Wetter im Ticker – Auf herbstliches Wetter folgt am Wochenende der Spätsommer

Auf herbstliches Wetter folgt am Wochenende der Spätsommer

Donnerstag, 31. August, 11.50 Uhr: Nach einem teils herbstlichen Septemberanfang soll sich zum Ende der Woche der Spätsommer durchsetzten. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach werden am Sonntag vielerorts längerer Sonnenschein und Temperaturen bis 30 Grad erwartet. „Wie lange sich der Spätsommer über Deutschland festsetzt, ist derzeit schwer zu sagen, da ab Montag die Unsicherheiten stark zunehmen“, sagte Meteorologe Lars Kirchhübel am Donnerstag. „Es gibt aber durchaus Potenzial für eine spätsommerliche erste Septemberwoche.“

Die Prognosen im Einzelnen: Am Freitag zeigt sich der Himmel über der Mitte des Landes stark bewölkt und regnerisch. Im Westen kann es gebietsweise kräftigen Niederschlag geben. Im Norden und Nordosten sowie südlich der Donau ist es dagegen wechselnd bewölkt und es werden kaum Schauer erwartet. Im Südwesten Baden-Württembergs bleibt es auch länger sonnig. Die Temperaturen klettern auf 20 bis 26 Grad, an der Nordsee und bei anhaltendem Regen bleibt es kühler. Dazu weht schwacher West- bis Südwestwind.

Am Samstag ist es nördlich von Mosel und Main wechselnd oder teils stark bewölkt. Vor allem von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz über den Süden Niedersachsens und Hessen bis nach Sachsen und Nordostbayern erwartet der DWD Regenschauer und örtlich auch Gewitter. Im Süden und an der See soll es dagegen sonnig und trocken werden. An den Alpen kann es im Tagesverlauf einzelne Schauer geben. Die Höchstwerte erreichen in der Südhälfte sommerlich warme Temperaturen von 24 bis 29 Grad, ansonsten werden 20 bis 25 Grad erwartet.

„Ab Sonntag kann sich aber vom Atlantik eine Hochdruckzone ostwärts über weitere Teile des Landes bis nach Osteuropa ausbreiten. Einhergehend sinkt die Luft aus größeren Höhen zum Boden und trocknet dabei ab“, sagt Meteorologe Kirchhübel. „Entsprechend weichen die Wolken dem Sonnenschein, der auch die Temperaturen wieder in die Höhe schiebt.“ Laut den Prognosen ist es lediglich in der Nordosthälfte und im Südosten Bayerns wechselnd bewölkt und von Sachsen bis zum östlichen Alpenrand werden Schauer erwartet. Sonst scheint vom Nordosten bis Südwesten vielfach die Sonne bei Höchstwerten von 20 bis 30 Grad.

Dauerregen klingt ab, nur ein Landkreis bangt noch vor Überschwemmungen

16.19 Uhr: Die Hochwasserlage in Bayern hat sich weiterhin entspannt. Lediglich für den Landkreis Kelheim in Niederbayern warnte der Hochwassernachrichtendienst (HND) am Mittwoch noch vor Überschwemmungen auch von bebauten Gebieten. Ein Sprecher der Polizei berichtete am Nachmittag von einer entspannten Lage, es gebe im Bereich Kelheim derzeit keine Einsätze im Zusammenhang mit Hochwasser zu verzeichnen. Der höchste Pegelstand der Donau bei Kelheim wurde für die Nacht auf Donnerstag erwartet.

Bereits in der Nacht auf Mittwoch hatte es laut Polizei keine größeren Einsätze wegen Hochwassers mehr gegeben. Die Warnungen des HND vor über die Ufer tretenden Flüssen und leichten Überschwemmungen blieben jedoch für große Teile des bayerischen Südens bestehen.

Der Dauerregen klang im Laufe des Mittwoch weitgehend ab. Der Deutsche Wetterdienst erwartete bis Donnerstagabend vor allem noch im Umfeld und nördlich der Donau örtlich Starkregen mit bis zu 20 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit durch einzelne Schauer oder Gewitter. Auch Gewitter mit Böen mit bis zu 60 Stundenkilometern und kleinkörnigem Hagel seien möglich.

Erdrutsch nach Unwettern zerstört mehrere Häuser in Dorf in der Schweiz

07.22 Uhr: Bei einem Erdrutsch nach heftigen Regenfällen sind in einem Dorf in der Schweiz ein halbes Dutzend Häuser verschüttet und teilweise zerstört worden. Der Erdrutsch ereignete sich nach Polizeiangaben am späten Dienstagnachmittag in Schwanden im Kanton Glarus im Osten des Landes. Demnach rutschen große Mengen Schlamm und Geröll den Hang hinab und verwüsteten eine Fläche von über 400 Metern Breite. Einige Stunden später rollte erneut eine Schlammlawine auf das Dorf.

Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. Nach einem Erdrutsch vergangene Woche in demselben Gebiet waren dort bereits fünf Häuser und zwei Betriebe evakuiert worden, wie die Nachrichtenagentur Keystone-ATS berichtete. Seitdem durften die Menschen noch nicht wieder in ihre Häuser zurückkehren. Nach dem Erdrutsch am Dienstag werden vermutlich weitere hundert Menschen ihre Häuser sicherheitshalber verlassen müssen. 

In Schweizer Medien veröffentlichte Videoaufnahmen zeigen, wie Erd- und Geröllmassen Bäume entwurzeln und Gebäude beschädigen. Das komplette Ausmaß der Schäden war noch nicht bekannt.

In der Schweiz waren in den vergangenen Tagen große Mengen Regen gefallen. Vielerorts hat sich Lage seitdem wieder beruhigt, der seit Montag geschlossene Gotthardpass wurde am Dienstag wieder geöffnet, wie die Tessiner Kantonspolizei gegenüber Keystone-ATS mitteilte.

Alarmstufe Rot – DWD warnt in neun Landkreisen vor Dauerregen

Mittwoch, 30. August, 06.33 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst warnt auch am Mittwochvormittag (bis 8 Uhr) vor Dauerregen im Süden Bayerns. Von der amtlichen Warnung sind neun Landkreise betroffen:

  • Kreis Ostallgäu
  • Kreis Weilheim-Schongau
  • Kreis Landsberg am Lech
  • Kreis Garmisch-Partenkirchen
  • Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen
  • Kreis Starnberg
  • Kreis und Stadt München
  • Kreis Miesbach
  • Kreis und Stadt Rosenheim

Söder sagt Hagel-Regionen Hilfe zu: „Lassen niemanden allein“

16.45 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat von schweren Hagelschäden betroffenen Regionen Hilfen zugesagt. Der Freistaat habe dazu seine Hilfsprogramme erweitert. „Wir lassen niemanden allein“, sagte Söder am Dienstag in Benediktbeuern bei Bad Tölz, wo er sich ein Bild von den Zerstörungen unter anderem am dortigen Kloster machte.

Die Schäden belaufen sich insgesamt nach ersten Schätzungen der Versicherungskammer Bayern auf einen mittleren bis höheren zweistelligen Millionenbetrag. Es sei ein „schlimmes Ereignis“, sagte Söder.

Das Kabinett habe am Dienstag beschlossen, dass Hagel-Ereignisse in die Nothilfeprogramme aufgenommen werden. „So können bei existenzbedrohenden Schäden staatliche Hilfen genutzt werden. Außerdem erweitern wir das Förderprogramm zur Wiederherstellung von kommunaler Infrastruktur“, sagte Söder. „Durch den Klimawandel nimmt Extremwetter wie Hagel leider immer weiter zu. Wir stehen in der Not zusammen.“

Söder besuchte anschließend das ebenfalls massiv betroffene Bad Bayersoien nahe Garmisch-Partenkirchen. Rund 370 von rund 400 Häusern des Ortes haben laut Bürgermeisterin Gisela Kieweg Schäden an den Dächern. Manche Dächer sind komplett zerstört. Seit dem Wochenende sind Helfer dabei, die Dächer zunächst mit Planen zu schützen.

Weiterhin Alarmstufe Rot – DWD warnt in 19 Landkreisen in Süddeutschland vor Dauerregen

16.52 Uhr: Bis zum Dienstagabend müssen sich die Menschen in Süddeutschland noch auf weitere Regenfälle einstellen. Der Deutsche Wetterdienst warnt in 19 Landkreisen in Bayern und Baden-Württemberg mit der Unwetterwarnstufe Rot vor ergiebigem Dauerregen bis 18 Uhr. Je nach Landkreis rechnet der DWD mit einer Niederschlagsmenge von 30 bis 90 Litern pro Quadratmeter. In Staulagen an den Alpen sind teilweise sogar bis zu 100 Liter pro Quadratmeter möglich. Die Warnstufe Rot gilt (Stand: 16.48 Uhr) für die folgenden Landkreise und Städte:

Bayern

  • Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen
  • Kreis Garmisch-Partenkirchen
  • Stadt Kaufbeuren
  • Stadt Kempten
  • Kreis Landsberg am Lech
  • Kreis Lindau (Bodensee)
  • Stadt Memmingen
  • Kreis Miesbach
  • Kreis und Stadt München
  • Kreis Oberallgäu
  • Kreis Ostallgäu
  • Kreis und Stadt Rosenheim
  • Kreis Starnberg
  • Kreis Unterallgäu
  • Kreis Weilheim-Schongau

Baden-Württemberg

  • Kreis Biberach
  • Bodenseekreis
  • Kreis Konstanz
  • Kreis Ravensburg

Außerdem warnt der Deutsche Wetterdienst im Südosten Baden-Württembergs und Sachsens sowie in weiten Teilen Ost- und Südbayerns vor Dauerregen mit wechselnder Intensität. In diesen Bereichen treten Niederschlagsmengen von 15 bis 60 Liter pro Quadratmeter auf. Die Warnstufe Orange gilt noch bis Dienstag, 18 Uhr.

Versicherer: Unwetterschäden in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe

14.19 Uhr: Die Schäden nach den Unwettern am vergangenen Wochenende belaufen sich nach einer ersten Schätzung der Versicherungskammer Bayern auf einen mittleren bis höheren zweistelligen Millionenbetrag. Die Tendenz gehe dabei „eher nach oben – sicher nicht nach unten“, sagte Christian Krams, Leiter Schaden des Konzerns Versicherungskammer Bayern, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. „Nach wie vor haben wir nach der Kürze der Zeit relativ wenig Daten“, sagte Krams. „Wir rechnen auch mit Nachmeldungen nach der Ferienzeit, weil viele noch in Urlaub sind.“

Bis Dienstagmittag gingen bei der Versicherungskammer rund 12.000 Schadensmeldungen vor allem aus dem Süden Bayerns ein, davon 9000 aus dem Gebäudebereich, rund 3000 betrafen Autos. „Wir haben viele schwere Schäden. Wir haben oft die Situation, dass die gesamte Dachhülle zerstört ist. Und viele Kfz haben Totalschaden.“

Ungewöhnlich starker Hagel hatte am Samstag unter anderem in Bad Bayersoien im Landkreis Garmisch-Partenkirchen regelrechte Verwüstungen angerichtet. 370 von rund 400 Häusern des Ortes haben laut Bürgermeisterin Gisela Kieweg Schäden an den Dächern. Manche Dächer sind komplett zerstört. Vertreter der Versicherungskammer stehen vor Ort als Ansprechpartner zur Verfügung.

Schwer getroffen wurde auch das Kloster Benediktbeuern im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. „Allein beim Kloster gehen wir schon von einem zweistelligen Millionenbetrag aus“, sagte Krams. Stuckateure und Freskenmaler wollen am Mittwoch die Zerstörungen an dem jahrhundertealten Gebäude untersuchen. Eile sei geboten, um weitere Schäden zu verhindern.

Die Hochwasserfolgen hielten sich noch in Grenzen. Vereinzelt habe es auch hier Schadensmeldungen gegeben. „Aber es ist nicht ganz so schlimm gekommen wie befürchtet“, sagte Krams.

Sturm- und Hagelschäden seien in aller Regel versichert. Rund 80 Prozent der Gebäude in Bayern hätten hier einen Versicherungsschutz. Anders sehe es bei der Elementarversicherung aus. Sie werde gerade im Zuge des Klimawandels wichtiger, da sie unter anderem Überschwemmungen und Schneedruck absichere. Dennoch seien rund 50 Prozent der Gebäude in Bayern hier nicht versichert.

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