Keine gemeinsame Erklärung: G-20-Treffen gescheitert

Das Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs aus den 20 führenden Industrie- und Schwellenländern (G-20) ist gescheitert. Die Gruppe habe sich nicht auf ein Abschlusspapier mit gemeinsamen Zielen verständigen können, wie Brasilien als Gastgeber des Treffens in Sao Paulo gestern bestätigte.

Stattdessen veröffentlichte Brasilien eine eigene Zusammenfassung des Treffens. Im Weg standen unterschiedliche Sichtweisen zu den Kriegen in der Ukraine und im Gazastreifen.

Der brasilianische Finanzminister Fernando Haddad erklärte gegenüber Journalisten, dass die Differenzen zwischen den G-20-Außenministern über regionale Konflikte in der Vorwoche die Gespräche der Finanzminister „kontaminiert“ und die Bemühungen um eine gemeinsame Erklärung zunichtegemacht hätten.

Pläne für stärkere Besteuerung von Milliardären

„Es gab einen Punkt, an dem der Mangel an Konsens so gering war, dass er nur ein Wort betraf“, sagte Haddad, ohne Einzelheiten zu nennen. Aus G-20-Verhandlungskreisen verlautete es bereits vor Ende des Treffens, dass Russland Formulierungen zum Krieg gegen die Ukraine ablehnte und dagegen von einem Krieg in der Ukraine sprechen wollte.

Das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen sollte nicht namentlich erwähnt werden. Stattdessen sollte von einer humanitären Krise im Gazastreifen gesprochen werden. Brasilien wollte als Gastgeber des G-20-Treffens diese Themen eigentlich ausklammern und den Schwerpunkt auf reine wirtschaftspolitische Fragen richten. Brasilien will nun bis Juli Pläne für eine stärkere Besteuerung von Milliardären vorlegen.

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