiteishvili anstelle von Tomi Horvat.
Nach nur 40 Sekunden zog Alexander Prass ab, Tormann Niki Hedl hielt den ersten von gleich drei Weitschüssen der Grazer. Prass probierte es noch einmal (13.), auch Jusuf Gazibegovic prüfte Hedl aus der Distanz (38.).
Ausspielen konnte der Favorit die Wiener vorerst nicht. Als es Emmanuel Emegha einmal glückte, beendete der Stürmer die Aktion allerdings mit einer Schwalbe (30.).
VAR im Einsatz
Die einzige große Chance in Hälfte eins hatte ebenfalls der Niederländer – passend zum zweikampfbetonten Spiel nach einer Standardsituation. Emegha kam aus kurzer Distanz zum Kopfball, Wimmer konnte seinen Kopf gerade noch dazwischen halten. Deswegen bekam Hedl die Chance, noch genau auf der Linie zu retten. Eine klare Sache für VAR Muckenhammer (19.).
Ungefährliche Rapidler
Und die Rapidler? Taten alles, um den Wunsch der Fans Realität werden zu lassen: „Erfüll den größten Wunsch in mir – noch einen Titel hol’n mit dir“ war plakativ gefordert worden.
Das Team von Barisic rackerte, kämpfe, hielt das intensive Spiel offen. Nach vorne gelang aber nicht allzu viel. Auch weil Guido Burgstaller sich vorerst nicht durchsetzen konnte.
Die einzige Chance vor der Pause entsprang einem Solo: Nicolas Kühn zeigte seine technische Klasse, wurde aber gerade noch abgeblockt (11.).
Hälfte zwei begann mit einem imposanten Feuerwerk in beiden Fan-Blöcken – und einem Moormann-Fehler. Emegha lief allein auf Hedl zu, spielte auf Manprit Sarkaria und der traf das nur noch von zwei Verteidigern besetzte Tor nicht.
Diese Top-Chance war der Startschuss für eine beeindruckende Grazer Offensive. Hedl verflog sich, Sarkaria köpfelte drüber (55.). Affengruber köpfelte nach einer Ecke an die Stange (57.).
Und dann gab es noch einen Hunderter nach einem Prass-Pass: Emegha schob den Ball neben das Tor (64.).
Verdiente Führung
Sollte sich dieser Chancenwucher rächen? Nein, weil es nach einem Kerschbaum-Fehlpass wieder zu schnell für die Rapid-Defensive ging. Emegha schob Moormann zur Seite und hatte den Blick für Manprit Sarkaria. Mit einem Haken und einem präzisen Schuss glückte dem Angreifer das überfällige 1:0 (66.).
Erst jetzt war das hitzige Match wieder halbwegs offen. Die Rapidler ärgerten sich immer wieder über das Team um Schiedsrichter Christopher Jäger, wurden aber umso seltener gefährlich.
Nach 84 Minuten ging es wieder zu schnell für die Wiener. Hedl konnte gegen Prass noch retten, doch abermals Sarkaria entschied das Finale für das bessere Team – 2:0 (84.).
Jetzt gab es unschöne Szenen. Im Grazer Sektor wurde ein Böller gezündet, aus der Rapid-Ecke fiel ein Leuchtstift auf den aufwärmenden Rapidler Koscelnik.
Emegha scheiterte derweil wieder einmal an Hedl. Kerschbaum hatte die beste Rapid-Chance, als es schon zu spät war (91.).
Der Rest war Jubel in Schwarz-Weiß.
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